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Preisgestaltung CZ: USA vs. Europa

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tousibaer
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Re: Preisgestaltung CZ: USA vs. Europa

Beitrag von tousibaer » Di 12. Sep 2023, 13:18

Lt. Statistik Austria:
https://www.statistik.at/statistiken/vo ... paritaeten

Kaufkraft A: 110
Kaufkraft EU: 100
Kaufkrakt SK: 91,8

Erklärt sicher auch einen Teil des Preisunterschiedes.

Grüße

gewo
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Re: Preisgestaltung CZ: USA vs. Europa

Beitrag von gewo » Di 12. Sep 2023, 13:24

rider650 hat geschrieben:
Di 12. Sep 2023, 12:13
Der wichtigste Faktor ist immer noch die Zahlungsbereitschaft der Kunden. Wenn die nicht da ist gibt es schlimmstenfalls kein Angebot, und wenn sie sehr hoch ist, schießen die Preise durch die Decke.
nicht im gegenstaendlichen fall

die waffenhersteller betreiben den zivilen absatz als "nebengeschaeft"
der fa {hier einen beliebiebigen waffenhersteller einsetzen} ist es relativ egal ob im zivilmarkt was abgesetzt wird oder nicht.
auch wenn auf den ersten blick die zivilen umsaetze garnicht soooooo gering aussehen ... es stehen ihnen deutlich hoehere kosten gegenueber als im militaergeschaeft

von da her ist dem hersteller die "zahlungsbereitschaft der kunden" komplett egal

die ist nur fuer den handel wichtig
und der kann den einstandspreis seitens des herstellers ned beeinflussen
und die laufenden standortkosten bestenfalls durch eine uebersiedelung ins ausland, was defacto keiner macht
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Re: Preisgestaltung CZ: USA vs. Europa

Beitrag von gewo » Di 12. Sep 2023, 13:48

tousibaer hat geschrieben:
Di 12. Sep 2023, 13:18
Lt. Statistik Austria:
https://www.statistik.at/statistiken/vo ... paritaeten
Kaufkraft A: 110
Kaufkraft EU: 100
Kaufkrakt SK: 91,8

Erklärt sicher auch einen Teil des Preisunterschiedes.
erklaert vor allem die unterschiede in den einstandspreisen
die hersteller scheinen sich an dem zu orientieren ....?
der CZ haendler zahlt ca in dieser groessenordnung weniger im grosshandel als wir
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Re: Preisgestaltung CZ: USA vs. Europa

Beitrag von MartinRaml » Di 12. Sep 2023, 13:54

Ich hab mich unlängst mit einem Händler bei einer Hausmesse in Ried unterhalten und der hat gemeint, dass die Margen bei den Waffen recht klein sind. Der Verdienst kommt mehr von Kleinzeug und Zubehör, da sind die Margen viel grösser.

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Re: Preisgestaltung CZ: USA vs. Europa

Beitrag von twin2000 » Di 12. Sep 2023, 13:57

MartinRaml hat geschrieben:
Di 12. Sep 2023, 13:54
Der Verdienst kommt mehr von Kleinzeug und Zubehör, da sind die Margen viel grösser.
da auch ned

aber bei den fetzen hast die mega margen ....
so plus minus der fuenf bis zehnfache aufschlag wie bei waffen

shaper
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Re: Preisgestaltung CZ: USA vs. Europa

Beitrag von shaper » Di 12. Sep 2023, 15:21

gewo hat geschrieben:
Di 12. Sep 2023, 09:32
RAR hat geschrieben:
Di 12. Sep 2023, 07:52
haberl1204 hat geschrieben:
So 10. Sep 2023, 23:14
Mich würd da viel mehr interessieren, warum da Slowakische Händler eune tikka tac um unter 2100€ verkaufen kann und bei uns des Teil mittlerweile fast 3k kostet...
Löhne und lohnabhängige Abgaben? Mieten? Energiekosten? Kosten pro Arbeitsstunde (a.k.a. Arbeitszeit)? Umschlagshäufigkeit (a.k.a. Anzahl der Verkäufe pro Periode)?
immobilien preisindex (deloitte, 2021)
https://www2.deloitte.com/content/dam/D ... x-2021.pdf
CZ Brünn € 2.856,-/ m2
AT wien € 5.248,-/ m2
AT +83%

strompreis gewerbe
CZ 13cent
AT 45cent
AT + 346%

einkommensteuersatz
CZ 15% flat
AT 50% (progressiv, ab 5.670,- brutto mntl)
AT +333%

