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Verständnisfrage Zielen

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doc steel
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Re: Verständnisfrage Zielen

Beitrag von doc steel » Di 8. Aug 2017, 06:48

wieso?
ich glaube das war so gemeint: mit dem rechten auge zielen (re-schütze) das andere geschlossen halten
und dann langsam aufmachen.
du bist dann rechts immer noch im ziel, vielleicht nicht so konturenscharf aber das verschwindet bei gewöhnung und mit dem linken auge nimmst das umfeld wahr.

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Re: Verständnisfrage Zielen

Beitrag von McMonkey » Di 8. Aug 2017, 09:00

Aus der Präzi-Sicht ...

Selbstverständlich ist das Zielen mit beiden Augen kontraproduktiv. Beim Großkaliber Bewerb auf 25m wird man trotz dem "mit beiden Augen zielen" immer noch vorne mitmischen, wenn man es kann. Die Spreu vom Weizen, trennt sich bei den "Einhändigen" Bewerben wie Luftpistole 10m, Sportpistole 25m, Freie Pistole 50m, Vorderlader etc. Hier ist der Fokus der Konturenschärfe auf das Korn nur mit einem abgedeckten Auge sinnvoll. Ein Auge zu schließen macht es auch nicht besser, da man das Zielende eben so ein wenig schließt und somit weniger Licht auf der "Linse" hat und das wirkt sich wieder auf die Konturenschärfe aus. Da das zielende Auge sehr schnell müde wird, gleicht man dies durch Sehen mit beiden Augen in den kurzen Ruhepausen oder bei der Scheibenbeobachtung aus. Beim Schiessen...das Auge bleibt am Korn. Das Pendeln zwischen Korn und Scheibe oder die Scheibe beim Rein- oder Rausfahren zu beobachten ist zu unterbinden. Die Ermüdung des Auges ist dann so stark, dass sie kaum mehr egalisiert werden kann. Ein entsprechendes Trefferlevel ist dann auch nicht mehr zu halten. Es ist nicht die zielende Hand die es einem Schützen schwer macht, es ist das Auge, dass ihm Streiche spielt und es ist gnadenlos.

Ich spreche hier von präzisen Schüssen, engen Gruppen auf einem entsprechenden Leistungsniveau. Ist aber auch für alle anderen Hobbyisten hilfreich und förderlich.
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Re: Verständnisfrage Zielen

Beitrag von impact » Di 8. Aug 2017, 09:29

Die meisten guten Präzi Schützen die ich kenne verwenden Blenden auf speziellen Schießbrillen, oder Kartonstücke vor dem nicht-zielenden Auge, haben es aber offen. Eben, weil das zukneifen eines einzelnen Auges auf Dauer irritierend und anstrengend sein kann, und das bei einer Disziplin, bei der man ohnehin schon bemüht ist, alle Ablenkungen und unnötig angespannten Muskelgruppen zu eliminieren.
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Re: Verständnisfrage Zielen

Beitrag von sauersigi » Di 8. Aug 2017, 11:15

woolf hat geschrieben:@ McMonkey und Impact:
Genau so sehe ich es auch: Präzi --> nur Einäugig zielen.
Hier macht es teilweise den Eindruck, dass beidäugiges Zielen auch für Präzi Vorteile hätte. Mich würde interessieren, welche Vorteile die Befürworter darin sehen.

Ich verwende selber eine Schießbrille mit Abdeckung des linken Auges und Irisblende (darf man bei FFWGK aber leider nur mehr als Senior haben).
Es ist schon erstaunlich wie viel entspannter das Schießen dadurch wird, einfach weil man das linke Auge nicht ständig zukneifen muss.
Irisblende ist auch super, die damit erzielbare Tiefenschärfe ein Traum. Alleine deswegen wäre schon wieder kontraproduktiv das andere Auge auch offen zu lassen (oder eben nicht abgedeckt) weil man auf diesem Auge idR ja keine Irisblende hat und dadurch das tiefenscharfe Bild des rechten Auges mit dem teilweise unscharfen Bild des linken Auges überlagert wird.


Ich muss das mit Abdecken des linken Auges und vl. sogar mit Irisblende mal ernsthaft ausprobieren.
Die Ablenkung die mich manchmal wirklich irritiert, weil ich beide Augen offen halte, könnte damit ausgeschlossen werden.
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Re: Verständnisfrage Zielen

Beitrag von impact » Di 8. Aug 2017, 11:32

woolf hat geschrieben:@ McMonkey und Impact:
Genau so sehe ich es auch: Präzi --> nur Einäugig zielen.
Hier macht es teilweise den Eindruck, dass beidäugiges Zielen auch für Präzi Vorteile hätte. Mich würde interessieren, welche Vorteile die Befürworter darin sehen.

