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Beratung: Steyr Scout (Bzw. andere Waffe ab Seite 4)

Rund um den Schiesssport: Technik, Erfahrungen, Tipps und Tricks
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Ing. Michael Mayerl
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Re: Beratung: Steyr Scout (Bzw. andere Waffe ab Seite 4)

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Di 22. Nov 2011, 20:08

>Michael< hat geschrieben:Auch die Gerüchte von schlecht schiessenden Steyr sind mit bekannt, habe jedoch selber noch nie eine gesehen. :idea: = ich hab noch auch keine gesehen. Die Dinger schießen 1A.

Die Steyr SBS ist eine tolle qualitativ hochwertige Waffe, ich kenne 5 Schützen mit einer PH bzw. mit dem SSG04 und die sind alle äusserst zufrieden. Warum jetzt eine mittelklasse Howa besser sein soll ...... = die HOWA`s sind was Technik, Verarbeitung, Abzug und Schlossgang angeht gleichwertig mit dem Steyr - bis auf die Tatsache des deutlich hochwertigeren Fiberglasschaftes und das bei der HOWA kein Plaste verarbeitet wird - im Vergleich zur Steyr wo das Abzugsgehäuse aus Plaste ist und sogar direkt beim verschrauben der hinteren Systemschraube belastet wird (siehe Probleme alte Steyr Makrolon Abzugsbügel Serie). Ein weiterer konstruktiver Nachteil beim Steyr ist das verschraubte Rückstoßlager (beim Howa massiv am Gehäuse drann) und die drehbare Buchse in der Verriegelung, die - wenn Sie sich verdreht - die Waffenfunktion außer Kraft setzt (siehe DWJ Artikel SSG08). Das sind zwar nur Details - nachdem ich aber täglich nix anderes mache als Waffen für Kunden zu bauen, zu tunen, zu optimieren etc sehe ich technisch halt vieles was der Kunde nicht sieht / beachtet.
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>Michael<
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Re: Beratung: Steyr Scout (Bzw. andere Waffe ab Seite 4)

Beitrag von >Michael< » Di 22. Nov 2011, 20:13

Ing. Michael Mayerl hat geschrieben:. Das sind zwar nur Details - nachdem ich aber täglich nix anderes mache als Waffen für Kunden zu bauen, zu tunen, zu optimieren etc sehe ich technisch halt vieles was der Kunde nicht sieht / beachtet. [/b][/color]
[/quote]

Beachtet es der Kunde vielleicht desswegen nicht weil die Probleme rein theoretischer Natur sind und in der Praxis keine echte Relevanz haben?
und die drehbare Buchse in der Verriegelung
Sorgt für zusätzlich Sicherung im Falle von Überdrucks Hülsenriss etc. Habe selber mal probiert mit dem kleinen Finger die Buchse zu verdrehen, da bewegt sich ohne Hebelwirkung garnix und meine Fingern sind nicht gerade schwach, kann mir nicht vorstellen wie man es schafft unabsichtlich die Buchse zu verdrehen.(Ausser man reinigt die Waffe mit einer überkalibrigen Drahtbürste die auf einem Schlagbohrer sitzt, und man ist nacher so doof und vergisst die Waffe auf funktion zu Überprüfen wie man es nach jeder Reinigung tut)
Aber ich kann garnicht genug Schutz haben wenn es eine Waffenstörung gibt, desshalb finde ich dieses Teil nicht schlecht!
im Vergleich zur Steyr wo das Abzugsgehäuse aus Plaste ist und sogar direkt beim verschrauben der hinteren Systemschraube belastet wird
Nie davon gehört das es diesbezüglich jemals Probleme gab. Und wo ist das Problem bei etwas was keine Probleme macht? :think:

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Re: Beratung: Steyr Scout (Bzw. andere Waffe ab Seite 4)

