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Stossboden eingedellt???

Von Waffenpflege bis hin zu Pimp my gun!
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Fangschuss
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Re: Stossboden eingedellt???

Beitrag von Fangschuss » Mi 27. Nov 2013, 20:44

simultan4 hat geschrieben:Zu 99,937% auszuschliessen, dass es schon war.

Putze zwar nur alle paar hundert Schuss, dafür aber blitze blank.
Jeden(!) einzelnen Teil, nicht nur die 'Hauptreinigung'.



Produktionsfehler beim Härten, würde ich sagen. Der Stoßboden wird ja nicht so durchgehärtet, wie andere Teile, da er sonst durch die wiederholte elastische Belastung spröde wird. Offenbar ist dieses Teil da aber gänzlich duktil.

Bei anderen FFW bricht er auch mal (z.b. aktuell H&K P8).

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simultan4
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Re: Stossboden eingedellt???

Beitrag von simultan4 » Do 28. Nov 2013, 04:46

:cry:

Bin noch immer etwas skeptisch... da die Waffe, zum Kaufdatum, ja nicht mehr neu war:
Beschuss-Stempel vom Jahr 2000.
Und, dass mein Vorgänger in 10-12 Jahren weniger als ich schoss, bezweifle ich.
Bin auf etwa 500 Schuss im Moment.
Leider kann ich den letzten Waffenhalter nimmer fragen.

Suche noch immer die Schuld bei meinen Wiederladekünsten.... :(

Wie würde denn so ein Schaden behoben werden?
Zuschweißen? Neu bohren, härten?
Eine Buchse einsetzen? Mein Revolvi hat da eine Buchse drin. :think:
Worauf ist zu achten, wenn ich das mache?
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Re: Stossboden eingedellt???

Beitrag von Raven » Do 28. Nov 2013, 06:59

artemidis hat geschrieben:
Fangschuss hat geschrieben:
Klassische Sprengschmiedung! Gibts auch im Kesselbau mit Gesenken :o


sorry, bitte für einen ahnungslosen: was ist eine "sprengschmiedung"?
thanx und weihei,
artemidis


Man hat ne Negativform, Man legt ein Blech drauf und darauf packt man Sprengstoff

Das jagt man hoch und man hat einen Abdruck. So braucht man nicht 2 Formen bzw kann Sachen formen für die die MAschinen nicht schwer genug sind..

Ich kenns allerdings eher in Form von Sprengplattierung.

Da legt 2 unterschiedliche Metalle aufeinander, Vakuum dazwischen und Sprengt. Somit verbinden sich die 2 Metalle die man sonst nicht verbinden könnte..
ne Dünne schicht Inox auf nem sehr Zähen Stahl etc.. gibt da einiges...
Wird nicht viel gemacht. Sind spezialanwendungen...

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Re: Stossboden eingedellt???

Beitrag von ASH » Do 28. Nov 2013, 07:02

Hallo

Das sieht nach einem Härtefehler oder einem Fertigungsfehler aus. Beim Härtefehler ist das Material zu weich und beim Fertigungsfehler ist die größere Bohrung von hinten zu tief. Somit ist nicht genügend Material vorhanden. Die Reparaturmethode ist eine Buchse einzusetzen wie beim Drilling oder Revolver.

Grüße aus Bayern

AS.H
Wir stellen seit 10 Jahren Jagd- und Sportwaffen her. Jetzt mit eigenen Systemen.

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Re: Stossboden eingedellt???

Beitrag von Fangschuss » Do 28. Nov 2013, 08:46

mercury hat geschrieben:
artemidis hat geschrieben:
Fangschuss hat geschrieben:
Klassische Sprengschmiedung! Gibts auch im Kesselbau mit Gesenken :o


sorry, bitte für einen ahnungslosen: was ist eine "sprengschmiedung"?
thanx und weihei,
artemidis


evtl weist diese parallelen zu einer sprengschweißung auf (und ja, die gibts wirklich!)? :think:



Glaubst mir das nicht? Ist vielleicht nicht so bekannt und weit verbreitet, aber hab das erst vor ein oder zwei Jahren in einem Stahlwerk in Südkorea selbst gesehen.

