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PIMP MY NORINCO 1911-A1 + Kurzreview

Rund um den Schiesssport: Technik, Erfahrungen, Tipps und Tricks
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PIMP MY NORINCO 1911-A1 + Kurzreview

Beitrag von yoda » Mi 30. Dez 2020, 23:01

Schon länger hat mich die Frage beschäftigt, was man aus einer Norinco 1911-A1 rausholen könnte bzw. wie gut die Waffen ab Werk generell sind, also wurde sowas zu Testzwecken angeschafft.

Griffstück und Schlitten sind GESCHMIEDET, man erkennt es an den Bearbeitungsspuren, es ist auf keinen Fall Feinguss wie bei CZ Griffstücken. Also obwohl die Dinger nur um die 500 € herum kosten bekommt man geschmiedeten Stahl.

Folgende Dinge sind mir neben den geschmiedeten Teilen sehr positiv aufgefallen:

1) Ich habe ein paar Maße mit den Colt Werkszeichnungen verglichen und sie stimmen überein, das ist bei der Ersatzteilbeschaffung von Vorteil weil man überhaupt nicht auf Norinco angewiesen ist
2) Sämtliche Teile sind auf ein vernünftiges Maß gehärtet - der Schlitten hat 52-53 HRC, das Griffstück 29-30 HRC, die Kleinteile wie Auszieher und Schlagbolzen 45 HRC, der Lauf hat 35 HRC ist aber hartverchromt, das sind alles Werte die sich bewährt haben und wo diese Teile sehr lange halten
3) Der Abzug ist knackig und bricht schön an einem Punkt, das Abzugsgewicht kann man leicht auf unter 2kg einstellen wenn man die Blattfeder für das Sear und den Abzug zurechtbiegt. Man könnte da noch weiter runter gehen aber mit 1,7 - 1,8 kg ist die Waffe noch sehr sicher, deswegen bevorzuge ich dieses Abzugsgewicht.

Zwecks einfachem Zielen habe ich der Waffe zuerst mal ein Aimpoint ACRO spendiert und eine Montage dafür gefräst, allerdings ohne den Verschluss zu modifizieren, so dass ich nacher wieder auf offene Visierung umbauen kann.

Bild

Das Bushing hatte im Schlitten ab Werk bei der getesteten Waffe ca. 0,15mm Spiel, der Lauf im Bushing fast ebenso viel, hinsichtlich Präzision waren meine Erwartungen also nicht zu groß, ich bin eher davon ausgegangen dass die Waffe eine gießkannenähnliche Schussleistung hat, was ihr auch nachgesagt wird.

Auf 10m stehend frei konnte ich mit 9 Schuss Magtech Fabriksmuntion dann folgendes Resultat erzielen:

Bild

Dieses Ergebnis konnte ich beliebig oft wiederholen, die Waffe hat 100 Schuss vollkommen störungsfrei verschossen, die Schussleistung hat mich selber sehr überrascht.

Als nächstes wurde bei Brownells ein gehärtetes Übermaß Barrel Bushing angeschafft und auf der Drehmaschine angepasst. Das Spiel Bushing/Schlitten beträgt jetzt unter 0,01mm, das Bushing lässt sich ohne Werkzeug nicht mehr demontieren. Dem Lauf habe ich 3-4/100mm Spiel gegeben, so dass er noch ohne Widerstand abkippen kann. Wenn man hier zu wenig Spiel gibt kann sich der Lauf biegen, was den Lauf mittelfristig beschädigen/zerstören kann, also obwohl man kein höchstbeanspruchtes Teil angreift muss man aufpassen was man macht.

Der nächste Test brachte folgendes Ergebnis:

Zuerst 5 Schuss aufgelegt auf 10m mit Magtech Fabriksmunition:

Bild

Dann 5 Schuss aufgelegt auf 20m mit Magtech Fabriksmunition:

Bild

26mm Streuung von Kalibermitte zu Kalibermitte auf 20m, auf 50 Yards hochgerechnet wären das 59,43mm also 2,33", also voll im Bereich der Match 1911 Hersteller, selbst wenn man noch etwas dazurechnet. Les Baer garantiert 3" auf 50 yards, außer bei den sehr engen Waffen, die aber out of the box nicht immer 100% zuverlässig sind, da werden 1,5" garantiert, aber eben nur mit Handladungen.

