Was benötigt ein Neuling eurer Meinung als Startausrüstung?

[steverino]

Jetzt habe ich eine Frage bzgl Schlussangst/Erwartung des Schusses/Knall/Movement der Waffe, keine Ahnung ob es noch on topic ist (sorry wenn nicht).

Wie spielt die Dicke des Griffs bzgl. Abzug und Fingerdrittel des obersten Glieds mit rein, schwanke zwischen dem M und L Stück. Mit dem S Stück kam es mir gestern nicht so tolle vor -.-

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[hmg382]

Nimm das Griffstück, mit dem du dich wohlfühlst und nach dem Schuss den gleichen Griff hast, du also ggf nicht umgreifen musst. Bau ein, greif dir das Ding, dann bau das nächste ein und greif nochmal usw. Du musst dich wohlfühlen. Eigentlich ist die Diskussion m.E. aber schon zu spät. Über soetwas hab ich mir beim Befingern im Waffengeschäft Gedanken gemacht.

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[cas81]

Jetzt habe ich eine Frage bzgl Schlussangst...

SchLussangst triffts ziemlich genau Zerdenke solche Bequemlichkeiten nicht, auch wenn nur noch das als Pseudovariable zum Schluss übrig bleibt.

Wie spielt die Dicke des Griffs bzgl. Abzug und Fingerdrittel des obersten Glieds mit rein, schwanke zwischen dem M und L Stück. Mit dem S Stück kam es mir gestern nicht so tolle vor -.-

Der Amiprolo Yaeger hats schon gesagt ("...if a nine year old girl is able to shoot a Glock19 with a blocky grip with no issues..."... so ungefähr halt): Schlussendlich ists egal, solang du deine Waffe fest im Griff hast und damit triffst. Klingt logisch. Alles andere ist reiner Luxus. Und wozu gibts Luxus? Damit wir uns wohl fühlen. Also nimm den Griff, der die beiden Kriterien kompromisslos erfüllt und dir am bequemsten ist. Je grösser das Griffstück, desto kürzer wird der Finger, eh klar. Ich persönlich mag einen Griff, der meine beiden Hände möglichst gut ausfüllt (für die passive Hand brauch ich nämlich schon auch ein bisserl Platz) und der es mir gerade noch erlaubt auch einhändig schiessen zu können. So gross wie möglich und so klein wie nötig. Andere lieben den schlanken 1911er- Griff, auch wenn sie Riesenpratzen haben. Ergebnis: Jeder so, wie er mag und wie es ihm gut tut. Einzige mir bekannte immer wiederkehrende Grundregeln: Der Finger sollte in etwa so auf dem Abzug landen, wie man abziehen möchte und der ganze Finger sollte seitlich keinen Kontakt zum Rahmen haben (sonst ziehst nicht richtig nach hinten ab sondern schiebst den Abzug zur Seite).

[Coolhand1980]

Ich darf cas81 zitieren:
" Bei meiner Ballermannmethode machst es schlussendlich irgendwie und irgendwie heisst so, wie es deiner Natur entspricht."

So mit einer FFW zu schießen, ist nach meiner Erfahrung in genau 100% der Fälle schlichtweg falsch.
Kein Anfänger, dem ich jemals eine FFW in die Hand gedrückt hab (und das waren viele!) hat ohne Erklärung die Waffe richtig in der Hand gehabt.
Finger ist gleich mal am Abzug, Griffstück zu weit unten gefasst, und praktisch immer war die Nichtschusshand nicht nach vorne abgewinkelt. Daumen der NSH und langer Zeigefinger waren nie gleich weit von der Mündung entfernt.
Das entspricht offenbar nicht der Natur. Hilft aber dabei, schnell und/oder präzise ein Ziel zu treffen. Folglich ist es als richtig zu klassifizieren.
Es gibt massenhaft Schützen, die das nicht so machen. Manche treffen sogar mal was. Aber zeig mit einen Top Schützen, der das nicht macht.

[Glock1768]

naja, die Ballermethode hat auch einen Vorteil ... viele, viele Hülsen für's Wiederladen zum mitnehmen. Es ist irre, was hier manchmal auf den Ständen in kürzester Zeit rausgeschossen wird, dafür sind die Treffer auch bei 10m auf der ganzen Scheibe verteilt.

Ok, Spaß beiseite. Was braucht man für den Anfang?

Es ist immer ratsam mit wenig zu beginnen und nach und nach aufzustocken

Am Anfang: seine Waffe, Munition, guten Gehörschutz, eventuell Augenschutz und einen (guten) Schützen, der dir zur Seite steht.
Zum Reinigen ein Set mit Bronzebürsten, WD40 aus dem Baumarkt, ein wenig Motoröl (zum gezielten Schmieren bestimmter Waffenteile)

Ich empfehle für das Training daheim noch Pufferpatronen und eventuell (so eine Montagemöglichkeit vorhanden ist) einen Laser für die Kurzwaffe. Laser montieren und mittels Pufferpatrone das Zielen und Abziehen daheim in Ruhe üben ...

