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Berger + Lapua Geschosse vs Aero SOLR Mayerl

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steyr92
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Re: Berger + Lapua Geschosse vs Aero SOLR Mayerl

Beitrag von steyr92 » Do 6. Aug 2015, 02:22

Bin jetzt kein ballistiker aber könnte es evtl nicht auch an der offenen hohlspitze liegen( amis sagen meplate dazu)? Gerade smk sind da doch sehr ausfefranzt unterschiedlich. Lapua und berger sind am gleichmäßigsten was das anbelangt, klar ist herstellungsmäßig auch nicht anders machbar aber der trend geht auch irgendwie zu geschossen mit uniformer plastikspitze wie zb die neuen sierra tipped match kings( deren bc wert ja schon fast pervers ist) oder di hornady amax und ich schätze dass man genau damit diese fehler an den spitzen vermeiden will. Aber bin auch für andere infos immer offen^^

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Re: Berger + Lapua Geschosse vs Aero SOLR Mayerl

Beitrag von impact » Do 6. Aug 2015, 12:52

Soweit ich informiert bin, stellen Unterschiede bei der Spitzengeometrie das geringste Übel dar, zumindest was Präzision auf kürzere Distanzen angeht. (und abgesehen von den Effekten die unregelmäßige Spitzenformen beim Wiederladen haben können, zb beim Setzen von VLDs, wenn der Setzstempel nicht tief genug ist etc..). Was viel stärkere Auswirkungen haben soll, sind Kratzer, Dellen etc am HECK der Geschosse. Liegt vermutlich an der "transitional/intermidiate ballistics, sprich, den Vorgängen um das Geschoss, beim Verlassen des Laufes.
Unterschiede in der Spitzengeometrie haben in erster Linie einen Einfluss auf den BC, was sich dann eher erst auf größere Distanzen in Höhenstreuung niederschlägt.
Einige (Longrange-)Schützen uniformieren diese meplats/GEschossspitzen dann durch Umformmatritzen bzw trimmen. Kann in erster Linie den BC regelmäßiger machen, und zweitens eventuell auch den BC etwas erhöhen.
Die "Ballistic tips" / Plastikspitzen haben in erster linie den Vorteil auf einfachem Weg, einen gleichmäßigen und guten BC zu erreichen. Konventionelle Mantelgeschosse werden, ähnlich wie Hülsen beim Kalibrieren, in Pressen mit Matrizen umgeformt. Der Mantel ist vor diesem Prozess eine Art Napf in dem ein Bleizylinder hineinkommt, und dann gemeinsam in eine Matrize gepresst wird und die Spitzen bzw Heckform erhält. (passiert normalerweise nicht alles in einem Arbeitsschritt). Um das Geschoss nachdem die Spitze geformt wurde wieder aus der Matrize zu bekommen, hat die Matrize eine art Stößel, die das Geschoss an der Spitze/meplat wieder rausdrückt. Das ist einer der Gründe, warum meplats an Mantelgeschossen nicht beliebig klein sein können, der zweite ist, dass das Mantelmaterial/Kupfer auch Gewisse Grenzen in seiner Fähigkeit in so feine Matrizengeometrien zu fließen.
Das ist übrigens auch der Grund, warum konventionelle Mantelgeschosse mit Hohlspitze tendenziell präziser sind, als FMJ Mantelgeschosse. Letztere haben offene Seite des Napfes nämlich an der Basis, und somit muss die geschlossene Seite des Napfes voran in die Spitz zulaufende Matrize gedrückt werden, was den Prozess erheblich erschwert und man Abstriche bei der Spitzengeometrie bzw Regelmäßigkeit dieser machen muss.

Ich würd auch mal ein Packerl, oder zwei, Solids probieren und Schussbilder vergleichen. Eventuell erlaubt einem das Experiment ja den Fehler einzugrenzen.
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Re: Berger + Lapua Geschosse vs Aero SOLR Mayerl

