ES IST SOWEIT: Der PDSV Cup 2024 hat begonnen! Teilnahmebedingungen: viewtopic.php?f=53&t=58164
Der PDSV Cup dient zur Finanzierung des Pulverdampf Forums. Bitte unterstützt unser Forum, danke!

Wie kann ich mein Mannlicher M95 ruhiger schießen?

Rund um den Schiesssport: Technik, Erfahrungen, Tipps und Tricks
Antworten
Allergenverordnung
9mm Para
9mm Para
Beiträge: 23
Registriert: Mi 25. Apr 2018, 00:45

Wie kann ich mein Mannlicher M95 ruhiger schießen?

Beitrag von Allergenverordnung » Fr 20. Jul 2018, 01:17

Hallo alle miteinander,

ich bin ein Neuling was das Schießen anbelangt und habe ein wenig Schwierigkeiten, mit meinem Mannlicher M95 Stutzen (in 8 mm * 56 mm, nicht 8 * 50) zurechtzukommen. Ich schoss damit auf 100 Meter und traf so gut wie nichts, das lag an zwei Gründen:
1.) Das Kaliber ist extrem wuchtig, der Rückstoß daher echt heftig
2.) Ich weiß nicht warum, vielleicht liegt es am weitzurückliegenden Baujahr (gebaut 1908) oder dass es ein Geradezugverschluss-Gewehr ist, aber ich habe ich immer Angst, dass der Verschluss sich nach einem Schuss sich aus der Systemhülse löst und mir direkt ins Gesicht schnellt und mich heftig verletzt.

Ich frage mich daher: Wie bändige ich den heftigen Rückstoß? Ist meine Angst begründet, sind Geradeugverschluss-Gewehre berüchtigt dafür, dass sich der Verschluss löst und den Schützen verletzt?

Die zwei Fragen decken sich auf dem ersten Blick mit Fragen, die sich Neulinge typischerweise stellen, jedoch durfte ich
ebenfalls mit einem FR8 (.308 Win) schießen und ich kam um einiges besser zurecht, erstens weil das Kaliber ein wenig kleiner ist
und zweitens weil ich weiß, dass Mauser-Verschlüsse extrem sicher sind, somit es fast unmöglich ist, dass der Verschluss ins eigene Gesicht zurückschnellt.

Bitte keine Belehrungen wie "Warum kaufst du dir ein M95 wenn du neu bist?", "Kauf dir etwas anderes" usw.
Ich habe noch einiges an Munition für das M95 und bin entschlossen, das kleine Biest zu beherrschen.

Vielen Dank im Voraus!

The_Governor
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 5465
Registriert: Do 29. Jan 2015, 19:09

Re: Wie kann ich mein Mannlicher M95 ruhiger schießen?

Beitrag von The_Governor » Fr 20. Jul 2018, 01:33

Das Thema hatten wir vor ein paar Tagen, ich habe mich damit auch recht eingehend befasst, aber lies dir am besten mal diesen Thread in Ruhe durch: viewtopic.php?f=8&t=41802

Hat der M95 denn einen neueren Beschuss? Ansonsten kannst du das um wenig Geld machen lassen, dann hast du Gewissheit, dass er der Belastung standhält. Was du daheim zur eigenen Beruhigung schonmal tun kannst, ist die Verschlusswarzen und die Hülse mit einer hellen Lampe auf Risse zu überprüfen. Ein vollständiger Bruch einer Verriegelungswarze sollte sich vorher durch Rissbildung ankündigen. Die Schweizer K31 hatten anscheinend mal dahingehend Probleme und wurden dann von den Büchsenmachern auf diese Weise untersucht.

