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Alten Keller-Mauser richtig gesund pflegen

Von Waffenpflege bis hin zu Pimp my gun!
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julie
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Alten Keller-Mauser richtig gesund pflegen

Beitrag von julie » So 3. Mär 2019, 16:13

Hallo!

Ich hab hier schonmal was zu meiner Typ 24 (bzw. dem "China-Mauser") gepostet: (viewtopic.php?f=24&t=44345&p=698576)

Jetzt haben sich mir aber, bei erneutem Begutachten, wieder einige Fragen aufgetan.

Diese Typ 24 hat jetzt sicher 15-20 Jahre im Keller meines Großvaters verbracht; wirklich gepflegt hat er sie leider nicht. Da das Stück für mich sicherlich etwas Sammlerwert hat (nummerngleich, erstes Produktionsjahr, ...), ich es aber auch gerne wieder sauber und funktionsbereit hätte, würde ich gerne mal in die Runde fragen, was ihr so Erfahrungen mit "Schonpflege" habt, wenn man das so nennen kann?

Fotos, wie im ersten Post, hier: https://imgur.com/a/1SiyQRu

Besonders bin ich mir nicht sicher, ob diese braunen Flecken (sehen beinahe pilzartig aus...) überhaupt Rost sind?
Wenn ja, habe ich hier auch gelesen, dass man 000er Stahlwolle und WD40 oder Ballistol probieren sollte. Würde 000er Wolle hier etwaige Metallschutze abschmirgeln, die ich dann wieder auftragen müsste?
Auch etwas Pitting seh ich, besonders beim Verschluss. Wie geht man am besten mit Pitting um?
Was gäbe es sonst zu beachten bzw. wie würdet ihr das angehen?

Liebe Grüße

Incite
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Re: Alten Keller-Mauser richtig gesund pflegen

Beitrag von Incite » So 3. Mär 2019, 16:54

Ja, das ist schon Rost. Auf den Fotos sieht das teilweise so aus als ob du den mit Stahlwolle und Öl alleine nicht mehr weg kriegen wirst.

lg
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panhandle
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Re: Alten Keller-Mauser richtig gesund pflegen

Beitrag von panhandle » Mo 4. Mär 2019, 09:01

Hi....

Ist sicherlich kein "Flugrost" mehr....also diese "Vernarbungen" werden erhalten bleiben, so Du da ned gleich mit groben Werkzeug (Schleifen zb.) rangehst...(was ich aber nicht machen würde)

Als Langzeit-Schonungs-Pflege würde ich die Waffe recht "Nass" - also immer gut geölt - verwahren, und zusätzlich in regelmäßigen Abständen die Oberfläche mit einem gut geölten Scotch-Brite Pad like this https://www.hygi.de/3m-scotch-brite-sup ... gLmBfD_BwE abreiben....
Dannach natürlich immer wieder gut einölen....

So werden zumindest die Rostausblühungen/loses Material relativ schonend entfernt.

g
willi
Die Wahrheit gebraucht nicht immer schöne Worte, aber schöne Worte entsprechen auch nicht immer der Wahrheit.

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julie
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Re: Alten Keller-Mauser richtig gesund pflegen

Beitrag von julie » Mo 4. Mär 2019, 13:32

panhandle hat geschrieben:
Mo 4. Mär 2019, 09:01
Hi....

Ist sicherlich kein "Flugrost" mehr....also diese "Vernarbungen" werden erhalten bleiben, so Du da ned gleich mit groben Werkzeug (Schleifen zb.) rangehst...(was ich aber nicht machen würde)

Als Langzeit-Schonungs-Pflege würde ich die Waffe recht "Nass" - also immer gut geölt - verwahren, und zusätzlich in regelmäßigen Abständen die Oberfläche mit einem gut geölten Scotch-Brite Pad like this https://www.hygi.de/3m-scotch-brite-sup ... gLmBfD_BwE abreiben....
Dannach natürlich immer wieder gut einölen....

So werden zumindest die Rostausblühungen/loses Material relativ schonend entfernt.

g
willi
Hey!

Danke für die Tipps! Loses Material finde ich eigentlich gar keins und diese Rostausblühungen haben 0 Relief - ist das normal? Also, ich kann da drüber streichen und es ist komplett glatt.
Beim Pitting siehts anders aus, das ist natürlich auch fühlbar.