Ich verwende selber eine Schießbrille mit Abdeckung des linken Auges und Irisblende (darf man bei FFWGK aber leider nur mehr als Senior haben).
Es ist schon erstaunlich wie viel entspannter das Schießen dadurch wird, einfach weil man das linke Auge nicht ständig zukneifen muss.
Irisblende ist auch super, die damit erzielbare Tiefenschärfe ein Traum. Alleine deswegen wäre schon wieder kontraproduktiv das andere Auge auch offen zu lassen (oder eben nicht abgedeckt) weil man auf diesem Auge idR ja keine Irisblende hat und dadurch das tiefenscharfe Bild des rechten Auges mit dem teilweise unscharfen Bild des linken Auges überlagert wird.


Ich glaube Verwirrung entsteht, wenn man
-Zielen mit BEIDEN AUGEN OFFEN (jedoch das nicht-zielende ABGEDECKT, um Irritationen/Ermüdung durch Zukneifen zu eliminieren / Präzi) und
-BEIDÄUGIG Zielen (nicht-zielendes Auge NICHT ABGEDECKT, um eine bessere räumliche Wahrnehmung zu haben / dynamisch)
nicht unterscheidet.
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Re: Verständnisfrage Zielen

Beitrag von McMonkey » Di 8. Aug 2017, 21:14

sauersigi hat geschrieben:Ich muss das mit Abdecken des linken Auges und vl. sogar mit Irisblende mal ernsthaft ausprobieren.
Die Ablenkung die mich manchmal wirklich irritiert, weil ich beide Augen offen halte, könnte damit ausgeschlossen werden.
Probier es mal aus und gib dir Zeit damit. Es ist eben eine Umstellung. Die Trefferergebnisse die du ab und an zeigst - gepaart mit den von gesagten Irritationen - lassen den Schluss zu, dass es zu einer Steigerung kommen kann. Im geringsten Ausmaß zumindest zu einer ruhigeren Schussabgabe. Wenn du Brillenträger bist, dann kauf dir eine Abdeckscheibe von Gehmann zum Klemmen. Kein Brillenträger, hier gibt es Stirnbänder mit Klemmvorrichtung für die Abdeckscheibe. Vorsicht mit der Irisblende :!: Falls du keine Probleme hast Kimme/Korn konturenscharf zu sehen, macht (aus meiner Sicht) die Irisblende keinen Sinn. Denn einmal daran gewöhnt, ist der Schritt zurück - also ohne - der GAU. Ich selbst verwende keine Irisblende und hoffe sie nie gebrauchen zu müssen.
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Re: Verständnisfrage Zielen

Beitrag von sauersigi » Di 8. Aug 2017, 22:28

McMonkey hat geschrieben:
sauersigi hat geschrieben:Ich muss das mit Abdecken des linken Auges und vl. sogar mit Irisblende mal ernsthaft ausprobieren.
Die Ablenkung die mich manchmal wirklich irritiert, weil ich beide Augen offen halte, könnte damit ausgeschlossen werden.
Probier es mal aus und gib dir Zeit damit. Es ist eben eine Umstellung. Die Trefferergebnisse die du ab und an zeigst - gepaart mit den von gesagten Irritationen - lassen den Schluss zu, dass es zu einer Steigerung kommen kann. Im geringsten Ausmaß zumindest zu einer ruhigeren Schussabgabe. Wenn du Brillenträger bist, dann kauf dir eine Abdeckscheibe von Gehmann zum Klemmen. Kein Brillenträger, hier gibt es Stirnbänder mit Klemmvorrichtung für die Abdeckscheibe. Vorsicht mit der Irisblende :!: Falls du keine Probleme hast Kimme/Korn konturenscharf zu sehen, macht (aus meiner Sicht) die Irisblende keinen Sinn. Denn einmal daran gewöhnt, ist der Schritt zurück - also ohne - der GAU. Ich selbst verwende keine Irisblende und hoffe sie nie gebrauchen zu müssen.

Ich bin der klassische Trainingsweltmeister, da komme ich auch mal auf 598 Ringe auf die Duellscheibe.
Im Bewerb eben nur auf max. 580 weil halt ein paar Unsauberkeiten dabei sind....
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Re: Verständnisfrage Zielen

Beitrag von McMonkey » Mi 9. Aug 2017, 08:45

Oftmals ist es der unbegründet, übertriebene Kampfgeist der uns daran hindert unsere Trainingserfolge unter Wettkampfbedingungen umzusetzen. Die Spannung legt sich meist nach dem ersten 8er, der uns wie ein "Ozonloch" aufs Gemüt brennt. Und dieser läßt einem dann auch nicht gleich los. Es muß ein zweiter 8er her um den typischen "Schei...drauf-Effekt" zu aktivieren. Meist ist es aber bereits zu spät, Da ändern die 50iger Serien auch nichts mehr am Ergebnis. Die Lockerheit der Kollegen, die einem dann um die vergeudeten 8er abgehängt haben, sind eine Watschen für uns Trainingsweltmeister.