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Di 22. Nov 2011, 20:44

>Michael< hat geschrieben: Beachtet es der Kunde vielleicht desswegen nicht weil die Probleme rein theoretischer Natur sind und in der Praxis keine echte Relevanz haben?
Jeder stellt andere Anforderungen an seinen Geschossbeschleuniger - sonst würde es ja schon längst die Einheitswaffe und das Einheitskaliber geben.
Mir macht es Spaß meine jahrelange Berufserfahrung an meine Mitmenschen weiterzugeben und empfehle die Produkte mit dem besten Preis / Leistungsverhältniss bestpassend an die gestellten Anforderungen (Technik, Budget etc) - und das erfüllen leider nicht immer die bekannten Markenprodukte...
Mein Problem ist nur - und da unterscheide ich mich von den meisten Kunden: ich bin nicht Markenorientiert oder Markenblind - mir ist Wurst welcher Name und welches Logo auf einem Produkt draufsteht - mir gehts nur um Technik, Qualität, Nutzen und Preis / Leistung.
Bis jetzt hat aber noch keiner meine Empfehlungen bereut - im Gegenteil ;)
>Michael< hat geschrieben: Sorgt für zusätzlich Sicherung im Falle von Überdrucks Hülsenriss etc. Habe selber mal probiert mit dem kleinen Finger die Buchse zu verdrehen, da bewegt sich ohne Hebelwirkung garnix und meine Fingern sind nicht gerade schwach, kann mir nicht vorstellen wie man es schafft unabsichtlich die Buchse zu verdrehen.(Ausser man reinigt die Waffe mit einer überkalibrigen Drahtbürste die auf einem Schlagbohrer sitzt, und man ist nacher so doof und vergisst die Waffe auf funktion zu Überprüfen wie man es nach jeder Reinigung tut)
Aber ich kann garnicht genug Schutz haben wenn es eine Waffenstörung gibt, desshalb finde ich dieses Teil nicht schlecht!
Im Falle eines Hülsenreissers ist das wichtigste, dass der Druck rasch abgeleitet wird. Und genau das verhindert diese Buchse. Wie es richtig geht, hat vor über 100 Jahren Paul Mauser gezeigt.
Die Buchse ist selbstfedernd - und diese Federkraft ist von Buchse zu Buchse unterschiedlich. Ich hatte schon welche die konnte man mit dem kleinen Finger problemlos verdrehen. Und das passierte auch bei einem DWJ Test und sowas passiert immer wieder Jägern, die dann ganz perplex den Büma anrufen. Gabs glaube ich auch schon mal hier im Forum.
Bauteile die eine Waffe Störungsanfällig machen, haben dort nix verloren. Das nennt man Overengineering.
>Michael< hat geschrieben: Nie davon gehört das es diesbezüglich jemals Probleme gab. Und wo ist das Problem bei etwas was keine Probleme macht?
Nur weil du das nicht gehört hast heist es nicht, dass es sowas nicht gibt. Frag mal wieviele SSG69 das Plastezeugs verfluchen und sich bei mir ein Metall Inlay System installieren lassen damit kein Plaste mehr bricht...
Zuletzt geändert von Ing. Michael Mayerl am Di 22. Nov 2011, 20:53, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Beratung: Steyr Scout (Bzw. andere Waffe ab Seite 4)

Beitrag von Revierler_old » Di 22. Nov 2011, 20:47

Bei der SBS Serie (Scout, PH etc) ist doch der Abzugsbügel mit dem Schaft mitgegossen.
Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die das nicht getan haben.

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Re: Beratung: Steyr Scout (Bzw. andere Waffe ab Seite 4)

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Di 22. Nov 2011, 20:57

Revierler hat geschrieben:Bei der SBS Serie (Scout, PH etc) ist doch der Abzugsbügel mit dem Schaft mitgegossen.
Richtig - aber die Abzugseinrichtung innen besteht aus Kunststoff und die liegt am Schaft an und wird beim anschrauben der Systemschraube belastet - dort hat man leider vergessen eine Metallbuchse einzugießen....
Durch Wärmeentwicklung etc erhällt man so wieder wie bei den guten alten Steyr Mannlicher Büchsen mit Plaste Makrolon Abzugsbügel unterschiedliche Schraubenspannungen und ggf Treffpunktverlagerungen bei Temperaturunterschieden - langen Schussserien etc....
Zuletzt geändert von Ing. Michael Mayerl am Fr 25. Nov 2011, 16:15, insgesamt 2-mal geändert.
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Stefan
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Re: Beratung: Steyr Scout (Bzw. andere Waffe ab Seite 4)

