Tobi1987 hat geschrieben:Was die Abzugstechnik betrifft, kenne ich all die Tipps, allerdings kann ich immer - und zwar absolut immer - völlig egal, wie ich Abziehe, beim Trockentraining sehen, dass das Korn minimal nach rechts ausbricht, wenn der Abzug durchfällt. Keine Chance das komplett wegzubekommen. Manchmal ist es nur so wenig, dass es gerade den Luftspalt verdeckt, aber eine Minimalbewegung des Korns nach rechts bleibt. Als nächstes versuche ich die unterschiedlichen Griffrücken der Gen 4.
Vielleichts hilfts dir, mit der Lage des Abzugfingers am Abzug zu experimentieren (falls du das nicht schon hast). Ich würde auch die Gelenkbeuge zwischen erstem und zweitem Glied noch in Betracht ziehen, wenn du etwas größere Hände hast.
Was mir auch geholfen hat, ist im richtigen Bereich der Hand Spannung zu haben. Ist aber eine Gradwanderung. Zu viel und man neigt zum Verreißen, grad noch genug und die Waffe bleibt sehr stabil, und a Spur zu wenig und man merkt schon wie Rückstoßkontrolle und Abzugstechnik darunter leidet.
Schau dir die Videos von Bob/Robert Vogel zum Thema Grifftechnik an. Der verspreizt die Hand recht interessant. Für mich waren da ein paar impulse dabei die mich ein bisschen weiter gebracht haben. Bzw gibts auch ähnliche Anleitungen von anderen Top Schützen... such dir Anreize und teste, teste, teste... was für dich und deine Anatomie funktioniert. Ich hab mittlerweile auch schon zum 10ten mal zwischen M und L Beavertail Rücken gewechselt. Und ohne Beavertail kann ich mittlerweile gar keine Glock mehr angreifen, weil ich so hoch greife und mir sonst der Schlitten ins Fleisch fährt.
Ich glaube auch, dass es hilft EINHÄNDIG zu trainieren (trocken vor allem), weil du damit ein paar Faktoren (die ganze linke Hand) streichen kannst, und damit tiefer zum Kern des Problems durchdringen kannst. Das Korn wird zwar noch mehr springen, aber du siehst schneller welche Technik, wo welche Spannung, welcher Griff, welche Abzugsfingerbewegung, etc bessere Resultate bringt. Ich verwende dazu auch viel den Reset Trigger, weil ich so einfach mehr Wiederholungen in kürzerer Zeit schaffe. Hat zwar nicht den exakt gleichen Wiederstand, aber gerade ist gerade...
Halt dir auch vor Augen, dass der Deuter des Korns in eine Richtung nicht unbedingt heißen muss, dass du mit dem Abzugsfinger in diese Richtung drückst, sondern es kann auch das genaue gegenteil sein!
Wenn du zB seitlichen Druck auf das Abzugszüngel bringst, bis kurz bevor der Schuss bricht, musst du diesen seitlichen Druck durch irgend eine Spannung im Griff ausgeglichen haben, denn sonst würde sich die Waffe ja bewegen, richtig? In dem Moment wo der Schuss dann bricht, fällt der Glock abzug regelrecht ins Leere und die Kraftübertragung durch den Abzugsfinger fällt augenblicklich weg. Die 3kg die du aber da reingedrück hast müssen irgendwo 3kg gegenkraft verursacht haben, denn sonst hätte sich die Waffe ja, bis kurz vor den Schuss, bewegt. Diese Gegenkraft ist in Form von Spannung in der Hand aber noch da, und verreißt dir die Waffe in die genau entgegengesetzte Richtung, wenn die eigentliche Kraft durch den Abzug wegfällt. Ist das verständlich fomuliert?
Deswegen hilfts auch nicht sonderlich den Druck langsam zu erhöhen, oder sich überraschen zu lassen. Sicher, kann langsamer mitunter kontrollierter bedeuten (das andere Extrem: durchreißen gehört natürlich auch vermieden), und sicher hilft überraschen lassen vor den etwaigen Folgen des Rückstoß erwartens... aber es hilft nicht einen Abzug gerade durchzuziehen zu lernen. Die Glock verzeiht da nichts.
...das ist zumindest mein Zugang und Kenntnisstand, und ich lerne fast täglich dazu...