Ich hatte mehrmals die Situation, dass ich 3 Schuss in ein einziges größeres Loch getroffen habe, und dann 2 Schuss direkt daneben einem zweiten größeren Loch waren, erfahrungsgemäß liegt das an ungleichmäßig geladenen Patronen. Ich gehe sehr stark davon aus dass man mit Handladungen noch wesentlich bessere Streukreise schießen könnte.

Also Nachteile sehe ich bei der Waffe nur die etwas grobe Verarbeitung und die schlechte Verfügbarkeit, wobei man die Waffen gebraucht immer wieder mal um kleines Geld findet. Zuverlässigkeit und Schussleistung sind überraschend gut, auch ohne diverse Tuningaktionen.

Nachtrag:

Nach insgesamt ca. 550 Schuss Schussbelastung hat die Waffe vorne und hinten aufgelegt heute folgende Gruppe mit Magtech Fabriksmun geschossen.

Bild
Zuletzt geändert von yoda am So 3. Jan 2021, 19:32, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: PIMP MY NORINCO 1911-A1 + Kurzreview

Beitrag von Rezesnef » Mi 30. Dez 2020, 23:11

Danke für deinen ausführlichen Bericht!
Die grobe Verarbeitung war auch bei meiner der einzige Kritikpunkt.
Der Vorteil daran, Gebrauchsspuren haben mich nie so gestört.

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Re: PIMP MY NORINCO 1911-A1 + Kurzreview

Beitrag von BR1 » Do 31. Dez 2020, 00:02

Sehr interessanter Beitrag! Überraschend, dass der Lauf relativ weich ist.

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Re: PIMP MY NORINCO 1911-A1 + Kurzreview

Beitrag von yoda » Do 31. Dez 2020, 08:47

BR1 hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 00:02
Sehr interessanter Beitrag! Überraschend, dass der Lauf relativ weich ist.
Danke! Hab mich oben verschrieben, hat 35 HRC nicht 30, ist aber trotzdem weich. In Verbindung mit der dicken Chromschicht macht das aber trotzdem Sinn, ich mach mir überhaupt keine Sorgen dass das nicht ewig + 3 Tage hält.
Rezesnef hat geschrieben:
Mi 30. Dez 2020, 23:11
Danke für deinen ausführlichen Bericht!
Die grobe Verarbeitung war auch bei meiner der einzige Kritikpunkt.
Der Vorteil daran, Gebrauchsspuren haben mich nie so gestört.
Danke, genau das taugt mir an der Waffe auch so, die kann ich ohne Angst vor Kratzern am Schießstand verwenden.

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Re: PIMP MY NORINCO 1911-A1 + Kurzreview

Beitrag von Alaskan454 » Do 31. Dez 2020, 11:20

yoda hat geschrieben:
Mi 30. Dez 2020, 23:01

Als nächstes wurde bei Brownells ein gehärtetes Übermaß Barrel Bushing angeschafft und auf der Drehmaschine angepasst. Das Spiel Bushing/Schlitten beträgt jetzt unter 0,01mm, das Bushing lässt sich ohne Werkzeug nicht mehr demontieren. Dem Lauf habe ich 3-4/100mm Spiel gegeben, so dass er noch ohne Widerstand abkippen kann.
Eine Frage eines gelernten Maschinenschlossers:

Mit welchem Werkzeug misst du das unter 0,01 Spiel hast wennst beim Lauf 3-4/100 schreibst? :think:

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Re: PIMP MY NORINCO 1911-A1 + Kurzreview

Beitrag von AUG-andy » Do 31. Dez 2020, 12:42

Alaskan454 hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 11:20
yoda hat geschrieben:
Mi 30. Dez 2020, 23:01

Als nächstes wurde bei Brownells ein gehärtetes Übermaß Barrel Bushing angeschafft und auf der Drehmaschine angepasst. Das Spiel Bushing/Schlitten beträgt jetzt unter 0,01mm, das Bushing lässt sich ohne Werkzeug nicht mehr demontieren. Dem Lauf habe ich 3-4/100mm Spiel gegeben, so dass er noch ohne Widerstand abkippen kann.
Eine Frage eines gelernten Maschinenschlossers:

