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.22lr auf 100 Meter - Theorie und Praxis

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Re: .22lr auf 100 Meter - Theorie und Praxis

Beitrag von W.Page » Do 12. Feb 2015, 20:28

@ DerDaniel

Papier zieht sich nach dem Einschuss wieder ein Haucherl zusammen. Das ist “springback“. Muss man zum Streukreis ehrlicherweise dazurechnen. So ca. 0.15mm.

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>Michael<
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Re: .22lr auf 100 Meter - Theorie und Praxis

Beitrag von >Michael< » Do 12. Feb 2015, 20:38

Sandville- hat geschrieben:Ich bin mir sicher, dass deine Schießfertigkeiten ausreichen um bessere Streukreise zu erzielen und doch weiß ich, dass definitiv bessere Streukreise drin sind.

Ich auch, ich hab' früher ein bisschen Benchrest geschossen, mit meinen selbstgeladenen hab ich auf 10mm und weniger zusammegeschossen. Ich glaube nicht dass ich inzwischen so abgebaut habe. :shock:
Bist du sicher, dass die Waffe ausreichend präzise ist?

Auf 50m trifft sie traumhaft zusammen, und könnte fast mit Grosskaliber Matchgewehren mithalten (Wenn man diese auf 50 schiessen würde). Dennoch ist der Lauf nach ca. 60 Schuss 22er scher noch nicht komplett eingeschossen.
Munitionssorten werde ich definitiv noch einige probieren und wenn ich Sorten wechsle reinige ich immer.
Bei der Optik mangelts leider ein bisschen, ich muss mich momentan mit einem 3-10x40 zufriedengeben, aber das Zielen auf ein Schusspflaster geht meiner Meinung nach schon mit einem 7x ausreichend gut. Ich bin mir sicher dass das ZF auch wenn nicht absolut optimal nicht der limitierende Faktor ist.
Zuletzt geändert von >Michael< am Do 12. Feb 2015, 20:41, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: .22lr auf 100 Meter - Theorie und Praxis

Beitrag von W.Page » Do 12. Feb 2015, 20:41

@ Michael

Nein, das ist der originale Anschütz 1807 Lauf. Nür der Lauf “gesluged“ und dann dort an der engsten Stelle im Lauf die Mündung gedreht. Der Lauf ist fast noch original lang. Fehlen nur 2 cm. Schaft ist selbstgebaut, Weaver T36 Zielfernrohr und einen monströsen Barreltuner. Vielleicht schaff ichs mal ein Foto reinzustellen. :)

Aber ich verpass dem Suhl 150 bald einen neuen Lauf und die kriegt dann auch ein Laufgewinde, ein zylindrisches Patronenlager und einen gewichtsmässig korrekt abgestimmten Barreltuner.

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Re: .22lr auf 100 Meter - Theorie und Praxis

Beitrag von alfacorse » Do 12. Feb 2015, 20:49

W.Page hat geschrieben:Und bei konischen Patronen stimmt das mit dem niedrigen Ausziehwiderstand auch nicht. Je konischer desto mehr Druck im Schuss auf den Verschlusskopf. Bei nahezu zylindrischen Hülsen, den Ackley's oder auch der 6mm BR, verteilt sich der Druck mehr auf die Patronenlagerwandungen und du kannst selbst bei schlimmen Drücken den Verschluss mit zwei Fingern aufmachen.


Warum hält sich dieser Nonsens immer noch? Konische Hülsen belasten den Verschluss nicht stärker.

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Re: .22lr auf 100 Meter - Theorie und Praxis

Beitrag von W.Page » Do 12. Feb 2015, 21:01

Belasten eh nicht. Mehr Druck kommt halt drauf........

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Re: .22lr auf 100 Meter - Theorie und Praxis

Beitrag von alfacorse » Do 12. Feb 2015, 21:07

W.Page hat geschrieben:Belasten eh nicht. Mehr Druck kommt halt drauf........


Nein. Auch das nicht. Druck ist überall gleich - auch bei einem Autoreifen ist der Druck oben genau so hoch wie unten.

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Re: .22lr auf 100 Meter - Theorie und Praxis

Beitrag von W.Page » Do 12. Feb 2015, 21:14

Genau so ist es. Deswegen ist es für ein Repetiersystem nicht notwendiger mehr Belastung. Das die abgeschossene konische Hülse allerdings mehr Druck auf den Verschlusskopf verteilt als eine zylindrische ist ein physiche Notwendigkeit. Aber wennst sagst wo genau du das her hast, daß das Nonsens ist, sag ich dir wo steht das es das nicht ist ;)

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Re: .22lr auf 100 Meter - Theorie und Praxis

Beitrag von alfacorse » Fr 13. Feb 2015, 09:57

Die Hülsen lidern auf ca. 80% ihre Länge vorne im Patronenlager - dies geschieht aber erst, sobald der Boden der Hülse wieder ganz an den Verschlusskopf gedrückt wurde - desshalb schiebt es das Zündhütchen wieder zurück in die Hülse (im Moment der Zündung wird die Hülse nach vorne gedrückt und das Zündhütchen kommt aus der Hülse - entsprechend des Verschlussabstandes).

