Schuss wandert nach rechts

[Lindenwirt]

Hallo wieder mal.
Irgendwie komme ich nicht recht weiter mit meinem Jagdschützenprojekt.

Ausgangslage:
CZ 527 .222 REM Lux
ZF Leupold Vari X 6,5-20x50
Montage EAW
Gewehr hat nur einen einzigen Zweck: jagdliches Wertungsschießen auf 100m im Kanal. Sonst nix.

Die Montage wurde vom Büma montiert, das ZF war allerdings viel zu weit hinten und so habe ich die Ringe gelöste und das Ganze nach vorne geschoben. Ich fürchte da habe ich die ersten Fehler gemacht. Ein Kollege hat mich nämlich darauf hingewiesen dass die Ringabstände seitlich nicht gleichmäßig sind. Daraufhin habe ich mir jetzt mal ein paar Video angesehen und bin auf das hervorragende Video hier gestoßen:
https://www.youtube.com/watch?v=COoXVpG ... ure=relmfu (how to mount a rifle scope)

Da wird erstens schön erklärt wie man den korrekten Augenabstand ermittelt, andererseits wie man korrekt scharf stellt, bzw auch, und das war ja meine Problem, korrekt die Schrauben anzieht.

Mein Problem nämlich: Mit wiedergeladener Munition (funktioniert einwandfrei in einer Tikka) wandert der Schuss in einer Geraden nach rechts. Nach 4 Schuss sind 4 perfekt aufgefädelte Schüsse von links nach rechts auf der Scheibe, Abstand je 1cm.

Frage:
Kann das an meiner beim ersten Mal vermurksten Montage liegen oder eher ein Problem vom ZF sein. Ich werden das natürlich bald selber wieder austesten aber mir lässt das keine Ruhe. Wirkt sich das tatsächlich so eklatant aus wenn die Schrauben nicht ganz gleichmässig angezogen wurden?

lG,
L.

[GehtDas]

Servus,

Ich montiere alle meine ZFs selber, ohne großen Aufwand zu machen, mit viel Gefühl und Augenmaß.
Hast schon jemanden anderen damit schießen lassen?
Steht der Schaft irgendwo an?
Welche Auflage verwendest du?
Was ist wennst zb 6-10 Schuss machst?
Lg und Waidmannsheil

[Lindenwirt]

Auflag vorne und hinten diese Leder Benchrestauflagen. Vorne höhenverstellbar.
Ich hab das Gewehr da ziemlich gut fixiert um Eigenfehler auszuschließen.
Mit andern Gewehren (z.b meiner .308) funktioniert das wunderbar.
Schaft wurde vor Kurzem vom BüMa freigemacht. Systemschrauben habe ich kontrolliert, passt alles.

[Parallaxe]

Wenn etwas nicht gut verschraubt wäre, ergäbe sich wohl keine so schöne Gerade, dann ginge es wohl drunter und drüber. Denn offenbar wandern die Einschläge bei jeder Serie immer in derselben Weise, und immer beginnst Du ungefähr dort, wo Du hinwillst und kommst immer mehr vom Haltepunkt weg.

Für mich klingt das nach einem systematischen Fehler - entweder wanderst Du (psychologische Gründe sozusagen), oder da ist irgendwas mit der Mechanik der Türme nicht okay. Die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse lässt mich so etwas in der Art vermuten.

[Lindenwirt]

Verstehe ich, aber das es von mir ausgeht schließe ich aus. Ich halte mit der .308 die 9 auf der Jagdschützenscheibe, die Ringe sind 5mm stark.

Mit der .222 aber schieße ich Zentimeter für Zentimeter weiter rechts, der letzte Schuss war sicher 5-6cm weit rechts. Ich schieße mit 20facher Vergrößerung und halte beim Abziehen schön die Mitte. So weit fahre ich nicht raus. Ist zwar riegendwie naheliegend aber das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Mechanike der Türme wär natürlich auch noch möglich. Ich werde das Glas jetzt nochmal sauber montieren (vorher entfetten), dann genau mit Drehmoment anziehen und dann probiere ich es nochmal. Irgendwie verhext...

Edit:
Anbei mal ein Foto.
Unten 2 mit RWS, oben 4 mit den wiedergeladenen. 100m sitzend aufgelegt.

[Spitfire]

Hi Lindenwirt!

Bleibt der "gewanderte" Trefferpunkt, oder "wandert" der Trefferpunkt nach dem Auskühlen des Laufs wieder zurück?

Habe teils die Schrauben meiner Montageringe kriminell schief draufgeschraubt, da gab's keine Probleme. Ob das der Grund ist?

Ich würde aber immer nur eine Variable zur Fehlerfindung verändern.

Verschraube die Ringe nochmals (korrekt) und nimm Dir ein zweites ZF mit, falls vorhanden.

Falls die Montage mit den korrekt verschraubten Ringen den gleichen Fehler zeigt, wechsle mal das ZF. Falls das nichts bringt, wechsle mal die Montage.

Mehr Variablen sollten da nicht ausschlaggebend sein.

Alles Gute, ich wünsche Dir, dass der Knallstock bald wieder ordentlich funktioniert!

[Lindenwirt]

Hallo,

danke, hab oben noch ein Bild eingefügt.
Zweites ZF hätte ich, ich werde das von dir beschriebene mal in Ruhe ausprobieren.

mfG,
L.

[Lindenwirt]

EAW Ringmontage.
Wie gesagt, Lauf schwingt frei (Papier geht problemlos zwischen Lauf und Schaft), Systemschrauben sitzen fest.
Aber klar kann das auch noch ein Thema sein, wenn ichs gar nicht hinbekomme bringe ichs zum Büma, dann soll der mal eine Auge darauf werfen...

[Parallaxe]

Es muss ein systematischer Fehler sein, wenn das Ergebnis reproduzierbar ist.

Ein Problem in der horizontalen Einstellung ("windage") am ZF kann sowas erzeugen - als wanderte ein Zahnrädchen von Schuss zu Schuss, und immer in die gleiche Richtung.

Wenn es an der Montage läge, dann gäbe es ziemlich sicher keine solche Linie, die noch dazu reproduzierbar ist. Dann gäbe es auch einen Effekt in der Vertikale ("elevation"), also einen Streukreis, der eine Fläche abdeckt, keine Linie. Außer natürlich, es wäre, wie von woolf erwähnt, eine Schwenkmontage - die kann auch einen reproduzierbaren Fehler liefern.

Wie Du ja selbst sagst: Ausprobieren mit anderem ZF sollte Klarheit bringen, ob es am ZF liegt.

[bino71]

Wann beginnt es wieder bei ganz links?
Muß der Lauf abkühlen oder beim nächsten Besuch?
Im Falle 1 Lauf, im Falle 2 ZF oder Montage.

[Hirschberg]

Hast du eine Schwenkmontage? ...

EAW Ringmontage. ...

Das beantwortet die Frage nicht...

[Lindenwirt]

Hast du eine Schwenkmontage? ...

EAW Ringmontage. ...

Das beantwortet die Frage nicht...

Ok, sorry, nein, keine Schwenkmontage.