Beitrag von Stefan » Di 22. Nov 2011, 22:20

Ing. Michael Mayerl hat geschrieben:Durch Wärmeentwicklung etc erhällt man so wieder wie bei den guten alten Steyr Mannlicher Büchsen mit Plaste Makrolon Abzugsbügel unterschiedliche Schraubenspannungen und ggf Treffpunktverlagerungen bei Temperaturunterschieden - langen Schussserien etc....
diese theorie stimmt absolut bei dem alten steyr system, dort sollte man nachbessern und dank guter leute gibt es auch die möglichkeit dies zu tun (seidler, mayerl seien hier genannt). die praxis belegt aber, dass gerade das sbs96 system eben besonders unanfällig auf temperaturänderungen, heiße läufe usw ist und fast durch die bank null treffpunktverlagerungen aufweist.

zur PH schreib ich jetzt nichts mehr, da habe ich eh schon einiges geschrieben. in aller kürze, ich stimme michael hier zu. kenne aus der praxis sbs büchsen (PH, PH mountain, ssg04, goiserer, PH HB) im zweistelligen bereich und die teile sind durch die bank sehr gut bis hervorragend.

die howa ist eine tolle waffe, aber sie ist eine stufe unter der PH, meiner meinung. die matchversion mit schichtholzschaft ist aber nett, die läufe sind aber niemals auf dem niveau von steyr. meine hatte starke probleme bei heißen lauf. ganzes tuning hat auch nix genutzt und wurde daher verkauft.
die jagdlichen howa sind aber eher billigteile. da kauf ich vorher eine cz550 oder eine ruger 77.

das problem an der PH ist, dass es am markt einfach nix vergleichbares gibt. es gibt billigeres, aber das ist eben auch billiger verarbeitet. und es gibt teureres, dass aber unterm strich nicht besser ist. wichtig, ich spreche hier von jagdwaffen, nicht von matchwaffen, schon gar nicht von handgefertigten. am ehesten kommt noch die tikka hin, aber da ist meiner meinung nach das magazin im vergleich ein richtiger dreck. die ruger schießt leider im schnitt schlechter, leider.

mein vater, selbst jäger und blaser r93 besitzer, sagt immer, es gibt nichts besseres als die PH mountain, es gibt nur andere systeme. seine blaser ist so ein komplett anderes system, kostet weit mehr, schießt aber definitiv nicht besser. bietet aber interessante möglichkeiten (laufwechselmöglichkeit z.b.).

viel wichtiger, die optikfrage. nix kosten dürfen, rotpunkt haben und 2-14x50/6 ist echt schwer. am ehesten würde ich dir zum ddoptics 2,5-15x50 raten. ist leider erst ab jänner wieder lieferbar und daher verzögert sich meine bestellung von 2,5-10x56 und 2,5-15x50 leider bis etwa mitte jänner. am besten wir treffen uns dann, dann kannst beide gläser auf einer PH begutachten. ach ja, kosten pro glas 900€

mfg stefan

P.S. vielleicht noch eine anmerkung. ich habe schon so viel im jagdwaffenbereich getestet, habe mich nach meiner ordonnanzphase fast ausschließlich mit fast allen am markt befindlichen jagdwaffen auseinandergesetzt. sauer 202 hab ich wegen der sicherung nicht angerührt und die mauser m03 fiel schon beim trockenanschlag im geschäft durch. sonst wirklich schon sehr viel getestet, verglichen, teils bei jagdfreunden, teils bei schützenfreunden, größtenteils selbst bzw. von meinem vater gekauft.
mein fazit für mich persönlich, es gibt nur 2 wirklich interesante jagdwaffen für mich. steyr mannlicher pro hunter mountain & blaser k95. aber geschmäcker ... eh scho wissen

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Re: Beratung: Steyr Scout (Bzw. andere Waffe ab Seite 4)

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Mi 23. Nov 2011, 10:15

Ich klink mich hier aus - in dem Punkt sind die meisten einfach zu markenorientiert.