durchschnittslohn pro stunde
CZ 03,41 bei 163h pro monat ( https://www.tschechien-wirtschaft.de/ar ... ur-341-eur )
AT 16,63 bei 147h pro monat ( https://www.jobted.at/gehalt )
AT +487%

das erklaert deutlich MEHR als den preisunterschied fuer die tikka
CZ 2.100,-
AT 3.000,-
AT +42%

und der unterschied wird klarerweise nochmal aliqot groesser werden wenn es tatsaechlich zu einer kollektivvertrags gehalts erhoehung von ueber 10% im handel kommen sollte
no na .... denn es sind die kostenfaktoren die das preisniveau im handel erzeugen, ned die leasingrate vom lambo


das "kleinzeug" wie
- knapp fuenfstellige kammerumlage ím jahr oder
- die landesabgaben die auch im sehr niedrigen einstelligen %-satz vom UMSATZ (!) liegt
sowie die komplizierteren gewerbezulassungen (ich wart grad wieder seit knapp fuenf monaten auf den abschluss eines betriebsanlagengenehmigungsverfahrens)
macht auch was aus, ist da aber noch garned mitgerechnet
Beim Lohn vergleichst du CZ Angaben aus 2006 mit AT Löhnen aus 2023.
Mittlerweile sind im Facharbeiter- und Angestelltenbereich die Löhne mindestens bei 50% von AT.

Die Strompreise in CZ sind mittlerweile höher als in AT, die (vorläufige) Deckelung nimmt allerdings einigen Druck heraus.

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Re: Preisgestaltung CZ: USA vs. Europa

Beitrag von twin2000 » Di 12. Sep 2023, 15:47

shaper hat geschrieben:
Di 12. Sep 2023, 15:21
Beim Lohn vergleichst du CZ Angaben aus 2006 mit AT Löhnen aus 2023.
Mittlerweile sind im Facharbeiter- und Angestelltenbereich die Löhne mindestens bei 50% von AT.
auch wenn man vermutlich vorsicht walten lassen sollte wann man daten von einer internetseite mit dem domainnamen "powidl.info" zitiert ....

laut denen ist der aktuelle durchschnittslohn im jahr 2020 € 1480,- brutto (12x jaehrlich)
das sind € 17.760,- brutto jaehrlich
https://www.powidl.info/service-1/l%C3% ... tschechien

in oesterreich laut der seite der AK € 2484,- (14x)
das sind € 34.776,- brutto jaehrlich
https://ooe.arbeiterkammer.at/interesse ... reich.html

die abzuege von brutto auf netto in AT sind mit ueber 27% aber wesentlich hoeher als in CZ wo man nur ca 16% diferenz zwischen brutto und netto hat
https://kalkulacky.idnes.cz/kalkulacky.aspx?typ=mzdova
https://onlinerechner.haude.at/Brutto-Netto-Rechner/

CZ wird dzt also ein beim median gehalt ein netto lohn level von knapp unter 40% von AT haben

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Re: Preisgestaltung CZ: USA vs. Europa

Beitrag von shaper » Di 12. Sep 2023, 16:00

twin2000 hat geschrieben:
Di 12. Sep 2023, 15:47
shaper hat geschrieben:
Di 12. Sep 2023, 15:21
Beim Lohn vergleichst du CZ Angaben aus 2006 mit AT Löhnen aus 2023.
Mittlerweile sind im Facharbeiter- und Angestelltenbereich die Löhne mindestens bei 50% von AT.
war ned absicht

auch wenn man vermutlich vorsicht walten lassen sollte wann man daten von einer internetseite mit dem domainnamen "powidl.info" zitiert ....

laut denen ist der aktuelle durchschnittslohn im jahr 2020 € 1480,- brutto (12x jaehrlich)
das sind € 17.760,- brutto jaehrlich
https://www.powidl.info/service-1/l%C3% ... tschechien

in oesterreich laut der seite der AK € 2484,- (14x)
das sind € 34.776,- brutto jaehrlich
https://ooe.arbeiterkammer.at/interesse ... reich.html

die abzuege von brutto auf netto in AT sind mit ueber 27% aber wesentlich hoeher als in CZ wo man nur ca 16% diferenz zwischen brutto und netto hat
https://kalkulacky.idnes.cz/kalkulacky.aspx?typ=mzdova
https://onlinerechner.haude.at/Brutto-Netto-Rechner/

CZ wird dzt also ein beim median gehalt ein netto lohn level von knapp unter 40% von AT haben
Die Lohnabzüge - also das was der Arbeitnehmer bekommt - sind für die Kosten des Betriebs ja wurscht.

shaper
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Re: Preisgestaltung CZ: USA vs. Europa

