Mein quasi erster Post und daher kurz ein paar Infos zu mir. Ich komme aus Wien und habe seit letztem Herbst meine WBK. Lange Geschichte short, ich komme aus einer Offiziersfamilie (Großvater eher bekannt - Vater normaler EF Offizier), und ich selbst war auch ein wenig beim Heer, habe das SSG kennengelernt und habe schon als Kind mit dem Luftdruckgewehr mit optischer Visierung meines Vaters auf unserer Almhütte schießen gelernt, damit sehr viel geübt und habe seither einfach immer wieder mit dem Gedanke gespielt mir mal eine Langwaffe oder eine WBK zu holen. Nachdem mein Vater mittlerweile nicht mehr der jüngste ist, selbst eine Beretta 84 9mm kurz hat, und ich die irgendwann von ihm übernehmen werde, wollte ich vorab einfach selbst wieder den Weg zu Schießständen finden um auch etwas Ablenkung vom Berufsalltag zu finden. Klappt übrigens hervorragend!
Ganz nebenbei erwähnt, Langwaffen würden mich viel mehr reizen, aber aus Zeit- und Ortsgründen (wohne ganz im Westen Wiens) ist das halt für einen Familienvater mit zwei jüngeren Kindern und eigener Firma nicht ganz einfach. Und auf ca. 200m usw. will ich mit GK nicht schießen. Das reizt mich eher weniger.
Und wie es bei mir immer wieder so kommt, mache ich Dinge dann meistens doch viel gründlicher als der normale Mensch und so bin ich jetzt nach langem Zögern auch hier gelandet, in der Hoffnung etwas lernen zu können und vielleicht auch gleich gesinnte kennen zu lernen.
Ich selbst (ein wenig über 40j) trainiere aktuell mit einer noch serienmäßigen Walther PDP Fullsize 4,5 mit offener Visierung, (Rechtshänder, linkes Auge dominant). Seit November lt Mantis etwas über 10.000 Abzüge, davon 4.000 im scharfen Schuss und den Rest trocken. Bei den jeweiligen Monatsbewerben unseres Vereins bin ich seit 3 Monaten doch immer eher weiter vorne dabei. Wobei es dort sehr gute und auch sehr schlechte Schützen gibt... Ich habe Anfangs, also noch vor der WBK Trainerstunden (in Summe ca. 8 Stk) genommen (Schießbahn) und danach mit WBK auch einen hervorragenden Kurs bei einem sehr guten Trainer (taktisches Schießen) privat gemacht.
Gleich vorweg, ich will definitiv NICHT sagen, dass ich jetzt besonders gut schießen kann oder sonst etwas! Ich bin sehr ambitioniert, weiß aus meiner sportlichen Vergangenheit, dass Training und Zeit das um und auf sind, und so gehe ich das auch in diesem Hobby an.
Aktuell arbeite ich an meinem Timing mit Atmung und Abzug, und daran meinen Griff an der Pistole zu optimieren und ein wenig zu verbessern, damit ich bei schnellen und längeren Schussfolgen kein Wandern der Pistole mehr habe und nicht nachgreifen muß. Videos (Greyground und Sapiens Parabellum) und Tipps aus diesem Forum hier helfen da sehr gut weiter. Gerade gestern habe ich einem Thread (Anfänger Trefferbild 25m 9mm CZ Shadow 2) den Kommentar des Users @McMonkey gefunden, der das super beschrieben hat woran es definitiv nicht liegt, und diverse Punkte aufgezählt hat. Genau so stelle ich mir das "lernen" hier vor. danke dafür.
Jetzt aber nach einer recht langen Einleitung zu meinem eigentlich Thema.
Momentan bin ich auf der Suche nach einer 9mm (keine .45 keine .38er usw) Vollstahl Pistole (keine Revolver) und habe in diesem Zuge schon drei Modelle (siehe unten) im scharfen Schuss getestet. IPSC würde ich gerne als Option damit schießen können, weiß aber nicht ob ich das zeitlich schaffe zu trainieren. Für Platz 127 bei einem 0815 Bewerb mache ich es jedenfalls nicht und bleibe dann eher bei Präzision. Die Pistole müsste halt den Spagat schaffen und das ist sicher nicht einfach. Rallyeautos sind auch keine Rundstrecken Rennwagen und somit nicht überall für gute Platzierungen geeignet. Das ist mir also auch klar. Dennoch kann man damit eher weiter nach vorne als mit sportlichen Straßenwagen.