Aber wehe euch, wenn wir eins mit dem Sportgerät und mit uns selber im Reinen sind :lol:

Ein Schütze freut sich immer mit dem Sieger obwohl sein Leid die größeren Streicheleinheiten bräuchte :shifty:
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Re: Verständnisfrage Zielen

Beitrag von sauersigi » Mi 9. Aug 2017, 16:05

McMonkey hat geschrieben:Oftmals ist es der unbegründet, übertriebene Kampfgeist der uns daran hindert unsere Trainingserfolge unter Wettkampfbedingungen umzusetzen. Die Spannung legt sich meist nach dem ersten 8er, der uns wie ein "Ozonloch" aufs Gemüt brennt. Und dieser läßt einem dann auch nicht gleich los. Es muß ein zweiter 8er her um den typischen "Schei...drauf-Effekt" zu aktivieren. Meist ist es aber bereits zu spät, Da ändern die 50iger Serien auch nichts mehr am Ergebnis. Die Lockerheit der Kollegen, die einem dann um die vergeudeten 8er abgehängt haben, sind eine Watschen für uns Trainingsweltmeister.

Aber wehe euch, wenn wir eins mit dem Sportgerät und mit uns selber im Reinen sind :lol:

Ein Schütze freut sich immer mit dem Sieger obwohl sein Leid die größeren Streicheleinheiten bräuchte :shifty:



OJA!!!!!
Das kenn ich...weil's wurscht ist gleich noch einen in den 8er.....
Ich könnt mich manchmal in den Ar..gen beissen.
Bin aber froh dass es mehreren so geht....
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Re: Verständnisfrage Zielen

Beitrag von East » Fr 13. Okt 2017, 15:06

habe des öffteren gesehen im netz dass leute empfehlen mit beiden augen offen zu schießen... habe das am schießstand probiert und das ergebnis war schlechter als mit einer steinschleuder... gild das beidaugige schißen eher für die dynamischen disziplinen?

bzw. soll ich beim beidaugigen schießen eventuell nicht das korn fokusieren?
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Re: Verständnisfrage Zielen

Beitrag von impact » Fr 13. Okt 2017, 17:57

East hat geschrieben:habe des öffteren gesehen im netz dass leute empfehlen mit beiden augen offen zu schießen... habe das am schießstand probiert und das ergebnis war schlechter als mit einer steinschleuder... gild das beidaugige schißen eher für die dynamischen disziplinen?

bzw. soll ich beim beidaugigen schießen eventuell nicht das korn fokusieren?


Je nachdem. Wie weiter oben schon beschrieben, man muss erstens zwischen 1) Beidäugigem Zielen und b) Zielen mit beiden Augen offen unterschieden.
Ersteres ist eher für dynamische Disziplinen auf kürzere Distanzen mit Fokus am Ziel, und zweites hat entweder den Vorteil, dass man immer noch eine bessere räumliche Wahrnehmung hat oder (oft in Verbidung mit abgedecktem nicht-zielendem Auge) weniger Irritationen/Ablenkung durch Zukneifen.
Beidäugiges Zielen erfordert auch viel Gefühl für die Lage der Waffe in der Hand, muss also erst entsprechend trainiert werden. Für Präzisionsschießen ist definitiv einäugiges Zielen mit Fokus am Korn interessanter, ob du dabei ein Auge zukneifst oder beide Augen offen lässt sei dir überlassen. Bei längeren Serien ist es aber angenehmer beide Augen offen zu lassen.

Am Anfang ist es beim Schießen mit beiden Augen offen schon recht verwirrend. Man braucht eine Zeit lange, bis man sich auf das richtige Visierbild einstellt und die infos aus dem zweiten Auge mental ausblendet.
Abhilfe, wie gesagt, kann eine einfach Blende vor dem entsprechenden Auge schaffen.

Ich hab mir zB beim letzten statischen Bewerb einfach ein Schusspflaster auf das linke Brillenglas gepickt, sodass es das Zentrum des Sichtfeldes abschattet. War aber eher um die eigene Scheibe von der des Nachbars besser trennen zu können.
Ganz lässig in der Hinsicht sind milchige Sticker in Schusspflastergröße, die sind auch dynamisch noch recht brauchbar, wenn man Probleme mit dem Zielen hat.
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Re: Verständnisfrage Zielen

Beitrag von East » Fr 13. Okt 2017, 21:42

danke für die genaue info, im trockentraining funktioniert das beidaugige ziehlen mal und mal seh ich wieder nix :D

aber ich nehm mal stark an dass man sowas traineren kann/muss ... ist ja nicht so dass ich das in den letzten jahren mal gebraucht hätte meine augen so zu "verwirren"
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