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Betten eines Ordonnanzgewehres

Von Waffenpflege bis hin zu Pimp my gun!
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the_law
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Betten eines Ordonnanzgewehres

Beitrag von the_law » So 26. Feb 2017, 19:27

grüss euch,

für die kommende saison hätte ich vor ein sehr gut schiessendes ordonnanzgewehr weiter zu optimieren und eine schaftbettung zu machen.
da ich so was noch nie gemacht hab besteht die generelle frage ob so was bei einem 100 jahre alten schiessbrügel überhaupt dafür steht und wie's gemacht wird und was wird am besten verwendet ?

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Brainiac1234
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Re: Betten eines Ordonnanzgewehres

Beitrag von Brainiac1234 » So 26. Feb 2017, 22:44

Servus,

da du "für die kommende Saison" schreibst liegt die Vermutung nahe, dass du Bewerbe schießen möchtest.

Wollte nur darauf hinweisen, dass gem. Regelwerk keine Schaftbettungen zulässig sind.

Zum Betten selber gibt es mehrere Möglichkeiten, es gibt sehr gute Videos auf YouTube , einfach das Beste aus Allen merken ;-)

Hier ist auch ein guter Thread, leider funktionieren die Fotos nicht mehr :

viewtopic.php?t=11235&start=20

Es gibt spezielle Bettungsmittel wie zB Acra Glas, man kann aber auch selber zB Epoxidharz mit Glaspulver vermischen, auch metallische "Spachtelmasse" funktioniert wie zB Weicon A.

Habe alle 3 Varianten getestet, hat alles seine Vor-und Nachteile.

LG

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tiberius
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Re: Betten eines Ordonnanzgewehres

Beitrag von tiberius » So 26. Feb 2017, 23:12

Hi,

wie Brainiac1234 geschrieben hat sind solche Umbauten für Bewerbe nicht zugelassen.

Auch rollen sich dem geneigten Sammler von alten Schätzchen bei solchen irreversiblen Änderungen
die Zehennägel auf, die Wertminderung sei Dir zudem gewiss.

Wenns um die Verbesserung der Präzision geht, hast das gute Stück schon ein paar mal geschossen?
Ein paar Serien bei gutem Licht und guter Munition, sich Zeit lassen.
Ein bisschen an sich zu arbeiten anstatt am Gewehr kann oft mehr bringen als der ganze Überarbeitungsfirlefanz.

Sowas kann auch nach hinten losgehen, und erst recht Druckpunkte schaffen die die Präzision mindern,
abhängig von Waffentyp, Zustand und ob und wie gut man weiss was man tut ist das offen.
Was bei einem Nagant möglicherweise hilft kann bei einem Enfield Schrottwert zu Folge haben.

Blos nicht von Bubba Videos auf Youtube verleiten lassen, da ist oft der Basteltrieb Vater des
Gedanken und das Ergebnis zweifelhaft.

Um welche Waffe geht es? Was ist das Problem? Wie triffts?

mfg tiberius

the_law
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Re: Betten eines Ordonnanzgewehres

Beitrag von the_law » Mo 27. Feb 2017, 08:04

soso,...betten ist nicht erlaubt, interessant....

macht des einen unterschied obs bewerbe auf vereinsbasis sind oder nach welchen kriterien, regularien werden die sonst ausgetragen?
sehe oft genug "modifizierte" ordonannzgewehre bei bewerben, meistens wird an der munition rummodifiziert :roll:

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Undertaker
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Re: Betten eines Ordonnanzgewehres

