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Sicherer Gehörschutz überhaupt möglich?

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sauersigi
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Re: Sicherer Gehörschutz überhaupt möglich?

Beitrag von sauersigi » Di 24. Okt 2017, 16:34

Balistix hat geschrieben:Du trägst beim Schießen keine Schutzbrille?

Er will mit den Enkel ja NUR plaudern... :lol:

Schaumstoffstöpsel Und aktive Gehörschutzkapsel sind meine Variante....die aktiven deshalb weil manche Ansagen am Stand sonst überhört werden können....
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Balistix
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Re: Sicherer Gehörschutz überhaupt möglich?

Beitrag von Balistix » Di 24. Okt 2017, 17:01

Mir scheint die Umsetzung der EU-RL ist in greifbarer Nähe und die AWN-Trollsquad rückt aus... :mrgreen:
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Re: Sicherer Gehörschutz überhaupt möglich?

Beitrag von mitmart » Di 24. Okt 2017, 17:54

Ich bin viele Jahre mit allem möglichen am Stand gewesen und mit vielen verschiedenen Kalibern geschossen. Egal was ich in oder über den Ohren hatte, es hat mir eigentlich immer gereicht um den Schußknall als erträglich zu empfinden. Erst in letzter Zeit mehren sich die Tage wo Schützen mit den verschiedensten Mündungsbremsen neben dir ballern und da wird es teilweise echt ungut.

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Peppi
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Re: Sicherer Gehörschutz überhaupt möglich?

Beitrag von Peppi » Di 24. Okt 2017, 18:05

Wenn man schon viel Wert auf Sicherheit legt und Stöpsel + Kapsel verwendet, kommt man da nicht auf angepasste Stöpsel? Kosten 1xKohle und ich denke die hat man ewig. De unbequemen Einmal-plugs würden mich stören

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karl255
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Re: Sicherer Gehörschutz überhaupt möglich?

Beitrag von karl255 » Di 24. Okt 2017, 18:29

FunnyB hat geschrieben:Hallo zusammen,

mich treibt ein Thema um zu dem ich bisher trotz Recherche nichts wirklich brauchbares gefunden habe.

Das beste und informativste zu dem Thema war folgender Artikel, der mir aber meine Frage nicht abschliesend beantwortet hat.

http://www.gesundheitsfoerdernde-hoc...rm/BGI_677.pdf (Gehörschützer für das Schießen mit Handfeuerwaffen in
Raumschießanlagen Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitssicherheit)

Zu meiner Frage:

Ist es möglich mit einer Kombination von Kapselgehörschutz SNR 36-37 und Ohrstöpseln SNR 36 ohen Gefahr großkalibrige Kurzwaffen (ca. 160 DB Lärmemission) 1-2 Mal in der Woche je ca. 50-100 Schuß zu schießen?


Da ich den Knochenschall nicht Dämmen kann, müsste bei den Sinneszellen ja trotz Gehörschutz immernoch ca. 120 DB ankommen richtig? Wie machen das Arbeiter die beispielsweise auf einem Fluhafen oder Flugzeugträger arbeiten?

Folgende Kapselgehörschützer sind aus meiner Sicht am Besten geeignet. Welchen von beiden würden Sie den Vorrang geben? Der erste dämmt hohe Freuquenzen etwas besser der zweite tiefere Frequenzen?

Frequenz 63 125 250 500 1000 2000 4000 8000
(H540A) - SNR Wert 17,7 15,3 22,1 32,7 39,3 37,8 43 40
X5A - SNR Wert 19,8 19,9 26,4 37 40,9 35,2 40,2 37,3

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen, da ich das Gefühl habe das Thema wird immer sehr vernachlässigt. Vielen Dank für Ihre Mühen und viele Grüße.
Peter

P.S. Bin Sportschütze 357 mag. und 9mm und habe das Gefühl meine Ohren nicht ganz abschirmen zu können... finde euer Forum toll und lese schon lange mit :at1:


Hast du das BGI Blatt gelesen?

Peak Wert einer 44Magnum sind 164 dB, bei einer Dämmung von dem erwähnten X4A (den ich auch verwende, hat eine mittlere Dämpfung von 33 dB), hast du am Ohr ein Lpeak von 131dB.
Lt. Angaben vom BGIA sollte um dauherhafte Schäden zu vermeiden der Lpeak unter 140dB bleiben.
Du hast also 9dB Spiel nach oben - wenn man weiß dass 10dB eine Verdoppelung des Schalldrucks bedeuten ist das eine ganze Menge!