Beitrag von WSM_Bertl » Do 6. Aug 2015, 15:10

impact hat geschrieben:Soweit ich informiert bin, stellen Unterschiede bei der Spitzengeometrie das geringste Übel dar, zumindest was Präzision auf kürzere Distanzen angeht. (und abgesehen von den Effekten die unregelmäßige Spitzenformen beim Wiederladen haben können, zb beim Setzen von VLDs, wenn der Setzstempel nicht tief genug ist etc..). Was viel stärkere Auswirkungen haben soll, sind Kratzer, Dellen etc am HECK der Geschosse. Liegt vermutlich an der "transitional/intermidiate ballistics, sprich, den Vorgängen um das Geschoss, beim Verlassen des Laufes.
Unterschiede in der Spitzengeometrie haben in erster Linie einen Einfluss auf den BC, was sich dann eher erst auf größere Distanzen in Höhenstreuung niederschlägt.
Einige (Longrange-)Schützen uniformieren diese meplats/GEschossspitzen dann durch Umformmatritzen bzw trimmen. Kann in erster Linie den BC regelmäßiger machen, und zweitens eventuell auch den BC etwas erhöhen.
Die "Ballistic tips" / Plastikspitzen haben in erster linie den Vorteil auf einfachem Weg, einen gleichmäßigen und guten BC zu erreichen. Konventionelle Mantelgeschosse werden, ähnlich wie Hülsen beim Kalibrieren, in Pressen mit Matrizen umgeformt. Der Mantel ist vor diesem Prozess eine Art Napf in dem ein Bleizylinder hineinkommt, und dann gemeinsam in eine Matrize gepresst wird und die Spitzen bzw Heckform erhält. (passiert normalerweise nicht alles in einem Arbeitsschritt). Um das Geschoss nachdem die Spitze geformt wurde wieder aus der Matrize zu bekommen, hat die Matrize eine art Stößel, die das Geschoss an der Spitze/meplat wieder rausdrückt. Das ist einer der Gründe, warum meplats an Mantelgeschossen nicht beliebig klein sein können, der zweite ist, dass das Mantelmaterial/Kupfer auch Gewisse Grenzen in seiner Fähigkeit in so feine Matrizengeometrien zu fließen.
Das ist übrigens auch der Grund, warum konventionelle Mantelgeschosse mit Hohlspitze tendenziell präziser sind, als FMJ Mantelgeschosse. Letztere haben offene Seite des Napfes nämlich an der Basis, und somit muss die geschlossene Seite des Napfes voran in die Spitz zulaufende Matrize gedrückt werden, was den Prozess erheblich erschwert und man Abstriche bei der Spitzengeometrie bzw Regelmäßigkeit dieser machen muss.

Ich würd auch mal ein Packerl, oder zwei, Solids probieren und Schussbilder vergleichen. Eventuell erlaubt einem das Experiment ja den Fehler einzugrenzen.

A Theoretiker bist schon a ganz guter. Falsch ist aber das durch Meplant trimmen der Bc erhöht wird. Das ist falsch, da durch grössere Oberfläche an der Spitze der Bc niedriger wird.
Jetzt wirds dann Zeit dein Wissen auch mal zu Papier/Scheibe zu bringen.
Cheers


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Re: Berger + Lapua Geschosse vs Aero SOLR Mayerl

Beitrag von steyr92 » Do 6. Aug 2015, 15:19

Wieder etwas neues dazugelernt danke :D
Interssant aber nach dieser theorie mit den krazern dass sich da auf 100m doch schon solche deutlichen abweichungen ergeben werde mal die boattails meiner geschosse genau unter die lupe nehmen was ich schon feststellen konnte ist dass die kante bei den amax teilweise doch deutliche abplattungen und druckstellen besitzen :think:

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Re: Berger + Lapua Geschosse vs Aero SOLR Mayerl

Beitrag von impact » Do 6. Aug 2015, 15:35

@WSM_Bertl
Durchs trimmen nicht, aber durchs "bullet tipping" (Matritzen zur Geschosspitzenumformung). Einige Schützen trimmen nur, einige tippen nach dem trimmen, einige tippen nur. Durch trimmen alleine kommt kein höherer BC zustanden, das ist natürlich richtig.

Was den Rest angeht geb ich dir recht. Ich hab allerdings nach meinen Großkaliber Langwaffenanfängen beschlossen, mich vorrübergehend aufs KK Training zu beschränken, da ich die größten Probleme bei der Schützenstreuung, und nicht bei Waffe, Komponenten, Ballistik etc gesehen habe. Und mein Budget ist leider zu begrenzt es mir zu erlauben, die Menge an GK Muni zu verbraten die notwendig wäre um auf ein (für mich) akzeptables Leistungsniveau zu kommen. Es wurmt mich eh enorm, noch nicht bei Events wie dem Kahles Cup mitzuschießen, aber alles zu seiner Zeit...
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