weils mir zu blöd ist für 2 Stücke Plastik mit 2 Löchern und einer Nut 60€ auszugeben, habe ich mir heute eine Spannvorrichtung für Ar15 Upper Receiver gebastelt.
Ist zwar relativ selbsterklärend, aber mal kurz die Zusammenfassung:
Material:
ein dickes (ab ca. 2cm) Schneidbrett (neu ca 20-30€, Füßchen ggf entfernen), oder ein entspr. dimensioniertes Stück HDPE/ UHMW PE, Delrin... - am besten mit 2 planen Flächen
Es sollten sich idealerweise 2 Stücke mit ~5x18x2cm ausgehen-
für die Oberseite kann es auch
- dünner sein, vor allem, wenn man keine Nut fräst (s.u. - für Dremel interessant)
- kürzer sein, solange es breiter als die Backen des Schraubstocks ist
Werkzeug:
Lineal/Winkel/Geodreieck
Edding
Säge
Fräse/Oberfräse/Dremel&Bohrer (gereiht nach Eignung) - mit passendem Stirnfräser/Nutfräser (hab einen schon ziemlich abgenudelten Baumarkt-Nutfräser (6mm, 2 Schneiden) für die OF genommen)
Messer (zum säubern/spanentfernen)
1. markiert euch die gewünschte Größe der "Backen" auf dem Schneidbrett (5cm breit, 18cm lang für die Unterseite, den Rest für die Oberseite), sucht die Mitte und markiert die nötigen Ausschnitte:
Vorerst - was wollen wir erreichen?
Unterseite:
Der Upper Receiver soll mit der Vorderkante des unteren Blocks abschließen (Montage von Handschutz etc.) und auch neben dem vorderen Zapfen unterstützt werden.
Der Receiver soll auf ganzer Länge plan aufliegen.
Oberseite:
Hier ist vor allem eine gleichmäßige Tiefe wichtig, damit eine plane Auflagefläche für die Picatinnyschiene entsteht.
Maße - kontrolliert mit eurem Receiver!
Alle Ausschnitte liegen genau in der Mitte der Backen. Auf dem Bild oben ist rechts "vorne"
Unterseite:
vorderer Ausschnitt: von der Kante 12 x 13mm (BxL), 13mm tief
14,6cm Abstand zw. den Ausschnitten
hinterer Ausschnitt: 12 x 17mm (BxL; kann bis zum Rand der Platte verlängert werden) , 13mm tief
Oberseite:
Wer nur mit dem Dremel arbeitet muss hier gar nichts machen, funktioniert auch ohne jeden Ausschnitt (verrutscht nur leichter beim Einspannen).
Ansonsten eine 22mm breite Nut anzeichnen, Tiefe etwa 5mm.
2. Fräsen. besser etwas kleiner anfangen, probieren, nachbessern. Ich hab mit der Oberfräse bisher noch alles ruiniert, diesmal ging es aber - sieht nur schieße aus
![Laughing :lol:](./images/smilies/icon/lol.gif)
Mit dem Dremel ist es leichter, wenn man erst ein Loch (zB 10er Bohrer, 1cm tief) bohrt und dann die Details fräst.
Wer eine Fräse mit Koordinatentisch hat (braucht vermutlich keine Anleitung
![Very Happy :D](./images/smilies/icon/biggrin.gif)
3. aussägen (Stichsäge mit grobem Sägeblatt für Holz funktioniert wunderbar)
Jetzt könnt ihr euren Upper bequem einspannen, wobei die Schraubstockbacken möglichst weit vorne angesetzt werden, ohne über die Blöcke vorzustehen.
hier noch ein Bild von den Amis, wie das ganze mit professionell gefrästen Blöcken aussieht:
![Bild](http://www.k-a.net/forum/block1.jpg)
Solche Splinte könnte man auch noch vorsehen. Allerdings sollte man auch dann den Upper bei allen gröberen Arbeiten (= Barrelnut, Komp,...) nicht nur am unteren Block hochkant einspannen. Wer gebrochene/verdrehte Upper sehen will muss nur auf arfcom oder m4carbine.com suchen, auch die klappbaren Teile sind nicht unbedingt besser.
Viel Spaß beim Basteln und
wie beim Wiederladen gilt: Jeder Bastler handelt eigenverantwortlich.