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Frage: Polygonlauf für 1911er - gute Idee oder blede Idee?

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Re: Frage: Polygonlauf für 1911er - gute Idee oder blede Ide

Beitrag von yoda » Do 27. Mär 2014, 22:53

@Magnum828
Von der Arbeitszeit her zahlt sichs natürlich nicht aus, da ist man sowieso besser dran man kauft so einen Lauf komplett fertig irgendwo. Ich sag nur, möglich ist es sicher so ein Lager auszudrehen, abgesehen davon dass es sich nicht auszahlt. Die Aufnahme ist aber rein vom Material her immer noch deutlich billiger als 1 Reibahle, nur dass man damit dann deutlich mehr machen kann. Zum Mündung senken wär sowas auch eine super Sache.

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Magnum828
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Re: Frage: Polygonlauf für 1911er - gute Idee oder blede Ide

Beitrag von Magnum828 » Fr 28. Mär 2014, 00:49

yoda hat geschrieben:@Magnum828
Von der Arbeitszeit her zahlt sichs natürlich nicht aus, da ist man sowieso besser dran man kauft so einen Lauf komplett fertig irgendwo. Ich sag nur, möglich ist es sicher so ein Lager auszudrehen, abgesehen davon dass es sich nicht auszahlt. Die Aufnahme ist aber rein vom Material her immer noch deutlich billiger als 1 Reibahle, nur dass man damit dann deutlich mehr machen kann. Zum Mündung senken wär sowas auch eine super Sache.


Unterschätz die kosten von so einer Aufnahme, wie auf dem bild zu sehen, nicht. ich versprech dir, mit 150€ nur fürs material kommst da nicht aus ;) Spezielle Spannvorrichtungen sind mit das teuerste in einer mechanischen Fertigung - rechnen sich nur bei sehr großen Stückzahlen.
Und eine Reibahle wird auch mehr als ein patronenlager reiben bevor sie den geist aufgibt.
Ich geb dir aber recht, zum Mündung senken, laufgewinde schneiden etc muss man fast sowas haben, alles andere ist nix genaues.

Aber, selbst wenn ich so ne aufnahme hätte, und zeit keine rolle spielen würde, ich würde trotzdem jedes patronenlager reiben. Mit ner guten Reibahle kannst ned viel falsch machen.
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Re: Frage: Polygonlauf für 1911er - gute Idee oder blede Ide

Beitrag von impact » Fr 28. Mär 2014, 13:35

Ich denke die Aufnahme ist noch das billigste, verglichen mit den anwendungsspezifischen, präzisionsgeschliffenen Dornen die man zum Bauteileinrichten braucht und 2 Messuhren incl Ständer... Das Stückl abgedrehte Rohr mit a paar Gewinde und 8 Schrauben und von mir aus 8 messingbuchsen kannst ja notfalls auch ins Backenfutter spannen, damit fahrst eh keine spektakulären drehzahlen...

Aber ich denke wir sind grundsätzlich derselben Meinung, Reibahlen sind die einzige vernünftige Methode.
Ich hab diese Aufnahme nur erwähnt weil die Frage aufkam wie man Bauteile in Drehmaschinen spannen kann deren Außengeometrie zur Seele der Innengeometrie abweicht.
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Re: Frage: Polygonlauf für 1911er - gute Idee oder blede Ide

Beitrag von Hane » Fr 28. Mär 2014, 15:18

@Reaper: Danke für die Infos. Ja, ich bin Wiederlader.
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Re: Frage: Polygonlauf für 1911er - gute Idee oder blede Ide

Beitrag von Reaper » Fr 28. Mär 2014, 19:26

Hane hat geschrieben:@Reaper: Danke für die Infos. Ja, ich bin Wiederlader.
lg
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Dann kann ich weiters das Lovex D032 empfehlen.

