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Alles zum Kaliber .243 WIN

Verfasst: So 14. Mär 2021, 09:31
von doc steel
Ich stells jetzt da rein, weils hier die meisten Views hat...
Ich hätt gern alle möglichen Erfahrungen und allgem. Stellungnahmen wie ihr darüber denkt, fühlt und handelt usw. zum Kaliber .243 WIN gehabt.
Sowohl jagdlicher als auch sportlicher Natur, ebenso was das Wiederladen, den allgemeinen Erwerb usw. betrifft.
Bitte keine Tipps, dass das Kaliber Xy viel besser schöner cooler is, wer mir das schreiben will, bitte Händ in der Hosentasche lassen.
Danke für euren Input.

Re: Alles zum Kaliber .243 WIN

Verfasst: So 14. Mär 2021, 09:46
von Trijikon
Spitzen Patrone, präzise und im Gegensatz zu diversen "Exoten" Hülsen in 6mm problemlos zu bekommen und das zu moderaten Preisen.
Schade das die Auswahl an Sport-Gewehren heutzutage beschränkt ist. Ich hatte mal ein SSG 69 in .243-genau so gut wie mein 6mmPPC
nur wesentlich wiederladefreundlicher .

LG Wolfgang

PS sollte jemand seine .243 gegen meine 6mm PPC (wahrscheinlich USA) tauschen wollen-ich habe immer ein offenes Ohr dafür

Re: Alles zum Kaliber .243 WIN

Verfasst: So 14. Mär 2021, 10:45
von Incite
schnelles Geschoss mit nicht so starkem Rückstoß und im Pro Hunter gabs auch bei der Präzi nix auszusetzen. Wennst damit jagern willst und einen Einsatzbereich hast - go for it.

Sportlich kann ich leider nix sagen.

Re: Alles zum Kaliber .243 WIN

Verfasst: So 14. Mär 2021, 11:09
von Warnschuss
Mich würde aus sportlicher Sicht von den Besitzern einer .243 neben der Präzision und der Wiederladefreundlichkeit vor allem auch die Lauflebensdauer interessieren. Die .243 ist ja eine Patrone mit großem Öffnungsverhältnis, somit hält der Lauf für eine bestimmte Präzisionsanforderung zumindest in der Theorie nicht so lange wie z.B. bei einer .308, 6,5x55 oder .223.

Re: Alles zum Kaliber .243 WIN

Verfasst: Mo 15. Mär 2021, 07:17
von Pirker
Sportlich kann ich dir nicht weiterhelfen, aber vielleicht jagdlich.

Die Patrone ist sehr präzise und schießt sich im Vergleich zu anderen gängigen Schalenwildkalibern recht weich. Einziges jagdliche Problem ist ein passendes Projektil zu finden um eine wildbrettschonende Erlegung zu ermöglichen. Generallösung gibt es dafür keine. Ich verwende mittlerweile das Federal Fusion, das liefert auf über 100 Meter die erwünschten Eigenschaften.

Re: Alles zum Kaliber .243 WIN

Verfasst: Mo 15. Mär 2021, 08:49
von Evilcannibal79
Ich hab dieses Kaliber auch jagldich in Verwendung und bin absolut zufrieden.
Ich wollte eine Patrone die eine gestreckte Flugbahn und genug Energie hat um zuverlässig alles an Schalenwild zur Strecke zu bringen das in meinem Revier so vorkommt.
Auch Überläufer liegen damit zuverlässig.
Bei der Munition gibt es da von - bis.
Auf Rehwild, Fuchs, etc. verwende ich die Federal Premium 70gr mit Nosler Geschossen.
Der Rückstoß mit Dämpfer ist fast nicht vorhanden.
Allerdings: bei meiner letzten Rehgeiß, die ich erlegen konnte, traf das Nosler Geschoss beim eindringen auf eine Rippe.
Das Ding hats komplett zerlegt und es war das erste mal das ich keinen Ausschuss hatte.
Das Stück ist dann noch ca. 50 m abgesprungen, Totflucht.
Erst beim Aufbrechen hat man gesehen was es für einen Schaden verursacht hat, Lunge etc....war nur noch Matsch.
Die Wildbretentwertung hielt sich aber bei allen Stücken in Grenzen.
Da bin ich mehr als zufrieden.

Wenns dann doch mal später wird und die Sauen kommen wechsle ich auf Hornady light Magnum 100gr.
Die Treffpunktlage ist nur 2cm höher auf 100m aber der Rückstoß ist hier schon deutlich spürbar aber mit dem NS-Vorsatzgerät
kommt noch ein bisschen Gewicht auf die Waffe, somit relativiert sich das auch wieder ein wenig.
Auf alle Fälle ist sie weicher zu schießen als meine 308 mit Federal Fusion 165gr.

Wenn die HSV Saison wieder beginnt und ich wieder die Chance habe auf weitere Entfernungen zu schießen werd ich mal austesten wie weit man zuverlässig mit Fabriksmuni rauskommt.
Bin schon gespannt, vor allem wenn man bedenkt das die Hornady Muni eine GEE von 215m ! hat und eine V0 von 1050m/s.
Warscheinlich könnte man da noch nach oben gehen mit den richtigen Ladungen und einem schnellen Pulver.