@Stefan: die Läufe werden bei HOWA auf den selben GFM (aus Steyr) Maschinen gehämmert wie bei Steyr Mannlicher ;)
Genauso wie Ruger "6" Stück solcher GFM Hämmermaschinen zur Laufherstellung benutzt (nur Gewehr und KK Läufe - Pistolenläufe werden anders hergestellt). Ca. 20 Hämmermaschinen sind in den USA total im Einsatz, u.a. auch bei Remington.
Preis pro Maschine ist übrigens ab 1,3 Mio € :lol:


Wer Freude hat kann gerne mal seinen Steyr zerlegen und mit dem HOWA System vergleichen.
Die technischen Hauptunterschiede sind, dass die Abzugseinrichtung beim Steyr aus Plastik ist, der Magazinschacht aus Plastik, Kammer und Kammergriff (MIM Guss) aus zwei Teilen zusammengeschraubt ist, die Verriegelung nicht ins Gehäuse gefräst sondern separat als dünnwandige Buchse eingesetzt ist und das Rückstoßlager aus MIM Guss ans Gehäuse rangeschraubt ist. Durch die großvolumige Abzugseinrichtung bleibt im hinteren Bereich, besonders im Bereich der Systemschraube, nicht mehr viel Material übrig (besonders bei Holz problematisch).
Bei der HOWA sind das alles einteilige massive, gehärtete Stahlteile bzw der Abzugsbügel aus Aluminium - an den Verschraubungspunkten ist genug Schaftmaterial für Holz verfügbar. Alle neuen HOWA`s haben auch eine 3 Stellungssicherung mit Kammersperre im gesicherten Zustand und gesicherter Mittelstellung zum gefahrlosen entladen.
Den HOWA Abzug kann man "sicher" auf ca. 300 - 400gramm runtertunen - nach oben offen natürlich.
Was man sich auch ansehen sollte: das unten flache HOWA System bietet jede Menge Fläche für eine großflächige Epoxybettung - beim Steyr ist eine Bettung nur begrenzt möglich wegen der zerklüfteten MIM und Plastikteile.
Villeicht kann jemand ein paar Bilder vom zerlegten SBS96 machen und hier posten - ich hab leider keinen rumstehen.

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Stefan
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Re: Beratung: Steyr Scout (Bzw. andere Waffe ab Seite 4)

Beitrag von Stefan » Mi 23. Nov 2011, 10:39

um das ganze mal zu objektivieren. ich bin zwar ein fan von steyr waffen, aber eben nur von manchen produkten, da steyr zu weilen auch den größten schei.. auf diesen planeten produziert und ich sicher nicht blindlinks alles von denen empfehle, schon gar nicht, wenn ich nicht selbst damit rundum zufrieden wäre.
daher empfehle ich die PH mit jagdlauf, nicht aber das ssg04, da es eben bei mir damals wirklich zu heftigen schaftproblemen kam. daher empfehle ich das AUG, weil es wirklich zuverlässig ist, aber eben nicht die ultralight, weil sie häufig eine spinnende goas ist.

das hier auf maschinen der selben marken produziert wird, heißt ja wohl wenig, oder? material und qualitätsprüfung entscheiden eher, als die frage ob jeder handwerker den selben hammer verwendet. oder übersehe ich da was?

die mim teile jucken mich weniger, da z.b. die gesamte ruger so gefertigt wird. scheinen zu halten. das mit der eingesetztes buchse für die verriegelung war mir nicht bekannt. wurde dann also so gelöst, wie beim AUG. da sitzt doch auch eine metallbuchse zur verriegelung im alugussgehäuse.
gabs schon mal probleme mit dem angeschraubten rückstosslager? ist mir noch nicht untergekommen, dir wird aber mehr unterkommen.

mir persönlich ist nur eine einzige ausgefallene sbs96 bekannt und der besitzer dieser hatte wirklich extremes pech mit seinem teil. war, so vermutet er selbst, ein restgewehr, dass ihm von einem deutschen großhändler aufs auge gedrückt wurde.

mfg stefan
Zuletzt geändert von Stefan am Mi 23. Nov 2011, 10:44, insgesamt 1-mal geändert.