Weiter ist ein Laeq - also eine Dauerschallbelastung die mit 60 Schuss pro Stunde ermittelt wurde von unter 85dB einzuhalten.
Eine 44magnum (also wenn von den 5 Ständen alle mit 44Magnum beschossen werden) hast du ein Laeq von 118dB - wiederum
mit dem X4A - bleiben genau 85dB über, also wieder genau an der Grenze.
Nur wo werden an 5 Ständen eine Stunde lang 44 Magnum geschossen!

Also mit diesem Gehörschutz oder einem anderen der um die 33 dB Dämmung hat, bist letztlich sicher.

Was ich schon mache, aber eher aus Konzentration ist bei Bewerben noch zusätzlich einen Stöpselgehörschutz zu verwenden, denn da wirds dann wirklich nochmal leiser - aber halt auch unkomfortabler

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Re: Sicherer Gehörschutz überhaupt möglich?

Beitrag von Balistix » Di 24. Okt 2017, 20:32

@karl255: Bravo und ein dickes Dankeschön für diesen aufschlussreichen Beitrag.
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Re: Sicherer Gehörschutz überhaupt möglich?

Beitrag von piefke » Mi 25. Okt 2017, 00:02

Knochenschall ist nach meinem HNO zu vernachlässigen.

Was kannst du machen?
Angepasste Ohrstöpsel vom hör Akustiker. + Brille ohne Bügel , sondern mit Kopfband (sieht scheiße aus , aber hast halt Nullspalt.

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Re: Sicherer Gehörschutz überhaupt möglich?

Beitrag von karl255 » Mi 25. Okt 2017, 06:58

piefke hat geschrieben:Knochenschall ist nach meinem HNO zu vernachlässigen.

Was kannst du machen?
Angepasste Ohrstöpsel vom hör Akustiker. + Brille ohne Bügel , sondern mit Kopfband (sieht scheiße aus , aber hast halt Nullspalt.


Du kannst es ja auch so machen wie früher die "Alten Hasen" und steckst dir a 9 Para die am Boden liegt ins Ohr.

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Re: Sicherer Gehörschutz überhaupt möglich?

Beitrag von BigBen » Mi 25. Okt 2017, 07:54

Jo_Kux hat geschrieben:
BigBen hat geschrieben:Ein guter Kapselgehörschutz reicht im Normalfall aus...und der Knochenschall wird generell überbewertet, da über den Knochen kaum Schalldruck (= schädliche Lautstärke) übertragen wird bzw. nur stark abgeschwächt im Innenohr ankommt.

Na super...sagt dir das auch dein "Bauch" und darf man sich dann bei Hörschäden darauf berufen, dass du gesagt hast, dass es eh halb so wild is?
Was ist denn mir dir los bitte? Wie kann man Knochenschall, wos mittlerweile HiFi Kopfhörer gibt die dieses Prinzip nutzen (weils ja eh n icht funktioniert, oder), einfach so wegwischen? :?


Du verstehst aber schon den Unterschied zwischen einem Hifikopfhörer der speziell modulierten Schall per Kontakt oder direkt in den Gehörgang überträgt - und Schall der sich erst durch Luft bewegt und dann durch ein anderes Medium wie eben Knochen, während das Ohr von einem Kapselgehörschutz bedeckt ist? Und wenn die Knochenschallübertragung so dramatisch wäre wie du tust, wären zusätzliche Stöpsel unter einem Kapselgehörschutz auch nutzlos. Ich hab mit keiner Silbe erwähnt das Schallübertragung über Knochen nicht funktioniert, ich habe nur geschrieben dass es im Kontext Gehörschutz für das Schiessen überbewertet wird und dazu steh ich. Das kannst du glauben oder nicht, das ist dann deine Sache - genauso wie irgendwelche Gehör- bzw. sonstigen Schäden die daraus resultieren.
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Re: Sicherer Gehörschutz überhaupt möglich?

Beitrag von cas81 » Mi 25. Okt 2017, 07:54

  1. Und wie siehts mit Expositionsdauer des refelktierenden Schalls bis unter die Schmerzgrenze aus?
  2. Was ist mit subjektiver Empfindlichkeit des Gehörs?
  3. Was bedeutet es, wenn es im Ohr klingelt?
  4. Ist das wirklich so sicher und einfach zu berechnen?
  5. Weshalb gibt es dann Schützen mit Tinnitus, obwohl sie immer brav mit Gehörschutz schiessen?
  6. Weshalb gibt es Schützen, die behaupten, sie merken keine Beeinträchtigung des Gehörs obwohl sie ungeschützt 9 Para ausgesetzt waren, während andere, die sich immer vollumfassend geschützt haben, über merkbare Beeinträchtigungen klagen?
  7. Dann könnte doch rein gar nichts passieren, wenn man 100 Jahre lang 44Mag schiesst, solange der Dämmwert 33 beträgt und nicht mehr als 60 Schuss pro Stunde rausgelassen werden?
  8. Weshalb ist es relevant, dass alle 44Mag schiessen, genügen denn die 160db einer 9 Para nicht, wenn solche Schäden sowieso kumulativ erfolgen?
Usw...