Die Sprengschweißung ist weiter verbreitet!

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Re: Stossboden eingedellt???

Beitrag von Fangschuss » Do 28. Nov 2013, 08:48

Raven hat geschrieben:
artemidis hat geschrieben:
Fangschuss hat geschrieben:
Klassische Sprengschmiedung! Gibts auch im Kesselbau mit Gesenken :o


sorry, bitte für einen ahnungslosen: was ist eine "sprengschmiedung"?
thanx und weihei,
artemidis


Man hat ne Negativform, Man legt ein Blech drauf und darauf packt man Sprengstoff

Das jagt man hoch und man hat einen Abdruck. So braucht man nicht 2 Formen bzw kann Sachen formen für die die MAschinen nicht schwer genug sind..

Ich kenns allerdings eher in Form von Sprengplattierung.

Da legt 2 unterschiedliche Metalle aufeinander, Vakuum dazwischen und Sprengt. Somit verbinden sich die 2 Metalle die man sonst nicht verbinden könnte..
ne Dünne schicht Inox auf nem sehr Zähen Stahl etc.. gibt da einiges...
Wird nicht viel gemacht. Sind spezialanwendungen...


Das ist ein Kaltverformungsverfahren!

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Re: Stossboden eingedellt???

Beitrag von Fangschuss » Do 28. Nov 2013, 09:05

Fangschuss hat geschrieben:
mercury hat geschrieben:
artemidis hat geschrieben:
Fangschuss hat geschrieben:
Klassische Sprengschmiedung! Gibts auch im Kesselbau mit Gesenken :o


sorry, bitte für einen ahnungslosen: was ist eine "sprengschmiedung"?
thanx und weihei,
artemidis


evtl weist diese parallelen zu einer sprengschweißung auf (und ja, die gibts wirklich!)? :think:



Glaubst mir das nicht? Ist vielleicht nicht so bekannt und weit verbreitet, aber hab das erst vor ein oder zwei Jahren in einem Stahlwerk in Südkorea selbst gesehen.

Die Sprengschweißung ist weiter verbreitet!


Edit: http://www.pfettenhalter.com/stahllexik ... kon-e.html

Läuft unter dem Begriff der "Sprengumformung"!

"Verfahren, bei dem eine Sprengladung direkt auf dem Werkstück oder in einiger Entfernung davon zur Detonation gebracht wird, so daß es von der Stoßwelle unmittelbar oder über ein Zwischenmedium in ein Gesenk gedrückt wird. Die Vorteile des Verfahrens liegen in den niedrigen Anlage- und Werkzeugkosten (Gesenk und Sprengstoff), in der Einsparung von Arbeitsgängen und in der Möglichkeit, sehr große Bauteile herstellen zu können."


Wir hatten auch Werkstoffkunde damals ;) ;) ;) :D

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Re: Stossboden eingedellt???

Beitrag von simultan4 » Do 28. Nov 2013, 09:59

Hello ASH aus Bayern,
und danke, für deinen Beitrag, mein Problem betreffend.

Hast du Erfahrung mit dem einziehen einer solchen Hülse?
Welche Härte des Materials?
Bzw. etwa fertig zu beziehen?
Vielleicht eine Zeichnung im Web?

Danke dir, so weiß ich zumindest, dass schon 'mal wer so ein Problem hatte.
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Re: Stossboden eingedellt???

Beitrag von Xandl » Do 28. Nov 2013, 10:49

Was der Herr verschießt sind Scheibenladungen, wenn die Angaben stimmen. Jedenfalls ist das weit weg von Fabriksmunition.
Meiner Ansicht nach ist der Verschluss verbastelt: Der Auszieher liegt vorne frei, die Ausnehmung für den Ausstoßer hat eine Wellenform und die Kante des Stoßbodens, die Patronen aus dem Magazin führt hat einen Knick, der dort nicht hingehört. Außerdem sind dort Ausfräsungen oben am Verschluss, die dort auch nichts verloren haben.
Es ist also sehr wahrscheinlich, dass der Hobbywerker, der den Verschluss in Händen gehabt hat, den Schlagbolzenkanal von hinten angebohrt hat und so Material fehlt, was zu diesem Ergebnis geführt hat. Vielleicht wurde durch die Bearbeitung der Verschluss zu heiß, dass die "Wärmebehandlung" das Material weich werden ließ - nur so eine Idee, ich bin kein Metaller.

