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Surplus Munition mit CIP, ein Sicherheitsrisiko?

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the_law
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Surplus Munition mit CIP, ein Sicherheitsrisiko?

Beitrag von the_law » Di 15. Sep 2020, 09:22

Guten Morgen Gemeinde,

hatte unlängst mit einem Kollegen eine Diskussion über die Verwendung von Surplus Munition die laut seiner Aussage trotz CIP, ein erhebliches Sicherheitsrisiko für Schütze und Waffe darstellen sollte :?
Na ja, ich verwende schon seit Jahren laufend Surplus in den unterschiedlichsten Kalibern, es gab schon hin und wieder mal so ein "Erlebniss" mit Munition die 50, 60 und teils über 80 Jahre alt war, Durchbläser, Hülsenreißer, übelst riechender Pulverqualm nach dem Schuss, Zündverzögerungen von teils 20 Sekunden (6,5mm Carcano), ...

Hierbei handelte es sich um im Handel regulär erwerbbare Surplus Munition mit aufgebrachten CIP Stempel, zumeist eines deutschen Grosshändlers, wie wäre, im Falle eines Unfalls mit solcher überlagerten Munition die Versicherungsfrage?
Haftet der Schütze?, der Verkäufer?, die Institution welche die Munition getestet und freigegeben hat?

Bei der zur Zeit am Markt erhältlichen Surplus Munition in den gefragten russischen Kaliber :D sind ja auch einige "Schmankerl" mit dabei was die Zeit der Herstellung angeht, mir sind jedoch bis dato keinerlei Probleme damit bekannt und selbst verschiesse ich auch solche Patronen welche in den '50igern, 60igern und 70igern in China, Russland, Tschechien und weiß der Geier noch überall hergestellt wurden.
Wobei ich davon ausgehe das es bei der Lagerung von militärischer Munition eh strenge Vorschriften in den jeweiligen Ursprungsländern gab welche sicherstellte das die Munition korrekt eingelagert wurde um ihre Einsatzfähigkeit über einen langen Zeitraum sicher zu stellen...

Alaskan454
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Re: Surplus Munition mit CIP, ein Sicherheitsrisiko?

Beitrag von Alaskan454 » Di 15. Sep 2020, 09:54

the_law hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 09:22

Wobei ich davon ausgehe das es bei der Lagerung von militärischer Munition eh strenge Vorschriften in den jeweiligen Ursprungsländern gab welche sicherstellte das die Munition korrekt eingelagert wurde um ihre Einsatzfähigkeit über einen langen Zeitraum sicher zu stellen...
Ob im Wald vergraben unter korrekte Lagerung rein fällt? :think:

Stichwort Stay behind fällt mir da zum Beispiel ein wie das Militär Waffen und Munition auch eventuell lagert.

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ssg69koppi
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Re: Surplus Munition mit CIP, ein Sicherheitsrisiko?

Beitrag von ssg69koppi » Di 15. Sep 2020, 12:45

Ich hatte früher mit meinen kurzen Naganten die Surplus Bohnen verschossen, dabei hatte ich so gut wie keine Probleme damit!
Das einzige "Problem" waren die verwendeten Zündhütchen, die enthielten Quecksilber, und wenn ich nach dem Schießen den Lauf nicht sofort gereinigt hatte war der innerhalb sehr kurzer Zeit ziemlich rostig ;)

Wegen der Haftung falls was passiert hab ich leider keine Ahnung wer dafür haftet, aber ich denke mal wenn die vom offiziellen Händler kommen dann haftet der Händler dafür :think:

Korrigiert mich bitte wenn ich da falsch liege :shifty:

Lg
Grüße ausn Woidviertel :at1:

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mastercrash
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Re: Surplus Munition mit CIP, ein Sicherheitsrisiko?

