Ideen für nächstes Projekt gesucht. -Longrange Rifle

[Crys_79]

Nachteil hier ist, dass die Lauflänge meiner R8 extrem kurz ist. 45cm oder so...
Wie soll ichs angehen...

Tendenziell ist ein kurzer Lauf sogar präziser als ein langer Lauf (dicke des Laufs spielt auch eine Rolle). Für 300 m oder 400 m bringt dir bei .308 Win ein längerer Lauf (mit Zielfernrohr) präzisionsmäßig nichts. Bei längeren Distanzen (ich sag jetzt mal 450m+, bitte nagelt mich jetzt nicht auf die Zahl fest ) kann die zusätzliche Geschwindigkeit nützlich sein.

Was sind die Hintergründe das ein 20" Lauf bei einer 308 win präziser ist? Die meisten Hersteller gehen aber auf 24" Läufe.

LG Chris

[eXistenZ]

Nachteil hier ist, dass die Lauflänge meiner R8 extrem kurz ist. 45cm oder so...
Wie soll ichs angehen...

Tendenziell ist ein kurzer Lauf sogar präziser als ein langer Lauf (dicke des Laufs spielt auch eine Rolle). Für 300 m oder 400 m bringt dir bei .308 Win ein längerer Lauf (mit Zielfernrohr) präzisionsmäßig nichts. Bei längeren Distanzen (ich sag jetzt mal 450m+, bitte nagelt mich jetzt nicht auf die Zahl fest ) kann die zusätzliche Geschwindigkeit nützlich sein.

Was sind die Hintergründe das ein 20" Lauf bei einer 308 win präziser ist? Die meisten Hersteller gehen aber auf 24" Läufe.

LG Chris

Der längere Lauf bringt mehr Geschwindigkeit, was eine weitere Reichweite ermöglicht.
Der längere Lauf führt auch zu weniger Mündungsfeuer, einem geringeren Schussknall und weniger spürbaren Rückstoß.
Hat also einige Vorteile.

Vereinfacht kann man sagen, dass ein kürzerer Lauf theoretisch präziser ist, als ein langer. Natürlich bewegt sich auch diese Aussage in bestimmten Grenzen, die allerdings in der Praxis kaum vorkommen. 
Aber warum ist das so? 
Hierbei ist es wichtig zu verstehen, dass jeder Lauf, genau wie wir, der Erdanziehungskraft unterliegen und es Bewegungen gibt, die wir nicht mit bloßem Auge sehen können. 
Der Lauf ist an einer oder mehreren Stellen an der Waffe befestigt oder besser gelagert. Dazwischen hängt er durch! Dieses hängen Können wir natürlich sehen oder so einfach messer, da es nur sehr minimal ist. Wer jemals einen langen Gewindestab in der Hand hatte, wird dieses Phänomen gesehen haben. Ein kurzer Stab (z.B. Eine Schraube) ist optisch gerade. Aber ein langer Gewindestab des selben Durchmessers hängt durch, wenn ich ihn an einer Seite festhalte. Das Hängen entsteht natürlich nicht erst ab einer bestimmten Länge, sondern existiert immer. 
Je länger der Lauf ist, desto größer ist das Durchhängen. Nicht grade günstig für eine hohe Eigenpräzision. Aber was ich nicht sichtbar ist, wird ja kaum Auswirkungen die Präzision haben. Aber weit gefehlt! 
In dem Moment der Patronenzündung und der Beschleunigungsphase des Geschosses durch den Lauf, entstehen enorme Kräfte! Diese lassen den Lauf schwingen! Betrachtet man den Lauf einer Waffe während der Schussabgabe mit einer Zeitlupenkamera, wird diese Mikroschwingung sichtbar. Aber kann eine MIKROschwingung wirklich einen Unterschied machen? 
Oh ja! Das hat es! Eine Abweichung um eine Winkelminute am Lauf (0,016667 Grad!) bedeutet eine Streuung von 0,75 cm auf 25 m! Auf 100 m sind es schon 3 cm. Natürlich kann man dieses Phänomen durch längere Pausezeiten zwischen den Schüssen beheben. 
Hier greift das zweite Problem eines längeren Laufes: Verformung auf Grund von Erwährmung! Erhitze ich ein Metall, so dehnt es sich aus. Das sollte ja nichts neues sein auch hier ist der längere Lauf im Nachteil, da er sich effektiv weiter verformt, als ein kürzerer. Biege ich den Lauf am Anfang um 1 Grad, so bedeutet dies eine kleinere Abweichung von der ursprünglichen Postion, wenn der Lauf kürzer ist. 
Diese Faktoren sprechen also für die schlechtere Eigenpräzision der Waffe bei einem längeren Lauf!
https://sportschuetzeblog.wordpress.com ... in-kurzer/

[Crys_79]

Danke eXistenZ für die aufführliche Antwort, klingt irgendwie logisch.