Mehr dazu in diesem PDF:
https://www.sbv-asa.ch/dk/K31.pdf

Weiters trage -IMMER- eine Schuzbrille. Was eine gute Schutzbrille aushält, siehst du in diesen Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=s-DuStfU1ms
https://www.youtube.com/watch?v=-rOWUs9AH9c

Wenn dir das Schießen mit Ordonnanzwaffen gefällt und dir für den M95 irgendwann die Munition ausgeht, empfehle ich einen K98, M48 (Jugomauser) oder einen Mosin Nagant. Die ersten beiden haben, wie du selbst schon erwähnt hast, eine 3. Verrieglungswarze zur Sicherheit und beim Nagant fungiert der Kammerstängel selbst als 3. Verrieglung. Dass der Verschluss bei diesen Waffen nach hinten rausfliegt, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Im schlimmsten Fall splittert der Schaft im Bereich des Magazinschachtes, aber Holzsplitter im Arm sind immernoch besser als ein Verschluss im Gesicht. Dennoch sei nochmal gesagt, dass das extrem unwahrscheinlich ist. Die einzigen Fotos, die ich kenne sind von zwei oder drei Fällen mit Blaser R93 mit Radialverschluss.

Falls du wiederladen willst, lass die Finger von schwachen oder abgebrochenen Ladungen, diese können extreme Druckspitzen im Verschluss verursachen. Man meint es vielleicht gut und will die Waffe schonen, erreicht aber das genaue Gegenteil, aber da kennen sich andere besser aus als ich, ich bin kein Wiederlader.

Zum Thema Rückstoß: Wenn du sitzend schießt, versuche den Schaft an den Muskel anzulegen. Ich könnte mir vorstellen, dass du zu sehr über den Tisch "kauerst" und der Schaft am Schlüsselbein anliegt. Hab ich einmal mit einem K98 gemacht, weil ich nach dem Laden der Waffe zu faul war, die Höhe der Auflage anzupassen und habe ich danach noch 2 Tage gespürt. Wenn du ihn vorne ein weniger höher aufliegen lässt, kannst du den rechten Arm ein wenig mehr zum Körper ziehen, damit sich die Muskeln an dieser Stelle mehr herausdrücken, dann hast du ein besseres "Polster". Auch muss er direkt an der Schulter anliegen, ohne Abstand dazwischen, damit es keinen Schlag gibt und er nur "schiebt".

Ist die Laufmündung des M95 OK? Wenn die Züge und Felder nicht komplett bis zur Mündung erhalten sind, könnte die Laufmündung ausgeputzt sein. Dann streuen sie in der Regel extrem. Du siehst es auch, ob die Abriebspuren des Geschosses bis zur Laufmündung sichtbar sind oder ob es bereits 1-2cm davor den Kontakt verliert.

Sauer202
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1482
Registriert: Mi 24. Jan 2018, 21:14

Re: Wie kann ich mein Mannlicher M95 ruhiger schießen?

Beitrag von Sauer202 » Fr 20. Jul 2018, 05:47

Wenn du dir unsicher bist lasse deine Waffen neu beschießen. Bringe die Waffe davor zu einem Büchsenmacher damit er sie mal gründlich überprüft bzw. ein Service macht bevor du mit der Waffe zum Beschußamt fahrst.

Benutzeravatar
Flolito
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 2405
Registriert: Fr 10. Sep 2010, 20:26

Re: Wie kann ich mein Mannlicher M95 ruhiger schießen?

Beitrag von Flolito » Fr 20. Jul 2018, 05:58

Sofern die Waffe einen gültigen Beschuss hat und in funktionsfähigem gepflegtem Zustand ist würde ich mich dem Vorposter anschließen und sagen das du keine Sicherheits-Bedenken haben musst. Der M95 hält nicht weniger aus als ein 98er.... ist ein robustes Gewehr.

....zum Gewehr selber: Die M95 sind nicht dafür bekannt zu den präzisesten Ordonanzlern zu gehören. Die Teile haben meist einen furchtbaren Abzug, treten wie ein Esel haben eine Visierung die nicht optimal ist und sind von der Eigenpräzision her auch nicht vorne dabei. Ich würde dir empfehlen für den Anfang einen Schwedenmauser oder eine Enfield zu holen.....auch wenn du das nicht hören willst :D Die haben einen zarten Rückstoß bessere Abzüge und sind leicht präzise zu schießen. Damit lernst du dir dann erst mal das Ordonanzschießen und widmest dich dann mit mehr Erfahrung dem M95

Wenn du auf biegen und Brechen beim M95 bleiben willst bleibt nur zu sagen das du üben musst. Bzw. dich an den Rückstoß gewöhnen musst. Der M95 ist nichts für Zartbeseitete....ist halt ein kurzes leichtes Gewehr mit potentem Kaliber.