Zur Lauflebensdauer kann ich noch nix sagen, hab die BÜchse erst seit letzem Jahr.
Ich vermute mal das diese ein ganzes Jägerleben und noch länger halten wird.
Bei Sportschützen die Fullhouse Ladungen verschießen könnte ich mir schon vorstellen das es sich hier ähnlich wie bei der 6,5 Creedmore verhält.

Fazit: sehr vielseitiges Kaliber mit großer Auswahl an Geschossen und Fabriksmunition, ist inzwischen meine Lieblingsbüchse ;)

Re: Alles zum Kaliber .243 WIN

Verfasst: Mo 15. Mär 2021, 12:08
von fritzthemoose
Wahrscheinlich, aussenballlistisch gesehen, die Beste 6mm Patrone für Short Action. Besonders als AI. Hauptproblem ist der 10er Lauf der Standard ist und der eigentlich sinnnlos ist. Braucht einen 7er oder so um die Möglichkeiten wirklich ausnützen zu können. Auch ein extremer Barrelburner. Bei einer LR Ladung wird bei 1200 bis 1500 der Lauf hinüber sein. Billige Läufe sogar schon bei 1000 rum. AI verlängert übrigens so um 200 bis 300 Schuss. Was auch hilft sind sehr langsame Pulver die kälter abbrennen.

Re: Alles zum Kaliber .243 WIN

Verfasst: Mo 15. Mär 2021, 14:16
von arnstein
Hallo,
ich habe seit mitte der 70er einen Steyr im Kaliber 243 Win, habe am Anfang die Norma Patrone mit dem 100gr Geschoss in Verwendung, war für Rehe unbrauchbar, die liefen noch ~100m nach 10 Rehen bin ich dann auf die Remington 80gr Power Lockt umgestiegen und siehe da die Rehe lagen am Anschuss, die Wildbret Entwertung war vernachlässigbar, vor ~10Jahren bin ich dann in ein Revier mit Rotwild und Schwarzwild gekommen und Schieße seit dem mit Bestem Erfolg das 100gr Nosler Partition.

Re: Alles zum Kaliber .243 WIN

Verfasst: Di 16. Mär 2021, 01:21
von Lovec_SK
Warnschuss hat geschrieben:
So 14. Mär 2021, 11:09
Mich würde aus sportlicher Sicht von den Besitzern einer .243 neben der Präzision und der Wiederladefreundlichkeit vor allem auch die Lauflebensdauer interessieren. Die .243 ist ja eine Patrone mit großem Öffnungsverhältnis, somit hält der Lauf für eine bestimmte Präzisionsanforderung zumindest in der Theorie nicht so lange wie z.B. bei einer .308, 6,5x55 oder .223.
Bei mir weniger als 1800 Schuss. Nachdem kam ein Präzisionsbruch und der Lauf war nicht mehr brauchbar. Nichtmal jagdlich.
Die Mehrheit davon waren full house Ladungen mit Lapua Scenar-L 90gr und Norma 203-B. Die Waffe war Howa 1500 Varmint.
Ein wichtiger Teil des Problems war auch der lange 10" Drall. Man kann damit keine schwere high BC Geschosse schiessen. Das habe ich mit hohe Vo des leichten Scenar-L kompensiert, wenn wollte ich mehr oder weniger mit 6,5mm Jungs mithalten... Mit einen kürzeren Drall, wie z.B. 7,5" oder 8" wäre die Lauflebensdauer sicher etwas besser - schwerere Geschosse, nicht so offensives Pulver = längere Lebensdauer.
Sonst feines Kaliber. Es braucht halt einen custom Lauf mit kurzen Drall, um das Potenzial richtig zu zeigen.

Re: Alles zum Kaliber .243 WIN

Verfasst: Di 16. Mär 2021, 07:29
von forester_1
Habe einen R8 in der Jagdmatch Version

Schießt mit üblichen Teilmantel Geschossen und bis so 80 Grain bleifrei wirklich hervorragend

Der Standard Drall der Europäischen Waffen (wie schon etliche Vorposter beschrieben) machen es aber leider unmöglich das volle Potential der Patrone auf längere Distanzen auszunutzen
Jagdlich eher vernachlässigbar - persönlich würde ich mir heute (wenn der Lauf hinüber ist) einen Atzl Lauf mit 7er Drall bauen lassen - jagdlich liebäugle ich mit dem 95 Grain Barnes LRX

Die Low Budget Variante wär die Ruger American in 243 - die hat von Haus aus einen kürzeren Drall - da gehen zum Beispiel auch die jagdlich hervorragenden Nosler Etip in 90 Grain. Selber ausprobiert also net nur vom hören sagen.