- Beretta 92X Performance (2 Stunden Präzision)
- CZ Shadow 2 (blaue Version) (2 Stunden Präzision)
- Walther Q5 Steelframe Back Ribbon (1/2 Stunde Präzision)
Die probierten SIG Sauer 226 usw. Modelle passen mir nicht in die Hand weil mir der Griff deutlich zu dick ist,
Ich wollte meine Frage dazu eigentlich erst garnicht stellen da es ja immer ein subjektives und vielleicht heikles Thema ist, ich probiere es aber dennoch.
Ja, die drei sind alle sehr schön zu schießen, liegen alle viel ruhiger in der Hand als meine (klar, deutlich mehr Gewicht) und haben auch alle einen viel angenehmeren Abzug. Meiner ist zwar viel besser als beispielsweise der normale Glock Abzug, aber einen Walther Performance Trigger erreicht er halt auch nicht. Bei Mantis habe ich mit meiner serienmäßigen PDP einen Wert um die 93-97 und mit Beretta und Shadow 2 um 98 und 99,9. Also ist hier definitiv etwas durch einen guten Abzug zu holen. Für mich zumindest. Achja, ideal sind Picatinny Schienen, weil ich das Mantis immer mit dabei habe und auf dem Magazinboden ist das eher weniger optimal wenn man wechselt.
Ich trainiere zeitweise auch einhändig, also linke und rechte Hand einzeln (bin sonst Rechtshänder, schieße seltsamerweise nur links besser als nur rechts...) Und hier habe ich das erste Thema.
Meine aktuelle Walther hat den Verschlussfanghebel beidseits und daher ist das für die Übungen der linken und rechten Hand ideal einfach. Da haben Beretta und CZ das klare Nachsehen. Aber das ist noch kein Grund sie nicht zu nehmen. Vom Abzug und Handling im scharfen Schuss, sind mir die beiden wiederum viel sympathischer als die Q5. Auch wenn deren Züngel durch das Abzugssystem (Hammer vs. Strikerfire) viel weiter hinten liegt (bei der CZ mehr als bei der Beretta) was für mich eine klare Umstellung beim Griff ist.
In der Hand liegt mir die CZ am besten, dann die Beretta und dann die Walther. Magazinknopf und Verschlussfanghebel erreiche ich ohne Umbau bei der CZ halbwegs, bei der Beretta quasi nicht und bei der Walther Q5 gewohnt gut. Habe einen kurzen Daumen und muss daher sicher umbauen wenn ich nicht herumfummeln möchte. Wie weit das möglich ist, weiß ich leider nicht. Tuning ist ja bei gefühlt allen Herstellern ausser Glock eher mit unfassbaren Wartezeiten und Aufwendungen wenn überhaupt verbunden.
Ich hoffe man versteht meine eher komplexe und komplizierte Thematik und die etwas wirre Beschreibung, aber ich komme einfach zu keinem für mich eindeutigen Ergebnis. Und nachdem ich im Web nur amerikanische Videos finde die eher nichts sagend sind, die ballern ja alle nur wild auf irgendwelche Stahlplatten, suche ich nach Infos in Foren.
Zur Frage zurück. Was kann man generell zur Präzision dieser drei Modelle sagen. Gibt es hier Unterschiede und welche ist für 25m und 50m genauer auf der Schießbahn. Wenn man den Schützen jetzt mal ausklammert. Oder nehmen sich die drei hier nicht viel. Händler werden mir vermutlich nur zu jenen raten bei denen Sie die beste Spanne haben. YouTube empfiehlt wohl auch nur die Hersteller die am meisten Zuwendungen zeigen. Wie immer und überall halt.
Ich durfte in einem Geschäft in Wien (danke dafür an AWM in Altmansdorf) eine STP 2011 Lisa in die Hand nehmen und einmal trocken abziehen.
JA, die ist wohl das mit Abstand beste, dass ich je in der Hand hatte. Griffigkeit 1+ Magazinauswurf 1+ und Abzug auch 1+. Der Preis ist halt leider eher eine 4- weil das mittlerweile eine Dimension ist die ich nicht erreichen wollte und der SA Abzug ist halt auch vielleicht ein Thema bei taktischen Themen und manchen IPSC Klassen. Die STP ist denke ich eine perfekt Präzisionspistole, oder irre ich mich da komplett.
Ich hoffe ich breche jetzt keine Grundsatzdiskussionen vom Zaun, freue mich aber über alle Infos und Erfahrungen zu diesen drei Modellen beim Thema Präzision, bin aber auch über Input und Vorschläge zu anderen Pistolen offen die diesen Spagat bewerkstelligen können.
Danke