DerDaniel
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 4507
Registriert: Mo 12. Dez 2011, 19:09

Re: Wie kann ich mein Mannlicher M95 ruhiger schießen?

Beitrag von DerDaniel » Fr 20. Jul 2018, 07:01

Der M95 ist vom System her ein 98er bei dem die Drehbewegung des Verschlusses durch eine Mechanik übernommen wird und nicht von Hand erledigt werden muss. Damit ist der Verschluss vom Prinzip genauso sicher wie ein 98er o.ä. (die dritte Verschlusswarze mal außen vor gelassen).

Hast du schon mal von einem Reiter gehört, der auf einem ungezähmten Hengst ordentlich das reiten gelernt hat?
Was will ich damit sagen: Du wirst mit der Waffe niemals gescheit schießen lernen, denn du wirst niemals wissen ob die Waffe einfach schlecht schießt, du verreißt, weil du vor ihr Angst hast, der Abzug einfach besch*** ist, oder oder oder.
Wenn du nur rumknallen willst, spricht absolut nichts dagegen mit dem Prügel weiter zu spielen, aber deine Anmerkungen klingen eher danach, dass du auch Erfolgserlebnisse haben willst.

Unterförster
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 876
Registriert: Mo 19. Dez 2016, 19:42

Re: Wie kann ich mein Mannlicher M95 ruhiger schießen?

Beitrag von Unterförster » Fr 20. Jul 2018, 10:22

Als Anfängergewehr ist ein kurzer M95 in 8x56R ähnlich geeignet wie z.B. ein G33/40- nämlich gar nicht.
Auch sind die Läufe meist nicht mehr super schön, was neben allen anderen oben erwähnten Gründen wenig zur Präzision beiträgt. (Das Originalkaliber 8x50 R ist da wesentlich angenehmer zu schiessen.)

Ich kann nur raten, z.B. einen Schwedenmauser zu kaufen, weil sonst wirst bald nur mehr mucken, und generell nichts mehr treffen.
Leg Dir ev. auch mal einen Sandsack odgl. zwischen Schaft und Schulter, das sollte helfen!

Benutzeravatar
Halvar
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 676
Registriert: Di 10. Jun 2014, 19:47
Wohnort: Wien

Re: Wie kann ich mein Mannlicher M95 ruhiger schießen?

Beitrag von Halvar » Fr 20. Jul 2018, 10:58

Ich gehe da sogar noch einen Schritt weiter und sage: Als Anfänger solltest du mit einem KK-Gewehr beginnen.
Wenn es dich zwischendurch juckt und mal lauter krachen soll, dann mach ein paar Schuss aus dem GK-Repetierer, aber ordentlich Schießen lernst du mit einem .22er besser und schneller. Wenn du die richtige Schusstechnik verinnerlicht hast, dann kannst du daran arbeiten sie aufs große Kaliber zu übertragen ohne zu mucken.

Hat schon seinen Grund, warum es früher im Militär meist auch .22er Trainingsgewehre u.ä. gab ;)

Benutzeravatar
biofan
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 283
Registriert: So 5. Jan 2014, 20:24
Wohnort: Bez.Baden

Re: Wie kann ich mein Mannlicher M95 ruhiger schießen?

Beitrag von biofan » Fr 20. Jul 2018, 13:01

Hallo Allergenverordnung.

Lass dir deinen M95 nicht miesmachen. Das Ruck-Zuck-Gewehr ist eine ganz wunderbare Waffe und außerdem aus Österreich. Ich schieße sehr gerne damit. Beginne beim Eischießen bei 50m und steigere dich dann langsam auf 100.Wenn er mit Surplusmunition tritt wie ein Pferd kann´st du immer noch deine eigene Munition laden. Im H&N Wiederladebuch 3. Auflage, Seite 182 und 183 sind 2 ganz moderate Laborierungen, die man fast aus der Hüfte schießen kann.
Melde dich per PN.