Wenn Du Dir eine kaufst, pmst mich an, dann kriegst ein paar Daten.
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Re: Frage: Polygonlauf für 1911er - gute Idee oder blede Ide

Beitrag von yoda » So 6. Apr 2014, 14:59

Magnum828 hat geschrieben:@Yoda
Die 100-150€, die ne Reibahle kosten, sind garnichts im vergleich dazu, was so eine Spezialaufnahme kosten würde. Kaufen kannst so etwas in der regel eh nicht, müsstest selber herstellen. Also brauchst du mal mindestens ne Drehbank und eine Fräse, die beide groß genug sind... Allein die Materialkosten von so einem Ding übersteigen deine 150€. Ausserdem kannst du das Lager dann nicht mit irgendeinem selber geschmiedeten HSS Meißel ausdrehen, dafür brauchst ein gscheites HM-Werkzeug, und das ist auch nicht grade billig. Dann rechnest noch die arbeitszeit, die du brauchst, um die Aufnahme anzufertigen, und dann um den Lauf einzumessen, und dann kannst dir gleich ne SVI kaufen gehen ;)
Aber ich nehme meine aussage von vorhin zurück: Es ist möglich, ein Lager zu drehen. Zumindest theoretisch.

Es gibt 4 Backenfutter wo die Backen einzeln verstellbar sind, kosten so um die 100 € herum, da spart man sich dann die Spezialaufnahme, nur der Vollständigkeit halber, unabhängig davon ob sichs auszahlt :D

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Re: Frage: Polygonlauf für 1911er - gute Idee oder blede Ide

Beitrag von Maggo » So 6. Apr 2014, 15:37

Damit man beim Innendrehen von solchen kleinen Durchmesser, in nicht übermäßig zerspanungsfreundlichen Stählen eine dem Reiben vergleichbare Rauhtiefe und Formtoleranz schafft, muss man einen ganz schönen Aufwand treiben. Beim Reiben geht das mehr oder weniger prinzipbedingt von selbst.


Kurze unkomplizierte Innenkonturen wie es z.B bei der 9 Para oder der .45 ACP der Fall wäre sehe ich eigendlich kein Problem ein Patronenlager auszudrehen.
Irgendwo gibt es einen Thread im Forum mit einen Link wo sich jemand selbst Reibahlen aus Silberstahl gefertigt hat.
Laufstähle sind in der Regel nicht so schwer zerspanbar wie man meint,sie sind sogar leicht bearbeitbar.
Außerdem wird da viel zu viel Brimborium ums einmessen gemacht, wenn man bei eure Waffen die Patronenlager vermessen würdet ob die Innenseele mit dem Patronenlager zentrisch läuft würde hier teilweise sein Blaues Wunder erleben.
Wer mit Halbautomaten Schießt ist zu faul zum Repetieren! :D

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Re: Frage: Polygonlauf für 1911er - gute Idee oder blede Ide

Beitrag von Reaper » So 6. Apr 2014, 20:24

Mein Büma dreht mir grad meine 40er aus.

Die Reibahle(n) dafür leiht er sich gegen Gebühr, keine Ahnung wo.
:think:
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Re: Frage: Polygonlauf für 1911er - gute Idee oder blede Ide

Beitrag von yoda » So 6. Apr 2014, 20:28

Reaper hat geschrieben:Mein Büma dreht mir grad meine 40er aus.

Die Reibahle(n) dafür leiht er sich gegen Gebühr, keine Ahnung wo.
:think:

Kann man beim Triebel ausleihen oder kaufen, oder in Murrica, dort heissen die Dinger aber Chamber Reamer.

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Re: Frage: Polygonlauf für 1911er - gute Idee oder blede Ide

Beitrag von Reaper » So 6. Apr 2014, 22:23

Jaja, mein Chamber sollte ich auch mal wieder reamen....
:D
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Re: Frage: Polygonlauf für 1911er - gute Idee oder blede Ide

Beitrag von impact » Di 8. Apr 2014, 13:48

yoda hat geschrieben:Es gibt 4 Backenfutter wo die Backen einzeln verstellbar sind, kosten so um die 100 € herum, da spart man sich dann die Spezialaufnahme, nur der Vollständigkeit halber, unabhängig davon ob sichs auszahlt :D


Für pistolenläufe sicher ausrichend. Problematisch wirds wenn das Äußere Profil zB konisch ist. Bzw kann man durch die 8 Punkt Aufnahme auch winkelfehler der Innen zur Außenkontur korrigieren, nicht nur Abweichungen der Exzentrizität. (mit 2 Messuhren die gleichzeitig an 2 verschiedenen stellen am Zentierdorn abgreifen)

