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Neuer Lauf

Von Waffenpflege bis hin zu Pimp my gun!
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doc steel
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Re: Neuer Lauf

Beitrag von doc steel » Di 12. Feb 2019, 06:34

Steelman hat geschrieben:
Di 12. Feb 2019, 00:05
silverstar hat geschrieben:
Mo 11. Feb 2019, 20:23
Unglaublich die Preise !
Eisensäge ,Drehmaschine , Schneideisen 20min Arbeit !
Kostenpunkt ? Beschuss und eine Kiste Bier!!

Obwohl du schon recht gute Beiträge geschrieben hast, hast aber jetzt einen ganz fürchterlicher Blödsinn verzapft.

LG
Genau! So ein Bledsinn, heast!
Ohwischen hast nämlich vergessen!
Eisensäge ,Drehmaschine , Schneideisen, ohwischen 20min Arbeit, hassts richtig! :D

Na ohne Schmäh jetzt und sorry fürs kurze hijacking...
Kann mir bitte jemand sagen wie beim Kürzen eines Laufs die einzelnen Schritte sind, wie da der Vorgang erfolgt wenns richtig emacht wird? Geh bitte und danke!

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Re: Neuer Lauf

Beitrag von silverstar » Di 12. Feb 2019, 06:50

Obwohl du schon recht gute Beiträge geschrieben hast, hast aber jetzt einen ganz fürchterlicher Blödsinn verzapft.

LG
[/quote]

3,5 j Lehre als Werkzeugmacher und Maschinenbauer inkl langjähriger Praxis im Schnitt und Formenbau sollten mM nach reichen um ein Allerweltsgewinde Winkelgerecht auf ein Stück Rohr zu "Würgen! " Ich verstehe echt nicht warum hier Dinge die meine Lehrlinge im 1. Jahr beherrschten unnötig als "Künstlerische Meisterleistung der Metallbearbeitung "zu Horrorpreisen dargestellt werden ? Wenn man den Lauf Richtig aufzuspannen versteht und er mit der Messuhr null gewuchtet wird ist der Rest ein "Klacks!
Gestern gemacht ! Dauer ca 20min !!!
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Re: Neuer Lauf

Beitrag von LTE » Di 12. Feb 2019, 07:22

silverstar hat geschrieben:
Di 12. Feb 2019, 06:50
Obwohl du schon recht gute Beiträge geschrieben hast, hast aber jetzt einen ganz fürchterlicher Blödsinn verzapft.

LG
3,5 j Lehre als Werkzeugmacher und Maschinenbauer inkl langjähriger Praxis im Schnitt und Formenbau sollten mM nach reichen um ein Allerweltsgewinde Winkelgerecht auf ein Stück Rohr zu "Würgen! " Ich verstehe echt nicht warum hier Dinge die meine Lehrlinge im 1. Jahr beherrschten unnötig als "Künstlerische Meisterleistung der Metallbearbeitung "zu Horrorpreisen dargestellt werden ? Wenn man den Lauf Richtig aufzuspannen versteht und er mit der Messuhr null gewuchtet wird ist der Rest ein "Klacks!
Gestern gemacht ! Dauer ca 20min !!!
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Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre, ich habe einen Lauf vom CNC Techniker abstechen lassen, dann die Gewindefläche abdrehen, einstechen und ein Gewinde aufschneiden.
Das erste was gemacht werden muss ist jedoch ein Kaliberdorn der genau auf den Lauf passt, ich habs eh schon 1-2 mal erklärt, die außen Kontur ist nicht zwangsweise Zentrisch zur innen Kontur.
Der Lauf wird eingespannt, dann der Dorn in den Lauf eingesetzt.
Mit einer Messuhr und dem Richtigen Futter oder mit Papier oder Blechzulagen (Stichwort Blattfühler Lehre) wird die Laufseele Zentrisch eingerichtet.
Der Lauf wird 5mm vor dem Gewindebeginn abgestochen.
Dann Kontrollieren ob der Rundlauf in der Seele noch passt.
Die letzten 5mm abdrehen, Fase setzen und Gewindefläche überdrehen.
Am Absatz einen Freistich einstechen (1mm) da das Gewinde ja nicht bis zum Absatz gezogen werden kann.
Gewinde Schneiden, fertig.

AZ mit richten, Spannen, Abstechen, Überdrehen usw. 1h (klar geht's schneller auch, aber ob jetzt 45 Minuten Stress oder 1h Entspannt arbeiten, machen oft den unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg)
1H Zerspannungstechniker Kosten alleine schon 90€

Da ist noch kein Lauf aus und eingebaut, wenn der Lauf in einem offenen Bett sitzt, will auch keiner die Spuren der Backen in der Brünierung oder Kratzer im Edelstahl usw.

