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Browning 1911-22 Review

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Mark_MI
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Browning 1911-22 Review

Beitrag von Mark_MI » Do 26. Mai 2016, 13:19

Grüß euch PDler!

Da ich persönliche Erfahrungsberichte von Usern immer selbst gerne lese und ich dies für ein unumstößliches Element eines Forums halte, will ich hier meine Erfahrungen/Eindrücke zu der oben genannten Waffe mit euch teilen.

Kurz zur Vorgeschichte: Nachdem ich noch im seit Jahresanfang die WBK habe und regelmäßig am Schießplatz bin hat das Hobby auch das Interesse meiner Freundin hervorgerufen. Da für sie jedoch für den Anfang die 9mm zu heftig war, fiel die Wahl schließlich auf eine Pistole im Kaliber 22lr. Ein eher klassisches Design sollte es sein und erschwerend kam hinzu dass sie relativ kleine Hände hat. So langsam haben wir uns dann auf einen engeren Kreis festlegt und sie hat sich dann für die Browning 1911-22 entschieden.
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Allgemeines:
Ich glaub zum Aussehen einer 1911er brauch ich nicht viel sagen. Was dieses Modell jedoch von all den anderen Unterscheidet ist die reduzierte Größe. Die Browning ist auf 85% der Originalgröße "geschrumpft", was für kleinere Hände bestens geeignet ist. Des Weiteren ist die Pistole auch wie eine originale .45 zu zerlegen, sprich wie ihr später noch seht auch der Lauf. Bei vielen 22er Pistolen ist dieser fest mit dem Rahmen verbunden, jedoch hier nicht. Wie bei den meisten Kleinkaliberpistolen üblich gibt es auch hier den Magazin-disconnect. Die allgemeine Verarbeitung würde ich als gut bis sehr gut bezeichnen. Ungeladen wiegt die Waffe 411g. Als Größenreferenz, dass man sich unter was vorstellen kann, habe ich meine Glock 17 mal nebenan gelegt.
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Lieferumfang:
Geliefert wird das gute Stück in einem Kunststoffkoffer welcher die Waffe selbst enthält, ein 10 Schuss Magazin, Unterlagen und ,wie für amerikanische Produkte üblich, einem Seilschloss/Waffenschloss.
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Was ich ein wenig witzig fand ist die Tatsache dass Platz für zwei Magzine vorgesehen ist, jedoch nur eines dabei war. Auch fehlte mir ein Putzstockund eine Ladehilfe aber was das betrifft bin ich wohl von Glock verwöhnt.

Erfahrungen:
Visierung: Die Visierung ist mein erster Minuspunkt den ich hier anführen muss. Es mag ein rein persönlicher Eindruck sein, trotzdem möchte ich es wiedergeben. Vom Werk aus kommt die Waffe mit einer nicht verstellbaren Kimme und Korn. Wäre ja soweit noch nicht schlimm, jedoch bietet die Visierung original 0 Kontrast. Schwarze Kimme, schwarzes Korn, Zielscheibe mit schwarzer Mitte. Ich persönlich kam damit überhaupt nicht zurecht. Meine Lebensgefährtin im übrigen auch nicht. Deshalb auf zum Büchsner und dieser hat uns provisorisch Abhilfe geschaffen, was so ein roter Punkt auf dem Korn bewirken kann ;)
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Abzug: Der Abzug ist skeletiert und nicht einstellbar. Würde ich als eher schwergängig einschätzen bricht jedoch sehr klar spürbar, wenn ich richtig gelesen habe bei ~3,5kg.

Zuverlässigkeit und Munitionsfühligkeit: Was die Zuverlässigkeit könnte ich nichts negatives sagen. Wie bei den 22ern üblich muss man mal die passende Munition gefunden haben dann läufts eigentlich. Jedoch sind manche Pistolen penibler und manche fressen alles. Für den Anfang hatten wir folgende "Sorten" gekauft welche ich auflisten will:
-)American Eagle Funktion+
-)Federal Champion Funktion-
-)RWS Target Pistol Funktion+
-)RWS High Velocity Funktion+
-)RWS Pistol Match Funktion -
-)Geco Semi-Auto Funktion+
-)CCI Standard Funktion+
-)Centurion Funktion+
Im Summe kann man sagen dass die kleine Browning relativ unproblematisch ist was Munition betrifft. Welche Munition jetzt zukünftig erste Wahl sein wird wissen wir noch nicht. Das war die erste Testserie wo lediglich die Funktion getestet wurde. Zukünftig will ich das Prozedere noch auf weitere Sorten, nach Preis und Verschmutzungsgrad ausdehnen.
Was die Funktionsbeeinträchtigung bei verschmutzter Waffe angeht haben wir auch gleich ein entsprechendes Ergebnis vorzuweißen. Geschossen haben wir um die 750-800 Schuss ohne zu reinigen. Funktioniert hat dennoch alles ohne einer Fehlfunktion.
Hier einige Impessionen wie es nach dem Schießen aussah:
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Kosten:Man hebt sich von den anderen 22er Plinking Waffen definitiv ab was man jedoch auch bezahlt. Da die Waffe "Made in USA" ist und es lediglich einen EU Importeur gibt welcher anscheinend keine allzu großen Mengen absetzt ist die Waffe für die Kategorie relativ teuer. Kostenpunkt ~700€ + Porto 65€ :tipphead:
Was die hohen Kosten angeht wird es auch nicht besser was Magazine und Ersatzteile angeht. Ich habe nun über Deutschland die Magazine in den USA geordert für sage und schreibe 49€/Stück! :shock:

