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Zielgenauigkeit u. Rückstoß

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gizl
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Zielgenauigkeit u. Rückstoß

Beitrag von gizl » Sa 26. Mai 2012, 23:40

Mich beschäftigt folgende Frage auf die ich leider kein Antwort finden konnte

Inwiefern wirkt sich der Rückstoß beim Zielen auf die Treffergenauigkeit aus

oder stellt sich diese Frage nur bei Selbstladern?

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Capulus
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Re: Zielgenauigkeit u. Rückstoß

Beitrag von Capulus » Sa 26. Mai 2012, 23:46

sorry, wenn ich da jetzt blöd nachfrag

ABER - der Rückstoß kommt doch NACH dem Schießen, ergo nach dem Zielen

er wirkt sich eher auf die Schnelligkeit bis zum nächsten Schuss aus, ob du lange brauchst, bis du wieder im Ziel bist oder gleich drin bleibst.

lg
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Re: Zielgenauigkeit u. Rückstoß

Beitrag von Alter_Schwede » So 27. Mai 2012, 01:34

Kräftiger Rückstoss kann die Zielgenauigkeit indirekt negativ beeinflussen wenn sie vom Schützen als unangenehm empfunden wird und er sich deshalb während des Schiessens anspannt.
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Zielgenauigkeit u. Rückstoß

Beitrag von mgritsch » So 27. Mai 2012, 02:08

@capulus: nein, der rückstoss beginnt im prinzip sobald sich das geschoss in bewegung setzt. Von da an beschleunigt die waffe nach hinten. Das ist aber zum glück innerhalb der zeit wo das geschoss noch im lauf ist relativ wenig und so geradlinig, dass es nicht weiter stört.

Wäre das nicht so, würden selbstladewaffen die den rückstoss nutzen nicht funktionieren.

Daher kann es (neben dem genannten effekt auf den schützen, der zumindest bei kurzwaffen auf jeden fall der wichtigste ist) sehr wohl einen einfluss auf die präzision geben. Es ist zb nicht egal, wo du das gewehr auflegst - weiter vorne am schaft oder weiter hinten. Es ist nicht egal, ob du es auf einem sandsack oder einer harten (prellenden) unterlage auflegst.
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Re: Zielgenauigkeit u. Rückstoß

Beitrag von alfacorse » Mo 28. Mai 2012, 09:18

...man sollte sich beim Rückstoss nach oben arbeiten, um nicht zu Mucken! Ich kann auch mit der .416 Rem. Mag. ohne Probleme schiessen - ist aber bei mir die Obergrenze der "Komfortzone" - ein guter Bekannter von mir schoss bei der letzten Meisterschaft mit der .458 Lott mit - ohne Probleme!

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Re: Zielgenauigkeit u. Rückstoß

Beitrag von Xandl » Mo 28. Mai 2012, 09:51

gizl hat geschrieben:Inwiefern wirkt sich der Rückstoß beim Zielen auf die Treffergenauigkeit aus

oder stellt sich diese Frage nur bei Selbstladern?


Der Rückstoß wirkt sich selbstverständlich aus.
Je fester die Waffe gehalten wird, desto weniger. Ebenso hilft ein leichtes und schnelles Geschoß und ein kurzer Lauf.
Bei Kurzwaffen wirkt sich der Rückstoß nicht so gravierend aus, wie bei manchen Langwaffen. Mein Bespiel dazu ist die Sharps:
Da wird ein 545gr schweres Geschoß auf nur 420m/s beschleunigt und der Lauf ist 34" lang. Das Ding aufgelegt wie beim Benchrest Schießen streut auf 100m bis in den Siebener und ordentlich in die Schulter gezogen und richtig fest am Vorderschaft gehalten geht jeder Treffer in den Zehner (Präzisionsscheibe für Pistole).

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Re: Zielgenauigkeit u. Rückstoß

Beitrag von Capulus » Mo 28. Mai 2012, 10:07

die Argumente lass ich gelten, nichts desto trotz seh ichs so

ich visiere mein Ziel an (Kaliberunabhängig), atme aus, drücke ab - bis es mich einen halben Meter nach hinten versetzt, weil der Rückstoß so hoch war, ist das Projektil schon lang aus dem Lauf und am Weg zum Ziel (oder schon da) - somit unabhängig.
(@Xandl - langer Lauf, langsames Geschoss, dann kann ichs mir vorstellen, aber dann ist ja auch der Rückstoß nicht soooo stark, oder - muss zugeben, mit dem Teil hab ich noch nicht geschossen)
halte ich die Waffe zu leicht und verreisse schon beim Abziehen, dann ists klar, ist aber eindeutig am Schützen liegend und nicht am Rückstoß, genauso wie die Angst, dass es jetzt furchtbar kracht und in der Schulter weh tun wird.
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Re: Zielgenauigkeit u. Rückstoß

Beitrag von gizl » Mo 28. Mai 2012, 13:08

danke für eure vielen Antworten. Dass die Auffassungen bezügl. Rückstoß und Zielgenauigkeit so unterschiedlich sind hätte ich nicht erwartet.

Für mich also Einsteiger (mit einer KK Lw, bei der der Rückstoß eh sehr sehr gering ist) stellt sich im wesentlichen die frage, wie hält man die Waffe im Anschlag damit der Rückstoß den Schuss so wenig wie möglich beeinflusst.

- Dass man die Waffe fest in den Händen halten soll ist klar :headslap:
- Jedoch sollte der Körper absolut angespannt oder relativ locker sein
- Muss das Gewehr sehr fest gegen die Schulter gehalten werden oder "normal" anliegen
- ist es sinnvoll vor dem Schuss div. Muskelpartien anzuspannen um gegen den Rückstoß arbeiten zu können
- ...