Ich falle selber immer wieder darauf rein, denke mir, ja heast des is jo ka hockn, was dauertn da so lang... bis ich mich wirklich damit beschäftige.

Klar, du kannst den Lauf auch mit der Säge abhauen, hast die Späne eben im Lauf, du musst auch die Mündung nicht überdrehen oder Senken, du kannst auch den Lauf am Mantel einspannen und des Ding schießt immer noch. Wie es schießt ist ein anderes Thema :)

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Re: Neuer Lauf

Beitrag von silverstar » Di 12. Feb 2019, 07:32

Da ich die Läufe prinzipiell mit Rollkörner aufspanne sind die Seelen automatisch Zentrisch ! ! Das ist aber selbstverständlich und daher von mir nicht "expliziert " angeführt in meinem post! Kupferplättchen /auch Messing geht ) verhindern "Kratzer am Lauf ! ! also sehe ich da zum "Profi " keine unterschiede ! Ich habe bei diversen Büchsenmachern andere Fertigungstechniken "geniessen " können ! Wo ich mich heute noch frage wie sich die "Meister " nennen dürfen ! Das ist vergleichbar mit manchen 5 Stern Hotels bei denen man besser nicht in die Küche blicken sollte !
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Re: Neuer Lauf

Beitrag von doc steel » Di 12. Feb 2019, 08:05

ihr zwei machts mir richtig Lust drauf, dass i nach mein zweiten Dokta no amal ind Lehr geh.
Ich find das alles so faszinierend! Ich will das auch können...echt!

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Re: Neuer Lauf

Beitrag von LTE » Di 12. Feb 2019, 08:15

silverstar hat geschrieben:
Di 12. Feb 2019, 07:32
Da ich die Läufe prinzipiell mit Rollkörner aufspanne sind die Seelen automatisch Zentrisch ! ! Das ist aber selbstverständlich und daher von mir nicht "expliziert " angeführt in meinem post! Kupferplättchen /auch Messing geht ) verhindern "Kratzer am Lauf ! ! also sehe ich da zum "Profi " keine unterschiede ! Ich habe bei diversen Büchsenmachern andere Fertigungstechniken "geniessen " können ! Wo ich mich heute noch frage wie sich die "Meister " nennen dürfen ! Das ist vergleichbar mit manchen 5 Stern Hotels bei denen man besser nicht in die Küche blicken sollte !
Hast du ein einzeln einstellbares Backenfutter oder wie viele einfach nur ein Standard 3/4 Backen Futter?
Ich bin kein Zerspannungstechniker sondern jemand der zu Lehrzeiten Bohren/Drehen/Fräsen hatte und weis wo bei dem ding vorne und hinten ist. Als Techniker sehe 9ich jedoch zusammenhänge. Ich persönlich würde nicht mit dem Rollkörner in den Lauf einfahren, schon gar nicht nachdem ich die Mündung bearbeitet habe. Ist aber ein persönliches Gefühl. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren, nur wenn du an der Mündung greifst, dann z.b. 3-4 cm aus dem Futter stehen hast, bin ich mir nicht sicher, ob der Rollkörner die Kraft hat, das ganze Zentrisch zu halten (so ein normales 3/4 Backenfutter verwendet wird) Mit dem Dorn bist du eben 100% auf der sicheren Seite. Ich habe das Glück, dass mein Nachbar nicht nur Zerspanner ist sondern auch Waffenbesitzer :) da waren wir gleich auf Du und Du, bei meinem RRA Lauf war der Unterschied außen zu innen Kontur sehr unterschiedlich, das sah man sehr genau am Übergang von Gewinde zu Laufmantel.

Wer selber eine Drehbank hat und sich ein wenig damit beschäftigt, für den ist es sicher kein Hexenwerk, ich trau mir sagen, das ich es selber auch herkriege mit meinem bisschen Wissen. Es gibt aber genügend, die haben 2 Linke Hände und an selbigen 10 Daumen, die keine Ahnung haben was dahinter steckt, die meinen dann dank diverser Aussagen, das so ein kürzen ja eh nix kosten kann/darf.

You get what you pay for und wenn eben jetzt jeder ein Gewinde will, dann kommen die als erstes dran, die ohne wenn und aber zahlen.

Wir sind ja nicht in einer Planwirtschaft.