Nach und nach kann man seine Ausrüstung erweitern (wenn notwendig und gewünscht) ...

Am Anfang würde ich als Anfänger niemanden auf den Stand mitnehmen (zumindest keinen weiteren Anfänger). Wozu auch? Um als Anfänger einem Anfänger das Schiessen beizubringen

Letztens neben mir ein junger Mann (schreibe lieber nicht, welchen Beruf der hat ... nur soviel: Dienstwaffe) mit seiner Freundin (Anfänger) am Stand gewesen. Sie hätte sich beim ersten Schuss durch den Rückstoß fast nach seiner "fachmännischer Unterweisung" selbst ko geschlagen. Da ist alles falsch gemacht worden .

Nach entsprechender Unterstützung ging es dann bei Ihr auch nach und nach in die richtige Richtung

[Burgenlandy]

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[Glock1768]

...

Ich empfehle für das Training daheim noch Pufferpatronen und eventuell (so eine Montagemöglichkeit vorhanden ist) einen Laser für die Kurzwaffe. Laser montieren und mittels Pufferpatrone das Zielen und Abziehen daheim in Ruhe üben ...

Hello - finde diesen Übungsansatz sehr gut da man einen ruhigen Finger bzw. Schuss-brechen-lassen trainieren kann.

Hierzu sei aber gesagt:
Gscheiter Laser kostet schonmal (wenn ihr billige für Schusseinsatz (€200 zumindest 25m) kennt gerne melden
kannst natürlich einfach an simplen Laserpointer montieren. Achtung aber - hier gilt es nicht das Zielen zu "verlernen". Pointer und Kimme/Kornfleck sollte schon gut paseen sonst trainierst dir flache Haltung an und musst später wieder deine kmme/korn position nachbessern

Tipp: Tixokreuz an Tür/Wand (Malertape) - ideal mit Wasserwaage.
Mit jedem Smartphone kannst ausreichend gute vids machen um im detail den bewegungsverlauf wiederholt anschauen zu können. Je nachdem wo es hingeht kannst ableiten welcher Fehler bzw. Welche Überbewegung gemacht wird.


Und wie immer: nix ersetzt gleichwertig das (begleitete) Training am Stand

hier haben wir schon darüber geplaudert ...

viewtopic.php?f=7&t=32852&start=30#p526769

der Laser, den ich hier vorgeschlagen habe ist sehr billig und nicht für den Schussbetrieb ausgelegt ... dafür ist er zu billig, der Taster ist hier die Schwachstelle.

Für das Schiessen habe ich einen von Truglo gekauft ... kostet EUR 130.- und ist wirklich sehr gut ... ist eine Licht-Laser-Kombi

viewtopic.php?t=28135

[cas81]

Ich darf cas81 zitieren:
" Bei meiner Ballermannmethode machst es schlussendlich irgendwie und irgendwie heisst so, wie es deiner Natur entspricht."

So mit einer FFW zu schießen, ist nach meiner Erfahrung in genau 100% der Fälle schlichtweg falsch.
Kein Anfänger, dem ich jemals eine FFW in die Hand gedrückt hab (und das waren viele!) hat ohne Erklärung die Waffe richtig in der Hand gehabt.

Das hast du schön aus dem Kontext gerissen. Ich sagte nämlich auch, dass es nichts ist, was ich ganz zu Beginn machen würde.

Aber die Basics, wie möglichst gerade nach hinten abziehen, nur den Finger bewegen und nicht die Hand zusammenquetschen, etc, hab ich schon vorher einigermassen verinnerlicht gehabt

Ebenso:

Also mein Tipp als "Ballermann": Zuerst trocken die Basics erlernen

Dass die Basics nicht abschliessend aufgezählt wurden, sondern durch das Wort "wie" beispielhaft genannt wurden, ist auch noch ein beachtenswerter Aspekt.

Zuden kommt, dass ich es relativiert habe:

...damit kämpfst du evtl bloss gegen deine Natur an. Bei genau der landest du aber bis zu einem gewissen Grad irgendwann wieder. Sie ist auch nur die Ausgangsbasis, nicht das Ende der Fahnenstange

Dabei hab ich extra noch geschrieben:

...Beachtet die ständigen Relativierungen...den subjektiven Aspekt...

steverino hat das hoffentlich sauberer gelesen, ansonsten wärs blöd. Und wer so spitz auf ein paar Hülsen mehr ist (ist ja nicht so, dass ansonsten gar nicht geschossen werden würde, oder ein paar hundert Schuss auf einen Satz rausgelassen werden), der kann sich natürlich darauf stürzen. Win- Win, zumindest subjektiv.