Liebe Grüße

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Re: Alten Keller-Mauser richtig gesund pflegen

Beitrag von panhandle » Mo 4. Mär 2019, 15:04

Ja... Rost.... oder das was wir so als Rost "sehen", ist ja nicht immer auch der "Rost" der seinem Ursprung nach ein Korrosionsprodukt aus Eisen/Stahl durch Oxidation mit Sauerstoff und in Gegenwart mit Wasser entsteht.

Wie man nun die verschiedenen Arten von Korrosion im einzelnen ihrer Entstehung nach "zuordnen" kann/könnte...sri, das wäre was für die Chemiker.... das kann ich so ned beantworten.
Korrosionen als solches haben ja verschiedene "Entstehungs-Parameter... und sehen für uns wohl immer "irgendwie" nach Rost aus.

Wie ich oben schon einmal erwähnt habe.....ich würde von einer groben mechanischen Behandlung dieser "Patina" mal Abstand nehmen....
Dir geht es ja auch in weiter Folge um die Pflege und das hintanhalten weiterer Korrosion.... und Patina ist bei solch alten Stücken ja nix "verwerfliches"...
Also alles was hier durch den Einsatz von Öl und feinem Scotch-Brite nicht abgeht, gehört dann eben zur "Familiengeschichte" dazu...
Das wäre zumindest mein Weg, den ich beschreiten würde....aber vielleicht hat hier noch jemand ein Wundermittel parat.

g
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Re: Alten Keller-Mauser richtig gesund pflegen

Beitrag von Steelman » Mo 4. Mär 2019, 20:13

@ julie,

ich habe mir deine Fotos jetzt ganz genau angesehn.

Für mich sieht es so aus als wäre einmal über die originale Brünierung "darüber" brüniert worden sein.
Erkennbar deshalb, da auch die alten Rostnarben brüniert erscheinen.
Vermutlich vom deutschen Importeur vor dem deutschen Beschuß.

In weiterer Folge dürften die braunen Flecken später entstanden sein, allerdings schwierig die Ursache festzustellen (100 Gründe möglich)

Meine Meinung:
Vergiss den Tipp mit dem Scotchbrite (das machen nur Laien), da schmirgelst dir nur blanke Stellen. Schaut anschließend besch**** aus.

Daher:
1. Die Stahlteile (!) einige Tage in Petroleum "einweichen".
2. Mit ganz (gaaaanz ist wichtig) feiner Stahldrahtbürste mit mäßigen Druck, unter Zugabe von Petroleum u. etwas synthetischen Motoröl bürsten. Viel Geduld ist notwendig, und an wenig auffälligen Stellen zuerst üben. Immer nur die Stahldraht"borsten" in einer Richtung über die Teile ziehen u. nicht "rubbeln"
3. Wenn der ganze Dreck herunten ist das das ganze konservieren (Waffenfett).

Danach sollte die Originalität weitestgehend erhalten sein u. der Anblick das Auge erfreuen.

Viel Spass

LG Steelman
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julie
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Re: Alten Keller-Mauser richtig gesund pflegen

Beitrag von julie » Mi 6. Mär 2019, 23:55

Steelman hat geschrieben:
Mo 4. Mär 2019, 20:13
@ julie,

ich habe mir deine Fotos jetzt ganz genau angesehn.

Für mich sieht es so aus als wäre einmal über die originale Brünierung "darüber" brüniert worden sein.
Erkennbar deshalb, da auch die alten Rostnarben brüniert erscheinen.
Vermutlich vom deutschen Importeur vor dem deutschen Beschuß.

In weiterer Folge dürften die braunen Flecken später entstanden sein, allerdings schwierig die Ursache festzustellen (100 Gründe möglich)

Meine Meinung:
Vergiss den Tipp mit dem Scotchbrite (das machen nur Laien), da schmirgelst dir nur blanke Stellen. Schaut anschließend besch**** aus.

Daher:
1. Die Stahlteile (!) einige Tage in Petroleum "einweichen".
2. Mit ganz (gaaaanz ist wichtig) feiner Stahldrahtbürste mit mäßigen Druck, unter Zugabe von Petroleum u. etwas synthetischen Motoröl bürsten. Viel Geduld ist notwendig, und an wenig auffälligen Stellen zuerst üben. Immer nur die Stahldraht"borsten" in einer Richtung über die Teile ziehen u. nicht "rubbeln"
3. Wenn der ganze Dreck herunten ist das das ganze konservieren (Waffenfett).

Danach sollte die Originalität weitestgehend erhalten sein u. der Anblick das Auge erfreuen.

Viel Spass

LG Steelman

Danke für die detaillierten Tipps - vom Vorposter ebenfalls - das werde ich mir dahingehend mal einprägen.

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