Führe die 243 jagdlich praktisch das ganze Jahr über (95% Reh, Rest Sika/Muffel/Rotwild/Sau) - nur bei den Stöberjagden/Riegler nehm ich was andres

Re: Alles zum Kaliber .243 WIN

Verfasst: Di 16. Mär 2021, 18:17
von Warnschuss
Lovec_SK hat geschrieben:
Di 16. Mär 2021, 01:21
Warnschuss hat geschrieben:
So 14. Mär 2021, 11:09
Mich würde aus sportlicher Sicht von den Besitzern einer .243 neben der Präzision und der Wiederladefreundlichkeit vor allem auch die Lauflebensdauer interessieren. Die .243 ist ja eine Patrone mit großem Öffnungsverhältnis, somit hält der Lauf für eine bestimmte Präzisionsanforderung zumindest in der Theorie nicht so lange wie z.B. bei einer .308, 6,5x55 oder .223.
Bei mir weniger als 1800 Schuss. Nachdem kam ein Präzisionsbruch und der Lauf war nicht mehr brauchbar. Nichtmal jagdlich.
Die Mehrheit davon waren full house Ladungen mit Lapua Scenar-L 90gr und Norma 203-B. Die Waffe war Howa 1500 Varmint.
Ein wichtiger Teil des Problems war auch der lange 10" Drall. Man kann damit keine schwere high BC Geschosse schiessen. Das habe ich mit hohe Vo des leichten Scenar-L kompensiert, wenn wollte ich mehr oder weniger mit 6,5mm Jungs mithalten... Mit einen kürzeren Drall, wie z.B. 7,5" oder 8" wäre die Lauflebensdauer sicher etwas besser - schwerere Geschosse, nicht so offensives Pulver = längere Lebensdauer.
Sonst feines Kaliber. Es braucht halt einen custom Lauf mit kurzen Drall, um das Potenzial richtig zu zeigen.
Danke für die Auskunft über Deine Erfahrungen mit diesem Kaliber, Lovec_SK! 1800 Schuss sind aus Sportschützensicht wirklich nicht gerade viel.

Re: Alles zum Kaliber .243 WIN

Verfasst: Di 16. Mär 2021, 20:12
von deni
forester_1 hat geschrieben:
Di 16. Mär 2021, 07:29
Habe einen R8 in der Jagdmatch Version

Schießt mit üblichen Teilmantel Geschossen und bis so 80 Grain bleifrei wirklich hervorragend

Der Standard Drall der Europäischen Waffen (wie schon etliche Vorposter beschrieben) machen es aber leider unmöglich das volle Potential der Patrone auf längere Distanzen auszunutzen
Jagdlich eher vernachlässigbar - persönlich würde ich mir heute (wenn der Lauf hinüber ist) einen Atzl Lauf mit 7er Drall bauen lassen - jagdlich liebäugle ich mit dem 95 Grain Barnes LRX

Die Low Budget Variante wär die Ruger American in 243 - die hat von Haus aus einen kürzeren Drall - da gehen zum Beispiel auch die jagdlich hervorragenden Nosler Etip in 90 Grain. Selber ausprobiert also net nur vom hören sagen.

Führe die 243 jagdlich praktisch das ganze Jahr über (95% Reh, Rest Sika/Muffel/Rotwild/Sau) - nur bei den Stöberjagden/Riegler nehm ich was andres
Fände ich budgettechnisch super interessant, aber auf der Ruger Hp find ich nur den 1:9 Drall :think:

War der 1:7 eventuell früher?

Danke & lg

Ps: sorry für‘s Querreinspringen :roll:

Re: Alles zum Kaliber .243 WIN

Verfasst: Mi 17. Mär 2021, 06:57
von forester_1
1:9 reicht für 90 Grain bleifrei oder auch 105 Amax zum Beispiel - macht schon einen Unterschied zum Standard 1:10
Schade dass Ruger in der 6 Creed einen noch kürzeren Drall verbaut - der wär auch für die 243 perfekt

Re: Alles zum Kaliber .243 WIN

Verfasst: Fr 24. Dez 2021, 22:47
von Koebi
Frohe Weihnachten alle miteinander. :)

Welche Lauflängen haben eure .243 Win Büchsen?
Ich überlege mir eine Bergara BA 13 in dem Kaliber zu kaufen. Leider gibt es das Kaliber nur mit einem 20 Zoll Lauf und einem 1:12 Drall.

Die Büchse soll jagdlich auf Rehwild in einem Feldrevier eingesetzt werden. Vorzugsweise mit dem 80 grain GMX oder FOX Geschoss.

Ein Bekannter könnte mir die Geschosse verladen, aber macht die kurze Lauflänge bei dem Kaliber überhaupt Sinn?

Viele Grüße
Koebi

Re: Alles zum Kaliber .243 WIN

Verfasst: So 26. Dez 2021, 02:06
von Lovec_SK
Die kurze Lauflänge ist nicht das Hauptproblem.
Ein 12"-er Drall ist in diesem Kaliber praktisch unbrauchbar und dieser wird mit Sicherheit die von dir gennante GMX und FOX Geschosse nicht stabilisieren...

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