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Erfahrungen mit Schießriemen

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Erfahrungen mit Schießriemen

Beitrag von Centurio » Sa 2. Mai 2015, 18:15

Hallo zusammen,

ich bin erst kürzlich, durch Beschäftigung mit dem amerikanischen Appleseed Project, auf die Technik des Langwaffenschießens mit Schießriemen (engl. sling) aufmerksam geworden. Ich würde das gerne erlernen, jedoch gibt's bei uns leider kaum Resourcen dazu. Hat jemand Erfahrung mit dieser Technik und kann dazu was sagen? Insbesondere wäre ich an Erfahrungen mit hierzulande erhältlichen slings interessiert. Bei den Amerikanern scheint das USGI Modell quasi der Standard zu sein, allerdings finde ich keine Händler diesseits des großen Teiches die so etwas anbieten.
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Re: Erfahrungen mit Schießriemen

Beitrag von impact » Sa 2. Mai 2015, 21:33

Ich schieß ganz gern mit riemen. Habe mir selbst einen gemacht, ähnlich dem rifles only ftw precision rifle sling, tab gear precision rifle sling bzw armageddon gear sling. Geht eigentlich mit ein bisschen training extrem gut. Man merkt halt fehler in der schießtechnik viel stärker. Aber wenn die technik sauber ist hats echt potential.
Präzision ist eigentlich mit alles slings sehr gut, der größte unterschied liegt dann in der vielseitigkeit der slings bzw im komfort der benutzung/ wie einfach bzw schnell man in die schießhaltung kommt.
Die besten ergebnisse habe ich liegend geschafft, da bewege ich mich mit .22lr auf 50m innerhalb 1 und 2 moa streukreisen (von der zielmitte weg).
Teilweise sind stabile Schießhaltungen aber eine kleine belastung für den körper (vor allem sitzend mit riemen), also du solltest dich noch nicht auf kriegsfuß mit bandscheiben, knien etc befinden ;-)
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Re: Erfahrungen mit Schießriemen

Beitrag von Centurio » Sa 2. Mai 2015, 22:08

Hmm, selber machen wär natürlich eine Idee, zumal es bei unseren Händlern eher düster aussieht mit solchen Dingen.
Danke für das Feedback! Genau das, nämlich das sich saubere Schießtechnik mit Riemen gut trainieren lässt habe ich mir gedacht. Dies ist es auch, was mich daran interessiert.
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Re: Erfahrungen mit Schießriemen

Beitrag von Fritzchen » Sa 2. Mai 2015, 22:30

An welchem Gewehr willst den Schießriemen einsetzen ?

Kannst mal bei Gehmann schauen, die haben verstellbare Riemen die werden überwiegend fürs KK schießen verwendet. Die werden mit nem Knubbel an der UIT Schiene festgemacht.

Oder wenn du den Riemen hier nicht bekommst, dann in USA bestellen. Manche Firmen liefern allerdings nur bis 100$ Bestellwert + Porto.
Danach kommen die Mehrwertsteuer und eventuell noch die Zollgebühren dazu, wobei ein Riemen nicht so extrem teuer im Shipping sein dürfte.

Hier mal was auf die schnelle :
http://www.sg-roettingen.de/sport/technik/gewehr.html
Zuletzt geändert von Fritzchen am So 3. Mai 2015, 14:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Erfahrungen mit Schießriemen

Beitrag von Centurio » Sa 2. Mai 2015, 23:16

Zum Üben würde ich das Ding eh erst einmal auf einer KK Büchse einsetzen. Ich habe gesehen, dass es für sportliches KK Schießen eigene Riemen gibt. Werde mir die bei Gelegenheit genauer ansehen, aber wenn ich bedenke dass "europäisches" Sportschießen etwas ziemlich statisches ist, würde ich mich wundern wenn es hier um das gleiche Prinzip geht wie bei Cooper et al. beschrieben. Aber mal sehen...

Bestellung aus USA lasse ich erst einmal. Bei solchen Kleinteilen ist mir das den Aufwand nicht wert.
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Re: Erfahrungen mit Schießriemen

Beitrag von Fritzchen » Sa 2. Mai 2015, 23:32

Beim KK eben mal schauen .

Was mir sonst noch einfällt, ist ein Lederriemen der beim Springfield 1903 und (glaube !) beim M1 Garant benutzt wird, den kann man soweit ich weiss auch in mehren Kombinationen schnallen, den bekommst bei Zip Militaria.