Varminter

Re: Beratung: Steyr Scout (Bzw. andere Waffe ab Seite 4)

Beitrag von Varminter » Mi 23. Nov 2011, 10:43

Stefan hat geschrieben:
Ing. Michael Mayerl hat geschrieben:Durch Wärmeentwicklung etc erhällt man so wieder wie bei den guten alten Steyr Mannlicher Büchsen mit Plaste Makrolon Abzugsbügel unterschiedliche Schraubenspannungen und ggf Treffpunktverlagerungen bei Temperaturunterschieden - langen Schussserien etc....
diese theorie stimmt absolut bei dem alten steyr system, dort sollte man nachbessern und dank guter leute gibt es auch die möglichkeit dies zu tun (seidler, mayerl seien hier genannt). die praxis belegt aber, dass gerade das sbs96 system eben besonders unanfällig auf temperaturänderungen, heiße läufe usw ist und fast durch die bank null treffpunktverlagerungen aufweist.

zur PH schreib ich jetzt nichts mehr, da habe ich eh schon einiges geschrieben. in aller kürze, ich stimme michael hier zu. kenne aus der praxis sbs büchsen (PH, PH mountain, ssg04, goiserer, PH HB) im zweistelligen bereich und die teile sind durch die bank sehr gut bis hervorragend.

die howa ist eine tolle waffe, aber sie ist eine stufe unter der PH, meiner meinung. die matchversion mit schichtholzschaft ist aber nett, die läufe sind aber niemals auf dem niveau von steyr. meine hatte starke probleme bei heißen lauf. ganzes tuning hat auch nix genutzt und wurde daher verkauft.
die jagdlichen howa sind aber eher billigteile. da kauf ich vorher eine cz550 oder eine ruger 77.

das problem an der PH ist, dass es am markt einfach nix vergleichbares gibt. es gibt billigeres, aber das ist eben auch billiger verarbeitet. und es gibt teureres, dass aber unterm strich nicht besser ist. wichtig, ich spreche hier von jagdwaffen, nicht von matchwaffen, schon gar nicht von handgefertigten. am ehesten kommt noch die tikka hin, aber da ist meiner meinung nach das magazin im vergleich ein richtiger dreck. die ruger schießt leider im schnitt schlechter, leider.

mein vater, selbst jäger und blaser r93 besitzer, sagt immer, es gibt nichts besseres als die PH mountain, es gibt nur andere systeme. seine blaser ist so ein komplett anderes system, kostet weit mehr, schießt aber definitiv nicht besser. bietet aber interessante möglichkeiten (laufwechselmöglichkeit z.b.).

viel wichtiger, die optikfrage. nix kosten dürfen, rotpunkt haben und 2-14x50/6 ist echt schwer. am ehesten würde ich dir zum ddoptics 2,5-15x50 raten. ist leider erst ab jänner wieder lieferbar und daher verzögert sich meine bestellung von 2,5-10x56 und 2,5-15x50 leider bis etwa mitte jänner. am besten wir treffen uns dann, dann kannst beide gläser auf einer PH begutachten. ach ja, kosten pro glas 900€

mfg stefan

P.S. vielleicht noch eine anmerkung. ich habe schon so viel im jagdwaffenbereich getestet, habe mich nach meiner ordonnanzphase fast ausschließlich mit fast allen am markt befindlichen jagdwaffen auseinandergesetzt. sauer 202 hab ich wegen der sicherung nicht angerührt und die mauser m03 fiel schon beim trockenanschlag im geschäft durch. sonst wirklich schon sehr viel getestet, verglichen, teils bei jagdfreunden, teils bei schützenfreunden, größtenteils selbst bzw. von meinem vater gekauft.
mein fazit für mich persönlich, es gibt nur 2 wirklich interesante jagdwaffen für mich. steyr mannlicher pro hunter mountain & blaser k95. aber geschmäcker ... eh scho wissen

Also:

ich würde die Prohunter nehmen, wenn ich eine unkomplizierte Jagdwaffe mit gelegentlichem Sporteinsatz möchte und nicht vorhabe, ein Zweibein anzuhängen und/oder herumtunen zu lassen.

Wenn´s um weiterführende Wünsche geht, die Howa, aber dann die Besseren (Varmint/Sportversionen) und nicht die billigste Jagd-Howa.

Was mir auch zunehmend gefällt, das sind die Tikka (Tactical) - Büchsen.