Beitrag von shaper » Di 12. Sep 2023, 16:16

P.S.: erwischt ;)

P.P.S.: um zukünftig ned von powidl.info zitieren zu müssen: die OECD hat a sehr kuhles data warehouse:
https://data.oecd.org/earnwage/average- ... ator-chart
Average wage CZ 2022: 33.476 USD
Average wage AT 2022: 63.802 USD

Aus dem beruflichen Umfeld weis ich dass die Löhne von 2022 auf 2023 in SK und CZ noch stärker als in AT gestiegen sind, also wird der Abstand zwischen den Ländern weiter schrumpfen.
Im white-collar-Bereich ist die Lücke noch kleiner, da verdienen leitende Angestellte ca. 75% der AT Pendants.

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Re: Preisgestaltung CZ: USA vs. Europa

Beitrag von twin2000 » Di 12. Sep 2023, 16:32

shaper hat geschrieben:
Di 12. Sep 2023, 16:16
Aus dem beruflichen Umfeld weis ich dass die Löhne von 2022 auf 2023 in SK und CZ noch stärker als in AT gestiegen sind, also wird der Abstand zwischen den Ländern weiter schrumpfen.
um mehr als die 10% die sie bei uns gestiegen sind?

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Re: Preisgestaltung CZ: USA vs. Europa

Beitrag von shaper » Di 12. Sep 2023, 16:41

twin2000 hat geschrieben:
Di 12. Sep 2023, 16:32
shaper hat geschrieben:
Di 12. Sep 2023, 16:16
Aus dem beruflichen Umfeld weis ich dass die Löhne von 2022 auf 2023 in SK und CZ noch stärker als in AT gestiegen sind, also wird der Abstand zwischen den Ländern weiter schrumpfen.
um mehr als die 10% die sie bei uns gestiegen sind?
In dem Industrieumfeld in dem ich tätig bin ja.
Und da CZ in den letzten 5 Jahren eine Arbeitslosigkeit von +/- 2,50% hat vs. +/- 5,00% in AT, ist der Wettbewerb um gute Arbeitskräfte noch härter als bei uns. https://data.oecd.org/unemp/unemployment-rate.htm

RAR
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Re: Preisgestaltung CZ: USA vs. Europa

Beitrag von RAR » Di 12. Sep 2023, 18:32

shaper hat geschrieben:
Di 12. Sep 2023, 16:00
Die Lohnabzüge - also das was der Arbeitnehmer bekommt - sind für die Kosten des Betriebs ja wurscht.
Der Satz könnte etwas mehr Sorgfalt vertragen. Ich interpretiere mal:

Die Lohnabzüge bekommt der Arbeitnehmer nicht. Trotzdem stellt der gesamte "Brutto-Brutto-Lohn" Kosten für den Betrieb dar, denn es ist völlig unerheblich aus welchem Grund das Geld abfließt, es sind bei betrieblichem Zweck eben betriebliche Aufwendungen.

Gehen wir von den oben angeführten 2484,- 14x brutto p.a. aus, dann liegen die Dinge wie folgt:

Der Arbeitnehmer bekommt 25705,04 ausbezahlt
Die Sozialversicherungen erhalten vom Arbeitnehmer 6251,72
Das Finanzamt erhält vom AN 2819,-

Der Unternehmer überweist an die SV (Dienstgeberanteil) 7288,62 zusätzlich,
an den Familienlastenausgleichsfonds gehen 1286,74
als Zuschlag Dienstgeberbeitrag werden 132,16 fällig
an Kommunalsteuer (Wien) 1034,28
und in die betriebliche Vorsorgekasse gehen 532,14.

Somit sind die Kosten für einen Arbeitnehmer, der mit 25705,04 nach Haus geht, 45058,94.

Und was daran "wurscht" sein sollte, kann ich leider nicht herleiten. Dafür aber die übliche betriebswirtschaftliche Stundenkostenkalkulation für diesen AN:

52 Wochen hat das Jahr
- 5 Wochen Urlaub
- 2 Woche Feiertage
- 2 Wochen Krankenstände
ergibt 43 Leistungswochen (Schulungen, etc. gehen davon wieder ab, aber sei's drum)

43 Wochen x 38.5 Leistungsstunden ergibt 1655,5 Stunden pro Jahr.
Dividieren wir die Kosten 45058,94 durch die 1655,5 Leistungsstunden kommen wir auf kalkulatorische Stundenkosten von € 27,22

Weil betriebswirtschaftlich der Preis des Geldes Prozente (Zinsen) sind, werden alle Kosten früher oder später in der Kalkulation mit Zuschlägen versehen. Somit wird dann im Schnitt das Doppelte bis Dreifache, je nach Branche, als Nettostundensatz verrechnet und dann die Mehrwertsteuer zugeschlagen.

