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IFAK/Trauma Kit/Erste Hilfe Set

Rund um den Schiesssport: Technik, Erfahrungen, Tipps und Tricks
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Mark_MI
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Re: IFAK/Trauma Kit/Erste Hilfe Set

Beitrag von Mark_MI » Mo 8. Aug 2016, 20:39

Bdave hat geschrieben:Dann würd ich trotzdem auf zumindest zwei Varianten gehen.
Einen sehr umfangreichen Homekit haben wir ohnehin, der geht noch um einiges weiter ;)

Güdeltubus trau ich mich nicht so Recht drüber, der wurde damals flächendeckend eingeführt als ich aufgehört habe beim RK... Somit leider nicht darauf geschult :(
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Bdave
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Re: IFAK/Trauma Kit/Erste Hilfe Set

Beitrag von Bdave » Mo 8. Aug 2016, 22:15

Güdel is ned so wild. Gibt viele gute Erklärungen:

zB Hier

Kannst auch im Selbstversuch testen. Außer du speibst dich wegen dem Würgereflex an ^^

Einfacher geht der Wendltubus. Den brauchst nur mit irgendwas befeuchten und dann durchs Nasenloch nach hinten schieben. Wird auch bei wacheren Patienten um einiges besser toleriert weil der Rachenraum frei bleibt.

Wo du natürlich aufpassen musst bzw. für einen Laien eine Atemwegssicherung kontraindiziert ist, ist bei Schädelverletzungen bzw. Schädeltrauma.
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Wolkenbruch
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Re: IFAK/Trauma Kit/Erste Hilfe Set

Beitrag von Wolkenbruch » Mi 10. Aug 2016, 21:10

Kann euch diesen Shop empfehlen:
http://www.opsbase.de/epages/es121957.s ... 0Rescue%22" onclick="window.open(this.href);return false;

Da habe ich mir letztes Jahr 2 Kits zusammengestellt, man kriegt dort so ziemlich alles.

Schmidl
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Re: IFAK/Trauma Kit/Erste Hilfe Set

Beitrag von Schmidl » Mi 10. Aug 2016, 23:38

Also ich hab immer, sowohl im Dienst bei der Polizei, als auch beim Schiessen mein persönliches Notfallpackage dabei. Passt in eine Doppelmagazintasche für ARs...
Hab mich vor Auslandseinsätzen in diversen Foren eingelesen und geschaut was denn beim Rest der Welt Kampf erprobt ist... nur Österreich schickt seine Soldaten mit praktisch nix wohin...
Bin dann für mich zu folgender Ausrüstung gekommen:
QuickClot, Celox bzw. Chitogauze (ich hab die bestäubte Compresse mit Metallstreifen gewählt)
Israeli Bandage (auch wenn ein klassischer Druckverband vielleicht besser ist, das Ding kann ich mir alleine anlegen ;-) )
Handschuhe sind sowieso logisch
Beatmungstuch
Torniquet (auch wenn abbinden aus den Lehrbüchern derzeit wieder verschwunden ist... ich halte viel davon und man kann damit ja auch nur locker abbinden und den Druck mit dem das Blut aus der Wunde schiesst drosseln)
chirurgische Folie um bei Schuss und Stichwunden ein Pneumothorax zu verhindern. Noch besser wären natürlich die Folien mit Ventil... (punktieren trauen sich oft nicht mal fertige Ärzte mangels Übung... wäre also eher was für den Unfall in der Wildnis ohne Handyempfang :-) )

Damit (+ einer eventuellen Autoapotheke) kann man praktisch alles bis zum Eintreffen der Fachkräfte versorgen. Ausserdem braucht es dafür eigentlich 0 Ausbildung um sinnvoll helfen zu können... einen Druckverband ohne Übung und dann noch im Stress stell ich mir bei den Meisten (mir selbst inkludiert) spannend vor....