Alternativ bietet übrigens die Fa. Walther Lothar Top Läufe für erschwingliches Geld an, auf Wunsch in genau der Kontur die man möchte, mit Systemgewinde usw. Wenn man denen die Systemhülse zukommen lässt, wird selbige auch gleich noch montiert.
All das weis ein Büchsner, selbiger fädelt das auch ein.

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Re: Neuer Lauf

Beitrag von LTE » Di 12. Feb 2019, 08:22

doc steel hat geschrieben:
Di 12. Feb 2019, 08:05
ihr zwei machts mir richtig Lust drauf, dass i nach mein zweiten Dokta no amal ind Lehr geh.
Ich find das alles so faszinierend! Ich will das auch können...echt!
Ich kann des nicht, ich schaue lieber Könnern zu und lerne, frage und lerne mehr ;)

Wenn es drauf an käme und ich das Werkzeug dazu habe, dazu 2-3 Muster mache, krieg ich es aber auch her.

Klar, so dinge wie fürs Gewinde am Übergang zum Lauf einen Absatz einstechen (Freistechen) das kenn ich noch aus meiner Lehrzeit anno 1995 :)

Aber es scheitert am Gerät, sprich der Drehbank und dem Werkzeug wie Wendeplatten und Drehmeißel usw., die Geschichte mit dem Papier zulegen kommt übrigens vom Hr. Ing. Mayerl von Styria Arms, wenn es der ned weis/kann wer dann?

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Re: Neuer Lauf

Beitrag von silverstar » Di 12. Feb 2019, 08:32

ich verwende meist 2 spitzen und ein Drehherz ! zum zentrieren ! Da läuft die Seele sicher "null" ! und bei der Drehherz klemmschraube (imbus 8mm ) lege ich ein Messing oder kupferplatterl bei ! wennst am Schluss die Mündung planst und um ca 2cm verkürzt was solls dann ausmachen wennst vorher am Rollkörner gespannt hast ? eventl Lausfausdehnung drehst nachher eh plan weg !
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Re: Neuer Lauf

Beitrag von Lucky Luke2 » Di 12. Feb 2019, 09:20

Wenn man zwischen den Spitzen dreht kriegt man sicher oft genug ein Gewinde hin was passt, aber keiner Weiß ob das Patronenlager auch perfekt zentrisch gerieben worden ist zur Laufseele. Neue Mündung kannst mit der Methode auch vergessen.

Hab zwar selbst eine Drehbank aber die ist mit 750mm Spitzenweite etwas zu kurz..und die hat immerhin 850kg

Weiß einer wo man im europäischen Raum so präzis geschliffene Kaliberdorne herbekommt ?

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Re: Neuer Lauf

Beitrag von LTE » Di 12. Feb 2019, 09:36

Lucky Luke2 hat geschrieben:
Di 12. Feb 2019, 09:20
Wenn man zwischen den Spitzen dreht kriegt man sicher oft genug ein Gewinde hin was passt, aber keiner Weiß ob das Patronenlager auch perfekt zentrisch gerieben worden ist zur Laufseele. Neue Mündung kannst mit der Methode auch vergessen.

Hab zwar selbst eine Drehbank aber die ist mit 750mm Spitzenweite etwas zu kurz..und die hat immerhin 850kg

Weiß einer wo man im europäischen Raum so präzis geschliffene Kaliberdorne herbekommt ?
Ja weis ich.... Triebel Waffenwerkzeuge im Allgäu, da kriegst du auch Mündungssenker, Lagerreiber usw.
Definitiv einer der Top Marken ein Europa

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Re: Neuer Lauf

Beitrag von silverstar » Di 12. Feb 2019, 10:25

meine hat 325kg und 1000mm Spitzenweite
wenn ich sowas lese hier lese krieg ich Kopfweh echt !
"keiner Weiß ob das Patronenlager auch perfekt zentrisch gerieben worden ist zur Laufseele. Neue Mündung kannst mit der Methode auch vergessen."
Ich gebs auf !Soll jeder machen wie er glaubt !
bin hier raus ! ist mir echt zu Doof!
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Re: Neuer Lauf

Beitrag von Lucky Luke2 » Di 12. Feb 2019, 10:39

Danke LTE! An die habe ich jetzt noch garnicht gedacht!

Lieber Silverstar,
bitte klär mich auf wie du eine Mündung zwischen den Spitzen drehst?