[Coolhand1980]

Mir ist wichtig, einem Anfänger möglichst keine Tipps zu geben, die irgendwie missverstanden werden könnten.
Das Problem ist dann, dass man einen begeisterten Sportschützen produziert, der kaum aus der Eigengefährdungsphase draußen ist, und keine Chance hat, dass er mit all dem was er nicht weiß oder unwissentlich falsch macht, je besser werden kann.
Ein gutes Anfängertraining umfasst für die ersten Male bei mir kaum mehr als 50 Schuss. Länger hält er am Anfang weder mit der Konzentration, noch mit der Kraft durch. Das verbessert sich dann mit der Zeit von ganz allein, aber bei effizientem und effektivem Muni Verbrauch.
Ich hab oft damit zu tun, dass ich subjektiv Fortgeschrittene neu im Club hab, die voller Motivation besser werden wollen, aber schon bei den Basics so viele Fehler machen, dass sie erst mal verlernen und neu lernen müssen. Und jeder, der von Trainingslehre etwas versteht, weiß, dass das der ca. 10fache Aufwand ist. Und das trübt natürlich die Motivation ungemein. Was schade ist, weil es soll ja Spaß machen!

[wolfgangf]

Laser und Spektiv als STARTausrüstung halte ich doch für ein wenig übertrieben.

[Glock1768]

Laser und Spektiv als STARTausrüstung halte ich doch für ein wenig übertrieben.

ein EUR 6.- für das Trockentraining daheim ist wahrscheinlich gerade noch drinnen

beim anderen für taktisches Schiessen bin ich bei Dir ...

[impact]

Jetzt habe ich eine Frage bzgl Schlussangst/Erwartung des Schusses/Knall/Movement der Waffe, keine Ahnung ob es noch on topic ist (sorry wenn nicht).

Wie spielt die Dicke des Griffs bzgl. Abzug und Fingerdrittel des obersten Glieds mit rein, schwanke zwischen dem M und L Stück. Mit dem S Stück kam es mir gestern nicht so tolle vor -.-

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Ich hab innerhlab von ~8000 Schuss ca 10mal zwishen L und M beavertail gewechselt... es ist immer ein kleiner Kompromiss. Nimm das, das gut in der rechten Hand dliegt, bei dem du für die linke Hand noch genug Platz hast, und bei dem du den Abzug gut erreichst.

Beim L wars bei mir so, das fühlte sich nach ein bisschen Eingewöhnung zwar immer gut an, jedoch mit recht viel Druck und Spannung in einigen Handbereichen. Zum statisch schießen und aus dem Holster raus gings super, nur nach einem Magazinwechsel hab ich den gleichen sauberen Griff nicht mehr hinbekommen.
Das M Beavertail Rückenteil dagegen lag von anfang an super in der Hand, mir schaute allerdings der Abzugsfinger zu weit durch den Abzugsbügel durch, sodass ich mit der Fingerspitze an der linken Hand gestriffen bin. Besonders lästig bei schnelleren Schussfolgen.
Ohne wars unmöglich, der Schlitten ist mir über das Fleisch zwischen Daumen und Zeigefeinger gefahren, für die Linke Hand war nirgendwo mehr gscheit Platz, und der Abzug wurde fast mit dem 2ten Fingerglied betätigt.

Ich hab dann mir eine neue Plazierung des Abzugfingers am Abzug angewöhnt, somit komme ich jezt super mit dem M Griff zurecht, ohne "nebenwirkungen" zu haben. Die Abzugstechnik hat anfangs etwas daruner gelitten, aber die biegt man mit viel Trockentraining recht gut wieder hin.

Also die Quintessenz: nimm das was sich gut anfühlt: wo du einen regelmäßigen Griff hinbekommst, und den Abzug gut erreichst. Lass dir aber unbedingt erklären, wie ein guter Griff (gute Grifftechnik) ausschaut.. sonst wählst du den Waffengriff womöglich aufgrund schlechter Technik. Und vergiss die Erreichbarkeit von Schlittenfang und Magazinhalter. Für den Schlittenfang gibts den linken Daumen (oder die "slingshot" Methode) und für den Magazinhalter muss man bei 90% der Gebrauchswaffen sowieso leicht umgreifen. Wichtig ist Abzug und Waffenkontrolle.
Und ja, wenn sich der Waffengriff ungut anfühlt, oder gar irgendwo drückt oder unangenehm ist, kann das Schussangst schon begünstigen.

