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Vorderschaftsrepetierflinte, so hat's funktioniert

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Neurologe44
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Vorderschaftsrepetierflinte, so hat's funktioniert

Beitrag von Neurologe44 » Mo 20. Jan 2020, 15:51

Da sich in meinem privaten Ordner die Fragen häufen hab ich mich entschlossen einen eigenen Thread zu starten. Worum gehts: Mir ist es vorigen Sommer gelungen eine Ausnahmebewilligung für eine VSRF zu bekommen. Wie? Der entscheidende neue Paragraph war 11 b bzw. der damals noch alte §17. Im 17 steht, dass VSRF verboten sind, aber auch, dass die Behörde Personen, die ein berechtigtes Interesse an einer Kat. A Waffe haben eine Ausnahmebewilligung geben kann. Mittels 11b ( und hier insbes. Punkt 4) könnte ich meiner Meinung nach ganz klar belegen, dass berechtigtes Interesse vorhanden ist. Warum: Ich hatte mehrere (4 oder 5) IPSC Shotgun Manual Listen ( Die alten mahö Bewerbe und Gutenbrunn) wo ich mit Doppelflinte mitschoss und bat die IPSC Austria (international tätiger Verband bei dem ich Mitglied bin) mir zu bestätigen, dass VSRF eben notwendig sind um sinnvoll SG Manual zu schießen. Die Voraussetzungen Sportschütze (11b) erfüllte ich ebenfalls, dies bestätigte mir unser Oberschützenmeister. Mein Ansinnen fasste ich in ein kurzes Schriftstück, hab das und die anderen Zettel bei der BH ab und siehe da eine Woche später erhielt ich die Nachricht, dass behördlich alles o.k. war und ich seit dem auf meiner WBK zusätzlich 1 Pumpgun stehen hab. Seit dem bin ich Besitzer einer Winchester 1300 Defender und kann jedesmal wenn ich damit auftauche mir den Mund wund reden wie mir das gelungen ist.

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Re: Vorderschaftsrepetierflinte, so hat's funktioniert

Beitrag von gunlove » Mo 20. Jan 2020, 15:54

@Neurologe44
Gratulation! :clap:
Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
(Caspar David Friedrich 1774-1840)

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Re: Vorderschaftsrepetierflinte, so hat's funktioniert

Beitrag von BR1 » Mo 20. Jan 2020, 18:31

Gratulation!

Toll, daß sowas überhaupt möglich ist.

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Re: Vorderschaftsrepetierflinte, so hat's funktioniert

Beitrag von Odysseus » Mo 20. Jan 2020, 19:00

Super! Meine Glückwünsche dazu!
Mit Waffen verhält es sich wie mit Kondomen. Besser eines haben und keines brauchen als eines brauchen und keines haben...

Ein Staat ist nur immer so frei wie sein Waffengesetz.

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Re: Vorderschaftsrepetierflinte, so hat's funktioniert

Beitrag von bino71 » Mo 20. Jan 2020, 20:14

wow!
Welche BH?

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Re: Vorderschaftsrepetierflinte, so hat's funktioniert

Beitrag von Neurologe44 » Mo 20. Jan 2020, 20:24

Hab ich bewusst nicht erwähnt und wird auch so bleiben

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Re: Vorderschaftsrepetierflinte, so hat's funktioniert

Beitrag von Spitfire » Mo 20. Jan 2020, 20:36

Herzlichen Glückwunsch!

Freut mich, dass es noch Bezirkshauptmannschaften ohne behördliche Willkür gibt!
Stay safe!

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Re: Vorderschaftsrepetierflinte, so hat's funktioniert

Beitrag von Alaskan454 » Mo 20. Jan 2020, 21:31

Viel Spaß beim "pumpen"
Gratulation :clap:

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Re: Vorderschaftsrepetierflinte, so hat's funktioniert

Beitrag von Maddin » Mo 20. Jan 2020, 23:55

Anreiz genug es Dir nachzumachen. Wer traut sich als nächstes ? ;)

Aber mal ehrlich, wieso werden die Pumpguns nicht wirklich wieder legalisiert ? Das müsste man doch sachlich und unaufgeregt mit den Politikern besprechen können. Bei der letzten Novelle waren auch Liberalisierungen drin, eine vergebene Chance...

Die Entscheidung deiner Behörde sowie die Ausführungen von Herr R. bei Puls 4 vor ein paar Wochen sehe ich als Anstoß für die Diskussion.

Kann mir doch keiner erzählen, dass man es schafft die Kat. B weitreichend zu lockern, sodass sogar endlich die bösen AK’s zu kaufen sind, aber die Pumpflinten weiter verboten sind...

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Re: Vorderschaftsrepetierflinte, so hat's funktioniert

Beitrag von Jiggler » Di 21. Jan 2020, 00:22

Das paradoxe ist ja, dass UHR Flinten, die wohl genauso wirksam und schnell bedienbar wie VSRF sind und sogar HA-Flinten erlaubt sind. Das macht rein logisch keinen Sinn, aber das WaffG baut ja nicht immer auf Logik auf, wie man hier immer wieder lesen kann.