Mit welchem Werkzeug misst du das unter 0,01 Spiel hast wennst beim Lauf 3-4/100 schreibst? :think:
Das Wunschdenken im tausendstel Bereich messen zu können haben einige Spezialisten hier im Forum. Abgesehen von der angeblichen Passung unter einem hundertstel Millimeter, würde das Ding beim kleinsten Staubkorn blockieren. :tipphead:
Da hat sich jemand mit der Kommastelle geirrt. :lol:
MfG
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Re: PIMP MY NORINCO 1911-A1 + Kurzreview

Beitrag von yoda » Do 31. Dez 2020, 13:01

Alaskan454 hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 11:20
yoda hat geschrieben:
Mi 30. Dez 2020, 23:01

Als nächstes wurde bei Brownells ein gehärtetes Übermaß Barrel Bushing angeschafft und auf der Drehmaschine angepasst. Das Spiel Bushing/Schlitten beträgt jetzt unter 0,01mm, das Bushing lässt sich ohne Werkzeug nicht mehr demontieren. Dem Lauf habe ich 3-4/100mm Spiel gegeben, so dass er noch ohne Widerstand abkippen kann.
Eine Frage eines gelernten Maschinenschlossers:

Mit welchem Werkzeug misst du das unter 0,01 Spiel hast wennst beim Lauf 3-4/100 schreibst? :think:
Ich messe mit einem Innenmikrometer und einem Aussenmikrometer.

Das Bushing habe ich so eng gemacht dass ich es nur mit einem Hammer montieren und mit einem Durschschlag mit Hammer demontieren kann, es gibt nicht das geringste Spiel, auch nach mehrfachem Ein- und Ausbau, deswegen kann ich sagen dass es <1/100mm ist. Das Teil wurde zwischen zwei Spitzen so eingerichtet dass der Durchmesser auf die ganze Länge perfekt gleich ist und das Teil auf die ganze Länge schön am Schlitten anliegt.

Den Innendurchmesser habe ich mit einem einstellbaren 4 Backenfutter so eingerichtet dass der Rundlauf <1/100mm zum Aussendurchmesser passt.

Das Spiel vom Lauf im Bushing vom traue ich mich aber nicht seriös genauer beschreiben weil auch die Mikrometer nicht unendlich genau sind.

@Aug-Andy
Nur weil man etwas selber nicht kann heisst es nicht dass es jemand anders nicht kann.

Bushing und Schlitten müssen perfekt sauber sein und ohne Hammer und Durchlag geht nichts.

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Re: PIMP MY NORINCO 1911-A1 + Kurzreview

Beitrag von Alaskan454 » Do 31. Dez 2020, 13:51

yoda hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 13:01
Ich messe mit einem Innenmikrometer und einem Aussenmikrometer.

Das Bushing habe ich so eng gemacht dass ich es nur mit einem Hammer montieren und mit einem Durschschlag mit Hammer demontieren kann, es gibt nicht das geringste Spiel, auch nach mehrfachem Ein- und Ausbau, deswegen kann ich sagen dass es <1/100mm ist.

Das Spiel vom Lauf im Bushing vom traue ich mich aber nicht seriös genauer beschreiben weil auch die Mikrometer nicht unendlich genau sind.

@Aug-Andy
Nur weil man etwas selber nicht kann heisst es nicht dass es jemand anders nicht kann.

Bushing und Schlitten müssen perfekt sauber sein und ohne Hammer und Durchlag geht nichts.
Nur weil man glaubt etwas zu können heisst es aber auch nicht das man es kann. ;)

Das kleinste was sich seriös fertigen lässt ist eine Toleranz von +0/-0,01 sprich ein Hundertstel Toleranz und auch die gewöhnliche CNC Maschine hat einen toleranzbereich von 0,005 damit man auf 0,01 fertigen kann.

Ein Lagersitz auf einer Welle hat zb so eine Toleranz und ohne Warm machen spielt sich da gar nichts ab und das lacht dich und deinen Hammer höchstens aus. :lol:
Weiters würde mich interessieren wie du ein Bushing mit 0,005 überhaupt ansetzt um es mit dem Hammer und Durchschlag rein zu bekommen?