Ich könnte mir nur vorstellen anhand der Spitzen zu zentrieren und im Anschluss den Lauf mittels eines Igels in einer feststehenden Lünette zu fixieren. Und selbst wenn du jeden einzelnen Schrauben dann mit einem guten Drehmomentschlüssel gleich anziehst ist mir das noch immer zu unsicher. Einen auf das 1/100 mm perfekt zentrierten Reitstock mal ausgenommen. Meiner Meinung nach geht halt nix über das Ausrichten via Präzisions Kaliberdorn

Das heißt einmal musst du dir sowieso die Arbeit machen den Lauf perfekt zu zentrieren - ohne Spitze, ich zeig dir nachher ein Bild wie es aussieht wenn die Mündung um ein paar hundertstel von der Laufseele abweicht im Falle einer 11° Matchmündung - bei einer geraden Mündung fällt es weniger stark ins Gewicht.
Wenn du aber nur ein Gewinde drehen willst und der Lauf ausgebaut ist wird deine Methode in den meisten Fällen genügen.
Wenn du es aber vermeiden willst den Lauf auszubauen kannst das ganze schon wieder vergessen.

yoda
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Re: Neuer Lauf

Beitrag von yoda » Di 12. Feb 2019, 13:37

Ich spanne meine Läufe in ein 4 Backenfutter mit einzeln verstellbaren Backen, dazwischen immer Messingblech, danach kommt die Messuhr vorne in den Lauf, dann zentriere ich den Lauf auf unter 1/100mm Rundlaufgenauigkeit. Auf der Rückseite wo die Systemhülse aus der Drehmaschine schaut, stopfe ich einen Fetzen rein damit mir nicht alles um die Ohren fliegt. Wenn man es öfter macht sollte man sich auf der Rückseite einen Ring mit Schrauben zum klemmen drehen. Wenn das nicht wirklich ein Benchrestgewehr ist eiert das hinten immer fürchterlich, somit fliegt es einem dann bei einigen 100 u/min um die Ohren.

Bei den Mündungen mache ich am Liebsten 90° Matchmündungen wie bei den Anschützläufen, weil dann die Außermittigkeit VOLLKOMMEN egal ist, da die Mündung bei 90° nur eine gerade Fläche ist, je steiler der Winkel ist umso mehr wirkt sich die Außermittigkeit natürlich aus. Der Vorteil einer 45° Mündung besteht einzig und allein in der verbesserten Haltbarkeit, wenn die Experten mit Putzstäben von vorne in die Läufe reinfahren, da das aber viele Menschen so machen, weiß man warum auch viele Hersteller auf 45° Mündungen schwören.

Danach drehe ich den Außendurchmesser fürs Gewinde ab und mache am Ende einen 2-3mm Freistich, da weder das Schneideisen noch der Drehmeissel bis zum Ende schneiden.

Das Gewinde schneide ich dann am Liebsten mit einem guten Schneideisen in einem Schneideisenhalter, wobei der Reitstock perfekt eingestellt sein muss und man das Schneideisen mit dem Reistock immer schön auf den Lauf drücken muss. Wenn kein Druck da ist wird das Gewinde schief, weil sich das Schneideisen nicht am Anschlag im Schneideisenhalter gerade stellt.

Mit der Methode brauche ich bei einer ausgeschäfteten Waffe ca. 30 Minuten ohne mich großartig zu beeilen.

Wenn ich es mit dem Drehmeissel machen würde, müsste ich ca. 60 Minuten kalkulieren, weil ich die Zahnräder 2x umbauen muss, was bei einer großen Weiler etc. entfält.

Zerlegen + Zusammenbauen je nach Waffe ca. 30-60 Minuten dazu.

Wenn der Lauf konisch ist, muss ich vorher immer einen Aluminiumring drehen, so dass der Lauf im Futter an zwei Stellen schön gespannt ist, bzw. wenn er nur leicht konisch ist kann man an der Stelle wo er dünner ist, mehr Messingblech beilegen. Das macht zeitlich aber keinen großen Unterschied, vielleicht 15 Minuten.

Ich mache das zwar nur gelegentlich und hobbymäßig, ich glaube aber nicht dass die Profis weniger kalkuieren.
Zuletzt geändert von yoda am Di 12. Feb 2019, 15:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Neuer Lauf

Beitrag von LTE » Di 12. Feb 2019, 14:42

yoda hat geschrieben:
Di 12. Feb 2019, 13:37
Ich spanne meine Läufe in ein 4 Backenfutter mit einzeln verstellbaren Backen, dazwischen immer Messingblech, danach kommt die Messuhr vorne in den Lauf, dann zentriere ich den Lauf auf unter 1/100mm Rundlaufgenauigkeit. Auf der Rückseite wo die Systemhülse aus der Drehmaschine schaut, stopfe ich einen Fetzen rein damit mir nicht alles um die Ohren fliegt. Wenn man es öfter macht sollte man sich auf der Rückseite einen Ring mit Schrauben zum klemmen drehen. Wenn das nicht wirklich ein Benchrestgewehr ist eiert das hinten immer fürchterlich, somit fliegt es einem dann bei einige 100 u/min um die Ohren.

