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Blei im Blut

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Fangschuss
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Re: Blei im Blut

Beitrag von Fangschuss » Fr 27. Sep 2013, 08:02

mgritsch hat geschrieben:Milch hilft ein wenig. Grund: blei wird im körper ähnlich wie calcium "verwertet", ein überangebot an ca vermindert daher über das "konkurrenzprinzip" die aufnahme von pb ein wenig. Zur entgiftung wenns mal drin ist hilft es aber nicht. Statt milch könnts euch auch irgendwelche calciumtabletten reinhauen, bringt noch mehr.

Wenn blei mal drin ist, kann man es im prinzip sehr gut ausleiten mithilfe einer komplexbildner-therapie. Problem: du leitest auch viele andere wichtige spurenelemente aus, gehört also nicht gerade zur standardprophylaxe alle monate mal. Wird nur bei hohen belastungen gemacht. Zweites problem: finde mal einen arzt der sich damit auskennt...

Kontamination: vergessts "dampf" in zusammenhang mit blei, das gibts bei raumtemperatur nicht. Auch keine abschmelzungen von geschossböden, urbane legenden.

Hauptquelle: feinster bleistaub beim kugelfang. Schauts euch die highspeedaufnahmen vom werner mehl an wie geschosse zerplatzen wenn sie auftreffen. Die werden zum teil pulverisiert. Bei uns im keller sieht man den typischen grauen staub auf den recht hellen holzverblendungen auch gut, in dunkleren löchern geht das schon mal im allgemeinen dreck unter. Bleistaub auf den fingern ist im nu auch im mund, so diszipliniert kannst gar ned sein... Einatmen sowieso... Ein wenig wird über die haut resorbiert...

Zweite hauptquelle sind bleiverbindungen im zündsatz, direkt vor der nase feinst zerstäubt. Bitte tief durchatmen und den pulverduft geniessen :) kannst wenig dagegen machen.

Alles halb so wild, oder wollts gesund sterben?


Dampf nicht, das ist klar. Aber Bleioxide und eher nicht klassischer Staub. Aus Blei machst nicht so schnell lungengängigen Staub (3 bis 5 µ), das Material ist sehr duktil, der nicht rasch sedimentiert. Das, was nach dem Schuss übrig bleibt sind eher die PbxOy. Und die sind auf der Waffe...

Wer übrigens eine interessante Diplomarbeit, die Bleiquellen beim Schießen zu bestimmen...

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Re: Blei im Blut

Beitrag von Xandl » Fr 27. Sep 2013, 10:26

Dampf, Abschmelzungen vom Geschoßboden.... habe ich auch nicht für möglich gehalten.

Nur was ist dann das silbrige Zeug, das ich mit einem spitzen Werkzeug aus dem Kompensator meiner open-Kanone kratze nachdem ich Geschoße mit offenem Boden verschossen habe? Das selbe silbrige Zeug ist nicht da, wenn ich Geschoße verwende, die rundum Kupfer oder was weiß ich was haben.

Alex

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Re: Blei im Blut

Beitrag von mgritsch » Fr 27. Sep 2013, 20:16

raptor hat geschrieben:Das mit dem Blutspenden ist womöglich eine gute Idee, oder? Man muss aber zeitnahe zum Training spenden, weil das Blei im Blut eine kurze Halbwertszeit hat, oder?


wie gesagt, blei wird sehr ähnlich wie calcium verwertet, daher u.a. auch in knochengewebe eingebaut.
bleikontaminationen sind daher nicht nur im blut zu finden, da haben die meisten dinge sowieso nur eine eher kurze halbwertszeit da leber und nieren dauernd fleissig am putzen sind. eine einmalige einnahme von blei verschwindet auch wieder rasch. für den aufbau eines pegels musst du über längere zeit dauernd aufgenommen haben. wann war bei deiner untersuchung die blutabnahme? kurz nach dem letzten mal schiessen? könnte dann sein dass der wert noch etwas verfälscht war weil er nur den kurzfristigen "restpeak" angezeigt hat.
du baust vielmehr ein bleidepot in knochen (und anderen "langsamen" geweben) auf, aus dem das blei ständig abgegeben wird. selbst bei einer volltransfusion mit völlig unbelastetem blut würde nach kurzer zeit der "pegel" wieder da sein.
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Re: Blei im Blut