Ist halt kein so Hightech Riemen.

Wichtig generell ist, dass das der Riemen nicht zu eng am Innenarm anliegt, sonst bekommt da den Pulsschlag rein.

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Re: Erfahrungen mit Schießriemen

Beitrag von Centurio » So 3. Mai 2015, 00:30

Danke für den Tip. Dieser Lederriemen ist neben dem neueren USGI web sling eine Variante die in den amerikanischen Quellen immer genannt wird.
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Re: Erfahrungen mit Schießriemen

Beitrag von impact » So 3. Mai 2015, 01:45

Kk training ist sehr empfehlenswert. Gerade durch die relativ lange Schussentwicklungszeit der .22lr werden Schützenfehler sehr deutlich auf die Scheibe projiziert. Kann manchmal auch einen bitteren Beigeschmack haben ;)

Edit: viele der Riemen für statische bewerbe sind dafür ausgelegt mit einer Schießjacke benutzt zu werden und sind relativ steif, unflexibel und teilweise womöglich nicht sehr angenehm bei der Nutzung nur mit Tshirt/Pulli etc.
Gibt sogar modelle die man dann in der Jacke einhängen kann, um das Verrutschen am Biceps zu unterbinden. Weiß aber nicht wie die in den lokalen Regelwerken gehandhabt werden.

Prinzipiell gibt es sowas wie die "Grundlagen der Gewehrschießtechnik" (Fundamentals of rifle marksmanship). Wenn du die beherrscht, kannst du in jeder Anschlagart mit jedem Gewehr und jedem Kaliber etc bestmögliche Ergebnisse erzielen. Das sind:
NPA (natural point of aim) - "natürlicher Haltepunkt": da wo das gewehr hinzeigt wenn alle Muskeln entspannt sind
sight picture - visierbild und alle damit verbundenen Aspekte wie Konzentration, parallaxe, kopfhaltung, wangenauflage etc
Trigger control - Abzugstechnik: Abziehen ohne das Gewehr zu erschüttern
Breahting control - Atmung bzw evtl auch Pulskontrolle, wobei lezteres wohl schon sehr anslruchsvoll ist
Follow through - "nachhalten" : alles was damit zu tun hat das Gewehr während und nach der Schussabgabe noch aktiv auf das Ziel zu richten

Wenn du das beherrscht dann solltest du, wie gesagt, in sämtlichen Schießhaltungen erfolg haben. Es haben halt nicht alle Fundamentals in allen Schießhaltungen die gleichen Auswirkungen.
Mit nem 10kg gewehr von der Benchrestauflage zb wird NPA und follow through abgeschwächt. Genau so werden Probleme bei der Abzugstechnik kaschiert, wenn man extrem geringe Abzugsgewichte verwendet.
Atmung ist vom Tisch auch nicht so tragisch, im liegen fängt das Fadenkreuz sich dann auf einmal zu bewegen an... lustig wirds dann von sitzend über knieend bis hin zu stehend frei.

Mit riemen zu schießen muss nicht unbedingt eine gute Möglichkeit sein schießtechnik zu tdainieren, allerdings werden wie gesagt viele der Fundamentals beim verlassen der Schießhaltung "sitzend aufgelegt vom tisch" auf einmal sehr deutlich. Und man fängt dann an den Faktor Mensch bewusster wahrzunehmen und realisiert dass Wind, Munition, Waffe, optik und co meist nicht der Grund für unerklärbare Ausreißer sind ;)
NPA und follow through sind vermutlich die am schwierigsten zu meisternden fundamentals. Erstens eben in jeder Anschlagsart eine Haltung zu finden, die sich Körperlich vereinbaren lässt und bei der möglichst viele (alle) Muskeln entspannt sind, und zweitens mental zu verinnerlichen, dass der Schussvorgang bei Betätigung des Abzuges noch lange nicht vorbei ist.
Der riemen hilft eigentlich "nur" dabei den linken (bei rechtsschütze) biceps entspannen zu können statt das waffengewicht tragen zu müssen. Ist definitiv eine Erleichterung aber auch nur ein Teil der körperlichen Muskulatur die damit isoliert werden kann, die restlichen 90% des Körpers haben auch noch ein Wörtchen mitzureden....und die anderen fundamentals sowieso ;)
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