Varminter

Re: Beratung: Steyr Scout (Bzw. andere Waffe ab Seite 4)

Beitrag von Varminter » Mi 23. Nov 2011, 10:48

Stefan hat geschrieben:um das ganze mal zu objektivieren. ich bin zwar ein fan von steyr waffen, aber eben nur von manchen produkten, da steyr zu weilen auch den größten schei.. auf diesen planeten produziert und ich sicher nicht blindlinks alles von denen empfehle, schon gar nicht, wenn ich nicht selbst damit rundum zufrieden wäre.
daher empfehle ich die PH mit jagdlauf, nicht aber das ssg04, da es eben bei mir damals wirklich zu heftigen schaftproblemen kam. daher empfehle ich das AUG, weil es wirklich zuverlässig ist, aber eben nicht die ultralight, weil sie häufig eine spinnende goas ist.

das hier auf maschinen der selben marken produziert wird, heißt ja wohl wenig, oder? material und qualitätsprüfung entscheiden eher, als die frage ob jeder handwerker den selben hammer verwendet. oder übersehe ich das was?

die mim teile jucken mich weniger, da z.b. die gesamte ruger so gefertigt wird. scheinen zu halten. das mit der eingesetztes buchse für die verriegelung war mir nicht bekannt. wurde dann also so gelöst, wie beim AUG. da sitzt doch auch eine metallbuchse zur verriegelung im alugussgehäuse.
gabs schon mal probleme mit dem angeschraubten rückstosslager? ist mir noch nicht untergekommen, dir wird aber mehr unterkommen.

mir persönlich ist nur eine einzige ausgefallene sbs96 bekannt und der besitzer dieser hatte wirklich extremes pech mit seinem teil. war, so vermutet er selbst, ein restgewehr, dass ihm von einem deutschen großhändler aufs auge gedrückt wurde.

mfg stefan

Mir sind jedenfalls zwei SBS96 (beide mit Holzschaft) bekannt, die besch**ssen schossen.

An einer der Waffen hat sich der Büxner im Mannlicher-Schiesszentrum die Zähne ausgebissen, es gelang einfach nicht, eine Verbesserung der Schussleistung zu erreichen.

Deren Ex-Besitzer hat heute eine Sako-Varmint "out of the box" und ist rundum zufrieden.

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Re: Beratung: Steyr Scout (Bzw. andere Waffe ab Seite 4)

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Mi 23. Nov 2011, 11:12

Stefan hat geschrieben:
das hier auf maschinen der selben marken produziert wird, heißt ja wohl wenig, oder? material und qualitätsprüfung entscheiden eher, als die frage ob jeder handwerker den selben hammer verwendet. oder übersehe ich da was? = als Laufmaterialien verwenden fast alle Firmen ähnliche Legierungen mit ähnlichen Festigkeitswerten (800 - 1000 N/mm²). Nämlich hochfeste Vergütungsstähle wie z.B. 42CrMo4 (der Industriestahl #1 - in den USA unter 4140 bekannt), 34CrNiMo6, 51CrV4 usw...

die mim teile jucken mich weniger, da z.b. die gesamte ruger so gefertigt wird. scheinen zu halten. = MIM und Feinguss (Ruger) sind zwei unterschiedliche Verfahren.
das mit der eingesetztes buchse für die verriegelung war mir nicht bekannt. wurde dann also so gelöst, wie beim AUG. da sitzt doch auch eine metallbuchse zur verriegelung im alugussgehäuse. = Mehrteilig = geringe Wandstärken = weniger Festigkeit im Überdruckfall. Auch eine Schwachstelle beim AUG da man im Lagerbereich (dort wo die Warzen sind) bei ca. 6000-7000bar bereits in den Grenzbereich des Laufmaterials kommt (Spannungswerte gleich Zugfestigkeit) was zu Aufbauchungen kommen kann (z.B. Steckschuss, Dreck im Lauf etc).
gabs schon mal probleme mit dem angeschraubten rückstosslager? ist mir noch nicht untergekommen, dir wird aber mehr unterkommen. = bei mir kommen zu wenig Steyr SBS rein da die wohl direkt zum Hersteller gehen - bei mir häuft sich nur das Vorgängermodell - aber da die Rückstoßbelastungen ja bei härteren Jagdkalibern nicht unerheblich sind, wäre eine einteilige Bauweise vertrauenserweckender als eine zweiteilige mit geringer Einschraubtiefe (ich glaub nur 3-4mm Gewinde halten die Sache zusammen). Mehr Bauteile = mehr Schwachstellen wo Fehler auftreten können ;)
Zuletzt geändert von Ing. Michael Mayerl am Mi 23. Nov 2011, 11:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Beratung: Steyr Scout (Bzw. andere Waffe ab Seite 4)

Beitrag von Gumbar » Mi 23. Nov 2011, 11:21

Stefan hat geschrieben:
aber eben nicht die ultralight, weil sie häufig eine spinnende goas ist.
Angeblich weil die Kannelierung aus unerfindlichen Gründen mittendrin unterbrochen ist kommt es zu Schwingungsstörungen.
Das könnte ein Grund sein oder zumindest für mich ein Grund eine solche Waffe nicht zu kaufen.