Schussangst bekommst du aber in erster Linie durch Routine weg. Viel Trockentraining hilft, hin und wieder eine "Mag Dump" Ballermethode kann auch helfen, und stell dich ruhig auch mal neben ander Schützen und gewöhn dich an das Knallen, und suche dir nicht den Stand der am weitesten weg von allen anderen ist, damit du alleine bist.
Ansonsten schau, dass du dir nicht zu lange mit dem Auslösen eines Schusses wartest. Wenn du ewig wartest bis das Visierbild perfekt ist dann stehen die Chancen gut, dass du inzwischen schon längst verkrampft und womöglich die Luft angehalten hast... konzentriere dich auf das korn, versuche deinen Kopf nur damit zu beschäftigen wo das Korn gerade ist, und denk an nichts anderes während du den Druck auf den Abzug erhöhst. Es hat fast was meditatives. Und wenns zu lange dauert... setz ab, atme tief durch, und fang neu an.
Begünstigt wird der Effekt von Verreißen durch Schussangst/Schuss erwarten wenn du mit der Schusshand zu fest zupackst. Pack lieber mit der linken fester zu, und schau, dass du in der rechten noch genug Gefühl für den Abzug lässt. Und versuch deine Einstellung zur Schussabgabe so zu ändern, dass du den Schuss "einfach passieren" lässt. Dabei gehts nicht unbedingt darum sich vom Schuss überraschen zu lassen (das hilft Anfangs zwar schon), sondern "einfach" nicht auf den Schuss zu reagieren, sondern Waffengriff, Druck auf den Abzug, Kornfokus etc aufrechtzuerhalten, bis der Rückstoßimpuls wirklich vorbei ist.

Es gibt auch mehrere Ursachen, die zu Schussangst oder zumindest leichtem verreißen führen können...
in dem Artikel sind einige davon recht gut erklärt:
https://www.policeone.com/patrol-issues/articles/1883895-Overcoming-the-flinch-response-Let-recoil-happen/
vielleicht hilfts dir weiter..

edit: und zu den dummies... ich verwende sie schon ganz gern im scharfen Training zur Selbstkontrolle... obs für den Anfang sinn macht weißt ich nicht. Man kann einem Anfänger (oder auch Fortgeschrittenem) damit schon recht gut zeigen, dass er verreißt... aber damit zeigt man nur die Wirkung, und bekämpft nicht die Ursache...


...nur meine 2 Cent, und ich hab selbst noch einen weiten Weg vor mir...

[steverino]

GMorgisch,

danke den vielen Tipps und Links. *thumbsup*

Gestern 1h am Stand trainieren gewesen, 125 Schuss später stellte sich ein, für mich äußerst erfreuliches, besseres Ergebnis ein - 64% ins Schwarze der Zielscheibe. Schoss immer 5 Schuss und das 5x, dann klebte ich die Löcher ab, zählte die Einschüsse ins Schwarze und ins nicht Schware und bildete die Summen. Wobei ich nächstes mal nach jeder 5er Serie die Löcher abkleben werde, glaube dieses Vorgehen ist so besser geeignet. Ich merke aber schon noch, dass ich zu diesem Verreißen neige.

Nichtsdestotrotz ein EINDEUTIG beruhigenderes Ergebnis, dachte schon ich wäre zu doof zum treffen ^^. Ob ihr mir es glaub oder nicht, ich habe die unterschiedlichen gr. der Munition schon gemerkt und ein "Schussbild" stellte sich bei mir auch nur bei der 115gr. ein. Habe mir aber dennoch weitere vom Geschäft besorgt, will mal alles durch probieren (LoL wie das jetzt klingt ). Langsam werden mir die Dimensionen, dass 1000 oder mehr Schuss als Jahresvorat gar nicht viel sind klar. Klingt so utopisch am Anfang.

Griff war L, ging eigentlich sehr gut, habe auch erstmal das "die Waffenhand in die Nicht-Waffenhand legen" gemacht, was meine Arme und das Zielen weitaus mehr entspannte. Über die Ballermethode traue ich mich noch nicht darüber Erstmal am Stand und im Verein als Neuling einen soliden Eindruck machen.

Das ganze zeigt mir schon auf, dass dies nicht so ein leicht zu erlernender Sport sein wird (wenn man es solide angehen möchte).

lgS

[Glock1768]

ja, es ist nicht immer alles so leicht wie es aussieht ... aber du wirst sehen ... es wird immer besser

[thomasa1000]

Gestern 1h am Stand trainieren gewesen, 125 Schuss später

lgS

Sicher dass das Trainig war und nicht ballern? gg
In der Zeit schaffe ich maximal die Hälfte und brauch dann a Pause