Beitrag von Maggo » Fr 27. Sep 2013, 21:13

Da die meisten VM schießen und viele Geschosse auch schon komplett abgekapselt sind ist das Geschoss an sich als Bleiquelle auszuschließen.
Wie es mit Schützen aussieht die nur Bleigeschosse verwenden,wäre mal interessant.
Die größte Bleiquelle an sich wird am Zündhütchen liegen.
Pistolen und Revolverschützen werden sicher am höchsten belastet sein am ehesten in geschlossenen Räumen mit schlechter oder gar keiner Lüftung.

Wer übrigens eine interessante Diplomarbeit, die Bleiquellen beim Schießen zu bestimmen...


Eigendlich schon,nur besteht da eigendlich recht wenig an Interesse,Wohl nicht etwa weil es fast keine Schützen gibt die an einer Bleivergiftung gestorben sind bzw. es keine wirklich ernsthaften Gesundheitlichen Schäden an Schützen aufgrund der Bleibelastung gibt ..........
Ich bin mir sicher das man täglich mehr Schmutz und Schadstoffe einatmet,und Giftstoffe über die Nahrung aufnimmt als man Blei beim Schießen/gelegendlichen Schießen abbekommt.
Dennoch ist es gut wenn man über das Problem mit der Bleibelastung beim Schießen nachdenkt und auch gewisse vorkehrungen trifft.
Wer mit Halbautomaten Schießt ist zu faul zum Repetieren! :D

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Re: Blei im Blut

Beitrag von pastrana199 » Sa 28. Sep 2013, 05:23

Maggo hat geschrieben:Ich bin mir sicher das man täglich mehr Schmutz und Schadstoffe einatmet,und Giftstoffe über die Nahrung aufnimmt als man Blei beim Schießen/gelegendlichen Schießen abbekommt.

Ich glaube du irrst dich. Das ist genau der Satz den sich alle einreden, die es nicht wahr haben wollen, dass es doch ein Gesundheitsrisiko sein kann.
Das ist aber nur meine Meinung. Hier ist jeder verantwortungsbewusst genug um das selbst zu entscheiden.

DVC

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Re: Blei im Blut

Beitrag von Fangschuss » Sa 28. Sep 2013, 07:21

pastrana199 hat geschrieben:
Maggo hat geschrieben:Ich bin mir sicher das man täglich mehr Schmutz und Schadstoffe einatmet,und Giftstoffe über die Nahrung aufnimmt als man Blei beim Schießen/gelegendlichen Schießen abbekommt.

Ich glaube du irrst dich. Das ist genau der Satz den sich alle einreden, die es nicht wahr haben wollen, dass es doch ein Gesundheitsrisiko sein kann.
Das ist aber nur meine Meinung. Hier ist jeder verantwortungsbewusst genug um das selbst zu entscheiden.

DVC



Man sollte ganz klar jede Art der Vergiftung vermeiden, die Werte der Kontamination so niedrig wie möglich halten. Allerdings glaube ich nicht, dass man die Bleiwerte im Blut mit Staubschutzmasken wesentlich reduzieren kann. Es ist nicht geklärt, wie das Blei so volatil wird. Das Blei dürfte eher über den Hautkontakt kommen.

Im Bereich der Wolframaufbereitung sterben viele Leute nach Jahren an Krebs. Allerdings entstehen bei der Reduktion von Wolfram feine Pulver, die auch über die Atmung aufgenommen werden (bzw. ist das Oxid schon ein Pulver).

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Re: Blei im Blut

Beitrag von Fangschuss » Sa 28. Sep 2013, 07:25

Maggo hat geschrieben:Da die meisten VM schießen und viele Geschosse auch schon komplett abgekapselt sind ist das Geschoss an sich als Bleiquelle auszuschließen.
Wie es mit Schützen aussieht die nur Bleigeschosse verwenden,wäre mal interessant.
Die größte Bleiquelle an sich wird am Zündhütchen liegen.
Pistolen und Revolverschützen werden sicher am höchsten belastet sein am ehesten in geschlossenen Räumen mit schlechter oder gar keiner Lüftung.