Beitrag von mastercrash » Do 17. Sep 2020, 15:07

ssg69koppi hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 12:45
Wegen der Haftung falls was passiert hab ich leider keine Ahnung wer dafür haftet, aber ich denke mal wenn die vom offiziellen Händler kommen dann haftet der Händler dafür :think:

Korrigiert mich bitte wenn ich da falsch liege :shifty:
In erster Linie haftet der Hersteller bzw bei ausländischen Produkten der Inverkehrbringer/Importeur (als derjenige, der die Ware erstmals in die EU importiert hat - inländischer Zollanmelder und dergleichen, also wer die Ware erstmals in der EU besessen respektive verzollt hat). Siehe § 1 Produkthaftungsgesetz. Der Händler haftet nur, siehe ebenfalls besagten §, subsidiär, falls der Hersteller oder Importeur nicht festgestellt werden kann oder er den Hersteller oder Importeur nicht nennen mag.
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Re: Surplus Munition mit CIP, ein Sicherheitsrisiko?

Beitrag von ssg69koppi » Do 17. Sep 2020, 18:48

mastercrash hat geschrieben:
Do 17. Sep 2020, 15:07
ssg69koppi hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 12:45
Wegen der Haftung falls was passiert hab ich leider keine Ahnung wer dafür haftet, aber ich denke mal wenn die vom offiziellen Händler kommen dann haftet der Händler dafür :think:

Korrigiert mich bitte wenn ich da falsch liege :shifty:
In erster Linie haftet der Hersteller bzw bei ausländischen Produkten der Inverkehrbringer/Importeur (als derjenige, der die Ware erstmals in die EU importiert hat - inländischer Zollanmelder und dergleichen, also wer die Ware erstmals in der EU besessen respektive verzollt hat). Siehe § 1 Produkthaftungsgesetz. Der Händler haftet nur, siehe ebenfalls besagten §, subsidiär, falls der Hersteller oder Importeur nicht festgestellt werden kann oder er den Hersteller oder Importeur nicht nennen mag.

Danke für die Info :clap:
Grüße ausn Woidviertel :at1:

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Re: Surplus Munition mit CIP, ein Sicherheitsrisiko?

Beitrag von the_law » Do 17. Sep 2020, 20:55

Danke für die Antwort.
Hab mit dem Händler, wo ich besagte Surplus Munition gekauft hab, über dieses Thema gesprochen.

Die Meinung war dahingehend das wenn's mir den Bumberer bei Verwendung von geCIPter Surplus Munition zerlegt, mit und ohne Folgeschäden, die Institution haftbar gemacht wird welche die Freigabe der betreffenden Patronen veranlasst hat.

Wobei diese sich dann vermutlich auf den Zustand der Waffe abputzen würden, weil ja die Munition von staatlicher Seite her freigeben war,...blöderweise das Gewehr ja auch :whistle:

Mir persönlich ist bisher kein Fall bekannt wo so was passiert wäre und ich gehe auch davon aus das entsprechende Munition bei sachgemäßer Lagerung keine Probleme bereitet.

yoda
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Re: Surplus Munition mit CIP, ein Sicherheitsrisiko?

Beitrag von yoda » Do 17. Sep 2020, 21:29

Hatte noch nie Probleme mit Surplus, habe auch noch nie von so etwas gehört. Ungenau ist es halt ohne Ende weil du da in einem Packerl manchmal Patronen von 1960 bis 1970 drin hast.

Es gibt einige Gründe die Waffen relativ sicher machen:
1) Strenge Vorschriften beim Beschuss - Mindestwandstärken, Überprüfung Verschlussabstand etc.
2) Waffen werden mit ordentlich Überdruck beschossen, also Haarrisse und Materialfehler würden da schon zur Waffensprengung führen
3) Waffen sind meistens reichlich überdimensioniert um dauerhaft haltbar zu sein, die Schwingfestigkeit ist immer wesentlich geringer als das was die Waffen bei einem einzelnen Ereignis aushalten.

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