Mit dem freien Aug oder dem Mikroskop?

Zum runter nehmen von Lagern gibt es einen sogenannten Scheibenabzieher :whistle:

Ein Innen oder Dreipunktmikrometer hat normal eine Toleranz von 0,005m (Messflächen sind geschliffen,warum wohl?)und ich hoffe du hast das Teil auch Rundschleifen und die Bohrung honen lassen wegen der Rundlaufgenauigkeit warats! :whistle:

Unter 0.01 mm brauchst übrigens auch einen genormten und temperierten Messraum nur so nebenbei.

Bei allem nötigen Respekt aber mit dem "Tee anschütten" lasse ich mich nicht und sowohl der Aug Andy als auch ich sind vom Fach.

yoda
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Re: PIMP MY NORINCO 1911-A1 + Kurzreview

Beitrag von yoda » Do 31. Dez 2020, 14:44

Alaskan454 hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 13:51
yoda hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 13:01
Ich messe mit einem Innenmikrometer und einem Aussenmikrometer.

Das Bushing habe ich so eng gemacht dass ich es nur mit einem Hammer montieren und mit einem Durschschlag mit Hammer demontieren kann, es gibt nicht das geringste Spiel, auch nach mehrfachem Ein- und Ausbau, deswegen kann ich sagen dass es <1/100mm ist.

Das Spiel vom Lauf im Bushing vom traue ich mich aber nicht seriös genauer beschreiben weil auch die Mikrometer nicht unendlich genau sind.

@Aug-Andy
Nur weil man etwas selber nicht kann heisst es nicht dass es jemand anders nicht kann.

Bushing und Schlitten müssen perfekt sauber sein und ohne Hammer und Durchlag geht nichts.
Nur weil man glaubt etwas zu können heisst es aber auch nicht das man es kann. ;)

Das kleinste was sich seriös fertigen lässt ist eine Toleranz von +0/-0,01 sprich ein Hundertstel Toleranz und auch die gewöhnliche CNC Maschine hat einen toleranzbereich von 0,005 damit man auf 0,01 fertigen kann.

Ein Lagersitz auf einer Welle hat zb so eine Toleranz und ohne Warm machen spielt sich da gar nichts ab und das lacht dich und deinen Hammer höchstens aus. :lol:
Weiters würde mich interessieren wie du ein Bushing mit 0,005 überhaupt ansetzt um es mit dem Hammer und Durchschlag rein zu bekommen?

Mit dem freien Aug oder dem Mikroskop?

Zum runter nehmen von Lagern gibt es einen sogenannten Scheibenabzieher :whistle:

Ein Innen oder Dreipunktmikrometer hat normal eine Toleranz von 0,005m (Messflächen sind geschliffen,warum wohl?)und ich hoffe du hast das Teil auch Rundschleifen und die Bohrung honen lassen wegen der Rundlaufgenauigkeit warats! :whistle:

Unter 0.01 mm brauchst übrigens auch einen genormten und temperierten Messraum nur so nebenbei.

Bei allem nötigen Respekt aber mit dem "Tee anschütten" lasse ich mich nicht und sowohl der Aug Andy als auch ich sind vom Fach.
Ich ärger mich eigentlich schon wieder dass ich es überhaupt gepostet habe, weil anstatt dass man sich über reale Erfahrungswerte freut, kommen sofort irgendwelche Supergscheiten und behaupten das sei alles unmöglich.

Wenn einer netmal einen Zylinder in ein Loch zu stecken kann fehlen mir die Worte. Ich kann problemlos einen geschliffenen Zylinder in ein geschliffenes Loch stecken wenn der Zylinder vorn eine Facette hat, selbst wenn die Bohrung nur 0,005mm größer ist.

Schau mal bei 0:47, FREIHÄNDIG ein Zylinder mit wenigen 1/1000mm Spiel in eine Bohrung, unglaublich oder ?
https://www.youtube.com/watch?v=sFrVdoOhu1Q

Ich habe vorher übrigens auch schon < 1/100mm Spiel geschrieben, nicht Fertigungstoleranz, abgesehen davon dass Fertigungstoleranzen von deutlich unter +/- 1/100mm mit Rundschleifvorrichtungen selbst auf der Drehmaschine recht einfach zu realisieren sind, insbesondere auf so kurze Längen. Da darf das Teil dann natürlich nicht zu warm werden, sonst stimmen die Werte 0.