LG Biofan
Wer sich wehrt, kann verlieren, wer sich nicht wehrt, hat schon verloren.

titan
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1036
Registriert: Do 29. Mär 2012, 21:57

Re: Wie kann ich mein Mannlicher M95 ruhiger schießen?

Beitrag von titan » Sa 21. Jul 2018, 19:34

Deine derzeitige Situation ist aus mehreren Gründen suboptimal.

Die allermeisten M95 haben zwei Weltkriege mit korrosiver Munition hinter sich. Viele Gewehre wurden bereits einmal aufgearbeitet bevor sie im zweiten Weltkrieg von verschiedenen Armeen weiterverwendet wurden. Das Ergebnis sieht man bei einem Blick in den Lauf. Der Verschluss selbst ist sicher.

Wenn ein Ordonanzler auf der Scheibe nichts trifft, ist es wichtig erstmals den Haltepunkt zu ermitteln. Wenn du die Möglichkeit hast, schieße erstmal auf 30 oder 50m dein Gewehr ein. Die Abweichung vom Zielpunkt kannst du dann grob mal 3 (30m) oder 2 (50) rechnen. Danach kannst du eventuell das Korn korrigieren und du kennst dann außerdem Höhe des Haltepunkts und die Streuung deines Karabiners. Daran kannst du auch letztlich die Eigenpräzision deiner Waffe zusammen mit der verwendeten Munition abschätzen und sagen ob es mehr an dir oder der Waffe/ Munition liegt.

V Kimme und Dachkorn sind nicht unbedingt ideal für maximale Präzision. Die Höhe ist damit schwieriger zu halten. Die kurze Visierlinie des Karabiners vergrößert eventuelle Haltefehler.

Wie meine vorschreibenden Forenkollegen bereits geschrieben haben. Der Karabiner muss auf den Brustmuskel gesetzt werden. Keinesfalls in die -'fleischlose' Stelle zwischen Brustmuskel und Schulter oder gar aufs Schlüsselbein setzen. Schmerzen führen zum Mucken. Brustschwimmen kann helfen.

Die Psyche ist ein wichtiger Faktor beim Schießen. Wenn man Angst vorm Schuss hat wird der Abzug gerne durchgerissen. Mein Rat wenn dies der Fall ist - erstmal auf eine andere Waffe umsteigen und den M95 später meistern. Jeder Ordonanzler ist anders vom Rückstoß und vom Zielerlebnis. Wenn dir ein 98 zusagt, probier den aus. Naganten sind mMn etwas härter als 98er aber auch sehr gute Gewehre mit gutem Visier.
Bild

Benutzeravatar
doc steel
MUSCLEGUNNER
MUSCLEGUNNER
Beiträge: 11210
Registriert: So 9. Mai 2010, 11:02
Wohnort: Ich bin jetzt immer da, wo du nicht bist Und das ist immer Delmenhorst

Re: Wie kann ich mein Mannlicher M95 ruhiger schießen?

Beitrag von doc steel » So 22. Jul 2018, 23:38

er schreibt er is anfänger.
er schreibt dass er den rückstoß als sehr heftig empfindet.
ich nehm daher an, dass es nicht an der hardware liegt sondern eher um ein biomechanisches problem handelt.
mein ansatz wäre:
such dir jemand der dir das schiessen mit dem gewehr beibringt.

Unterförster
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 876
Registriert: Mo 19. Dez 2016, 19:42

Re: Wie kann ich mein Mannlicher M95 ruhiger schießen?

Beitrag von Unterförster » Mo 23. Jul 2018, 09:24

doc steel hat geschrieben:er schreibt er is anfänger.
er schreibt dass er den rückstoß als sehr heftig empfindet.
ich nehm daher an, dass es nicht an der hardware liegt sondern eher um ein biomechanisches problem handelt.
mein ansatz wäre:
such dir jemand der dir das schiessen mit dem gewehr beibringt.