Stefan
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Re: Beratung: Steyr Scout (Bzw. andere Waffe ab Seite 4)

Beitrag von Stefan » Mi 23. Nov 2011, 11:33

Ing. Michael Mayerl hat geschrieben:Auch eine Schwachstelle beim AUG da man im Lagerbereich (dort wo die Warzen sind) bei ca. 6000-7000bar bereits in den Grenzbereich des Laufmaterials kommt (Spannungswerte gleich Zugfestigkeit) was zu Aufbauchungen kommen kann (z.B. Steckschuss, Dreck im Lauf etc). [/b][/color]
schockierend. das BH hat dazu ausführliche tests gemacht, welche von günther schäfer im wt 2/84, seite 57-59 ausführlich zusammengefasst sind. dabei wurde ein geschoss in den lauf getrieben um einen steckschuss zu simulieren und danach wurde eine scharfe patrone abgefeuert. das geschoss der patrone trieb das steckende geschoss mit heraus. eine nachträgliche untersuchung zeigte keine aufbauchungen, keine haarrisse. weitere tests zeigten die selbe präzision von 50 bis 320m wie zuvor.

wir erinnern uns an den skandinavischen test nach selben aufbau mit jagdrepetieren. zwei amibüchsen flogen auseinander, die europäer, darunter auch PH, nicht.

auch gibt das beschussamt wien, nach persönlicher anfrage, die auskunft, man habe mit dem sbs96 system umfangreiche tests gemacht, da steyr mit besonderer sicherheit werbe. das system habe extremste belastungen ausgehalten.

jetzt würde mich interessieren, welche drücke werden bei solchen steckschüssen erreicht? wenn ich mir überlege, dass selbst bei .38er s&w der lauf bei einer solchen aktion aufbacht, obwohl ja durch den trommelspalt große teile des gases entweichen können :shock:

mfg stefan

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Re: Beratung: Steyr Scout (Bzw. andere Waffe ab Seite 4)

Beitrag von Centurio » Mi 23. Nov 2011, 17:18

Stefan hat geschrieben:
Ing. Michael Mayerl hat geschrieben:Auch eine Schwachstelle beim AUG da man im Lagerbereich (dort wo die Warzen sind) bei ca. 6000-7000bar bereits in den Grenzbereich des Laufmaterials kommt (Spannungswerte gleich Zugfestigkeit) was zu Aufbauchungen kommen kann (z.B. Steckschuss, Dreck im Lauf etc). [/b][/color]
schockierend. das BH hat dazu ausführliche tests gemacht, welche von günther schäfer im wt 2/84, seite 57-59 ausführlich zusammengefasst sind. dabei wurde ein geschoss in den lauf getrieben um einen steckschuss zu simulieren und danach wurde eine scharfe patrone abgefeuert. das geschoss der patrone trieb das steckende geschoss mit heraus. eine nachträgliche untersuchung zeigte keine aufbauchungen, keine haarrisse. weitere tests zeigten die selbe präzision von 50 bis 320m wie zuvor.
Interessantes Ergebnis, aber kaum verallgemeinbar. Ich habe beim BH das Resultat eines echten, nicht simulierten Stechschusses gesehen. Dabei hat es den Lauf regelrecht aufgerissen - das nachfolgende Geschoss ging seitlich raus. Wobei man sowas IMHO kaum als Problem der Waffe sehen kann, dafür sind die einfach nicht konstruriert.
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Re: Beratung: Steyr Scout (Bzw. andere Waffe ab Seite 4)

Beitrag von Stefan » Do 24. Nov 2011, 00:01

Centurio hat geschrieben:aber kaum verallgemeinbar.
da liegt der hund begraben.

interessant aber, dass es den lauf seitlich aufgerissen hat. was für kräfte müssen da wirken? vor allem, wenn es die nicht so stark ausgelegte verriegelung eben hält.

mfg stefan

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