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Fiocchi EMB - Verarbeitungsqualität?

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cas81
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Re: Fiocchi EMB - Verarbeitungsqualität?

Beitrag von cas81 » Mo 20. Nov 2017, 18:17

Sig_45 hat geschrieben:Ich muss sagen, dass ich zehn Jahre lang Munition aus Messinggehäuse habe und weder Oxidation noch Rost gesehen habe.

Das beantwortet die Relevanz dieser Sache bezüglich normalen Umständen. Wenn die Polizei und andere Waffenträger weltweit aber Munition bei jeder Temperatur und jedem Wetter führen, dann sieht es womöglich anders aus.
Meine EMB sind auch nicht poliert.
Wer sagt ausserdem, dass Fiocch nichts seit der Konzeption geändert hat? Vielleicht war es mal anders. Vielleicht auch nicht. Jedenfalls meiner Meinung nach irrelevant und dass Glock nicht poliert liegt garantiert typischerweise an den Kosten. Vielleicht ist das typisch österreichisch. Poliert Steyr?


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Re: Fiocchi EMB - Verarbeitungsqualität?

Beitrag von Revierler_old » Di 21. Nov 2017, 02:05

Ich habe jede Menge gesehen, speziell wenn nicht optimal gelagert.
Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die das nicht getan haben.

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cas81
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Re: Fiocchi EMB - Verarbeitungsqualität?

Beitrag von cas81 » Di 21. Nov 2017, 08:30

Revierler hat geschrieben:Ich habe jede Menge gesehen, speziell wenn nicht optimal gelagert.

Auch vernickelte? Was ist deiner Erfahrung nach "nicht optimal" (also nicht das Soll sondern das Ist/War)?
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Re: Fiocchi EMB - Verarbeitungsqualität?

Beitrag von Revierler_old » Di 21. Nov 2017, 17:52

Nein, nur die Messinghülsen.
Feuchte Lagerung oder Patronen, die mit Schweißfingern begriffelt wurden.
Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die das nicht getan haben.

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Re: Fiocchi EMB - Verarbeitungsqualität?

Beitrag von Sig_45 » Mi 22. Nov 2017, 17:28

Auf welche Weise das nicht polierte Messinggehäuse hilft?

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Re: Fiocchi EMB - Verarbeitungsqualität?

Beitrag von cas81 » Mi 22. Nov 2017, 17:41

Was meinst du? Wobei sollte es helfen? Ich würde sagen, es hilft gar nicht, aber es ist wohl billiger für die Herstellung der Patrone.

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Re: Fiocchi EMB - Verarbeitungsqualität?

Beitrag von BigBen » Mi 22. Nov 2017, 18:26

Im Gegenzug hätte ich schon angenommen dass ein poliertes Messinggehäuse den Ausziehwiderstand zumindest ein bißchen verringert...und damit die Funktionssicherheit theoretisch erhöht.
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Re: Fiocchi EMB - Verarbeitungsqualität?

Beitrag von Sig_45 » Do 23. Nov 2017, 06:04

Sofort, was bringt es auch, High-End und die teuerste 9mm-Munition von Fiocchi mit dem billigsten Messinggehäuse zu machen?
Ich frage mich, ob Hirtenberger unpolierte EMBs gemacht hat, und aus welchem Grund?

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Re: Fiocchi EMB - Verarbeitungsqualität?

Beitrag von cas81 » Do 23. Nov 2017, 08:24

Sig_45 hat geschrieben:Sofort, was bringt es auch, High-End und die teuerste 9mm-Munition von Fiocchi mit dem billigsten Messinggehäuse zu machen?
Ich frage mich, ob Hirtenberger unpolierte EMBs gemacht hat, und aus welchem Grund?

Ich glaube, Fiocci hat da ganz andere Maßstäbe als wirklich gute Hersteller von Kurzwaffenmunition. "High- End" ist bezüglich 9mm bei Fiocci gar nichts. Die EMB sind relativ unverlässliche Dinger, die als Notlösung gelten, wenn man nicht an ordentliche (J)HP herankommen kann. Die Black Mamba sind in der Praxis von der Wirkung auch bloss ordinäre FMJ. Die 123gr FMJ krachen und treten, dass man denkt .357SIG zu verschiessen und sind dabei kaum schneller als die Softladungen von S&B. In .357 Mag zünden sie manchmal nicht. Fiocci ist mMn kein guter Hersteller für Kurzwaffenpatronen, zumindest nicht bezüglich der gängigen Munition dieser Breitengrade. MICH wundert es nicht, dass die EMB einen weiteren Makel haben. Sollten die sich das aber von Hirtenberger abgeschaut haben, ja dann... eine typisch österreichische Lösung ;)

Es gibt hier genug Schützen, die alt genug sind, um die Hirtenbergerzeit noch mitbekommen zu haben. Die müssten wissen, ob die Hülsen damals auch schon so waren. Vielleicht erbarmt sich ja einer von ihnen diese Frage endlich zu beantworten. Auch wenns womöglich nicht zu einem Loblieb für unser schönes Land führt :angelic-halo:
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Re: Fiocchi EMB - Verarbeitungsqualität?

