Ich verwende seit ~10 Jahren die angepassten Neuroth Gehörschutz Produkte und bring hier mal kurz meine Erfahrung ein:
Ich hatte den "alten" Neuroth Soundsafer, mit einstellbarem Filter, sprich man konnte den Filter rein- und rausdrehen und die Dämpfung wurde demensprechend mehr oder weniger. Sprachverständniss war ausgezeichnet, da ich einen speziellen Filter für Musik (Probe, Konzerte) bestellt habe. Ich habe den Gehörschutz auch zum schießen verwendet, aber mit den Jahren wächst das Ohr, verändert sich (auch Gewichts ab- oder zunahme spielt eine Rolle) und er hat nicht mehr perfekt geschlossen.
Ist Anfangs beim Schießen etwas gruselig, da man den Knall fast "normal" höhrt, aber die schädlichen Frequenzen rausgeschnitten werden.
Jetzt vor ~2 Monaten habe ich einen neuen Gehörschutz anpassen lassen, jetzt unter dem Namen "Earwear".
Österreichisches Produkt, für Neuroth hergestellt.
Ich habe angegeben das ich den Schutz gerne für Musik, Motorrad und Schießsport haben wolle.
Nach ein paar Telefonaten mit dem Hersteller war klar das das leider nicht geht, da Musik eine Filterkategorie wäre, Motorrad und Schießsport eine Andere. Also habe ich Musik gestrichen.
Es gibt eine weiche Silikon Variante, die nürlich besser schließt, aber keine Nackenbandmontage erlaubt. Ich habe mich (wieder) für die harte Variante entschieden, spezifisch "Earwear Color Line Hard"
Leider hat die neue Version ein Silikonband und kein Textilband, aber das kann man selbst tauschen. Das Problem ist, das z.B. beim Flintenschießen, wenn das Silikonband zwischen Wange und Kolben klemmt, und gespannt ist, beim Schuß durch den Rückstoß der Gehörschutz aus dem Ohr gezogen wird, da das Band sehr rutschfest zwischen Kolben und Wange sitzt.
Ich war diesbezüglich bei Neuroth, kein Problem, kann getauscht werden, muß aber an den Hersteller eingeschickt werden.
Auf den Sitz und "Unbequemlichkeiten" sind glaub ich 2 Monate Garantie.
Vor dem Abdruck nehmen werden die Ohren untersucht, und einige Fragen gestellt ob es keine medizinischen Implikationen gibt die ein Risiko darstellen und dann gehts auch schon los. Dauert ca. 10 Minuten alles zusammen, wenn gleich der Erste Abdruck schön wird.
Kosten sind 139 Euro
Als Filter wird der "rote Filter" verwendet der speziell für Schießsport gedacht ist. Der Filter ist nicht linear und hat folgende Dämpfwerte:
Hz / db:
125 / 23,4
250 / 24,6
500 / 25,6
1000 / 27,5
2000 / 33,2
4000 / 25,2
8000 / 39,2
Subjektiv ist die Dämpfung weit besser als beim Peltor Bullseye I (objektiv vom Dämpfwert her auch) und es besteht der Vorteil, das der InEar Gehörschutz nie mit dem Kolben um den selben Raum im Universum streitet
Sprachverständlichkeit ist noch gut vorhanden, am Wurftaubenstand verstand ich meinen Schießtrainer noch aus ~5m Entfernung, aber sprachverständlichkeit ist auch subjektiv beim Menschen.
Ich hatte den Gehörschutz jetzt drin bei KK, 9/19, .44, .45, .223, .308 und bis dato keine Probleme.
Z.T. wirkt der Knall laut, aber durch den geschlossenen Gehörgang und den nicht linearen Filter wird alles an schädlichen Frequenzen gut gedämpft. Großkalibrige Revolver sind auch subjektiv viel lauter, aber auch hier gilt das die Frequenzen rausgefiltert werden.
Fürs große Geldtascherl (530 Euro) gibts auch einen aktiven Gehörschutz auch, der verstärkt aktustisch und schließt bei Schuß, ist primär für die Jagd gedacht um Flüstern und Wildgeräusche besser wahrzunehmen und ohne anlegen eines Gehörschutzes direkt schießen zu können.
Falls jemand noch spezifische Fragen hat die ich beantworten kann, bitte. Sonst bin ich durchaus zufrieden mit dem InEar Gehörschutz, bis aufs dumme Silikonband, neu ist nicht immer besser, ein normales Textilband hat immer funktioniert.
Wer gar kein Band braucht sollte ev. die "Soft" Variante nehmen, die schließt besser.
h.t.h.