gewo hat geschrieben: ↑So 6. Dez 2020, 09:37
Jeden millimeter den die optikachse sich von der laufachse entfernt ist nachteilig
Von da her gehoert von beginn an mal geklärt WARUM die montage zu niedrig ist
Ich hatte schon kunden die wollten sich einen stockautobus aus ihrer optik bauen weil sie dachteb man muss mit den flip ups drunter auch visieren koennen ...
Warum Riser unbedingt notwendig sind, und welche basismontage für welches Zielfernrohr gewählt wurde wäre vermutlich nicht schlecht zu erfahren um sich ein besseres Bild machen zu können, da geb ich dir recht.
Dass manche auf ihrem ersten oder kaum geschossenem AR15 relativ spektakuläre Montage und Zubehörkonstruktionen verbauen, ist mir auch schon aufgefallen, auch hier sind wir auf einer Seite.
Meine Auffassung:
Die Optikachse weiter weg von der Laufseele zu haben ist prinzipiell schon nachteilig, allerdings nicht in allen Fällen gleich stark und in einigen Fällen überweigen dann auch Vorteile einer höheren Montage.
Der klassische Fall, wo man eine sehr niedrige Montage haben will sind Jagdgewehre, damit man innerhalb eines bestimmten Distanzbereichs möglichst wenig drüber/drunter halten muss bzw. überhaupt ohne drüber/drunterhalten auf einer bestimmten Zielgröße bleibt, um im entscheidenden Fall auf übliche Jagddistanzen ohne viel Nachdenken und korrigieren einen Schuss anbringen zu können der "gut genug" ist.
Auf Präzisionsgewehren, die auf gleichbleibende, bekannte Entfernungen geschossen werden, oder im Longrange Bereich spielt die Montagehöhe auch keine besonders wichtige Rolle, da wird eher drauf geschaut dass das Gewehr so ergonomisch wie möglich auf den Schützen abgestimmt ist, mit entsprechender Schaftlänge, Schaftkappenhöhe, Schaftbackenhöhe, Augenabstand zu ZF usw.
Bei AR15 und ähnlichen Halbautomaten, sofern nicht für rein statische Halbautomatendisziplinen gedacht, was dann wieder unter den Punkt "PSGs" fallen würde, bin ich persönlich mit der Bauhöhe der Montage mit der Zeit immer höher geworden, und sehe auch einen generellen Trend der dorthin geht. AKtuell bewege ich mich zwischen 1.7" und 1.9" (Optikmitte zu AR15 DI Receiver Schienenoberseite) auf meinen Gewehren und gehe da wo ich kann, Richtung 1,9". Der einzige, offensichtliche, Nachteil ist, dass ich hier auf sehr kurze Distanzen (<25m) entsprechend drüberhalten muss und bei Barrikaden aufpassen muss. Das muss ich bei einer 1.5" Visierhöhe (über Schiene) aber genauso, und was viel wichtiger ist, ist dass ich generell ein Gespür dafür entwickeln muss drüber zu halten bzw bei Barrikaden aufzupassen, ob ich da jetzt 1-2cm mehr berücksichtigen muss, bei 7-9 cm Visierlinienhöhe über dem Lauf, macht praktisch keinen Unterschied mehr (außer ich steh auf 5m Dot drills und wechsle permanent zwischen einem HA mit 1.5" und 1.9" Montage...).
Die Vorteile dagegen sind aber einen viel angenehmeren bzw stabileren Anschlag, was für mich die Nachteile wieder mehr als aufhebt. Durch die höhere Montage kann ich den Schaft in einer angemehmen und tiefen Position in der Schulter einsetzten (sodass die Laufseele deutlich unterhalb der Schulteroberkante ist), was der Ergonomie und Rückstoßkontrolle sehr zugute kommt, habe aber gleichzeitig auch eine angenehm aufrechte Kopfhaltung. Dadurch bin ich schneller im Anschlag, habe weniger Spannung im Nacken (was auf Dauer sehr unangenehm werden kann) und mich zieht es mental nicht so stark in einen Tunnelblick durch die Optik (und ich verdecke mit meinem Daumen der oben um den Handschutz greift auch nichts mehr von meinem Optiksichtbereich).
Ich will damit allerdings nicht sagen, dass das für jeden so ist, bzw hängt das Ganze auch sehr von der eignen Körperanatomie ab. Ich möchte prinzipiell nur die Angst davor nehmen eine höhere Montage zu probieren, in einigen Fällen macht es durchaus Sinn.
Für deinen Stockautobus Fall würde ich die Unity Fast Mount Reddot Montage empfehlen... wenn der Kunde weiß was er tut. Sonst sind offset Flip ups wohl besser, wenn ers unbedingt will/braucht.