heimwerker hat geschrieben:Ein Denkfehler. Dieses Beispiel hat mit Rückstoßwirkung nichts zu tun. Bei einem nicht starr verriegeltem System wird in Wirklichkeit nicht der Rückstoß genützt, sondern die expandierenden Pulvergase drücken Geschoß und Verschluß auseinander.
Das Geschoß, da leichter, schneller und den Schlitten, da schwerer, langsamer.
Das hat mit Druck zu tun, nicht mit Rückstoß.
Falls es tatsächlich einen Rückstoß (in einem geschlossenen, starr verriegeltem System) geben sollte, ist der Einfluß auf die vom Threadstarter gestellte Frage nach der Auswirkung auf die Treffergenauigkeit zu vernachlässigen. Dabei wäre auch noch das Geschoßgewicht im Verhältnis zum Waffen- und Körpergewicht des Schützen zu beachten.
heimwerker
das ist eine sehr spitzfindige unterscheidung die du da zu treffen suchst.
natürlich ist der druck dafür verantwortlich, dass sich etwas in bewegung setzt, und der druck wirkt sowohl auf geschossboden als auch verschluss.
wodurch die kraft übertragen wird ist dabei letztendlich aber unerheblich (ob durch gasdruck oder mechanisch - siehe mein beispiel mit dem skateboard. auch das ist rückstoß!) es geht einfach um bewegte massen und das alte newton'sche prinzip "actio = reactio" und das greift gnadenlos sobald irgendwas nicht mehr in ruhe ist.
am ende ist der physikalisch korrekte begriff dafür "impulserhaltung", umgangssprachlich ist es das gleiche wie rückstoß, schützen verstehen darunter aber oft nur "wenns an der schulter aua oder in der hand hüpf macht", was (gefühlt) erst der fall ist wenn sich die ganze waffe schon hübsch weit bewegt hat.
starr ist nur die verriegelung zwischen lauf und schlitten, das geschoss ist zum glück alles andere als starr und der impuls den es vermittels druck nach vorne bekommt, den gibt es halt in gleichem maß nach hinten. anfangs nimmt ihn die verschlussfeder auf und die hand bleibt noch ruhig, dann kommt die ganze waffe und der haltende schütze dran. die masse von waffe und schütze in verhältnis zur geschossmasse spielt selbstverständlich eine rolle...
“From birth, man carries the weight of gravity on his shoulders. He is bolted to earth. But man has only to sink beneath the surface and he is free.” (Jaques Custeau)