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KK Waffen reinigen, was ist zu beachten?

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Falkenhagen
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KK Waffen reinigen, was ist zu beachten?

Beitrag von Falkenhagen » Sa 20. Jul 2019, 18:14

Hallo!

Ich hab seit einiger Zeit eine Ruger Mk4 in .22lr und würde gerne wissen was es bei Waffen im Kleinkaliber zu beachten gibt bei der Reinigung.
Gibts irgendwelche speziellen Stellen die man besonders gut putzen sollte, geheime Tipps damit es besser läuft oder irgendwelche absoluten No-Go Dinge beim Saubermachen von solchen Waffen?

Gruß
Martin

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Re: KK Waffen reinigen, was ist zu beachten?

Beitrag von McMonkey » Sa 20. Jul 2019, 18:43

Kannst alles putzen, nur den Lauf nicht! Wollbürste nach dem Schiessen durch, mehr braucht der nicht. Intensivere Laufreinigung bei 500 bis 1000 Schuss.
Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

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Re: KK Waffen reinigen, was ist zu beachten?

Beitrag von Lagavulin » Sa 20. Jul 2019, 18:45

Eine KK-Waffe wird niemals(!) leer abgeschlagen. Der Schlagbolzen schlägt am Rand des Patronenlagers an, was dort zu Beschädigungen am Lager und am Schlagbolzen führen kann und bei oftmaligen Wiederholungen führen wird. Die Mark IV lässt sich ja nur gespannt zerlegen und zusammenbauen. Somit: Pufferpatronen verwenden.
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Re: KK Waffen reinigen, was ist zu beachten?

Beitrag von Falkenhagen » Sa 20. Jul 2019, 19:53

Wieso darf man den Lauf nicht reinigen bzw. erst nach 500 - 1000 Schuss?
Was ist der Grund?

Das mit dem niemals leer abschlagen habe ich schon gehört.
Wie macht man es nun richtig?
Pufferpatrone rein, abschlagen und dann in diesem Zustand im Schrank lagern?
Kann man die Ruger auch im gespannten Zustand längere Zeit im Waffenschrank herum liegen lassen oder nutzt sich dann mechanisch etwas ab?

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Re: KK Waffen reinigen, was ist zu beachten?

Beitrag von McMonkey » Sa 20. Jul 2019, 20:00

Natürlich darfst du. Aus meiner Erfahrung, es leidet die Präzision darunter (teilweise erheblich). Nach einer Reinigung, braucht es wieder bis 40Schuss bis die Präzi wieder passt. Nun ich sagte bis zu! Und das sind meine Erfahrungen. Zugegebener Maßen, ist mein Anspruch auf einen präzisen Schuss/Treffer doch höher als vielleicht bei anderen. Ich habe dies beim Kaliber 22lr. immer so gehandhabt.
Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

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Re: KK Waffen reinigen, was ist zu beachten?

Beitrag von AUG-andy » Sa 20. Jul 2019, 20:00

Falkenhagen hat geschrieben:
Sa 20. Jul 2019, 19:53
Wieso darf man den Lauf nicht reinigen bzw. erst nach 500 - 1000 Schuss?
Was ist der Grund?

Das mit dem niemals leer abschlagen habe ich schon gehört.
Wie macht man es nun richtig?
Pufferpatrone rein, abschlagen und dann in diesem Zustand im Schrank lagern?
Kann man die Ruger auch im gespannten Zustand längere Zeit im Waffenschrank herum liegen lassen oder nutzt sich dann mechanisch etwas ab?
Würde ich nicht machen. Die Schlagbolzenfeder leidet unter der Vorspannung.
Pufferpatrone und Abschlagen ist die beste Lagermethode.
MfG
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Re: KK Waffen reinigen, was ist zu beachten?

Beitrag von r4ptor » Sa 20. Jul 2019, 20:13

AUG-andy hat geschrieben:
Sa 20. Jul 2019, 20:00
Würde ich nicht machen. Die Schlagbolzenfeder leidet unter der Vorspannung.
Pufferpatrone und Abschlagen ist die beste Lagermethode.
Federn altern nicht unter Spannung oder "Entspannung" sondern durch den Spann bzw. Entspannprozess.
Das Thema hatten wir hier schon mal mit Magazinsfedern.

