Beitrag
von Veridian » So 14. Okt 2018, 09:04
Grundsätzlich sollte der Kohlenstoff selbst keine Auswirkung haben.
Um Spannungen zu verursachen bzw. frei zu machen, muss eine Gefügeveränderung stattfinden, das machen wir uns beim Härten zu nutze.
Im Eisen Kohlenstoff Diagramm findet sich die PSK Linie (Eutektoide) bei 723 Grad C iirc.
Wird diese überschritten, springt das Alpha Ferrit aus seiner Kubisch Raumzentrierten Ausrichtung um in eine Kubisch Flächenzentrierte.
Darunter passiert nichts.
Legierungselemente wie das häufig verwendete Chrom, Nickel, Vanadium, Schwefel, Blei, etc. verändern aber nicht nur die mechanischen Eigenschaften, sondern auch die thermischen.
Härtere Stähle weisen grundsätzlich geringere thermische und elektrische Leitfähigkeit auf.
In den jeweiligen Datenblättern finden sich die entsprechenden Temperaturen für die Wärmevehandlung.
Die niedrigste Temperaturschwelle haben wir beim Glühen, was je nach Stahl in der Regel bei mehreren hundert Grad stattfindet.
Diese Temperatur wird man in der Regel mit keinem Gewehr erreicht (sonst würden sich die Läufe gelb bzw. blau verfärben).
Wenn bei der Stahl-Herstellung und eventuellen nachgelagerten Wärmebehandlungsprozessen (aber auch bei mechanischer Bearbeitung) nicht gepfuscht wurde sollten Grundsätzlich keine Risse oder sonstiges entstehen.
Verziehen können sich Läufe selbstverständlich, aber auch nur bei hot spots (ungleichmäßiger Kühlung).
Dieser Verzug ist jedoch elastisch und bei gleichmäßiger Abkühlung/Erwärmung wieder weg.
Ich möchte nicht verallgeneinernd sagen dass nichts kaputt gehen kann.
Um eindeutige Aussagen treffen zu können, müsste man den verwendeten Stahl und dessen Verarbeitung genau kennen.
Wie oben erwähnt, sollte bei richtiger Verarbeitung im sportlichen Betrieb nichts passieren.
LG
Chris