Hi,
das wird jetzt kein vollständiges Review werden, das trau ich mir als Anfänger auch noch nicht zu, aber ich habe mir die Sabatti Tactical Evolution mit dem 71cm Lauf im Frühjahr geholt. Es ist meine erste Waffe also bitte um Nachsicht bei falscher Verwendung von Fachbegriffen oder wenn ich grundsätzlich an Schas schreibe, dann bitte um konstruktive Kritik.
Technische Daten
Verschluss: Edelstahl, 3 Verriegelungswarzen, 60°, kanneliert
Abzug: Single Stage, nicht einstellbar
Magazin: Standard 3 Patronen, Stahl, glatter Abschluss am Schaft
Montage: Vorbereitung für Picatinny-Schiene, Lochabstand 102,5mm Ausnehmung für Auswurf -direkt vom Hersteller erhältlich - wobei die Schrauben extrem unsauber gearbeitete Köpfe haben.
Gesamtlänge: 122cm
Lauf: 71cm / 28", MRR multiradial rifling, 28mm DM an Mündung, Mündungsgewinde 5/8"x24 UNEF, Drall 1:11
Gewicht: 6,2kg (ohne Optik)
Schaft: GFK, verstellbare Backe (Höhe und schwenkbar)
Systembettung: 2 abgerundet rechteckige Säulen mit 2 Systemschrauben T25 Dehmoment ca 5,5nm, hintere Schraube ist länger
Lauf
Was sofort ins Auge fällt ist der massive Lauf auf dem jede Mündungsbremse winzig aussieht. 28mm Durchmesser an der Mündung sind beachtlich. Auch beim Hochheben der Waffe machen sich die 6,2kg (ohne Optik) und der recht weit vorne liegende Schwerpunkt (GFK-Schaft) bemerkbar. Die MRR (Multi-Radial Rifling) Technologie von Sabatti soll helfen weniger Gas entweichen zu lassen, und zu weniger Verschmutzungen führen (weil keine scharfen Ecken). Mündungsgewinde 5/8"x24 UNEF, Drall 1:11
Schaft
Der Schaft ist in sehr individuellem Design gestaltet (Blitze ?). Der Werkstoff ist eine Art GFK wobei der Griff und der Vorderschaft teilweise hohl sind. Das macht ihn gesamt sehr leicht. Das System ist mit 2 abgerundeten rechteckigen Säulen gebettet und mit zwei unterschiedlich langen T25 Schrauben befestigt (ca 6 NM, die mündungsseitige ist kürzer). Die Passung würde ich als sehr gut (beinahe saugend) bezeichnen, eventuell kann man hier aber mit Bettungsmasse noch nacharbeiten. Was mir aufgefallen ist - der Schaft ist im vorderen Bereich zumindest in seitlicher Richtung relativ weich, man kann also mit seitlichem Druck den Schaft soweit verbiegen, dass der ohnehin schon kleine Luftspalt zwischen Lauf und Schaft beinahe geschlossen wird - muss man sich vor allem im Sommer wenn der Schaft potenziell weicher wird genauer ansehehen, dass man hier keine Stelle hat wo der Lauf anliegt (vor allem auch bei Nutzung eines Zweibeins). Zum Thema Zweibein: Die europäische Variante hat hier keine Picatinny Schiene (nur die US-Version), sehr wohl sind aber innen im Schaft 3 Bohrungen vorbereitet.
Die Wangenauflage ist mit einem Stellrad verstellbar und mit zwei Schrauben fixierbar (die lösen sich aber gerne von selber) - was mir nachteilig aufgefallen ist: Wenn man die Auflage höher als ca 1,5cm hochstellt kann man den Verschluss nicht mehr entnehmen, obwohl eine kleine Ausnehmung vorgesehen ist. Ich Schraube dann die Wangenauflage runter (2 Inbusschrauben) das geht schneller als die Höhenverstellung runter zu kurbeln.
System - Verschluß
Im Händlertext wird der butterweiche Schloßgang gelobt. Das kann ich grundsätzlich bestätigen habe aber nicht viel Vergleich. Außerdem erscheint mir das Spiel des Verschlusses relativ hoch sobald er entriegelt ist, somit läßt er sich auch sehr leicht und "flutschig" repetieren. Die Ausfräsungen am Verschluss sind hübsch anzusehen, ob es viel bringt bei einer Waffe die zu 99% nicht im Dreck /Schnee / Eis liegen wird sei dahingestellt. Der Auswurf funktioniert immer tadellos und gleichmäßig, man kann eigentlich die leere Schachtel am Tisch wieder mit den ausgeworfenen Hülsen füllen. Ich lade die Patronen von Hand einzeln in die Kammer, weil das 3 schüssige Magazin nicht so viel Spaß macht, dafür schließt es bündig mit dem Schaft ab.. Es gibt als Zubehör größere Magazine (ich glaube 5 / 7 Schuss - US Version).
Abzug
Die Sabatti hat einen einstufigen - nicht verstellbaren - Abzug mit quasi null Vorweg. Das Abzugsgewicht konnte ich noch nicht messen ist aber wohl relativ niedrig. Für mich als Anfänger sehr angenehm zu schießen, ich erhöhe stetig den Druck und der Schuss bricht relativ "unvorhersehbar" - das viel zitierte "vom Schuss überraschen lassen". Wenn ich mich sehr genau auf den Abzugsfinger konzentriere kann ich manchmal ein minimales Kratzen und eine leichte Bewegung am Züngel feststellen bevor der Schuss dann bricht, ich nehme aber an das läuft sich noch etwas ein - hab erst 180 Schuss durch. Ich meine gelesen zu haben, dass der Remington 700 Abzug reinpassen könnte, aber da kenne ich mich deutlich zu wenig damit aus.
Schussleistung
Der Hersteller spricht von bis zu 12% mehr Mündungsgeschwindigkeit - hier ein paar echte Zahlen: Bei ca. 13°C waren es bei der S&B Schütte mit 147grn 868m/s im Mittel (7 Schuss) mit einer mittleren Abweichung von 0,41% - S&B gibt hier 850m/s an. Die schwerere S&B Schütte mit 180grn Geschoßgewicht hat mit durchschnittlich 752m/s das Rohr verlassen - S&B gibt hier 735m/s an (10 Schuss, mittlere Abweichung 0,63 % - auch die Streukreise dieser Charge waren merklich größer) Streukreises schaffe ich als Anfänger mit Sandsack vorne und hinten der Hand auf dem Tisch als Auflage für den Hinterschaft ca 28mm auf 100m mit der 147grn S&B Schütte. Eine RWS Target 168grn hatte ich auch probiert da waren es 33mm. bin aber wie gesagt noch blutiger Anfänger (erste Waffe).
5 Schuss 147grn S&B - 100m
LG
Markus