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USP Kaboom

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Re: USP Kaboom

Beitrag von WüstenAdler » So 24. Mai 2015, 23:17

Einem Kollegen ist was ähnliches mit der Glock passiert. Aber das ist schon ein paar Jahre her. Als Hirtenberger seinen Resteverkauf hatte, haben wir alle die 9mm in der Blechdose gekauft. War halt leider +P, wie ihr sicher wisst. Nach dem Motto: Gott hasst Feiglinge, haben wir die natürlich verballert. Einige hundert Schuss später, hatte er einige Splitter im Daumen und statt einer Glock, mehrere Kleinteile.

Der Daumen heilte und Glock hat sogar kostenlos eine neue Waffe geschickt.

Ich denke, das irgendwas mit der Ladung bei Fiocci falsch gelaufen ist. Entweder ist ihnen dort zu viel Powder hineingerutscht oder vill. das falsche.......
Was mich aber stutzig macht, ist das die HK45 doch für +P Ladungen gebaut wurde. Soweit ich weiß war das Bestand der Anforderungen der USA. Oder täusche ich mich hier?

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Re: USP Kaboom

Beitrag von gewo » So 24. Mai 2015, 23:22

WüstenAdler hat geschrieben:Einem Kollegen ist was ähnliches mit der Glock passiert. Aber das ist schon ein paar Jahre her. Als Hirtenberger seinen Resteverkauf hatte, haben wir alle die 9mm in der Blechdose gekauft. War halt leider +P, wie ihr sicher wisst.....?


hi

die war 9x19+P+
fuer submachineguns

gasdruck rund 3000 bar ....
doubleaction OG, Wien
Bitte keine PN, ggf. Email info{@}doubleaction.at oder Tel 0676-5145029
Angebote gültig so lange der Vorrat reicht. Irrtum vorbehalten
Auf Anfrage sind Warenausfolgungen über Partner in Salzburg, Tirol und Kärnten möglich.

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Re: USP Kaboom

Beitrag von >Michael< » So 24. Mai 2015, 23:23

Keine Ahnung zum +P Rating, aber ich denke wenn da im Werk versehentlich eine Doppelladung reingerutscht ist währe das wohl das Equivalent von +P+P+P. :shock:
God smiles on results.

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Re: USP Kaboom

Beitrag von WüstenAdler » So 24. Mai 2015, 23:42

hi

die war 9x19+P+
fuer submachineguns

gasdruck rund 3000 bar ....[/quote]


Das sie für submachineguns war mir bekannt, aber das mit den 3000 bar, habe ich immer für ein Gerücht gehalten. Damals habe ich mich noch nicht damit befasst, war in meinen Anfangsjahren..... Ich dachte wenns reinpasst, schieß es..... Halt Jung und Dumm!

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Re: USP Kaboom

Beitrag von doc steel » Mo 25. Mai 2015, 10:35

ich kann mich da hineindenken, weil ich selbst einmal das erlebnis eine doppelladung abzufeuern haben durfte.
passiert ist das mit meiner S&W 1911, selbstverständlich .45.
bei der muni handelte es sich um selbergstrickte mit ares rn 200gr vor 5,1gr titegroup bei einer oal von 31,3mm. eine war halt dabei die hat beim befüllen zwei mal "hier!" geschrien.
10,2gr titegroup sind schon heftig, das kann ich euch verraten.

was war?
alle finger dran, die schönen rosenholzgriffschalen waren spreisslwerk, das magazin war hinüber, konkret waren beide magazinlippen senkrecht nach oben gebogen und die schweissnaht auf der rückseite im oberen teil aufgerissen, der zubringer aus edelstahl war u-förmig abgebogen und die magazinfeder auf die hälfte ihrer länge zusammengestaucht.
lauf und verschluß waren nach sichtprüfung unversehrt, griffstück ebenso.
eine kontrolle per röntgen von einem befreundeten werkstoffprüfer bestätigte ebenso unversehrtheit.
mir selbst hats die hand bis zum ellenbogengelenk ordentlich geprellt, ein wenig schmerzhaft wars erst am nächsten tag, wie es prellungen eben so an sich haben.
die abgeschossene patrone liess sich relativ leicht aus dem lauf entfernen und war ebenso wie andernorts beschrieben im bereich der unsupported chamber aufgerissen.
einen link dazu gibt es hier viewtopic.php?f=16&t=20899&hilit=doppelladung&start=0
dort hat etwas weiter unten steelman einen interessanten beitrag geliefert.
die vermutliche ladung habe ich anschliessend nachgerechnet und bin dabei auf einen druck zwischen 5900-6100 bar gekommen!
wiegesagt, drücke verhalten sich immer exponentiell und nicht linear.

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Re: USP Kaboom

Beitrag von WüstenAdler » Mo 25. Mai 2015, 11:28

Und was lernen wir alle daraus?
So einiges würde ich sagen!
1. Immer Schutzaurüstung tragen.
2. Beim Wiederladen konzentrieren, kein Alkohol, kein TV und niemals ablenken lassen.
3. Wenn man schon an oder gar über die Maximalladung will, die Ladeleiter verwenden und die Hülsen genau anschauen und ggf. von erfahrenen Wiederladern eine zweite Meinung einholen.
4. PowderCheck Matrize verwenden, die paar € sind immer gut angelegtes Geld.