Bdave
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Re: IFAK/Trauma Kit/Erste Hilfe Set

Beitrag von Bdave » Do 11. Aug 2016, 09:11

Schmidl hat geschrieben:Also ich hab immer, sowohl im Dienst bei der Polizei, als auch beim Schiessen mein persönliches Notfallpackage dabei. Passt in eine Doppelmagazintasche für ARs...
Hab mich vor Auslandseinsätzen in diversen Foren eingelesen und geschaut was denn beim Rest der Welt Kampf erprobt ist... nur Österreich schickt seine Soldaten mit praktisch nix wohin...
Bin dann für mich zu folgender Ausrüstung gekommen:...
Ich würd dir noch einen Wendltubus zur Atemwegssicherung empfehlen, wenn eine stabile Seitenlage nicht möglich is. Das Ding braucht man nur mit irgendwas befeuchten und durchs Nasenloch schieben. Wird auch von wacheren Patienten sehr gut toleriert und kann man auch gut an sich selbst oder unter Freunden/Kollegen üben :twisted:

Wie du schon richtig sagst, ich kann zur Not mit einem Tourniquet und leichtem Druck einen Druckverband simulieren.

Ich les gerade das Buch "Taktische Medizin" wo eigentlich der Einsatz von Tourniquets sogar als Erstmaßnahme bei stark blutenden Extremitätenwunden empfohlen wird. Im Rettungsdienst is es momentan wieder etwas verpönt, was ich weiß. Aber es gibt halt zur Zeit sehr viel Erfahrungswerte aus Irak und Afghanistan. Laut dem Buch gibts da bei tausenden TQ Anwendungen kaum durch das TQ verursachte Komplikationen. Die Schäden sind dann meist durch das eh schon zerstörte Gewebe bedingt.
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Re: IFAK/Trauma Kit/Erste Hilfe Set

Beitrag von Coolhand1980 » Do 11. Aug 2016, 11:27

Ich darf da meinen Senf dazu geben...
Meine Infos hab ich aus eigener Erfahrung als Ersthelfer, einem TC3 Kurs und von einem guten Freund, der Sani ist, Offizier war und am anderen Ende der Welt Katastropheneinsätze geleitet hat.

Was die Verwendung der TC3 Techniken angeht, so ist davon auszugehen, dass die Rettungskette extrem lang ist. Von der Verwundung bis zum Arzt dauert es in den Bergen von A-Stan doch etwas länger, als wenn man hierzulande am Stand patschert genug war, um sich eine Kugel einzufangen...
Bei uns reden wir von ca. 15 Minuten, im Durchschnitt, bis Hilfe da ist. Wennst im Wald liegst, allein, mit einer Wunde in der Brust, wird's eh ein "Waidmanns Ruh" werden, aber da bringt ein Chest seal auch nicht mehr viel...

Das Problem bei der Verwendung von Quick Clot und anderen Blutstillern ist, dass der normale Notfallmediziner das Zeug nicht kennt. Folglich sollte man die Packung unbedingt in den Verband einbinden, damit die Info im ER ankommt, was da die Wunde verpickt.

Abgesehen davon, dass es für die kurze Dauer des Transports nicht notwendig ist. Der Heli braucht keine 30 Min und fliegt auch keine Stunde bis ins nächste KH.

Es ist natürlich das Wichtigste, die Blutung zu stoppen oder bestmöglich zu verlangsamen, bis die Profis da sind. Das erreicht man als Anwender am einfachsten durch auf die Wunde drücken. Also Handschuhe mithaben! Es dauert sicher keine Stunden bei uns.
Ein Abbinden ist eigentlich nur dann wirklich notwendig, wenn Teile von Gliedmaßen abgetrennt wurden. (Was für Kaliber schießt ihr?) Könnte aber auch ein Motorradfahrer sein, der die Leitplanke erwischt hat...

Bevor sich jetzt wer einen Notfallkoffer mit mobilem Röntgengerät anschafft, wäre es vielleicht sinnvoller, die eigenen Kenntnisse im Zuge eines 1. Hilfe Kurses aufzufrischen. Mit den bloßen Händen kann eine kundige Person sehr viel bewirken.
Es nützt auch wenig, den perfekten IFAK Kit dabei zuhaben, wenn der Büro Kollege kasweiß im Gesicht, schwitzend über Schmerzen in Brust und linkem Arm klagt, und man nicht weiß, was jetzt zu tun ist. (Außer, man spekuliert auf den Arbeitsplatz...)