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Re: KK Waffen reinigen, was ist zu beachten?

Beitrag von stahldurst » Sa 20. Jul 2019, 20:27

Hallo!
Ich habe das immer so gehandhabt:
Leer abschlagen jedoch den Verschluss ein wenig ( 0,5-1mm ) nach hinten ziehen.
Dann kann der firing pin nie am Lager aufschlagen.
Abgesehen davon, ist das ganze ja konstruktiv gelöst:
Durch den Bolzen den man quer durch firing pin und bolt steckt, ist der Weg sowieso limitiert.
Wenn der firing pin am Lager anschlägt liegts sowieso im Argen.
Also "nimmer nie nicht leer abschlagen sonst totale Apokalypse" ist ein Märchen.
BG
Hans

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Re: KK Waffen reinigen, was ist zu beachten?

Beitrag von tousibaer » Sa 20. Jul 2019, 20:47

Lagavulin hat geschrieben:
Sa 20. Jul 2019, 18:45
Eine KK-Waffe wird niemals(!) leer abgeschlagen. Der Schlagbolzen schlägt am Rand des Patronenlagers an, was dort zu Beschädigungen am Lager und am Schlagbolzen führen kann und bei oftmaligen Wiederholungen führen wird. Die Mark IV lässt sich ja nur gespannt zerlegen und zusammenbauen. Somit: Pufferpatronen verwenden.
Also im Manual meiner Mk3 steht das "Dry-Fire" gefahrlos möglich ist (solange die Pistole korrekt zusammengebaut ist). Denke nicht das dies in der Mk4 anders ist, kann aber sicher in der Bedienungsanleitung nachgelesen werden.

Grüße

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Re: KK Waffen reinigen, was ist zu beachten?

Beitrag von Lagavulin » Sa 20. Jul 2019, 21:11

Seite 14, ganz unten. Pufferpatrone dringend empfohlen...
https://ruger-docs.s3.amazonaws.com/_ma ... 4tS28s.pdf

Edit: Ich halte das mit allen Randfeuerwaffen so.
Zuletzt geändert von Lagavulin am Sa 20. Jul 2019, 21:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: KK Waffen reinigen, was ist zu beachten?

Beitrag von AUG-andy » Sa 20. Jul 2019, 21:12

r4ptor hat geschrieben:
Sa 20. Jul 2019, 20:13
AUG-andy hat geschrieben:
Sa 20. Jul 2019, 20:00
Würde ich nicht machen. Die Schlagbolzenfeder leidet unter der Vorspannung.
Pufferpatrone und Abschlagen ist die beste Lagermethode.
Federn altern nicht unter Spannung oder "Entspannung" sondern durch den Spann bzw. Entspannprozess.
Das Thema hatten wir hier schon mal mit Magazinsfedern.
Und warum lassen mansche ihr AUG im gespannten Zustand einige Monate stehen?
Richtig, damit das Repetiern leichter geht ! Federspannung sinkt .
Das Thema hatten wir auch schon mal . :lol:

Wie viele Zyklen schafft eine Druckfeder?

Man kann hierauf keine eindeutige und absolute Antwort geben. Es gibt keinen allgemeinen Standard und keine Formel, die eine präzise Antwort erlauben würden.

Die Lebensdauerberechnung für eine Feder ist immer theoretisch orientiert. Zwischen Theorie und Praxis bestehen in Wirklichkeit jedoch oftmals große Unterschiede.

Auf die Lebensdauer einer Feder haben sehr viele Faktoren in unterschiedlichem Maße Einfluss.

Umgebungsbedingungen
Temperaturen
Prozentuale Federwegnutzung
Draht-Variante - Bruchspannung
Vorspannung (montiert)
Wurde die Feder kugelgestrahlt
Schiefe Verdrehungen
Kompressionsgeschwindigkeit
Schwingungen
Arbeitet die Feder gleichmäßig belastet
Arbeitet die Feder axial ohne Ausbiegung
Schlageinwirkungen
Entsteht Verschleiß im Kontakt mit anderen Bauteilen
Oberflächenbehandlung
Warm gewickelte oder kalt gewickelte Feder
Einbaumethoden
Usw.
MfG
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Re: KK Waffen reinigen, was ist zu beachten?