Und erklär mir bitte warum ich bei 23°C nicht das Spiel zwischen zwei Teilen ermitteln kann wenn beide Teile die selbe Temperatur haben. Hab ich irgendwo absolute Maße hingeschrieben ? Die Buchse geht bei 18°C genau so schwer in den Schlitten wie bei 23°C...

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Re: PIMP MY NORINCO 1911-A1 + Kurzreview

Beitrag von Alaskan454 » Do 31. Dez 2020, 14:57

yoda hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 14:44
Ich ärger mich eigentlich schon wieder dass ich es überhaupt gepostet habe, weil anstatt dass man sich über reale Erfahrungswerte freut, kommen sofort irgendwelche Supergscheiten und behaupten das sei alles unmöglich.

Ich habe vorher übrigens auch schon < 1/100mm Spiel geschrieben, nicht Fertigungstoleranz, abgesehen davon dass Toleranzen von deutlich unter +/- 1/100mm mit Rundschleifvorrichtungen selbst auf der Drehmaschine recht einfach zu realisieren sind, insbesondere auf so kurze Längen.

Und erklär mir bitte warum ich bei 23°C nicht das Spiel zwischen zwei Teilen ermitteln kann wenn beide Teile die selbe Temperatur haben. Hab ich irgendwo absolute Maße hingeschrieben ? Die Buchse geht bei 18°C genau so schwer in den Schlitten wie bei 23°C...
Der Supergescheite hat das gelernt in 3,5 Jahren mit Auszeichnung.

Du auch?
:think:

Hast du überhaupt schon einmal ein Lager aufgepresst oder kommt dein Wissen auch nur von Youtube?

Wenn etwas weniger als 1/100 spiel hat muss die Differenz zwischen beiden Teilen logisch unter 0.01 mm sein.

Wenn man sich aber erdreistet zu behaupten etwas hat unter 1/100 spiel was ich nur behaupten kann wenn ich es messe aber dann 3-4 /100 beim Spiel vom Lauf angebe ist nicht schlüssig.

Das Spiel was du ermittelst ist schon nett aber nach dem kannst nicht arbeiten und du brauchst ein Mass um zu fertigen. Da sich unterschiedliche Werkstoffe anders ausdehnen ist allgemein bekannt und das bei Stahl nur die Mindestanforderungen angegeben sind auch?

Nach was arbeitest du dann weil beim fertigen musst du immer wieder messen.

Nach gut Glück vielleicht?

Abschliessend:

Aber meinen segen hast und ich bewundere dich aufrichtig das du genauer fertigst wie jede Lohndreherei :clap: :lol:

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Re: PIMP MY NORINCO 1911-A1 + Kurzreview

Beitrag von Spiky » Do 31. Dez 2020, 15:38

yoda hat geschrieben:
Mi 30. Dez 2020, 23:01
Schon länger hat mich die Frage beschäftigt, was man aus einer Norinco 1911-A1 rausholen könnte bzw. wie gut die Waffen ab Werk generell sind, also wurde sowas zu Testzwecken angeschafft.
Danke für Deinen tollen Beitrag.
Ich hätte nie gedacht, dass sich diese Präzision aus einer Norinco 'rausholen lässt :shhh:
... bei dem Ruf den sie hat...
(und dabei ist es mir völlig egal ob es sich um 1/10, 1/100 oder 1/1000mm
handelt und ob irgendwas von alleine oder mit dem Hammer 'rein/'raufgeht). :whistle:

Die Scheibe sagt, dass Du nichts falsch gemacht hast. :clap:

PS Ich glaube, ich sollte mir die 1911er nochmals durch den Kopf gehen lassen... :think:

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Re: PIMP MY NORINCO 1911-A1 + Kurzreview