Fazit:
Als Abschluss bleibt mir noch zu sagen dass uns die Browning 1911-22 Black Label sehr überzeugt hat. Es ist eine wertig verarbeitete, sehr zuverlässige Pistole im Kaliber .22lr welche für kleinere Hände sehr gut geeignet ist. Als Draufgabe gibt es natürlich das klassisch elegante 1911 Design und man erntet damit am Schießstand so manch interessierten Blick :D
Wem die finanziellen Kosten nicht abschrecken findet in dieser Pistole eine ausgezeichnete 1911 im 85% 22er Format!
Bei eventuellen Fragen stehe ich gerne zur Verfügung!
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sauersigi
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Re: Browning 1911-22 Review

Beitrag von sauersigi » Do 26. Mai 2016, 14:13

Na Danke! Wieder eine längere Willhaben Liste...

Danke für deine Ausführungen..
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Re: Browning 1911-22 Review

Beitrag von sniffer » Do 26. Mai 2016, 14:30

schönes review - danke!

schon interessant was sich da so an dreck ansammelt bei den .22ern :shock:
meine gsg1911 ist kein bischen besser/schlechter was die verschmutzung angeht bei ein paar 100 schuss. :doh:

viel spaß damit :clap:
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Re: Browning 1911-22 Review

Beitrag von Radetz » Do 26. Mai 2016, 14:59

Danke, cooles Review!


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Re: Browning 1911-22 Review

Beitrag von 75reinhard » Do 26. Mai 2016, 16:03

Danke für dieses sehr informative und auch toll präsentierte Review.

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Re: Browning 1911-22 Review

Beitrag von sauersigi » Do 26. Mai 2016, 16:09

Erlaube mir eine Frage, ist die .22 er aus Stahl gefertigt oder wie die meisten anderen aus irgendeinem Zinkguss?
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Re: Browning 1911-22 Review

Beitrag von Mark_MI » Do 26. Mai 2016, 17:21

sauersigi hat geschrieben:Erlaube mir eine Frage, ist die .22 er aus Stahl gefertigt oder wie die meisten anderen aus irgendeinem Zinkguss?

Wennst es ganz genau wissen willst müsstest googeln, ich weiß nur dass Browning bei den Materialien ordentlich durchmischt hat :lol:
Aber ich denke wenn alles aus Stahl wäre wärs wohl ein bissl ein Overkill für eine 22er ;)

-Griffstück- Eine Legierung matt brüniert
-Schlitten- Aluminum matt brüniert
-Lauf - Gebläuter Stahl matt brüniert, "hintere" Teil Stainlesssteel
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Re: Browning 1911-22 Review

Beitrag von Fivegunner » Mi 17. Jun 2020, 15:18

Die FN erinnert mich an meine Schrumpf Government aus Spanien: Llame Especial XV .22lr.
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Re: Browning 1911-22 Review

Beitrag von Joewood » Do 18. Jun 2020, 17:25

Ich hab kürzlich mal was ähnliches in den Fingern gehabt... Eine Femaru M1937.
Nicht ganz ident zu zerlegen wie die 1911er aber ähnlich groß wie deine Browning. Kaliber 7,65...
Durfte damit ein paar Schuss abgeben - meiner Meinung nach durchaus tauglich (abgesehn von dem extrem harten Abzug - dagegen ist eibne Glock richtig butterweich :mrgreen: ). Einziges Manko: Ersatzteile gibt es halt nur noch am Gebracuhtmarkt, aber an sich ein spannendes Teil und auch für kleine Hände gemacht - dürfte ähnlich groß sein, die die am Bild

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