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Re: Stossboden eingedellt???

Beitrag von Banana Joe » Do 28. Nov 2013, 11:35

Xandl hat geschrieben:Was der Herr verschießt sind Scheibenladungen, wenn die Angaben stimmen. Jedenfalls ist das weit weg von Fabriksmunition.
Meiner Ansicht nach ist der Verschluss verbastelt: Der Auszieher liegt vorne frei, die Ausnehmung für den Ausstoßer hat eine Wellenform und die Kante des Stoßbodens, die Patronen aus dem Magazin führt hat einen Knick, der dort nicht hingehört. Außerdem sind dort Ausfräsungen oben am Verschluss, die dort auch nichts verloren haben.
Es ist also sehr wahrscheinlich, dass der Hobbywerker, der den Verschluss in Händen gehabt hat, den Schlagbolzenkanal von hinten angebohrt hat und so Material fehlt, was zu diesem Ergebnis geführt hat. Vielleicht wurde durch die Bearbeitung der Verschluss zu heiß, dass die "Wärmebehandlung" das Material weich werden ließ - nur so eine Idee, ich bin kein Metaller.

Alex

Hallo, du gehst wahrscheinlich von einer 1911er aus, hier dürfte es sich aber um eine CZ97 handeln. Ich glaube nicht daß etwas verbastelt wurde.
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Re: Stossboden eingedellt???

Beitrag von simultan4 » Do 28. Nov 2013, 11:50

Würde das eine 1911 gewesen sein, hätte ich sie eh nicht gekauft...

Herr Banana Joe hat absolut recht, dass es sich um eine CZ97 handelt.
Dort gehört das so, wie Herr Xandl zuvor so lustig beschreibt. :)
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Re: Stossboden eingedellt???

Beitrag von ASH » Sa 30. Nov 2013, 09:11

simultan4 hat geschrieben:Hello ASH aus Bayern,
und danke, für deinen Beitrag, mein Problem betreffend.

Hast du Erfahrung mit dem einziehen einer solchen Hülse?
Welche Härte des Materials?
Bzw. etwa fertig zu beziehen?
Vielleicht eine Zeichnung im Web?

Danke dir, so weiß ich zumindest, dass schon 'mal wer so ein Problem hatte.


Hallo

Ich verwende dafür Silberstahl, den hat jeder Büchsenmacher. Zeichnungen oder Halbzeuge gibt es nicht. Ich weiß nicht wie das bei euch ist, aber in Deutschland ist für diese Reparatur eine Herstellungsgenehmigung nötig. Es wird ein Einsatz mit einem Gewinde hergestellt der die schadhafte Stelle ersetzt.

Grüße AS.H
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Re: Stossboden eingedellt???

Beitrag von simultan4 » Sa 30. Nov 2013, 09:35

Guten Morgen,
und herzlichen Dank für deine Antwort!
Herstellungsgenehmigung? Hihihi, wer soll mich denn aufhalten? :twistet:

Wollte nur ein bissl mehr Infos haben,
ob ich eine zylindrische Buchse in eine Sacklochbohrung einziehen soll
(die Kraft wirkt ja nur von vorne auf die Buchse, und diese stützt sich am Boden der Bohrung im Verschluss ab),
oder tatsächlich ein Gewinde notwendig ist.

Bei der Größe/Durchmesser der Buchse stelle ich mir vor, dass ich sie etwas größer als das Zündhütchen mache.
Ist das ok? So liegt der äussere Rand der Hülse noch am Verschlussstück auf.
Oder soll der ganze Hülsenboden an der Buchse aufliegen?

Länge der Hülse? Ich dachte an etwa 10mm - ausreichend?

Danke für's teilen deines Wissens!
Darf ich raten? Du bist Profi?
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