Meine Meinung: Dafür hat er als Anfänger schlicht und einfach das falsche Gewehr gekauft! Ich sag ja nicht dass man sich undingt über Luftdruck und KK langsam zu den dicken Dingern vortasten soll (wies aber m.E.n. sicher gut ist)- aber der kurze M95 als Anfängergewehr ist völliger Blödsinm!
In 8x56 tritt der nun mal wie ein Esel- man lernt auch nicht richtig boxen, wenn man gleich gegen Mike Tyson in den Ring steigt.
Hilft zwar jetzt nicht weiter, aber die Wahrheit ist meist nicht besonders schön.

yoda
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 5740
Registriert: Do 24. Nov 2011, 20:23

Re: Wie kann ich mein Mannlicher M95 ruhiger schießen?

Beitrag von yoda » Mo 23. Jul 2018, 09:42

Langfristig ist wahrscheinlich eine Schaftkappe zum aufstecken mit Rückstoßdämpfung aus Gummi eine sinnvolle Sache. Mir hat die Schulter nach 50-100 Schuss mit dem K98k auch immer weh getan, obwohl ich das Gewehr ordentlich an die Schulter gedrückt habe und damit auch immer gut getroffen habe.

Unterförster
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 876
Registriert: Mo 19. Dez 2016, 19:42

Re: Wie kann ich mein Mannlicher M95 ruhiger schießen?

Beitrag von Unterförster » Mo 23. Jul 2018, 10:19

yoda hat geschrieben:Langfristig ist wahrscheinlich eine Schaftkappe zum aufstecken mit Rückstoßdämpfung aus Gummi eine sinnvolle Sache. Mir hat die Schulter nach 50-100 Schuss mit dem K98k auch immer weh getan, obwohl ich das Gewehr ordentlich an die Schulter gedrückt habe und damit auch immer gut getroffen habe.

Wem nach 50 Schuss k98 die Schulter nicht wehtut, ist schon tot! Aber Du triffst gut, und darum gehts!
Es gibt auch so Schulter-Polster zum Umschnallen, die verwende ich selber bei einigen „speziellen“ Gewehren am Stand.
Zwar gehts natürlich auch ohne, aber warum soll man sich quälen???

Benutzeravatar
Salem
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3228
Registriert: Di 11. Mai 2010, 20:11
Wohnort: Im Schatten der Karawancos

Re: Wie kann ich mein Mannlicher M95 ruhiger schießen?

Beitrag von Salem » Mo 23. Jul 2018, 12:07

Unterförster hat geschrieben:
doc steel hat geschrieben:er schreibt er is anfänger.
er schreibt dass er den rückstoß als sehr heftig empfindet.
ich nehm daher an, dass es nicht an der hardware liegt sondern eher um ein biomechanisches problem handelt.
mein ansatz wäre:
such dir jemand der dir das schiessen mit dem gewehr beibringt.
Docs Ansicht stimme ich zu.

Meine Meinung: Dafür hat er als Anfänger schlicht und einfach das falsche Gewehr gekauft!
Diese Meinung halte ich für falsch, aber das ist halt meine Meinung.
Ich sag ja nicht dass man sich undingt über Luftdruck und KK langsam zu den dicken Dingern vortasten soll (wies aber m.E.n. sicher gut ist)-
dem stimme ich zu.
aber der kurze M95 als Anfängergewehr ist völliger Blödsinm!
Dem stimme ich nicht zu.
In 8x56 tritt der nun mal wie ein Esel-
Nicht zwangsläufig, da grundsätzlich munitionsabhängig. "Allgemein anerkannte Tatsachen" sind halt schnell nachgeplappert.
man lernt auch nicht richtig boxen, wenn man gleich gegen Mike Tyson in den Ring steigt.
Richtig, aber man lernt Schießen - und zwar schnell.
Hilft zwar jetzt nicht weiter,
Dem stimme ich zu.
aber die Wahrheit ist meist nicht besonders schön.
Schon, Gell?