Eine kurze Frage noch weil scheinbar gerade viele Leute vom Fach versammelt sind. Sind Backen von 4-Backfutter IN DER REGEL einzelnd verstellbar, oder ist das wieder ne Sonderform? Oder einfacher formuliert, mich würde nur interessieren was üblicher ist synchron/einzelnd?
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Re: Frage: Polygonlauf für 1911er - gute Idee oder blede Ide

Beitrag von yoda » Di 8. Apr 2014, 14:03

impact hat geschrieben:
yoda hat geschrieben:Es gibt 4 Backenfutter wo die Backen einzeln verstellbar sind, kosten so um die 100 € herum, da spart man sich dann die Spezialaufnahme, nur der Vollständigkeit halber, unabhängig davon ob sichs auszahlt :D


Für pistolenläufe sicher ausrichend. Problematisch wirds wenn das Äußere Profil zB konisch ist. Bzw kann man durch die 8 Punkt Aufnahme auch winkelfehler der Innen zur Außenkontur korrigieren, nicht nur Abweichungen der Exzentrizität. (mit 2 Messuhren die gleichzeitig an 2 verschiedenen stellen am Zentierdorn abgreifen)

Eine kurze Frage noch weil scheinbar gerade viele Leute vom Fach versammelt sind. Sind Backen von 4-Backfutter IN DER REGEL einzelnd verstellbar, oder ist das wieder ne Sonderform? Oder einfacher formuliert, mich würde nur interessieren was üblicher ist synchron/einzelnd?

Soweit ich weis kann man normale 3- oder 4-Backenfutter nur auf- und zumachen, die Dinger wo die Backen einzeln verstellbar sind heissen beim Händler Planscheibe bzw. Backenfutter mit einzeln verstellbaren Backen. Wenn man den Lauf vorne und hinten auf eine Körnerspitze steckt und dann außen etwas abdreht dann ist die Mitte vom Außendurchmesser identisch mit der vom Innendurchmesser, dann braucht man den Lauf zur weiteren Bearbeitung nur mehr in ein normales Backenfutter spannen. Blöd ist halt, dass das bei den meisten Fabriksläufen nicht so ist, da hilft einem die Methode nichts weil man den Lauf außen nicht weiter abdrehen kann wenn er schon das fertige Maß hat, da müssten die einzelnen Backen dann verstellbar sein, bzw. braucht man dann so eine tolle Aufnahme die vorher gepostet wurde. Ich habs selber aber noch nie ausprobiert, mir hats nur mal ein kompetenter Mensch so erklärt.

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Re: Frage: Polygonlauf für 1911er - gute Idee oder blede Ide

Beitrag von impact » Di 8. Apr 2014, 14:26

Alles klar, danke!
Hab mal den Lauf eines alten Anschütz KKs gekürzt (ca 10cm, innerhalb des gesetzlichen Rahmens), danach konnte man die Exzentrizität der Laufbohrung zum Außenprofil mit freiem Auge sehen. Waren ein paar zehntel. Die Laufborhung scheint also tatsächlich oft eine leicht "wellige Mittellinie" zu haben, oder einen Helix zu beschreiben.
Fairerweise muss man aber dazu sagen dass das Gewehr vorher sowie nacher keinerlei Präzisionsprobleme hatte. Interessanter wäre sowas dann wohl bei einer Patrone mit wesentlich höheher Wärmeentwicklung...

bei kurzen Pistolenläufen stehts denke ich ohnehin nicht zur Debatte...
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Re: Frage: Polygonlauf für 1911er - gute Idee oder blede Ide

Beitrag von Magnum828 » Di 8. Apr 2014, 15:17

Ja, "normale" Backenfutter kann man nur auf oder zu machen. Ein Planspannfutter (so heißt das richtig ;) ) hat mit einem Backenfutter nix zu tun.
Yoda, hast einen Link von so einem verstellbaren Backenfutter? Interessiert mich wie sowas ausschaut.
Die Backen sind in der Regel in einer Verzahnung drinnen, man kann also schon verstellen, aber halt sehr grob.

Prinzipiell kannst ein Futter, das nur 150€ kostet aber sowieso in die Tonne schmeissen. Gscheite Spannmittel kosten Geld. Die Futter die wir in unseren CNC maschinen haben kosten 10.000€ aufwärts ;) Klar, sowas braucht in einer kleinen konventionellen maschine nicht, aber 1000€ zahlst da auch.
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