Was war denn damals 1996 die Argumentation die VSRF zu verbieten, aber eben einen HA nicht. Ich bin nämlich zu jung, als das ich es mitbekommen hätte können.
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Re: Vorderschaftsrepetierflinte, so hat's funktioniert

Beitrag von Alaskan454 » Di 21. Jan 2020, 01:52

Jiggler hat geschrieben:
Di 21. Jan 2020, 00:22

Was war denn damals 1996 die Argumentation die VSRF zu verbieten, aber eben einen HA nicht. Ich bin nämlich zu jung, als das ich es mitbekommen hätte können.
Ein Wiener Unterweltler der als Pumpgun Ronnie in die Kriminalgeschichte einging legte mal den Grundstein dafür das diese Waffe mit Verbrechen in Zusammenhang gebracht wurde aber er war nicht entscheidend für das Verbot.

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Re: Vorderschaftsrepetierflinte, so hat's funktioniert

Beitrag von Lexman1 » Di 21. Jan 2020, 05:58

Entscheidend war ein Familiendrama eines damals 18 jährigen HTL Schülers aus dem Bezirk Amstetten. Dieser hat seine Eltern, samt Tante und Geschwister umgebracht (Details spare ich mal aus) und danach noch auf einem Tonbandgerät seine Tat erklärt und warum sie alle sterben mussten. Zum Schluss führte er noch an, welch Wahnsinn es sei, dass er so leicht eine Pumpgun bekam... danach setzte er sich ins Auto und setzte seinem Leben an einer Hausmauer ein Ende.

Pumpgun Ronnie war halt berühmt, aber dieser Wahnsinn war letztendes der ausschlaggebende Punkt. Zuvor gab es noch ein paar andere Familiendramen und Morde.

Eine neuerliche Legalisierung halte ich für ausgeschlossen- dieses Thema der KILLERPUMPGUN greift keine Partei auf, da du hierbei nur verlierst. Hier ist der gesellschaftliche Wertekanon auf der vollkommen diametralen Seite.
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Re: Vorderschaftsrepetierflinte, so hat's funktioniert

Beitrag von gunlove » Di 21. Jan 2020, 06:14

Der Pumpgun Ronnie war kein Wiener, sondern kam aus dem niederösterreichischen Mostviertel. Und so weit ich mich erinnern kann, beging der nur einen einzigen Mord, nämlich den 1985(?) in Mautern an einem Mann der im selben Wifi(?)kurs wie der Täter war.
Außerdem war die Causa Pumpgun Ronnie bereits 1988 mit dem Tod des Täters erledigt. Also deutlich vor Inkrafttreten des Verbots.

Die Ursache für das mit dem WaffG96 in Kraft getretene Verbot für Vorderschaftrepetierflinten war eine ganze Serie von Mehrfachmorden an deren Ende sich fast immer auch der Täter selbst richtete. So zum Beispiel tötete in Niederösterreich ein junger Mann seine ganze Familie inklusive Bruder(?) mit einer sogenannten Pumpgun bevor er mit dem Auto gegen eine Mauer raste. In einem Abschiedsvideo kritisierte er sogar, dass es in Ö "viel zu leicht sei" sich diese Waffe zu kaufen. Die Waffe hatte er übrigens unmittelbar vor der Tat bei einem Händler in St. Pölten gekauft. Ein weiterer Fall an dem ich mich erinnere war ebenfalls ein Mehrfachmord plus anschließenden Selbstmord. In OÖ oder der Stmk., da bin ich mir nicht mehr sicher und müsste nachlesen, erschoß ein Jäger, der als Sonderling galt, eine ganze Nachbarsfamilie inklusive dem einjährigen Kind.

Edit: Lexman1 war schneller.
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Re: Vorderschaftsrepetierflinte, so hat's funktioniert

Beitrag von Alaskan454 » Di 21. Jan 2020, 07:50

gunlove hat geschrieben:
Di 21. Jan 2020, 06:14
Der Pumpgun Ronnie war kein Wiener, sondern kam aus dem niederösterreichischen Mostviertel. Und so weit ich mich erinnern kann, beging der nur einen einzigen Mord, nämlich den 1985(?) in Mautern an einem Mann der im selben Wifi(?)kurs wie der Täter war.
Der Josef Kastenberger alias Pumpgun Ronnie war kein Wiener das ist richtig aber er gehörte definitiv zur Wiener Szene.
Wer sich dafür interessiert, in Robert Gehers Buch Wiener Blut ist ihm ein Kapitel gewidmet.

Es war halt eine enorme mediale Aufmerksamkeit vorhanden. Aber wo du vollkommen Recht hast ist es war nicht der entscheidende Grund für das Verbot sondern die von dir genannten Ereignisse.

Gruß Alaskan454

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Re: Vorderschaftsrepetierflinte, so hat's funktioniert

Beitrag von HowlingWolf » Di 21. Jan 2020, 08:25

Und auch da angeblich nicht die Ereignisse an sich. Der Erwerb sollte nur beschränkt werden, indem alle Repetierflinten in die Kat. B wandern. Kurz vor dem Abschluss hat dann angeblich ein Politiker, der nicht eng genug eingebunden aber ausreichend gut vernetzt war, auf die Journalistenfrage "Was passiert jetzt eigentlich mit den Pumpguns?" mit "Die werden eh verboten." geantwortet haben. Schwupps, die VSRF werden Kat. A. Und leider gilt das ungeschriebene Gesetz, dass solche Fehler nicht eingestanden werden können...

PS: Konjunktiv, da ich kein "Zeitzeuge" bin... :whistle:

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