@Allergenverordnung:

Lass Dir den M95 nicht schlechtreden, die Dinger sind um Klassen besser als ihr Ruf. Auch der verwendete Tiegelstahl ist den vielgerümten Erzeugnissen von Krupp mindestens ebenbürtig und die Konstruktion ist ausgereift. Wichtig ist nur: Wenn Du einen Bierdeckel zwischen der Vorderkante des Verschlusses und der Hinterkante der Rahmenbrücke klemmst darf die Waffe beim Abziehen nicht auslösen: Tut sie es hat irgendein Gescheitbär am Abzug gefeilt - oft sind die Gründe dafür ...sagen wir: "Lodenbehost" (Ebenso wie manch abgefeiltes Korn...).

Was die Gummischaftkappe angeht: Die Linke zieht den Schaft in die Schulter, dann ist sowas nicht wirklich nötig - zumal sich auch die Schaftlänge ändert. Wenn Dir der Schaft aber zu kurz ist: Ist so eine Schftverlängerung durchaus sinnvoll. Ansonsten ziehst Dir halt ein Jopperl an.

Das meiste Wissenswerte solltest Du hier finden (Inkl. Bodenstempel der Mun.): http://www.hungariae.com/Mann95Bu.htm

Also: Ich nehme an Du verwendest Surplus-Munition, hier solltest Du die Hersteller auseinenderklauben und extra verfeuern - die Ladungen sind oft unterschiedlich. Besonders feurig ist die bulgarische Surplus - die produziert einen Meter nach der Mündung sogar einen blau leuchtenden Kugelblitz (Und DIE tritt auch wie ein Muli). Sollten unerklärliche Extremausreißer dabei sein: Delaboriere einige Patronen und sieh Dir die Geschosshecks an: Ich hatte schon einige vom Rost (verzinnter Flußeisenmantel) bis auf den Bleikern weggefressene Bootshecks, dass DAS streut leuchtet wohl jedem ein - hat aber mit dem knallenden Meter nix zu tun. Die richtige Schiesstechnik vorausgesetzt (Lass es Dir von einem erfahrenen GK-Gewehr-Schützen zeigen), ist meist noch eine Irisblende zum Schießen mit Kimme / Korn von enormem Vorteil. Du kannst ja mal probehalber ein Stück Scheibenkarton mit einem kleinen Loch (ca. 1mm) vor das zielende Auge klemmen und Du wirst sofort wissen was ich meine. Grundsätzlich solltest Du nach Munition von Prvi Partizan Ausschau halten, die ist wirklich brauchbar - und die Hülsen lassen sich mit recht wenig Aufwand wiederladen. Zum "Üben": Mach lieber wenige Schuß und lass Dir Zeit dabei, beobachte und versuche Ursache und Wirkung zu eruieren, großer Munitionsverbrauch alleine sagt nix über die Qualität von irgendwas aus - und produziert nur blaue Schultern... Ich persönlich schiesse meinen 95er gerade im Sommer nur mit Leiberl: Da ist nix dabei. OK: Ich lade aber auch selbst - und das nicht ganz so wild wie in Bulgarien. Das Wiederladen solltest Du auch ins Auge fassen - es macht Dich von Munitionsengpässen unabhängig und verbessert die Streukreise erfahrungsgemäß nochmal enorm.
Die schäbigste Ratte im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant.
Kleingedrucktes:
Wer unfähig ist Ironie oder Sarkasmus wegen "fehlender" Smileys zu erkennen erzähle dies gefälligst seinem Frisör.

Unterförster
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 876
Registriert: Mo 19. Dez 2016, 19:42

Re: Wie kann ich mein Mannlicher M95 ruhiger schießen?

Beitrag von Unterförster » Mo 23. Jul 2018, 14:36

Ich kenn nur die bulgarische und die deutsche WK II 8x56R, beide nicht gerade sanft.
Ich habe aber zugebenermassen nicht viel 8x56R geschossen (im Gegensatz zu 8x50R), weil der Kaiser wollte den M95 in 8x50R, und damit ist alles andere Majestätsbeleidgung! :lol:

Antworten