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Rangefinder / Entfernungsmesser

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Unterförster
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Re: Rangefinder / Entfernungsmesser

Beitrag von Unterförster » Mo 21. Okt 2019, 16:39

Nuss_95 hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 14:22
Unterförster hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 13:43
Wenn man mal einen militärischen RF in der Hand gehabt hat, dann kommt man leider sehr schnell zur bitteren Einsicht, dass die ganzen „zivilen“ RF nur „billiges“ Kinderspielzeug sind (die halbwegs verlässlich bis ca. 800 Meter funktionieren, je weiter drüber, desto idealer muss alles werden.).
Leider kostet ein mil. Gerät halt so viel wie eine ganze Kiste voll mit Leicas odgl.
Leica baut auch die militärischen Rangefinder. Nur kosten diese dann gerne mal mehrere hunderttausend Euro. Das sind ganz andere Welten.

Selbst ein GPS Empfänger kostet um die 100k€ wenn er genau genug für geodätische Anwendungen ist.
Klar, wenn zB. 60km Reichweite gewünscht ist, wirds echt teuer.
Die „kleinen“ militärischen kosten so ab 8000€, messen dafür bis 6km aber echt verlässlich

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doc steel
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Re: Rangefinder / Entfernungsmesser

Beitrag von doc steel » Mi 23. Okt 2019, 06:46

Nuss_95 hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 14:22
Selbst ein GPS Empfänger kostet um die 100k€ wenn er genau genug für geodätische Anwendungen ist.
Nein. Diese Behauptung ist leider schlicht und ergreifend falsch.
Oder glaubst du ein Vermessungsbüro, die Vermessungsämter der verschiedenen Bezirkshauptstädte, die ÖBB und sämtliche österr. Landesenergieversorger - alles Institutionen die geodätische Vermessungen durchführen - haben Vermessungsequipment um 100k €?
Ein modernes Satellitensystem als Ein-Mann-System konfiguriert kostet heute um die 25k € und damit machst so ziemlich alles was mit Geodäsie zu tun hat.
Diese Systeme können alle Satelliten empfangen, auch die militärischen. Der Unterschied in der Genauigkeit liegt nur in der "Freischaltung" der militärischen Satelliten.

Das konnte ich selbst erleben, als ich noch in der Vermessung tätig war. Eines Tages, während dem Bosnien-Krieg, waren wir im Bezirk Baden mit der Vermessung einer Gasrohr-Fernleitung beschäftigt als wir plötzlich einen enormen Zuwachs an Genauigkeit feststellen konnten.
Unsere Messungen waren im Bereich von mehreren 100 und bis zu 2000 Metern (trianguliert) plötzlich bis auf wenige Millimeter genau, die sonst auf 1-2cm genau sind. Am Nachmittag erfuhren wir aus den Medien, dass an diesem Tag in Bosnien ein angekündigtes Bombardement durch US gestützte Luftwaffe durchgeführt wurde. Dazu wurden quasi alle notwendigen Satelliten in dem Bereich "eingeschalten".
Diese Beobachtung können viele Vermessungstechniker bestätigen.

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Re: Rangefinder / Entfernungsmesser

Beitrag von doc steel » Mi 23. Okt 2019, 07:17

Unterförster hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 16:39
Klar, wenn zB. 60km Reichweite gewünscht ist, wirds echt teuer.
Unsinn! 60km kann man schon allein wegen der Erdkrümmung optisch nicht verlässlich messen.
Bei einer Entfernung von "nur" 5km beträgt die Abweichung aus der Geradeaussicht bereits knapp 2 Meter unter der Tangentiallinie!
Entfernungen wie von dir erwähnt werden auf der Oberfläche nicht optisch direkt sondern mittels einem Polygonzug trianguiert gemessen, heute aber grösstenteils nur mehr satellitengestützt.