Wir vielen schon geschrieben haben: Waffe im Arsch, scheiss drauf! Hand im Arsch, blöd!
Ich persönlich stehe auch auf sehr harte Ladungen, aber wir sind hier nicht beim Metzger: darfs auch ein bissl mehr sein? Nein!
Und wenn schon, dann mit einer Waffe die Materialtechnisch genug Reserven hat, um mit den Drücken mitzuhalten.

Ich will hier nicht den Moralapostel spielen und bin auch kein Schisser, aber Gesundheit ist unbezahlbar und vor allem: mit einer Hand schießt' s sich schlecht.

Ich darf in den nächsten paar Wochen ( sobald das Powder da ist ) einen guten Freund in die Geheimnisse des Wiederladens einweihen. Als erstes Wiederladewerkzeug habe ich ihm einige Links zum Nachlesen gegeben. Was noch super wäre, wär ein Buch, da er der englischen Sprache aber nicht mächtig ist, könnt ich einen Tipp für ein gutes in Deutsch brauchen. Vill. kann mir jemand weiterhelfen.

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Re: USP Kaboom

Beitrag von doc steel » Mo 25. Mai 2015, 12:31

k.d. meyer - handbuch für den wiederlader
ist quasi das standardwerk, zwar schon aus den 1970-er jahren aber immer noch aktuell und leider nicht mehr neu zu bekommen.
gibts aber gebraucht über amazon.
http://www.amazon.de/Handbuch-f%C3%BCr- ... k.d.+meyer

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Re: USP Kaboom

Beitrag von DerDaniel » Mo 25. Mai 2015, 13:00

Das DEVA Buch (in der 6. Auflage, so Gott will und es bald mal erscheint).

@doc: Zu meinem Zitat: Du hast geschrieben, dass ein Hülsenfehler auszuschließen ist, was m.M.n. absolut nicht stimmt. Klar, hätte sie schon vorher einen Riss gehabt, hätte es mit relativ niedrigem Druck ausgeblasen, aber was wenn die Hülse einen Art Sicherheitsventil-Fehler hatte und erst bei 2000 Bar geplatzt ist?
Was ich noch von Fluid-Dynamik ausm Studium im Kopf habe, verhält es sich bei so Drücken nicht mehr wie im Luftballon wo der Druck vom Volumen (Expansionsraum) abhängig ist. Da stellt dann schon die Trägheit der Luftmoleküle eine Art Barriere dar und noch viel verrückterer Spaß.
Ob es nun ein Hülsenfehler oder eine überladene Patrone war, ist jedoch egal, da das Endergebnis das gleiche ist.

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Re: USP Kaboom

Beitrag von >Michael< » Mo 25. Mai 2015, 13:03

DerDaniel hat geschrieben:Ob es nun ein Hülsenfehler oder eine überladene Patrone war, ist jedoch egal, da das Endergebnis das gleiche ist.


Ausser das bei der Überladenen wesentlich mehr Druck zu Stande kommt welcher sehr viel explosiver ausfällt?
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Re: USP Kaboom

Beitrag von DerDaniel » Mo 25. Mai 2015, 13:11

>Michael< hat geschrieben:Ausser das bei der Überladenen wesentlich mehr Druck zu Stande kommt welcher sehr viel explosiver ausfällt?

Ja klar, mir geht aber darum, dass das grundsätzliche Zerstörungsbild gleich ist.

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Re: USP Kaboom

Beitrag von >Michael< » Mo 25. Mai 2015, 13:22

DerDaniel hat geschrieben:
>Michael< hat geschrieben:Ausser das bei der Überladenen wesentlich mehr Druck zu Stande kommt welcher sehr viel explosiver ausfällt?

Ja klar, mir geht aber darum, dass das grundsätzliche Zerstörungsbild gleich ist.



Ists aber nicht wennst wesentlich mehr Druck zusammenbringst.
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Re: USP Kaboom

Beitrag von BigBen » Mo 25. Mai 2015, 13:38

Die Schwachstellen in der Waffe sind aber diesselben, das heisst die Waffe sollte es genauso zerlegen, die Teile fliegen halt evtl. etwas weiter...
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Re: USP Kaboom

Beitrag von doc steel » Mo 25. Mai 2015, 20:00

also ich glaube dass eine jede pistole so konstruiert ist, dass falls es eine normal geladene patrone im unsupported chamber bereich aufreisst,
weil eben die hülsenwand einen defekt hatte, es sie nicht zerreisst.
die hersteller haben solche situationen mit sicherheit in deren konstruktion mit eingerechnet und dementsprechende sicherheitsreserven geschaffen.

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Re: USP Kaboom

Beitrag von DerDaniel » Mo 25. Mai 2015, 20:25

Dein Glaube in allen Ehren, aber das ist wie mit Autos. Da ist der Standard Crashtest mit maximal 64km/h (also Stadtverkehrsgeschwindigkeit ;) ), weil das noch im Bereich des machbaren ist, alles was du schneller irgendwo gegen fährst (also quasi immer auf der Landstraße und auf der Autobahn) bist alleine in den Händen der Physik.
Bei den Waffen gibt es dafür den Überdruckbeschuss und alles was danach kommt ist halt Pech.

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Re: USP Kaboom

Beitrag von Standtourist » Mo 25. Mai 2015, 20:29

doc steel hat geschrieben:k.d. meyer - handbuch für den wiederlader
ist quasi das standardwerk, zwar schon aus den 1970-er jahren...


+1

Und das Blaue Buch von RWS/Dynamit Nobel, kostenlos als PDF Download hier:
https://rws-munition.de/rws-jagd-bereic ... bis-9.html

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