Beitrag von yoda » Do 31. Dez 2020, 16:45

Spiky hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 15:38
yoda hat geschrieben:
Mi 30. Dez 2020, 23:01
Schon länger hat mich die Frage beschäftigt, was man aus einer Norinco 1911-A1 rausholen könnte bzw. wie gut die Waffen ab Werk generell sind, also wurde sowas zu Testzwecken angeschafft.
Danke für Deinen tollen Beitrag.
Ich hätte nie gedacht, dass sich diese Präzision aus einer Norinco 'rausholen lässt :shhh:
... bei dem Ruf den sie hat...
(und dabei ist es mir völlig egal ob es sich um 1/10, 1/100 oder 1/1000mm
handelt und ob irgendwas von alleine oder mit dem Hammer 'rein/'raufgeht). :whistle:

Die Scheibe sagt, dass Du nichts falsch gemacht hast. :clap:

PS Ich glaube, ich sollte mir die 1911er nochmals durch den Kopf gehen lassen... :think:
Danke für deinen freundlichen Beitrag, offensichtlich war es doch nicht umsonst das Ergebnis zu zeigen :D

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Re: PIMP MY NORINCO 1911-A1 + Kurzreview

Beitrag von yoda » Do 31. Dez 2020, 17:02

Alaskan454 hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 14:57
yoda hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 14:44
Ich ärger mich eigentlich schon wieder dass ich es überhaupt gepostet habe, weil anstatt dass man sich über reale Erfahrungswerte freut, kommen sofort irgendwelche Supergscheiten und behaupten das sei alles unmöglich.

Ich habe vorher übrigens auch schon < 1/100mm Spiel geschrieben, nicht Fertigungstoleranz, abgesehen davon dass Toleranzen von deutlich unter +/- 1/100mm mit Rundschleifvorrichtungen selbst auf der Drehmaschine recht einfach zu realisieren sind, insbesondere auf so kurze Längen.

Und erklär mir bitte warum ich bei 23°C nicht das Spiel zwischen zwei Teilen ermitteln kann wenn beide Teile die selbe Temperatur haben. Hab ich irgendwo absolute Maße hingeschrieben ? Die Buchse geht bei 18°C genau so schwer in den Schlitten wie bei 23°C...
Der Supergescheite hat das gelernt in 3,5 Jahren mit Auszeichnung.

Du auch?
:think:

Hast du überhaupt schon einmal ein Lager aufgepresst oder kommt dein Wissen auch nur von Youtube?

Wenn etwas weniger als 1/100 spiel hat muss die Differenz zwischen beiden Teilen logisch unter 0.01 mm sein.

Wenn man sich aber erdreistet zu behaupten etwas hat unter 1/100 spiel was ich nur behaupten kann wenn ich es messe aber dann 3-4 /100 beim Spiel vom Lauf angebe ist nicht schlüssig.

Das Spiel was du ermittelst ist schon nett aber nach dem kannst nicht arbeiten und du brauchst ein Mass um zu fertigen. Da sich unterschiedliche Werkstoffe anders ausdehnen ist allgemein bekannt und das bei Stahl nur die Mindestanforderungen angegeben sind auch?

Nach was arbeitest du dann weil beim fertigen musst du immer wieder messen.

Nach gut Glück vielleicht?

Abschliessend:

Aber meinen segen hast und ich bewundere dich aufrichtig das du genauer fertigst wie jede Lohndreherei :clap: :lol:
Ich habe auch einen ausgezeichneten Abschluss in der Sonderschule erzielt, die waren dort auch immer sehr zufrieden mit mir, mittlerweile kann ich sogar bis Kartoffel zählen. Die interessante Frage die du dir stellen solltest ist, wie viel Geld hast du am Konto ? Lebst du wie ein Fürst oder ist dein größter Erfolg im Leben ein ausgezeichneter Abschluss bei einer Lehrabschlussprüfung vor 20 Jahren ?

Warum glaubst du lasse sich mittlerweile sämtliche Drehteile in China machen ? Die schleifen mir einen Außendurchmesser auf +/- 0,005mm und das ganze Teil kostet mir in Serie nitiert und fertig verpackt 9 €. Leute wie du sind der Grund warum ich in Österreich nichts produzieren lasse und warum mittlerweile auch große österreichische Zerspanungsbetriebe in China zukaufen.