Ich denk mir auch das Ruger keinen Blödsinn verkauft, wenn die 24" RPR besser sein soll, wäre dies das Standardmodell und nicht die 20" RPR. Aus Kreisen diverser Waffenhändler hört man das die RPR 24" eine Sonderbestellung (größere Menge) von "Unbekannt" war und dieser sie dann nicht abgerufen hat.

Hier auch ein interessanter Test https://www.all4shooters.com/de/Shootin ... ster-TEST/

Dort war die RPR 308 win 20" präziser als die RPR 6.5 Creedmoore 24" auf 500m!

LG Chris

[eXistenZ]

Für gewöhnliche österreichische Distanzen bringt dir der längere Lauf nicht wirklich was. Nur wenn du beim HSV 1000 m schießen willst, wäre der 24" Lauf vorteilhafter.

[Crys_79]

Für gewöhnliche österreichische Distanzen bringt dir der längere Lauf nicht wirklich was. Nur wenn du beim HSV 1000 m schießen willst, wäre der 24" Lauf vorteilhafter.

Wenn aber ein 24" Lauf mehr schwingt als ein 20" Lauf ist das ja bei 1000m noch schlimmer als bei 500m, oder nicht?

[Crys_79]

Für gewöhnliche österreichische Distanzen bringt dir der längere Lauf nicht wirklich was. Nur wenn du beim HSV 1000 m schießen willst, wäre der 24" Lauf vorteilhafter.

Was mich noch interessieren würde, ob bei einem längeren Lauf die Reibung dann so hoch ist das es wieder gegen konträr zur V0 ist.

[eXistenZ]

Für gewöhnliche österreichische Distanzen bringt dir der längere Lauf nicht wirklich was. Nur wenn du beim HSV 1000 m schießen willst, wäre der 24" Lauf vorteilhafter.

Wenn aber ein 24" Lauf mehr schwingt als ein 20" Lauf ist das ja bei 1000m noch schlimmer als bei 500m, oder nicht?

In der Praxis werden 20" und 24" ziemlich gleich gut schießen. Die Schwingung ist zwar vorhanden, macht in der Praxis aber das Kraut nicht fett. Ich hab das hauptsächlich deshalb erwähnt, weil es den Mythos gibt das eine Waffe mit längeren Lauf mehr Eigenpräzision hat. Was nicht der Fall ist.
Bei der längerer Distanz geht's um die höhere Geschwindigkeit ... längere supersonic range.

[gewo]

Was mich noch interessieren würde, ob bei einem längeren Lauf die Reibung dann so hoch ist das es wieder gegen konträr zur V0 ist.

nein, das ist nicht der fall

ein (ueber)langer lauf bringt nach meinem verstaendnis insbesondere dann vorteile, wenn man als wiederlader die moeglichkeit haben will mit unterschiedlichsten pulversorten und geschossgewichten auch mit ladungen experimentieren zu koennen welche laengere brenndauern haben.
solche ladungen werden wohl hauptseachlich fuer groessere entfernungen erzeugt werden

bei verwendung von werksmaessig gefertigter munition werden die vier zoll keinen planbar feststellbar positiven oder negativen einfluss haben

kann besser sein
kann gleich sein
kann schlechter sein

so wie bei anderen parametern einer schusswaffe wie zb:
laenge des rotationslosen fluges
art des zug-feld profils
zustand des zug-feld profils am eintrittsort des geschosses
schwingungsverhalten des laufes ( das laesst sich dann auch noch in ein dutzend parameter zerlegen)
zustand des zug-feld profils an der muendung
gewicht des geschosses
durchmesser des geschosses
form des geschosses
abbrandgeschwindigkeit des pulvers
menge des pulvers
energie des zuenders
huelsenvolumen
freivolumen in der huelse
usw
usw

die vier zoll unterschied in der lauflaenge machens ned aus
zudem wuerde ich die klassische brenndauer einer 308er werkspatrone irgendwo um die 22" herum einschaetzen
mit 24" bist da noch ned wirklich "ueberlang" sonder halt am oberen spektrum des normalmaszes

das was mich dazu bewogen hat nur 10stk von der 24" variante zu bestellen ( die zwischenzeitlich auch schon wieder verkauft sind) war der umstand dass die eigenschaften "klappschaft" und eher langer lauf irgendwie nicht zusammen passen ....

aber da das ding ja wirklich recht tacticool daherkommt ..... spielt das offenbar keine rolle... und wiederlader hanen mit dem langen lauf halt mehr optionen

[eXistenZ]

Für gewöhnliche österreichische Distanzen bringt dir der längere Lauf nicht wirklich was. Nur wenn du beim HSV 1000 m schießen willst, wäre der 24" Lauf vorteilhafter.

Was mich noch interessieren würde, ob bei einem längeren Lauf die Reibung dann so hoch ist das es wieder gegen konträr zur V0 ist.

Wenn dein Lauf mehrere Meter lang wäre Bei .308 Win wirst du das Problem mit 24" nicht haben.