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von cas81 » Mi 7. Jun 2017, 08:45
@McMonkey & woolf:
Danke für die Erklärungen. Klingt sehr gut, ganz grob mach ichs eh auch so, nur schätze ich eben die Ringe und die Richtung nach Uhrzeit, von mm- Messungen bin ich aber noch noch weit entfernt.
@steverino: Da gibts jetzt sicher ganz viele, die das für eine ganz schlechte Methode halten, aber ich hab mir meine Schussangst durch brutale Desensibilisierung abgewöhnt. Ich hab mehrere Magazine vollgestopft und sie relativ zügig - k.A., wahrscheinlich so im 0,5sek- Takt - geleert. Dabei grossteils nichtmal auf das Korn geschaut, sondern auf die Scheibe. Wurscht wo die Treffer genau waren, solange sie halbwegs im Zentrum der Scheibe waren (6,5m). Ich hab bei jedem Magazin gemerkt, wie ich mich an das Schiessen gewöhne, beim ersten waren es bspw 8 Schuss bis ich ruhig geworden bin, beim zweiten 5 Schuss, beim dritten 2 Schuss, usw (Hausnummern). Hätte ich eine Glock, hätte ich ein 33er Magazin und hätte dieses einfach vollgestopft, der Magazinwechsel hat mich dabei immer ein wenig herausgebracht, eh logisch. Und bei jedem Standbesuch ( in eher kurzen Abständen, also unter 1 Woche) stellte sich die Gelassenheit früher ein. Vorher und nachher hab ich versucht möglichst präzise zu sein und entsprechend langsam geschossen, auf alles geachtet, was es zu beachten gibt. Nachher war stets besser, ein paar Minuten Pause hab ich aber gebraucht. Zu spät ging das alles natürlich nicht mehr, also nach einer dreiviertel Stunde am Stand hab ich das unterlassen, ebenso ganz zu Beginn. War wahrscheinlich immer so zwischen 15 und 20 Minuten nach Beginn, bis dahin hatte ich geschätzt 25 oder 30 Schuss rausgelassen, also ausreichend Restenergie war da. So hab ich wahrscheinlich insgesamt 300 Schuss (oder mehr, oder weniger?) "vergeudet", das Resultat war ein Gutes. Aber die Basics, wie möglichst gerade nach hinten abziehen, nur den Finger bewegen und nicht die Hand zusammenquetschen, etc, hab ich schon vorher einigermassen verinnerlicht gehabt. Das dauerte aber nicht lange und ging viel mit Trockentraining. Ich hab all die Fehler nur gemacht, wenn ich wusste, jetzt knallts.
Heute kommts immer noch vor, dass ich mucke, aber weit, weit seltener und geringfügiger. Das geht auch noch weg. Ganz blöd ists halt, wenn ich länger Pause mache (Wochen), da bin ich jedesmal aufs Neue von der "Wucht" der Waffen überrascht und brauch jedesmal ein paar Schuss, um die Schussangst wieder zu bändigen. Für mich ist das einzig Erschreckende dabei dieser Lärm. Das Ruckeln ist eh lustig, wenns blitzt erst recht. Aber der Knall... grauslich. Also mein Tipp als "Ballermann": Zuerst trocken die Basics erlernen. Die lassen sich scharf eh weniger umsetzen, wegen der Schussangst. Diese dann einfach überrollen. Inzwischen weiter trocken die Basics trainieren. Und wenn die Angst weg ist, dann beides vereinen. Wichtig ist nur, dass du dich nicht zwingst, zu viel zu schnell rauszulassen. Wenns mal nicht geht, dann geht halt nicht. Wennst mal nach 30 Schuss keine Power mehr hast, dann pfeif auf die rerstlichen 15 Schuss. Alles zwar unter leichter Anstrengung, aber nicht unter Druck. Wegen dem "falsch antrainieren": Antrainieren kannst dir nur etwas, das du immer gleich machst. Bei meiner Ballermannmethode machst es schlussendlich irgendwie und irgendwie heisst so, wie es deiner Natur entspricht. Und DAS ist die Basis für die Feinheiten. Jedesmal den Griff vom Standnachbarn zu kopieren und pedantisch darauf zu achten, dass du auch genau im ersten Drittel des letzten Fingergliedes bist, ob du genau richtig stehst... damit kämpfst du evtl bloss gegen deine Natur an. Bei genau der landest du aber bis zu einem gewissen Grad irgendwann wieder. Sie ist auch nur die Ausgangsbasis, nicht das Ende der Fahnenstange. Also finde DEINE Art es zu bewerkstelligen und bau nicht zu viel auf andere Meinungen á lá Youtube. Schaus dir an, probiers aus, was dir am besten liegt entscheidest du, sonst niemand. Aber nicht nach Bequemlichkeit gehen, stattdessen nach dem, was in Summe am ehesten praktikabel ist.
An die, die jetzt nervös werden: Beachtet die ständigen Relativierungen, den Konjunktiv und den subjektiven Aspekt hierbei, dann sollts keine Bröseln geben.
GTRRU - Gumbear Tactical Rapid Response Unit
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