Wer übrigens eine interessante Diplomarbeit, die Bleiquellen beim Schießen zu bestimmen...


Eigendlich schon,nur besteht da eigendlich recht wenig an Interesse,Wohl nicht etwa weil es fast keine Schützen gibt die an einer Bleivergiftung gestorben sind bzw. es keine wirklich ernsthaften Gesundheitlichen Schäden an Schützen aufgrund der Bleibelastung gibt ..........
Ich bin mir sicher das man täglich mehr Schmutz und Schadstoffe einatmet,und Giftstoffe über die Nahrung aufnimmt als man Blei beim Schießen/gelegendlichen Schießen abbekommt.
Dennoch ist es gut wenn man über das Problem mit der Bleibelastung beim Schießen nachdenkt und auch gewisse vorkehrungen trifft.


Interessant wäre so eine Arbeit trotzdem. Nur zwei Dinge machen Probleme: 1.) Auf fast allen Universitäten gibt es eben eine Aversion gegen das Schießen. 2.) Die Kosten der begleitenden Analytik sind hoch und müssten von jemanden abgedeckt werden (+ kleines Entgelt für die den Diplomanden).

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Re: Blei im Blut

Beitrag von raptor » So 29. Sep 2013, 06:13

Naja, grundsäztliche Arbeiten darüber gibt es schon: http://edoc.ub.uni-muenchen.de/9920/1/D ... tthias.pdf

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Re: Blei im Blut

Beitrag von Hellboy » Di 8. Apr 2014, 13:33

um mal was aktuelles zum thread beizutagen, und keinen neuen anzufangen:

war vor 2 wochen beim doc (ned beim steel), aderlass und so. heute die ergebnisse bekommen, mein bleiwert liegt bei 45,8ug/dl !

schiessen tu ich seit gut 2 jahren ffw, seit ca 6 monaten auch ipsc. schiesse im schnitt 2x/woche je 1-200 schuss, manchmal auch mehr - geschosse ares und h&n 9mm. quasi immer indoor

für mich heissts also in zukunft unbedingt immer maske auf, ned nur wenn ich mehr schiesse oder bei bewerben helfe (abkleben ohne maske is klar no-go)

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Re: Blei im Blut

Beitrag von yoda » Di 8. Apr 2014, 13:44

Hellboy hat geschrieben:...mein bleiwert liegt bei 45,8ug/dl ...

Is des viel ?

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Re: Blei im Blut

Beitrag von Hellboy » Di 8. Apr 2014, 13:52

yoda hat geschrieben:
Hellboy hat geschrieben:...mein bleiwert liegt bei 45,8ug/dl ...

Is des viel ?


für einen bleibarren ned. für einen mensch ziemlich

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Re: Blei im Blut

Beitrag von BigBen » Di 8. Apr 2014, 13:53

yoda hat geschrieben:
Hellboy hat geschrieben:...mein bleiwert liegt bei 45,8ug/dl ...

Is des viel ?


45,80 µg/dl wäre extrem bedenklich, das wären immerhin 458 µg/l ...kann mir fast nicht vorstellen dass der Wert richtig ist...das wäre über den Maximalwerten der vorher im Thread angeführten Studie.
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Re: Blei im Blut

Beitrag von Hellboy » Di 8. Apr 2014, 14:03

hab auch grad noch mal in die studie gschaut, im grunde sollt ich wohl schon iwo liegen.

egal, der wert heisst höchste eisenbahn, selbst wenns um 20 ned stimmen sollte

Bud Spencer

Re: Blei im Blut

Beitrag von Bud Spencer » Di 8. Apr 2014, 14:18

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Zuletzt geändert von Bud Spencer am Di 10. Mai 2016, 07:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Blei im Blut

Beitrag von Hellboy » Di 8. Apr 2014, 14:23

hab ich auch schon überlegt. mal schaun, vll helfen die geplanten gegenmaßnahmen, sonst muss ich wirklich auf vollmantel umsteigen


btw; wennst scho zum aderlass gehst, kannst des a noch gleich checken lassen ;)

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