Beitrag von panhandle » So 21. Jul 2019, 00:00

Hi...

Also zum "Rugerle" (zumindest der Mark I - IV Serie)...

Ich Händle das so..... Laufreinigung mittels einer schon in die Jahre gekommenen ( "abgenützten" ) .22iger Bronzebürste, die mit einem Streifen Papier ( Küchenrolle ) umwickelt ist.
Dieses "Papierbürstel" tränke ich zb. mit Ballistol und dann einige male durch den Lauf damit. Danach nochmals mit einem trockenem "Papierbürstel"....that's it.

Den Verschluss selbst ganz normal mit einer Kunststoffbürste und Bremsenreiniger..... so Du den Verschluss zerlegst..also zumindest den Schlagbolzen ausbaust, darauf achten das die kleine Feder die den Schlagbolzen nach VORNE im Verschluss abstützt wiederum richtig eingebaut wird.... Das kleine Metalteil, auf den die Feder aufgesteckt ist, muss nach VORNE zeigen und im Verschluss in einem dafür vorgesehenem Widerlager (kleine Stufe) zum liegen kommen. Dieses Metalteil ist an einem Ende leicht "gekröpft" und muss beim Einbau nach unten zeigen. Der hintere Teil der Feder stützt sich dann an einer Nase des Schlagbolzen ab. Die Feder ist relativ klein.....aufpassen, sollte nicht verloren gehen.

Das selbe gilt für den Querpin, der den Schlagbolzen in seiner Führungsnut fixiert.
Der Pin und diese kleine Feder sind das konstruktive Merkmal bei der Mark Serie, die es erlauben die Waffe auch "trocken" abzuschlagen, wobei aber ein zu exzessives "Trockentraining" dahingehend dann doch mittels einer Pufferpatrone entschärft werden sollte.... Man weiß ja nie, der Teufel schläft bekanntlich ja ned....(Hinweis auch im weiter oben eingestellten Link zum Manual)

Beim Unterteil "wasche" ich auch mit Bremsenreiniger durch....danach mittels eines kleinen Punktölers wirklich sehr wenig Öl an die "Reibstellen" in der Abzugseinheit (Bereich Hammerpin/Magazinsicherung/Disconnector).
Den Lauf und Verschluss reinige ich nach jedem Schießen... Die "Griffstückwäsche" so +- alle 500 Schuss....dazwischen grad einmal mit einem sauberen Fetzen/Wattepad durchwischen.
So zumindest mein Vorgehen beim "Rugerle".
( Ich selbst habe eine Mark I, aber immer wieder auch einmal die Mark IV meines Kollegen in der "reissn")

PS: Solltest Du eventuell auch einmal die Griffschalen abmontieren.....auch wiederum aufpassen, unter der RECHTEN Griffschale befindet sich ein federbelastetes Metalteil ( Magazinausstoßer) der da auch leicht einmal davon hüpft.

g
Willi
Die Wahrheit gebraucht nicht immer schöne Worte, aber schöne Worte entsprechen auch nicht immer der Wahrheit.

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Re: KK Waffen reinigen, was ist zu beachten?

Beitrag von Falkenhagen » So 21. Jul 2019, 09:45

Danke panhandle, ich werde das so machen wie du das bei deiner Ruger handhabst. :handgestures-thumbupleft:

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Re: KK Waffen reinigen, was ist zu beachten?

Beitrag von Falkenhagen » So 21. Jul 2019, 15:32

Ich hätte noch eine Frage weil jemand Bremsenreiniger zum Waffenputzen empfohlen hat.
Was hat es damit auf sich und gibts eine besondere Marke die besonders günstig und brauchbar fürs Waffenreinigen ist?
Zum Schmieren, muss es irgend ein Balistol Öl sein?
Ich frag nur, weil manche Leute anscheinend das normale WD40 Sprühöl vom Baumarkt verwenden.

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Re: KK Waffen reinigen, was ist zu beachten?

Beitrag von Incite » So 21. Jul 2019, 16:04

WD 40 als Reiniger, aber nicht als Schmiermittel. Zum ölen verwende ich FP10 oder ein teilsynthetisches Fließfett.

Bremsenreiniger hätte ich noch nie benötigt
Alkohol, der Beginn und die Lösung aller Probleme! (Homer S.)

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