Natürlich hat das ganze TC3 eine ganz andere Bedeutung, wenn man sich in abgelegene Gegenden begibt, ob dienstlich oder privat. Da vorauszuplanen, und sich zu überlegen, wie man im Falle einer Verletzung überlebt, ist definitiv ratsam.

Schmidl
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Re: IFAK/Trauma Kit/Erste Hilfe Set

Beitrag von Schmidl » Mo 15. Aug 2016, 17:21

Coolhand1980 hat geschrieben:
Bei uns reden wir von ca. 15 Minuten, im Durchschnitt, bis Hilfe da ist....
In Wien mach ich mir da weniger Sorgen... wenn mir irgendwas am Land passiert, vielleicht noch im Winter usw. schauts düster aus... da wäre sogar eine Infusion nicht das schlechteste... aber das will geübt sein bzw. muss man sich mal überwinden :lol:
Nachts fliegt zb kein Heli... selbst wenn er es tun würde... im Einsatz hatten wir 24/7 einen Medevac auf Abruf... aber wenn man dann mal überlegt: 10 Minuten Vorlauf in der Nacht bis der startet, wie weit der Flugplatz weg ist, da sind 30 Min Flugzeit nix, usw...
Da nehm ich für mich und meine Kameraden/Kollegen jedes Promille mehr an Chance gerne mit!
Coolhand1980 hat geschrieben: Das Problem bei der Verwendung von Quick Clot und anderen Blutstillern ist, dass der normale Notfallmediziner das Zeug nicht kennt. Folglich sollte man die Packung unbedingt in den Verband einbinden, damit die Info im ER ankommt, was da die Wunde verpickt.

Abgesehen davon, dass es für die kurze Dauer des Transports nicht notwendig ist. Der Heli braucht keine 30 Min und fliegt auch keine Stunde bis ins nächste KH.

Es ist natürlich das Wichtigste, die Blutung zu stoppen oder bestmöglich zu verlangsamen, bis die Profis da sind. Das erreicht man als Anwender am einfachsten durch auf die Wunde drücken. Also Handschuhe mithaben! Es dauert sicher keine Stunden bei uns.
Ein Abbinden ist eigentlich nur dann wirklich notwendig, wenn Teile von Gliedmaßen abgetrennt wurden. (Was für Kaliber schießt ihr?) Könnte aber auch ein Motorradfahrer sein, der die Leitplanke erwischt hat...
Also zumindest bei den Sanis ist das Zeug teilweise schon bekannt, hätten sie teilweise selber gern ;)
Aber stimmt, lieber alles mitgeben bzw. sagen bis zum KH nicht öffnen und nachschauen...

Bei einem Stich oder Einschuss kann ein Druckverband vielleicht ausreichen... aber was machst bei einem Durchschuss? Da wirds schwierig auf beiden Seiten genug Druck aufzubauen...
Coolhand1980 hat geschrieben: Bevor sich jetzt wer einen Notfallkoffer mit mobilem Röntgengerät anschafft, wäre es vielleicht sinnvoller, die eigenen Kenntnisse im Zuge eines 1. Hilfe Kurses aufzufrischen. Mit den bloßen Händen kann eine kundige Person sehr viel bewirken.

dem gibt es nix hinzuzufügen... hab zwar ein paar Kurse gemacht, aber mangels Übung vergisst man fast alles...
aber ich finde gerade deswegen, sind Dinge wie Quick Clot oder ähnliches, oder die isreali bandage so toll! Damit kann ich mir komplett ungeübt selbstständig!! einen Druckverband anlegen... das schaff ich mit einem Dreieckstuch ungleich schwerer und langsamer!
Coolhand1980 hat geschrieben: Natürlich hat das ganze TC3 eine ganz andere Bedeutung, wenn man sich in abgelegene Gegenden begibt, ob dienstlich oder privat. Da vorauszuplanen, und sich zu überlegen, wie man im Falle einer Verletzung überlebt, ist definitiv ratsam.
Ich bin nur durch diese Vorausplanung zu diesen ganzen Dingen gekommen! Notfälle gedanklich durchspielen und sich dann mental mal darauf vorzubereiten (was wäre wenn Spielchen) ist die halbe Miete..

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