Da in der Hülse eine Verbrennung und keine Explosion stattfindet, ist die Form nicht wirklich von Belang.

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Re: .22lr auf 100 Meter - Theorie und Praxis

Beitrag von W.Page » Fr 13. Feb 2015, 17:25

Gut beschrieben. Dann sind wir uns eh einig das der Hülsenboden in den Verschlusskopf drückt.......

Und wennst glaubst das der Druck gering ist, schau dir mal die Ausstossermarken auf den Hülsen mit hohem Druck an. Aber wie gesagt, lies mal was vernünftiges, Ackley ist da empfehlenswert, der hat den Unterschied von “normalen“ und improved Patronen im Bezug auf „bolt thrust“ eh im Exzess experimentiert und nachgewiesen. Hat ja kein Sinn 60 Jahre alte Fakten neu zu diskutieren. ;-)

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Re: .22lr auf 100 Meter - Theorie und Praxis

Beitrag von Maggo » Fr 13. Feb 2015, 18:55

W.Page hat geschrieben:Genau so ist es. Deswegen ist es für ein Repetiersystem nicht notwendiger mehr Belastung. Das die abgeschossene konische Hülse allerdings mehr Druck auf den Verschlusskopf verteilt als eine zylindrische ist ein physiche Notwendigkeit. Aber wennst sagst wo genau du das her hast, daß das Nonsens ist, sag ich dir wo steht das es das nicht ist ;)


Warum muss das zwangsläufig so sein?
Das musst du mir erstmal anhand der Physik erklären warum konische Hülsen zwangsläufig beim Schuss "zurückrutschen" und somit den Veschlusskopf mehr belasten.

Bezüglich Präzision und .22 Lr.

Auch die .22 Lr schafft auf 100 meter Streukreise die sich nicht verstecken müssen.
Ich würde den Fehler eher weniger an der Waffe suchen sondern an der verwendeten Munition.Die meisten .22 Lr Muni sind für 50 Meter ausgelegt.
Versuche mal anstatt sündhaft teurer Matchmuni einfach HV Muni zu verwenden.
Bevorzugt CCI Blazer oder Federal American Eagle.
Da sollten Streukreise drin sein so sich die Schüsse eng berühren oder nur ein 1,5 cm Loch auf der Scheibe auf 100 Meter siehst.

Ich selbst hab schon auf 100 meter mit der Cz 452 Varmint auf einer Luftgewehrscheibe 5 mal die innere Zehn getroffen.Es ist also nicht unmöglich oder schwer mit einer KK Büchse auf 100 meter gut zu treffen.
Beim spassschießen am Stand haben wir die am Kugelfang wachsenden Kanadischen Goldruten den Stängel weggeschossen. :D
Wer mit Halbautomaten Schießt ist zu faul zum Repetieren! :D

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Re: .22lr auf 100 Meter - Theorie und Praxis

Beitrag von >Michael< » Fr 13. Feb 2015, 19:43

Maggo hat geschrieben:[
Versuche mal anstatt sündhaft teurer Matchmuni einfach HV Muni zu verwenden.
Bevorzugt CCI Blazer oder Federal American Eagle.


Werde ich auch noch machen, obwohl ich mit HV Munituion bis jetzt bei weitem die schlechtesten Ergebnisse erzielt habe. Auch macht HV nicht so viel aus, auf 100m haben HV Patronen praktisch fast die gleiche Geschwindigkeit wie díe Subsonic. (~ 300m/s)

Ich habs heute nochmal mit der 22er auf 100 probiert, bitterkalt aber kein Wind. Die CCI Subsonic geht nach wie vor am besten, alles ziemlich genau um 1 MOA.

Bild Bild

Die R100 wird bei mir Ihrem Ruf nicht gerecht, alles miese Streukreise mit der Muni.

Bild

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Re: .22lr auf 100 Meter - Theorie und Praxis

Beitrag von W.Page » Fr 13. Feb 2015, 20:39

[quote="Maggo"]Warum muss das zwangsläufig so sein?Das musst du mir erstmal anhand der Physik erklären warum konische Hülsen zwangsläufig beim Schuss "zurückrutschen" und somit den Veschlusskopf mehr belasten.

Da geht's nicht um zurückrutschen der Hülse. Das ist bei einer halskalibrierten, die kein Spiel im Patronenlager hat, genauso. In einer zylindrischen Hülse verteilt sich der Druck einfach mehr auf die Hülsenwände als auf den Hülsenboden.