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Re: Rangefinder / Entfernungsmesser

Beitrag von Nuss_95 » Mi 23. Okt 2019, 09:21

doc steel hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 06:46
Nuss_95 hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 14:22
Selbst ein GPS Empfänger kostet um die 100k€ wenn er genau genug für geodätische Anwendungen ist.
Nein. Diese Behauptung ist leider schlicht und ergreifend falsch.
Oder glaubst du ein Vermessungsbüro, die Vermessungsämter der verschiedenen Bezirkshauptstädte, die ÖBB und sämtliche österr. Landesenergieversorger - alles Institutionen die geodätische Vermessungen durchführen - haben Vermessungsequipment um 100k €?
Ein modernes Satellitensystem als Ein-Mann-System konfiguriert kostet heute um die 25k € und damit machst so ziemlich alles was mit Geodäsie zu tun hat.
Diese Systeme können alle Satelliten empfangen, auch die militärischen. Der Unterschied in der Genauigkeit liegt nur in der "Freischaltung" der militärischen Satelliten.
Ich rede von RTK-GNSS Geräten, der Unterschied mit der Genauigkeit liegt nicht an der Freischaltung verschiedener GNSS Systemen (mittlerweile empfangen Smartphones auch schon GLONASS, BeiDou, GALILEO etc neben GPS), sondern daran, dass sie in Echtzeit kinematische Korrekturdaten erhalten und Abweichungen <1cm vertikal und <2cm horizontal bringen, mit dem Ausbau von GALILEO dann noch genauer.

Mittlerweile gibts RTK-GNSS Geräte aber auch schon nachgeschmissen (in Relation), die 100k€ waren vor ein paar Jahren für die ausgereiftesten Produkte.

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Re: Rangefinder / Entfernungsmesser

Beitrag von Unterförster » Mi 23. Okt 2019, 10:57

doc steel hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 07:17
Unterförster hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 16:39
Klar, wenn zB. 60km Reichweite gewünscht ist, wirds echt teuer.
Unsinn! 60km kann man schon allein wegen der Erdkrümmung optisch nicht verlässlich messen.
Bei einer Entfernung von "nur" 5km beträgt die Abweichung aus der Geradeaussicht bereits knapp 2 Meter unter der Tangentiallinie!
Entfernungen wie von dir erwähnt werden auf der Oberfläche nicht optisch direkt sondern mittels einem Polygonzug trianguiert gemessen, heute aber grösstenteils nur mehr satellitengestützt.
60km vielleicht nicht, aber Entfernungsmesser mit 20km bis 25km Reichweite gibts durchaus auch als tragbare Geräte. Hensoldt gibt z.B. für sein EOTS II- System für Kampffahrzeuge eine Reichweite des Entfernungsmessers von 40km an.
Ich schlage also vor, Du rufst dort mal an und erklärst ihnen, dass Sie um sehr viel Geld Geräte verkaufen, die gar nicht funktionieren können.

Satelite laser ranging ist wohl nicht das Thema dieses Threads, da es eine völlig andere Baustelle ist- funktioniert aber scheinbar auch.

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Re: Rangefinder / Entfernungsmesser

Beitrag von BigBen » Mi 23. Okt 2019, 11:22

Es misst ja nicht jeder vom Boden aus oder im Flachland.
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Re: Rangefinder / Entfernungsmesser

Beitrag von Unterförster » Mi 23. Okt 2019, 12:02

BigBen hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 11:22
Es misst ja nicht jeder vom Boden aus oder im Flachland.
Ev. ist Doc Steel ja ein Deichkind aus Holland? :D

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Re: Rangefinder / Entfernungsmesser

Beitrag von Lovec_SK » Do 24. Okt 2019, 10:43

Unterförster hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 13:43
...
Habe selber einen Leica 2700B and Kahles RF- für normale „zivile“ Anforderungen sind beide sehr brauchbar- über 1000 Meter wirds halt beim Leica aber auch schon zach.
Dann lieber zum Garantieservice abschicken. Offensichtlich ist damit was falsch. Die andere Frage ist, was stellst du dir unter "über 1000 Meter" vor.
Beim guten Wetter mißt die 1600R/B mindestens bis 1450m (PKW), 2000B bis ca. 1800-1850m (PKW), mein altes Swaro LG schaffte 1950m (Fabrikschlot) - gute Auflage voraufgesetzt. Ach ja, und natürlich frische Batterie. Wer hat im Einsatz etwas wie .416" and more, der kauft sich was von Vectronix oder Newcon...
9.3x62mm, .338 Remington Ultra Magnum, .300 Winchester Magnum, 7mm-08 Remington, 260 Remington, 6.5x47mm Lapua, 16/70, .44 Magnum, 9mm Luger

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