Beitrag von Undertaker » Mo 27. Feb 2017, 08:05

Abgesehen vom zweifelhaften Bestreben, eine Sammlerwaffe irreversibel zu verändern:
Was willst du da betten? Nur das System in Kombination mit einem freigestochenen Lauf oder auch den Vorderschaft?
Beachte bitte,dass die Spaghettiläufe der alten Schätzchen in Verbindung mit der recht potenten Munition eher zum Prellen und nicht zum „Freischwingen“ neigen. So gesehen kann ein gewisses „Einspannen“ des Laufes im Vorderschaft durchaus der Präzision förderlich sein und das erreichst du zB mit Beilagen von Kork und Lederfleckerln sowie endlosem Experimentieren.
Natürlich kann auch das System im Schaft durch metallene Shims unterstützt und in der Neigung beeinflusst werden.
Alles in Allem ein weites Feld für Versuche ohne historische Substanz zu zerstören und trotzdem regelkonform zu bleiben.
Sent from my NOKIA 1011 using Takatuka

Grüße vom Undertaker

the_law
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Re: Betten eines Ordonnanzgewehres

Beitrag von the_law » Mo 27. Feb 2017, 08:19

wo ich angefangen hab mit ordonannzschiessen, so etwa um 1993ig rum :mrgreen: , verdammt is des lang her :lol: , schossen wir die bewerbe noch mit dem original entsprechender munition und waffen.
das wurde auch kontroliert bei der anmeldung, heute wird nur mehr das abzugsgewicht nachgemessen....
nix mit reduzierungen und bettungen, da hatten alle die gleiche chance...

und so richtig bestrebt bin ich nicht da was am system oder schaft dauerhaft zu verändern, immerhin ist das ein ordonannzgewehr der oberen preisliga :twisted: .
ich mags ja selber nicht wenn an alten ordonannzgewehren rumgebubat wird :naughty:

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tiberius
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Re: Betten eines Ordonnanzgewehres

Beitrag von tiberius » Mo 27. Feb 2017, 08:47

Hi,

wie es bei Vereinsmeisterschaften gehandhabt wird, hängt vom Verein ab.

Bei Landes- und Staatsmeisterschaften bzw. diversen Cups nach ÖSB Regeln für das Ordonnazgewehr
ist die Waffe im Originalzustand bis Konstruktionsjahr 1945 bzw. Nachbauten á la z.B. Yugo k98
bis Produktionsjahr 1963 erlaubt.
Austausch kaputter Teil durch original Teile oder originalgetreue Nachbauten erlaubt.
Einzige tatsächlich erlaubte Änderung ist der Einbau eines hohen Korns, alles andere Pfui.

Eine Spassplempe kann natürlich auch komplett überarbeitet werden, wems taugt der kann auch
gern Digital Camo Terracote auf einen Naganten freveln, und sich der wohlverdienten
Verachtung seiner Mitschützen aussetzen.

ich mags ja selber nicht wenn an alten ordonannzgewehren rumgebubat wird

AAA

mfg tiberius

Coolhand1980
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Re: Betten eines Ordonnanzgewehres

Beitrag von Coolhand1980 » Mi 1. Mär 2017, 09:22

Was soll betten bei einem nicht freischwingendem Lauf bringen, und wie könnte das bei einer Kontrolle auffallen?
Da werden die Waffen doch nicht allen Ernstes ausgeschäftet oder?

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tiberius
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Re: Betten eines Ordonnanzgewehres

Beitrag von tiberius » Mi 1. Mär 2017, 11:30

Hi,

grundsätzlich sollte man schon den Anstand habe sowas nicht zu versuchen,
die Ordonnanzschützen sind ein kleines aber geselliges Völkchen, da muss man nicht beschei..en,
der olympische Gedanke steht absolut im Vordergrund.
Wennst eine Büchse bis zu geht nicht mehr modifizieren willst, gibts von Luftgewehr, KK oder IPSC
Reglements bis zu Telefonbuchstärke, die vieles erlauben.

Zumal, ganz ehrlich, wenn man sich die amtierenden Staatsmeister im Ordonnazgewehr und deren Ergebnisse
(so 180+ Ringe von 200 über KK auf 100 m) so ansieht, bringen Übung und abgestimmte Munition
signifikant mehr als jede Bubba Aktion, die im wesentlichen ein trial and error Verfahren darstellt, mit ungewissem Ausgang.
Von daher kann man Deine Frage was Bettung bringen soll nur mit "vielleicht bringts was, vielleicht auch nicht" beantworten.