Das erklärt auch, warum die Senkung der Arbeitszeiten bei vollem Lohnausgleich weit mehr Dramatik birgt, als auf den ersten Blick scheint:

Wenn statt 38,5 Stunden nur noch 32 Stunden/Woche gearbeitet wird, steigen die Kosten pro Stunde um
(45058 / (43 x 32)) - 27,22 = € 5,53; Der Stundensatz beträgt dann 32,75, die Lohnempfänger müssen dann aber das zwei- bis dreifache dieser Kosten für Käufe aufwenden. Also zum Mitdenken:

Das Jahreseinkommen bleibt unverändert, die Kosten pro erworbener Stunde (vom Installateur bis zum Zahnarzt) steigen aber von "irgendwo" um die 68 Euro auf um die 82 Euro. Der Effekt (oder das politische Kalkül) besteht darin, Menschen zunehmen in das DIY zu drängen , weil der Zukauf von professionellen Leistungen (und da ist aber alles gemeint, auch die AN-Kosten der Lebensmittelketten) zunehmend verteuert wird.

Und so öffnet sich die Preisschere in den "entwickelteren" Staaten und sorgt für eine längerfristige Nivellierung aller Regionen Europas, zugunsten der alles dominierenden Industrie, die durch die Umschlagshäufigkeit den regionalen Kleinunternehmer fast nach Belieben unterlaufen kann.
Wer andere bezwingt, ist kraftvoll.
Wer sich selbst bezwingt, ist unbezwingbar.

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Re: Preisgestaltung CZ: USA vs. Europa

Beitrag von shaper » Mi 13. Sep 2023, 04:40

RAR hat geschrieben:
Di 12. Sep 2023, 18:32
shaper hat geschrieben:
Di 12. Sep 2023, 16:00
Die Lohnabzüge - also das was der Arbeitnehmer bekommt - sind für die Kosten des Betriebs ja wurscht.
Der Satz könnte etwas mehr Sorgfalt vertragen. Ich interpretiere mal:

Die Lohnabzüge bekommt der Arbeitnehmer nicht. Trotzdem stellt der gesamte "Brutto-Brutto-Lohn" Kosten für den Betrieb dar, denn es ist völlig unerheblich aus welchem Grund das Geld abfließt, es sind bei betrieblichem Zweck eben betriebliche Aufwendungen.

Gehen wir von den oben angeführten 2484,- 14x brutto p.a. aus, dann liegen die Dinge wie folgt:

Der Arbeitnehmer bekommt 25705,04 ausbezahlt
Die Sozialversicherungen erhalten vom Arbeitnehmer 6251,72
Das Finanzamt erhält vom AN 2819,-

Der Unternehmer überweist an die SV (Dienstgeberanteil) 7288,62 zusätzlich,
an den Familienlastenausgleichsfonds gehen 1286,74
als Zuschlag Dienstgeberbeitrag werden 132,16 fällig
an Kommunalsteuer (Wien) 1034,28
und in die betriebliche Vorsorgekasse gehen 532,14.

Somit sind die Kosten für einen Arbeitnehmer, der mit 25705,04 nach Haus geht, 45058,94.

Und was daran "wurscht" sein sollte, kann ich leider nicht herleiten. Dafür aber die übliche betriebswirtschaftliche Stundenkostenkalkulation für diesen AN:

52 Wochen hat das Jahr
- 5 Wochen Urlaub
- 2 Woche Feiertage
- 2 Wochen Krankenstände
ergibt 43 Leistungswochen (Schulungen, etc. gehen davon wieder ab, aber sei's drum)

43 Wochen x 38.5 Leistungsstunden ergibt 1655,5 Stunden pro Jahr.
Dividieren wir die Kosten 45058,94 durch die 1655,5 Leistungsstunden kommen wir auf kalkulatorische Stundenkosten von € 27,22

Weil betriebswirtschaftlich der Preis des Geldes Prozente (Zinsen) sind, werden alle Kosten früher oder später in der Kalkulation mit Zuschlägen versehen. Somit wird dann im Schnitt das Doppelte bis Dreifache, je nach Branche, als Nettostundensatz verrechnet und dann die Mehrwertsteuer zugeschlagen.

