Scheibenschoner hat geschrieben: ↑Mi 23. Feb 2022, 18:19
doc steel hat geschrieben: ↑Mi 23. Feb 2022, 10:09
Picturesk hat geschrieben: ↑Mi 23. Feb 2022, 09:52
Bin aber auch am überlegen, ob ein Spektiv mal nicht schlecht wäre. Da soll es dann aber auch möglichst universell einsetzbar sein. Und trotzdem halbwegs günstig
Bis 100m geht mit Ach und Weh und nur bei guter Beleuchtung mit halbwegs Kontrast eigentlich alles an Spektiven mit bis zu einer Vergrößerung von 60-fach. Ob man mit so einem Chinascheissdreck .22-er Löcher auch noch sieht, kann sein, weiss ich mangels eigener Erfahrung aber nicht verbindlich.
Für Beobachtungen >100m bei Tageslicht sind diese Dinger allerdings untauglich. Ja man kann erkennen obs a Heuhaufen oder doch a Reh ist, das wars aber schon. Hier sind dann mittelpreisige Geräte, die bei ca. €300,- anfangen gefragt.
Will man ab diesen Entfernungen aber selbst feinste Strukturen, möglicherweise noch bei wenig Licht und niedrigen Kontrast erkennen können, wirds teuer. D.h. dann ist mit Preisen von €1000,- aufwärts und noch viel mehr zu rechnen.
Muss ich dir beipflichten. Mit „meinem“ Spektiv erkennst du aus 300m vermutlich das Gesicht eines Menschen, den du gut kennst. Einen Einschuss in einer Tafel siehst du nicht. Ersten lässt die optische Leistung (v.a. Schärfe) bei höchster Vergrößerung nach, zweitens hast du bei dem Zoom selbst auf einem Spitzenstativ „Verwackler“ bei jedem Lichtzug oder jeder Vibration des Bodens. Das Problem hast aber auch bei einem 2000-Euro-Swarowski. Helfen würde da eine SLR mit einem 600er Objektiv mit hoher Lichtstärke und daher kurzer Belichtungszeit. Um das Geld kannst aber tageweise jemanden einstellen, der die 300m ständig hin- und herläuft
Bissi was aus der fotografischen Ecke zum Verständnis zur Scheibenbeobachtung:
Ein Spektiv mit variabler Vergrösserung, z.b. 20-60x das bei Änderung der Vergrösserung die Schärfe verliert, ist streng optisch gesehen kaputt. Trotzdem wird so etwas ver- u. gekauft. Weil die Mehrheit zu wenig Wissen hat und die eigentlich notwendige Summe für ein techn. korrekt funktionierendes Spektiv nicht ausgeben möchte. Hätten sie das Wissen, würden sie auch das Geld dafür ausgeben.
Bei folgender Beschreibung ist immer von einem 50mm Normalobjektiv für Kleinbild (24x36mm, full frame digital) auszugehen, mit dem man die selbe Betrachtungsgrösse erreicht wie das menschliche Auge bei normalen Betrachtungsabstand. Also reden wir von einer 1-fachen Vergrösserung.
Mit einem 600mm Teleobjektiv erreicht man somit die 12-fache Vergrösserung (600:50=12).
Bei einer Entfernung von 300m sieht man mit einem 600m Objektiv ein Betrachtungsfeld in der Grösse von 12x18m (vertikal x horizontal).
In der Praxis hiesse das, das Display deiner Digitalkamera zeigt einen Kugelfang mit 18m Breite auf dem in der Mitte eine Präzisionsscheibe mit einer Kantenlänge von 26x26cm ist.
Kannst dir jetzt ungefähr vorstellen was du mit einem 600mm Tele erkennen kannst?
Dass man das Bild am Kameradisplay digital vergössern kann, lassen wir jetzt einmal unberücksichtigt.
Man würde für diese Betrachtungsmethode also mindestens ein 1200mm Tele benötigen, das bei 300m Entfernung ein Betrachtungsfeld von 6x9m zeigen würde. Dass das nicht durchführbar ist, sollte einem spätestens jetzt klar sein.
Daher ist hier ein Spektiv das Mittel der Wahl.
Wenn nun ein Spektiv die Angabe 20-60x60 hat, bedeutet das, dass es von 20-facher bis 60-facher Vergösserung mit einer Austrittspupille von 60mm reicht. Die Austrittspupille ist ein Maß für die Lichtstärke, ähnlich der Blendenangabe wie bei Objektiven, auf die hier aber nicht näher eigegangen werden soll. Wennst vorn reinschaust, siehst eine Öffnung mit 60mm DM, das ist es.
Um eine Ahnung von der Vergösserung zu bekommen, muss man wieder vom Normalobjektiv 50mm ausgehen.
Ein Spektiv mit 20-60x leistet also eine Vergrösserung von 20x50mm bis 60x50mm, entspricht also einem Teleobjektiv mit 1000mm bis 3500mm Brennweite. Es hat somit ein Betrachtungsfeld, bei Spektiven und Feldstechern wird das Sehfeld genannt, von 7,2 x 10,8m bis runter zu 2x3m bei 300m Entfernung. Das wäre dann die selbe Vergösserung wie wenn du 15m bzw. 4,5m vor der Scheibe stehen würdest.
Dass damit Treffer zuverlässig erkennbar sein sollten, ist klar.