Blei im Blut

[Flying Dog]

Ich muss das hier wieder aufwärmen, nachdem die Grenzwerte für Blei (im Labor) kürzlich herabgesetzt wurden: Kennt hier jemand einen Arzt, der einem den Bleiwert ausdeutschen und ins Verhältnis setzen kann?

Ich hab mir bekannte Allgemeinmediziner und Arbeitsmediziner danach gefragt und auch mit dem Labor telefoniert - die deswegen sogar weiter nach Deutschland telefoniert haben - und im Grunde hat keiner eine Ahnung, was der Wert in Realität bedeutet (was wunderbar aussagt, von wievielen Menschen man tatsächlich die Bleiwerte kennt), abgesehen von der angenommenen Auswirkung auf Kinder.

Danke für jeden hilfreichen Hinweis.

[Trugor]

Jetzt aus dem Blauen: Hämatologie im AKH? Die müssten sowas wissen (bzw: wer, wenn nicht die?)...

[Flying Dog]

Ist sowas nicht eher Sache der Toxikologie? Aber ich werd wohl einfach mal alle wahrscheinlichen Stationen abfragen.

[Coolhand1980]

Ich denke, du musst deine Frage präziser stellen.
Es ist bei Schadstoffbelastung so, dass du, je höher die Belastung ist, mit dem analog vermehrten Auftreten von Symptomen und Beschwerden rechnen musst. Es gibt da keine tatsächliche Grenzen, ab wo es wie genau schädlich wird.
Je mehr, desto schädlicher, je weniger, desto besser. Und das weiß man meistens aufgrund von Langzeitstudien, die
als Ergebnis eine Wahrscheinlichkeit von Erkrankungen präsentieren.
Die bei Giftstoffen verwendete Grenze "LD50" besagt ja auch nur, dass ein Stoff in einer gewissen Menge aufs Körpergewicht mit 50% Wahrscheinlichkeit zum Tod führt.

Ich hab hier einen Artikel, der vielleicht interessant ist für dich. Der ist zwar schon älter, aber Blei ist noch immer
nicht gut für uns...
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ ... igen%20ist.

[Flying Dog]

Vielen Dank, aber der Artikel reiht sich wunderbar in das ein, was ich bisher zu diesem Thema gelesen und gehört habe und sagt letztlich nur sehr wenig aus. Klar ist Blei giftig und insbesondere für Kinder (wie alles), aber die Kohorte dieser - selbstverständlich kalifornischen Studie - ist zu klein (abgesehen vom unbekannten Zeitraum) um eine tatsächliche Aussage treffen zu können und die Risiken, von denen gesprochen wird, spielen jedenfalls eine untergeordnete Rolle wenn man sie ins Verhältnis zu anderen Risikoerhöhungen stellt, die der allgemeine Lebenswandel, das Leben in/um eine Großstadt, Alkohol, Zigaretten, Stress, etc... mit sich bringt.

Es ist ein weiteres, klarer Weise unnötiges Risiko, aber muss ich mich bei 96ug/l zu fürchten beginnen, oder in welchem Verhältnis steht das? Zb im Vergleich zu anderen Schützen?

Bis lang habe ich nur krude Meinungen und Theorien, die sich analog zu den Strahlengrenzwerten der Allgemeinbevölkerung verhalten und deren Diskrepanz zu den Grenzwerten beruflich exponierter Personen.