Das erklärt auch, warum die Senkung der Arbeitszeiten bei vollem Lohnausgleich weit mehr Dramatik birgt, als auf den ersten Blick scheint:

Wenn statt 38,5 Stunden nur noch 32 Stunden/Woche gearbeitet wird, steigen die Kosten pro Stunde um
(45058 / (43 x 32)) - 27,22 = € 5,53; Der Stundensatz beträgt dann 32,75, die Lohnempfänger müssen dann aber das zwei- bis dreifache dieser Kosten für Käufe aufwenden. Also zum Mitdenken:

Das Jahreseinkommen bleibt unverändert, die Kosten pro erworbener Stunde (vom Installateur bis zum Zahnarzt) steigen aber von "irgendwo" um die 68 Euro auf um die 82 Euro. Der Effekt (oder das politische Kalkül) besteht darin, Menschen zunehmen in das DIY zu drängen , weil der Zukauf von professionellen Leistungen (und da ist aber alles gemeint, auch die AN-Kosten der Lebensmittelketten) zunehmend verteuert wird.

Und so öffnet sich die Preisschere in den "entwickelteren" Staaten und sorgt für eine längerfristige Nivellierung aller Regionen Europas, zugunsten der alles dominierenden Industrie, die durch die Umschlagshäufigkeit den regionalen Kleinunternehmer fast nach Belieben unterlaufen kann.
tl;dr

Ich hab mich auf den Post von twin2000 bezogen der die brutto-netto Rechnung auf Arbeitnehmerseite angeführt hat. Das ist aber für die betriebliche Seite bzw. die Kalkulation des Arbeitnehmers „wurscht“; der muss sich nur ansehen was ihm die Arbeitsstunde des Mitarbeiters ansehen kostet („Lohnnebenkosten“), daran hast du dich zumindest für AT abgearbeitet.
Zum ursprünglichen Thema, nämlich wie sich die Herstellkosten zwischen CZ und AT vergleichen, fehlt der Vergleich zu CZ, stattdessen gibts irgendeinen wirtschaftspolitischen Sermon.
Danke.

twin2000
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Re: Preisgestaltung CZ: USA vs. Europa

Beitrag von twin2000 » Mi 13. Sep 2023, 09:16

shaper hat geschrieben:
Mi 13. Sep 2023, 04:40
....der muss sich nur ansehen was ihm die Arbeitsstunde des Mitarbeiters ansehen kostet („Lohnnebenkosten“)....
eigentlich nein

einem DG ist es wichtig dass seine DN einen entsprechend hohen anteil des betrags den er fuer ihre arbeitsleistung aufwendet auch tatsaechlich erhalten. denn nur bei ausreichender entlohnung wird der DN den job gern machen und menschen die einen taetigkeit gerne machen sind effektiver, sorgfaeltiger und kundenorientierter als jene die der meinung sind sie haetten mehr verdient und sind unterbezahlt.

hohe abzuege und ein geringes rest-netto vom brutto muessen daher ggf vom DG durch eine hoehere bezahlung an den DN ausgeglichen werden, die wiederrum zwingend zu hoeheren preisen der waren und dienstleistungen fuehrt und die marktverhaeltnisse zu gunsten der mitbewerber verbessert (siehe anfangsposting)

von da her kann es einem DG keineswegs egal sein wie viel der staat dem DN dann vom brutto noch wegnimmt

shaper
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Re: Preisgestaltung CZ: USA vs. Europa

Beitrag von shaper » Mi 13. Sep 2023, 12:15

twin2000 hat geschrieben:
Mi 13. Sep 2023, 09:16
shaper hat geschrieben:
Mi 13. Sep 2023, 04:40
....der muss sich nur ansehen was ihm die Arbeitsstunde des Mitarbeiters ansehen kostet („Lohnnebenkosten“)....
eigentlich nein

einem DG ist es wichtig dass seine DN einen entsprechend hohen anteil des betrags den er fuer ihre arbeitsleistung aufwendet auch tatsaechlich erhalten. denn nur bei ausreichender entlohnung wird der DN den job gern machen und menschen die einen taetigkeit gerne machen sind effektiver, sorgfaeltiger und kundenorientierter als jene die der meinung sind sie haetten mehr verdient und sind unterbezahlt.

hohe abzuege und ein geringes rest-netto vom brutto muessen daher ggf vom DG durch eine hoehere bezahlung an den DN ausgeglichen werden, die wiederrum zwingend zu hoeheren preisen der waren und dienstleistungen fuehrt und die marktverhaeltnisse zu gunsten der mitbewerber verbessert (siehe anfangsposting)

von da her kann es einem DG keineswegs egal sein wie viel der staat dem DN dann vom brutto noch wegnimmt
Bitte mich vollständig zitieren, ich schrieb "für die Kalkulation". Im makroökonomischen Sinn ist es natürlich super für den DG wenn der DN mehr Netto vom Brutto hat.

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