Ich kann mir vorstellen, dass jeder seine eigenen Methoden entwickelt hat; aber es gibt sicher Grundlegende Techniken die sich bei vielen bewehrt haben.Und gerade als Einsteiger möchte ich mir keine "falschen" Techniken angewöhnen. Daher wäre ich für einige Hinweise/Tipps sehr dankbar. :drool:

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Re: Zielgenauigkeit u. Rückstoß

Beitrag von Reaper » Mo 28. Mai 2012, 13:20

Je länger der Lauf und je langsamer das Geschoss desto mehr wirkt sich des aus.

Ich hab zum Beispiel mit meinem langen Schweizer und einer abgebrochenen Ladung mit N110 hinten und vorne aufgelegt Traumstreukreise geschossen.
Frei war dann nichts mehr, ich konnt die Waffe nach dem Schuss nicht ausreichend stabilisieren.

Bei anderen Ladungen - ohne N110 - waren die Ergebnisse leider viel besser.
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Re: Zielgenauigkeit u. Rückstoß

Beitrag von Capulus » Mo 28. Mai 2012, 13:24

geb dir Recht, was deine Bedenken betrifft, nur glaub ich ist es schwierig, das übers Forum zu erklären - besser wärs natürlich praktisch am Stand zu arbeiten, da sieht man am ehesten worauf es ankommt.

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Re: Zielgenauigkeit u. Rückstoß

Beitrag von gizl » Mo 28. Mai 2012, 13:29

Capulus hat geschrieben:geb dir Recht, was deine Bedenken betrifft, nur glaub ich ist es schwierig, das übers Forum zu erklären - besser wärs natürlich praktisch am Stand zu arbeiten, da sieht man am ehesten worauf es ankommt.

lg



keine frage, da gebe ich dir 100% recht. aber vielleicht hilft schon etwas Theorie um das Schussbild zu verbessern.

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Re: Zielgenauigkeit u. Rückstoß

Beitrag von Capulus » Mo 28. Mai 2012, 13:33

ich habs mit 2 Gewehren kennen gelernt - eine Anschütz vom Opa im Kal .22lfb und einen Nagant M44 in 7,62x54R - da merkst recht rasch den geringfügigen Unterschied im Rückstoß :mrgreen:
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Re: Zielgenauigkeit u. Rückstoß

Beitrag von heimwerker » Mo 28. Mai 2012, 18:12

gizl hat geschrieben:Mich beschäftigt folgende Frage auf die ich leider kein Antwort finden konnte

Inwiefern wirkt sich der Rückstoß beim Zielen auf die Treffergenauigkeit aus

oder stellt sich diese Frage nur bei Selbstladern?


Im Prinzip nur durch das Mucken, wenn das Kaliber für den Schützen zu groß ist. Aus Angst vor dem Rückstoß wird das Gewehr dann schon beim Abziehen verrissen, bevor das Geschoß den Lauf verläßt.
Solange es im Lauf ist, gibt es noch keinen Rückstoß, denn die Kraft der Pulvergase wirkt gleich hoch auf den Geschoßboden und auf den Stoßboden des Verschlusses, hebt sich sozusagen gegenseitig auf.
Erst wenn das Geschoß den Lauf verläßt, setzt durch die Geschindigkeit und der Menge der Gase der Rückstoß ein.
Das Geschoßgewicht spielt dabei ebenfalls keine Rolle, wohl aber das Waffengewicht. Je leichter die Waffe umso weniger Beharrungsvermögen. Ein schwerer Körper läßt sich ja bekanntlich nur durch höheren Kraftaufwand bewegen, als ein leichter Gegenstand.
Was nun das Einziehen in die Schulter betrifft, so wird der Rückstoß umso mehr wahrgenommen, je fester man die Waffe andrückt. Denn bei zu festem Einzug wirkt sich der Rückstoß sofort und direkt auf die Schulter aus. Es kann praktisch keine Energie durch eine teilweise Rückwärtsbewegung der Waffe abgebaut werden, auch wenn sie noch so minimal durch korrekten Einzug ist.

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Re: Zielgenauigkeit u. Rückstoß

Beitrag von savage3000 » Mo 28. Mai 2012, 18:24

das mit dem " Fürchten " vorm Rückstoss bzw Knall , das hatte ich am Anfang auch. Habe mit .308 begonnen (bin jetzt ned da grössste und schwerste...ganz im Gegenteil) dann Umstieg auf 223...die war mir aber dann zu "leicht" zurück also zur .308 . Seit kurzen habe ich statt 168grs die 155grs. keine ahnung ob sich das auswirkt aber die verringerten grs sind irgendwie angenehmer, oder täusch ich mich da?
ich persönlich lege die waffe ganz leicht an der schulter an, nicht irgendwie stark hergedrückt. (auflage 2bein) funkt super.

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Re: Zielgenauigkeit u. Rückstoß

Beitrag von cobaltbomb » Mo 28. Mai 2012, 18:36

mir ist eine 308 aus einer leichten waffe eigentlich schon zu viel, da mucke ich ab und zu ich geb es zu.
da muss ich mich zusammenreissen
wenn ich mich zusammendareiss gehts auch mit der 300 wsm, aber immer wider schleicht ein mucker ein....
223 und 6,5x47 empfinde ich als genau das richtige, da denk ich gar nicht an den rückstoss
Of course they wont take away your hunting rifle, they will call it a sniper rifle first

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