Mitunter sieht man beim Magazinkasten / Schaft oder zw. Hülse und System / Schaft Harzreste, je nachdem wie sauber gearbeitet wurde.
Dass die Jury die Büchsen ausschäften hab ich noch nie gehört, da ist ein entsprechender Vertrauensvorschuss vorhanden,
der nicht missbraucht werden sollte. Aber wer weiss obs nicht doch verlangen dass reinschaun können, wennst einer Wettbewerbsleitung deppert kommst und die Zweifel an der Büchse haben, oder die lassen Dich einfach nicht antreten.

mfg tiberius

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Re: Betten eines Ordonnanzgewehres

Beitrag von Coolhand1980 » Mi 1. Mär 2017, 13:24

Regeln aufzustellen, die darauf abzielen, dass alle ehrlich sind, halt ich für etwas naiv.
Aber so lange es um nix geht, wird es egal sein.

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tiberius
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Re: Betten eines Ordonnanzgewehres

Beitrag von tiberius » Mi 1. Mär 2017, 15:11

Regeln aufzustellen, die darauf abzielen, dass alle ehrlich sind, halt ich für etwas naiv.
Aber so lange es um nix geht, wird es egal sein.


Ich ärger mich grad hier Tips gegeben zu haben.

Finis Austriae.

Fritzchen
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Re: Betten eines Ordonnanzgewehres

Beitrag von Fritzchen » Mi 1. Mär 2017, 18:12

Um welches Gewehr geht es denn ?

Jedes Gewehr/Modell hat ja so seine Eigenheiten.

Phosgen
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Re: Betten eines Ordonnanzgewehres

Beitrag von Phosgen » Mi 1. Mär 2017, 21:38

Ich habe letztes Jahr mein Enfield gebettet, habe da also die ein oder andere Erfahrung.
Prinzipiell würde ich keine Waffe betten, die schon sehr gut schiesst, zumindest nicht wenn es um einen Ordonnanzer geht. Im schlimmsten Falle machst du mehr kaputt als es dienlich ist.
Viielleicht mal zu meiner Bettung:
Ich hatte ein Enfield gebraucht gekauft. Blöderweise hat der Vorgänger aber eben an der Bettung rumgespielt, weil er der Meinung war freischwingende Läufe schiessen besser. Das war aber nicht der Fall, weshalb ich die Waffe dann an den für ein Enfield optimalen Stellen gebettet habe. Dazu habe ich mit dem Dremel Material vom Schaft entfernt um wenigstens eine 2mm starke Bettung zu erhalten. Ich habe dazu Wiko Flüssigmetall genommen. Hab das bei einem Büchser umgelabelt in seinem Shop gesehen, konnte also nicht so falsch sein. Das zeugs wird knüppelhart und hat eine gute Festigkeit. Bisher scheint es auch wirklich gut zu sein. Nachdem ich nun die relevanten Stellen am Schaft vertieft habe, habe ich mit einem Fräskopf und dem Dremel noch kleine Bohrungen eingebracht, die mittles Hinterschnitten dazu dienen, dass das Bettungsmittel sich wirklich mit dem Schaft verbindet. Damit das harz nicht überall hin läuft habe ich mit Knetgummiwürsten die zu bettenden Bereiche abgeklebt. Die Systemteile habe ich gut mit Formtrennwachs eingestrichen und alles überstehende am Schaft mit Klebeband vor Verschmutzung geschützt. Dann das Harz anrühren, bzw. bei dem Wiko Zeugs einfach in die zu bettendenden Bereiche geben, das System einpassen, entsprechend verscharauben und dann einfach 24h warten. Danach alles wieder zerlegen, KNetgummi und Klebeband entfernen und ggf. die Bettung etwas nacharbeiten. Das wars auch schon. Bei mir hat es funktioniert, aber beim enfield muss man wissen wo welcher Druck sein muss. Wie gesagt, das Ganze kann je nach Waffe auchnach hinten los gehen.

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