Aber bitte. Das ist die, zugegeben, ungenaue Formel für den Druck auf den Kammerkopf:

Fbolt=Pmax x Aexternal

F bolt= Druck auf den Verschlusskopf
P max= Spitzenkammergasdruck
A external= Aussendurchmesser der Patrone über dem Rand

Ungenau weil sie das nicht berücksichtigt um was es darum prinzipiell in unserem Fall geht (Zitat):

"A complicating matter regarding bolt thrust is that a cartridge case expands and deforms under high pressure and starts to "stick" to the chamber. This "friction-effect" can be accounted for with finite elements calculations on a computer, but it is a lot of specialized work and generally not worth the trouble."

Deshalb glaub ichs mal Ackley.......... ;) (Siehe u. a. 250-3000 Savage in Savage Mod. 99 Test)

Verdammt, wie konnten wir uns da nur so reinsteigern........ :D

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Re: .22lr auf 100 Meter - Theorie und Praxis

Beitrag von Reaper » Fr 13. Feb 2015, 22:39

Mit der CZ 455 Thumbhole und Eley Club (glaub ich, die orange halt), vorne auf Zweibein sowie mit 12-fach Vergrößerung schaff ich auf 100m 9 10er von 10 Schuss wiederholbar.

Ab und zu sinds auch 10 von 10.

Einmal hab ich fünf Innenzehner geschossen, aber das krieg ich nicht wiederholbar hin.

Viele Grüße,
der Reaper
"Der Euro muss platzen, sonst finden wir uns in einem sozialistischen Zwangssystem wieder."
(Prof. Max Otte)

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Re: .22lr auf 100 Meter - Theorie und Praxis

Beitrag von alfacorse » Sa 14. Feb 2015, 10:28

W.Page hat geschrieben:Da geht's nicht um zurückrutschen der Hülse. Das ist bei einer halskalibrierten, die kein Spiel im Patronenlager hat, genauso. In einer zylindrischen Hülse verteilt sich der Druck einfach mehr auf die Hülsenwände als auf den Hülsenboden.

Aber bitte. Das ist die, zugegeben, ungenaue Formel für den Druck auf den Kammerkopf:

Fbolt=Pmax x Aexternal

F bolt= Druck auf den Verschlusskopf
P max= Spitzenkammergasdruck
A external= Aussendurchmesser der Patrone über dem Rand

Ungenau weil sie das nicht berücksichtigt um was es darum prinzipiell in unserem Fall geht (Zitat):

"A complicating matter regarding bolt thrust is that a cartridge case expands and deforms under high pressure and starts to "stick" to the chamber. This "friction-effect" can be accounted for with finite elements calculations on a computer, but it is a lot of specialized work and generally not worth the trouble."

Deshalb glaub ichs mal Ackley.......... ;) (Siehe u. a. 250-3000 Savage in Savage Mod. 99 Test)

Verdammt, wie konnten wir uns da nur so reinsteigern........ :D


Du hast wohl bei der Übersetzung von Englisch auf Deutsch einen Fehler reingebracht - diese Formel hier zeigt nur, dass Patronen mit grösserem Bodendurchmesser (Randpatronen zB. - die meist stärker konisch sind) mehr Kraft auf den Verschlusskopf bringen. Im von dir zitierten Satz schreibt er selbst, dass der Reibungs-Effekt nur begrenzt ist und dass die umfangreiche Berechnung den Aufwand nicht wert ist.

Das ist Äpfel mit Birnen.

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Re: .22lr auf 100 Meter - Theorie und Praxis

Beitrag von alfacorse » Sa 14. Feb 2015, 10:36

>Michael< hat geschrieben:
Die R100 wird bei mir Ihrem Ruf nicht gerecht, alles miese Streukreise mit der Muni.

Bild


Das Schussbild sieht doch schon sehr gut aus - wenn du es dir genau betrachtest, hast du fast nur Höhenstreuung. Dies kann durch ungleichmässige V0 Werte kommen - möglicherweise solltest du deinen Lauf mal komplett von Blei und sonstigen Rückständen befreien (Chemie), dann mal 50 bis 100 Schuss mit der R100 machen, damit sich dein Lauf perfekt darauf einstellt. Du wirst sehen, dass dies zum Erfolg führen wird.

Gerade die .22l.r. ist teilweise sehr heikel, wenn man ständig die Munition wechselt oder gar durcheinander schiesst. Dass die Läufe der günstigeren Gewehre auch oft nicht so "glatt" sind oder eben mehr Toleranz bei Durchmesserschwankung haben ist klar - und hier liegt das Problem mit den weichen Geschossen der .22l.r.

Ein Progressivdrall wäre interessant, der sich von 1:20 auf 1:12 verkürzt - dann müssten es die Bleigeschosse mitmachen.

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