Beitrag von edi » Sa 25. Nov 2017, 00:26

Ich habe mit meinem LabRadar die Vo und Joule-Werte ua der EMB-Muni gemessen.
Die Werte aus der Glock-19 lagen Vo von 384-396 m/s und max gegen 430 Joule.
Bei der Glock-17 lagen die Vo von 392-401 m/s und max 480 Joule.
Einen Versager hatte ich bei den von mir verschossenen EMB (etwa 200 Patronen) noch keinen.
Hingegen waren die Werte der Fiocchi-6.5gramm TMFK im Vo und Joule-Bereich aus den beiden Glock`s
wesentlich höher.
Ich vermute dass die "Behörden-EMB", welche ua auch die COBRA verwendet doch
stärker geladen sind und diese am Markt nicht erhältlich sind.

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Re: Fiocchi EMB - Verarbeitungsqualität?

Beitrag von Norander » Sa 25. Nov 2017, 09:23

Kann mir nicht vorstellen, dass bei der Produktion der EMB zweigleisig gefahren wird. Das würde dem Hersteller nur Kosten verursachen ohne einen Nutzen zu bringen. Vermutlich werden die billigen Hülsen gerade wegen des Behördenauftrags hergenommen. Das wir als Endverbraucher einen Premiumpreis für ein billiges Massenprodukt zahlen, ist ja nichts neues. Ich könnte mit gut vorstellen, dass der Zivilmarkt nur mit der Überproduktion bedient wird.
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Re: Fiocchi EMB - Verarbeitungsqualität?

Beitrag von BigBen » Sa 25. Nov 2017, 11:39

edi hat geschrieben:Ich vermute dass die "Behörden-EMB", welche ua auch die COBRA verwendet doch
stärker geladen sind und diese am Markt nicht erhältlich sind.


Stärker ist aber bei einer Expansivmunition nicht immer zwangsläufig besser! Es geht bei SV- bzw. Behördenmun darum die goldene Mitte zwischen ausreichender Eindringtiefe und zuverlässiger Expansion zu finden - und gleichzeitig das Risiko der Überpenetration zu minimieren. Ich denk mit 400m/sec aus einem 4.5" Lauf passt das schon einigermaßen.
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Re: Fiocchi EMB - Verarbeitungsqualität?

Beitrag von edi » Sa 25. Nov 2017, 18:38

Ja Norander wirst eh recht haben dass die EMB in den Verkaufsregalen ident mit jener der Behörde ist. Denn wie BigBen ausführte, dürfte die Vo der EMB ausreichend sein, um genügend Expansion für eine zuverlässige Mannstoppwirkung zu erzeugen. Durch die Konstruktion des EMB-Geschosses beim Auftreffen auf ein Hartziel, wird der Projektilblock nur gestaucht und dadurch eine hohe Durchschlagswirkung erzielt.
Bei einem von mir aus einer Glock-19 abgegebenen Schusses auf das rechte Hinterrad eines Pkw, konnte danach eine gestanzte Öffnung
des Reifens sowie weiters der Durchschuss des Felgenkörpers festgestellt werden. Dies zeigte, dass bei Hartziele mit dem EMB-Geschoß auch eine dementsprechende Durchschlagsleistung gegeben ist.

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Re: Fiocchi EMB - Verarbeitungsqualität?

Beitrag von Sig_45 » Di 28. Nov 2017, 23:17

Ist jemand nett genug, um uns zu erzählen, wie das Original Hirtenberger EMB aussah?

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Re: Fiocchi EMB - Verarbeitungsqualität?

Beitrag von Steelman » Mi 29. Nov 2017, 00:57

BigBen hat geschrieben:Im Gegenzug hätte ich schon angenommen dass ein poliertes Messinggehäuse den Ausziehwiderstand zumindest ein bißchen verringert...und damit die Funktionssicherheit theoretisch erhöht.


Die Verringerung des Ausziehwiderstandes macht einzig u. allein bei Hülsen für LW-Großwildpatronen Sinn.
Grund: Besonderer Hitze (zB Afrika) u. dadurch überhöhter Gasdruck möglich, der ein verstärktes Lidern verursacht.
(u. a. sind deshalb Großwildpatronen im Vergleich mehr konisch, siehe zB .375 H&H Magnum)

Damit steigt allerdings die Belastung auf die Verschlußwarzen u. das Gehäuse.

Könnte unangenehm werden, wenn einr angeflickter Büffel böse wird u. du kannst nicht mehr repetieren.

Zur FFW Munition: Vernickelte Hülsen sind eventuell noch sinnvoll bei Magnumladungen (zylindrische Revolverpatronen).

@ Sig_45: Soweit mich meine Erinnerung nicht täuscht (es ist mehr als 20 Jahre her), sahen die Hirtenberger fast genau so aus wie die heutigen Fiocchi.
Nachsatz: "Hülse" (engl. "case") statt "Messinggehäuse, aber klar was gemeint ist.

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