So einfach ist das nicht und vor allem nicht so allgemeingültig. Beschwichtigungen werden dem TO kaum helfen. Ich kenn das Problem auch und bin die Sprüche wie "des mocht nix, hamma früha a immer so gmocht" oder "gwöhnst di dran" oder "sei net so empfindlich" oder einfach "ah geh" mehr als nur leid. Wenn der TO sagt, es klingelt in den Ohren, dann passt etwas nicht. Demzufolge muss er sich besser schützen. Wenn ihm etwas an seinem Gehör liegt, dann so gut wie möglich.

PS: Zigarettenstummel gehen auch statt den Hülsen. Is halt noch grauslicher ;)
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Re: Sicherer Gehörschutz überhaupt möglich?

Beitrag von FunnyB » Mi 25. Okt 2017, 08:42

Dankeschön für das viele Feedback!!

Ich merke schon das das ganze wohl auch sehr subjektiv ist... :? ... ich gönne meinen Ohren mal ein paar Wochen Ruhe und schieße nur LuPi und versuche es dann noch mal konzentriert mit Stöpseln und bestmöglichem Gehörschutz. Ich denke der der die hohen Frequenzen besser dämmt ist vielleicht sogar noch einen Tick besser als den den ich im Moment habe (Der hat SNR 37 aber ist in den hohen etwas schlechter als der andere mit SNR 36)

Wäre wirklich blöd wenn ich das nicht hinbekomme mit dem GK, schieße das echt gerne und gut und es entspannt mich UND ich hab mir gerade eine X-Six Supermatch gekauft :shifty:

Zusätzlich hab ich noch die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft und den Verantworlichen Prävention Berufskrankheiten angeschrieben vielleicht kommt da etwas zurück das poste ich dann auch hier ;)

Viele liebe Grüße erst mal und ich bin kein Troll falls das jemand denkt :D

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Re: Sicherer Gehörschutz überhaupt möglich?

Beitrag von Balistix » Mi 25. Okt 2017, 08:49

Welchen Gehörschutz verwendest du momentan? Auf die Dämpfungskurve kommt es an, die SNR alleine sagt noch nicht alles.
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Re: Sicherer Gehörschutz überhaupt möglich?

Beitrag von FunnyB » Mi 25. Okt 2017, 09:33

Balistix hat geschrieben:Welchen Gehörschutz verwendest du momentan? Auf die Dämpfungskurve kommt es an, die SNR alleine sagt noch nicht alles.


Hi Du für jeden Tipp bin ich dankbar :-D

Aktuell mit dem Kapsel hier: https://www.amazon.de/3M-Peltor-Kapselg ... DE4CT8XG06

(3M Peltor X5 Kapselgehörschutz X5A, Kopfbügel, SNR = 37 dB, hoher Dämmwert und breiter Kapselaufbau)

Überlege mir ob ich den hier noch kaufe weil der anscheinend bei etwas höheren Frequenzen besser ist:
https://www.amazon.de/gp/product/B000VD ... B7XF&psc=1

(Peltor H540A-411-SV OPTIME III Kapselgehörschützer, schwarz/rot )

LG & Danke

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Re: Sicherer Gehörschutz überhaupt möglich?

Beitrag von Balistix » Mi 25. Okt 2017, 11:29

Also wenn der X5 nicht reicht, dann stimmt irgendwas anderes nicht...

Der X5 ist auch deutlich neuer als der Optime III.
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Re: Sicherer Gehörschutz überhaupt möglich?

Beitrag von BigBen » Mi 25. Okt 2017, 11:31

Balistix hat geschrieben:Also wenn der X5 nicht reicht, dann stimmt irgendwas nicht...


Was wesentlich wichtiger ist als irgendwelche theoretischen Dämmwerte usw: Passgenauigkeit!

Ein Gehörschutz der nicht richtig abdichtet weil er schlecht anliegt oder evtl. eine Brille darunter getragen wird oder verrutscht wenn man in den Anschlag geht kann noch so einen hohen Dämmwert haben...dein Gehör wird trotzdem leiden.
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