Letztens schicke ich wieder, im guten Glauben weil ich doch irgendwo noch einen Funken Idealismus in mir habe, 3d Datein und Konstruktionszeichnungen mit Toleranzen an einen deutschen Zerspanungsbetrieb, Fertigung binnen 14 Tagen, Online Preiskalkulator, auch kleine Stückzahlen, wir sind so super, blablabla, nach 1 Monat hab ich nichtmal einen Preis bekommen, nach 2 Monaten teilt man mir nach mehrfacher Urgenz mit, dass man 2 meiner 6 Teile nicht machen könne, die anderen 4 Teile würden 1200 € kosten.

Also die 6 Teile zu einem meiner üblichen Zerspanungsbetriebe in China geschickt, 5 Stunden später das Angebot im Mailordner, Usd 270,--, mit Paypal das Geld hingeschickt, 14 Tage später die Prototypen da, Toleranzen wie angegeben weit unter DIN ISO fein, Härte exakt wie bestellt.

Und wenn wirklich etwas ordentlich angepasst werden muss stell ich mich selber hin, weil man von den Firmen hier auch nur hört dass das nicht ginge, und wenn man das dann 1h lang erklärt hat bringens es auch wieder nicht hin. So brauch ich vielleicht mit meinen relativ einfachen Mitteln 2 Stunden für so ein Barrel Bushing, dafür passt es am Ende aber auch, was das Ergebnis beweist.

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Re: PIMP MY NORINCO 1911-A1 + Kurzreview

Beitrag von Salem » Do 31. Dez 2020, 17:34

Ist jetzt der Lagerkoller ausgebrochen? Hört auf Euch gegenseitig anzuzipfen und lasst es gut sein: Ein Bierchen, Weinderl o. Whiskey in die Pfote genommen und virtuell angestoßen und passt. Was die Chinaböller angeht ist der Beweis daß ihnen ein hohes Potential innewohnt ohnehin schon durch die Firma Frankonia erbracht worden, ihre .45er Matchkanonen der Eigenmarke basierten einst auf Norincos. Von einem angeblich schlechten Ruf der chinesischen Gouvernante höre ich hier zum ersten Mal. Ajo: Meine eigene Ex-Eisenbahnschiene gebe ich auch nicht mehr her - das Bushing ging von Anfang an saugend, ein Laufspiel ist quasi nicht vorhanden und das Schlittenspiel minimal. 200grs Blei-SWC ist ihr Lieblingsfutter, die Streukreise sind denen vom Yoda seinem Chinaböller gleich und die Zuverlässigkeit top - eh lässig für eine günstige Gebrauchte im originalen Zustand.
Danke, Yoda, viel Vergnügen noch mit der schönen Kanone - vielleicht wird bald Zeit für einen Norc-Fanclub...

Prosit!
Die schäbigste Ratte im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant.
Kleingedrucktes:
Wer unfähig ist Ironie oder Sarkasmus wegen "fehlender" Smileys zu erkennen erzähle dies gefälligst seinem Frisör.

Incite
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Re: PIMP MY NORINCO 1911-A1 + Kurzreview

Beitrag von Incite » Do 31. Dez 2020, 18:10

yoda hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 17:02
Und wenn wirklich etwas ordentlich angepasst werden muss stell ich mich selber hin, weil man von den Firmen hier auch nur hört dass das nicht ginge, und wenn man das dann 1h lang erklärt hat bringens es auch wieder nicht hin. So brauch ich vielleicht mit meinen relativ einfachen Mitteln 2 Stunden für so ein Barrel Bushing, dafür passt es am Ende aber auch, was das Ergebnis beweist.
Ich finde deinen bericht super und finde es echt toll was Leute (mit Maschinen) daheim selbst fertigen/schaffen können. Ich bin was das angeht leider nur User :( Hätte wohl was anderes studieren sollen.

Wenn ich einen Profi bezahlen muss der mir ein Bushing etc. einpasst dann kann ich mir gleich einen teureren kaufen. (Haben einen Peters Stahl 1911 der den Test vom Herrn Inschinör als "Tadellos" bestanden hat).
Alkohol, der Beginn und die Lösung aller Probleme! (Homer S.)

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