Bei den Mündungen mache ich am Liebsten 90° Matchmündungen wie bei den Anschützläufen, weil dann die Außermittigkeit VOLLKOMMEN egal ist, da die Mündung bei 90° nur eine gerade Fläche ist, je steiler der Winkel ist umso mehr wirkt sich die Außermittigkeit natürlich aus. Der Vorteil einer 45° Mündung besteht einzig und allein in der verbesserten Haltbarkeit, wenn die Experten mit Putzstäben von vorne in die Läufe reinfahren, da das aber viele Menschen so machen, weiß man warum auch viele Hersteller auf 45° Mündungen schwören.

Danach drehe ich den Außendurchmesser fürs Gewinde ab und mache am Ende einen 2-3mm Freistich, da weder das Schneideisen noch der Drehmeissel bis zum Ende schneiden.

Das Gewinde schneide ich dann am Liebsten mit einem guten Schneideisen in einem Schneideisenhalter, wobei der Reitstock perfekt eingestellt sein muss und man das Schneideisen mit dem Reistock immer schön auf den Lauf drücken muss. Wenn kein Druck da ist wird das Gewinde schief, weil sich das Schneideisen nicht am Anschlag im Schneideisenhalter gerade stellt.

Mit der Methode brauche ich bei einer ausgeschäfteten Waffe ca. 30 Minuten ohne mich großartig zu beeilen.

Wenn ich es mit dem Drehmeissel machen würde, müsste ich ca. 60 Minuten kalkulieren, weil ich die Zahnräder 2x umbauen muss, was bei einer großen Weiler etc. entfält.

Zerlegen + Zusammenbauen je nach Waffe ca. 30-60 Minuten dazu.

Wenn der Lauf konisch ist, muss ich vorher immer einen Aluminiumring drehen, so dass der Lauf im Futter an zwei Stellen schön gespannt ist, bzw. wenn er nur leicht konisch ist kann man an der Stelle wo er dünner ist, mehr Messingblech beilegen. Das macht zeitlich aber keinen großen Unterschied, vielleicht 15 Minuten.

Ich mache das zwar nur gelegentlich und hobbymäßig, ich glaube aber nicht dass die Profis weniger kalkuieren.
Danke für die schöne Erläuterung, was wiederum zeigt, das ich nicht so falsch lag und mein Zerspanner alles richtig gemacht hat, man muss dazu sagen, bei mir war es ein RRA Lauf der auf 8,25" gekürzt wurde, da schaut hinten nichts mehr raus, bei einem 16" Lauf oder gar dem Rest der Waffe noch dran würd ich auch hinten stützen, bzw. angst haben das mir das durch Unwucht abhaut

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Re: Neuer Lauf

Beitrag von Steelman » Di 12. Feb 2019, 15:47

silverstar hat geschrieben:
Di 12. Feb 2019, 06:50
Obwohl du schon recht gute Beiträge geschrieben hast, hast aber jetzt einen ganz fürchterlicher Blödsinn verzapft.

LG
3,5 j Lehre als Werkzeugmacher und Maschinenbauer inkl langjähriger Praxis im Schnitt und Formenbau sollten mM nach reichen um ein Allerweltsgewinde Winkelgerecht auf ein Stück Rohr zu "Würgen! " Ich verstehe echt nicht warum hier Dinge die meine Lehrlinge im 1. Jahr beherrschten unnötig als "Künstlerische Meisterleistung der Metallbearbeitung "zu Horrorpreisen dargestellt werden ? Wenn man den Lauf Richtig aufzuspannen versteht und er mit der Messuhr null gewuchtet wird ist der Rest ein "Klacks!
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OK! Möglich das du viel gelernt, u. auch langjährige Praxis hast, ich übrigens auch!

Dann fangen wir mal an:

Ein Lauf wird nicht mit der Messuhr null gewuchtet, sondern er wird zur Laufseele zentrisch bearbeitet.

Wie das geschieht dürfte anscheinend nicht einmal der "Euer hochwohlgebohren Ing. Mayerl" wissen, der veröffentlichte hier im PD ein Video, wo er statt mit dem Messtaster im 0° Winkel mit der Uhr im 45° Winkel versuchte die Konzetrität zu messen.

Gewuchtet werden Wellen od. Räder (zB Kfz) u. zwar zur Vermeidung von statischer u. dynamischer Unwucht.
Mangelnde Vorbereitung ist die Vorbereitung auf das Versagen

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