Hallo Alex,
Alex87 hat geschrieben:Meine Anforderung ist ganz klar hohe Zuverlässigkeit ( Selbstschutz ), und in weiterer Folge Spass am Schiessstand.
Genau das waren auch meine Anforderungen, bevor ich mich vor nunmehr 2 Jahren für die Glock 19 Gen 4 entschieden habe.
Glock 17 oder 19 ist im Prinzip (technisch) egal, mir lag die 19er einfach besser in der Hand und sah obendrein auch nicht so "klobig" aus, deshalb habe ich mich für die kompaktere 19er entschieden.
Falls du dich für einen Erfahrungsbericht aus meinen 2 Jahren Glock 19 Gen 4 interessierst:
Ich würde meine Glock 19 nicht mehr hergeben. Habe in diesen zwei Jahren locker 5000 Schuss verschiedenster Hersteller durchgejagt (S&B Schütte, Geco, RUAG Ammotec, Magtech, und sogar billige Maxxtech Stahlhülsen). Alles ohne Probleme, keine Hemmungen, keine Störungen.
Ich habe die Waffe in einem feuchten Bergstollen geschossen, davor habe ich sie eine Minute in einem Fass Wasser eingetaucht. Hat die Glock überhaupt nicht interessiert dass sie durch und durch Nass war.
Auf dem Schießstand hatten immer wieder welche Probleme mit anderen Pistolen (insbesondere Repetierprobleme - vielleicht weil zu wenig gereinigt und geölt). Eine Glock die auf dem Schießstand nicht repetiert hat oder sonstige Probleme hatte habe ich in diesen 2 Jahren noch nicht gesehen. Auch über Munition hatten welche geschimpft, sie tauge nichts, weil sie ständig Probleme damit hatten. Habe ich meine Glock damit gefüttert gab es dort komischerweise keine Probleme.
Der Abzug ist ganz klar zu gewöhnen, mir passt gerade dieser nun da ich mich daran gewöhnt habe besonders gut. Habe manchmal auch mit einer Colt 1911 geschossen. Klar geht dort der Abzug gleichmäßig durch bis der Schuss bricht, während die Kraft die man aufbringen muss beim Glock-Abzug eher exponentiell steigt je nachdem wie weit man schon drückt (das allerletzte Stück geht daher am schwersten). Dafür konnte ich bei der Glock von Anfang an sagen als ich gezielt habe, wann der Schuss bricht, was ich bei der Colt 1911 noch immer nicht auf den halben Millimeter genau sagen kann. Irgendwann schießt die Colt-Puffn halt
Gerade wenn du SV erwähnst kann da die Glock in so einer Situation auch Sicherheit geben, denn: Keine externe Sicherung außer die in der Mitte des Abzugs die man ja nicht vergessen kann rauszunehmen, dafür noch zwei interne Sicherungen (Bolzen ist blockiert bis der Abzug nicht hinten ist und die Waffe ist nur teilgespannt). Die Waffe schießt also nur wenn der Abzug unten mittig durchgedrückt wird. Wird der Abzug nicht gedrückt kann die auch runter fallen oder man könnte (sollte man aber nicht) auch Fußball damit spielen ohne dass etwas passiert.
Außerdem merkt man durch einfache Berührung des Abzugs auch ohne zu schauen an der Position in welchem Zustand die Waffe ist. Man betätigt also nicht den Abzug und merkt erst dann: Die Waffe ist ja gar nicht gespannt bzw nicht geladen.
Gerade in Stresssituationen denke ich ist es wichtig, eine Waffe zu haben, bei der alles so intuitiv wie möglich geht (ohne langes Nachdenken über ist die Sicherung raus, habe ich die Waffe geladen) und wo man einfach überprüfen kann ob man Sachen vergessen hat (Abzug ist noch hinten, deswegen habe ich noch keine Patrone ins Lager repetiert).
Am Ende ist es sicher Geschmacksache wofür man sich entscheidet und davor zu probieren ist sicher ratsam. Ich habe vor dem Kauf eigentlich nur kurz eine Colt 1911, Beretta 92 FS und eine Glock 17 probiert, wobei bei mir recht schnell feststand, dass es eine Glock wird. Das negativste was über die Glocks gesagt wird ist sicher der Abzug. Es ist eben schwieriger damit zu treffen, weil genau in dem Moment bevor der Schuss bricht am meisten Kraft (exponentieller Anstieg könnte man sagen) auf den Abzug ausgeübt werden muss und man dann dazu neigt sich die Waffe zu verreisen. Habe in den ersten 1000 Schuss auch gesehen, dass ich immer eher rechts auf der Scheibe war. Jetzt bin ich mit den Ergebnissen aber sehr zufrieden.
Bei weiteren Fragen einfach melden.