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Tuning Norinco 1911

Verfasst: Mi 11. Aug 2010, 22:09
von martin
Ich möchte einen Norinco 1911er ein wenig tunen habe aber von diesem Thema eigentlich keine Ahnung.
Teile und komplette Sets findet man ja einige im Internet, kann ich da ohne Probleme jedes 1911er Teil
kaufen oder muss ich hier auf etwas besonders acht geben?

- Kettenglied tauschen (wurde mir empfohlen weil viel Spiel)
- Abzugsbügel ev. mit Triggerstop
- Abzugsgewicht möglicht stark reduzieren, den Abzugsweg auch
- Hammer
- Griffsicherung
- lange Daumensicherung
- Schlagfedergehäuse

- (Bushing)
- (Visierung)
- (einteilige Federführungsstange)

Re: Tuning Norinco 1911

Verfasst: Mi 11. Aug 2010, 22:59
von sandman
Die Norinco ist nach den Mil-Specs der Ur-1911A1 gebaut und solche Teile passen auch, aber eben wie vorher erwähnt sind sie meist übermaßig und müssen angepasst werden.

Eine 1911er zu tunen kostet weniger vom Material her, sondern eher von der Arbeitszeit her.

Grüße

Sandman

Re: Tuning Norinco 1911

Verfasst: Mi 11. Aug 2010, 23:43
von Vintageologist
Die Passung von Bushing und Kettenglied ist neben dem Lauf(-fitting) selbst der Hauptfaktor für die Genauigkeit bei der 1911er.

Für ein möglichst geringes Abzugsgewicht solltest du Trigger und Sear tauschen... bei der Gelegenheit, ganz einfach weils nicht viel kostet, auch Sear Spring (das ist diese witzige 3-blättrige). Hammer verändert zwar das Abzugsgewicht ansich nicht, aber wenn man diese ganzen Dinge tauscht, ist es üblicherweise nett, den auch gleich mitzunehmen. Aber wenn du den wechselst, solltest du sicherheitshalber auch eine passende Hammer Spring dazunehmen, gerade wenn du von Spur auf einen ultralight skeleton super hyper Commander Hammer gehst :)
Wichtiger ist aber im Endeffekt dann, dass die Teile gut eingepasst und an den richtigen Stellen poliert werden, da durch weniger Reibung weniger Widerstand entsteht -> geringeres Abzugsgewicht und dass der Büchser die Abzugs und Sear Spring anpasst (zurechtbiegt), bis das Abzugsgewicht passt.

Griffsicherung... Beavertail erfordert je nach Bauart, dass dir ein Büchser viel Material vom Rahmen wegnimmt. Die besseren brauchen mehr Platz und deshalb mehr Material weg vom Rahmen. Verursacht keinerlei Haltbarkeitsprobleme, kostet aber Büchserzeit und somit Geld! Aja und Spur Hammer + Beavertail Safety funktioniert nicht (geht sich platzmäßig nicht aus). D.h. du musst dann jedenfalls den Hammer auf Commander Style ändern.

Thumb Safety muss üblicherweise auch vom Büchser eingepasst werden.

Main Spring Housing ist (in den meisten Fällen) drop-in und kannst einfach reingeben. Hat aber auch keinerlei Effekt auf irgendwas, außer auf die Optik oder halt, wenn du von arched auf flat oder umgekehrt gehst eine Änderung des Griffs.

Visierung muss der Büchser auch erst ein passendes Dovetail schneiden + je nach Bauart der Kimme noch extra Material abtragen.

Full Length Guide Rod ist in erster Linie ein Marketing-Hype-Teil und eine Lösung für ein nonexistentes Problem und sorgt dafür, dass du die Waffe nicht mehr ohne Tool auseinandernehmen und gewisse Hemmungen teilweise viel, viel schwieriger beheben kannst.
Wenn du sie trotzdem unbedingt haben willst, solltest du berücksichtigen, dass sie üblicherweise die Treffpunktlage verändert. D.h. du wirst dann die Visierung nachbearbeiten lassen müssen. Außerdem brauchst du üblicherweise einen anderen Spring Cup dazu.

Hast du eine ungefähre Budgetvorstellung?

sandman hat geschrieben:Eine 1911er zu tunen kostet weniger vom Material her, sondern eher von der Arbeitszeit her.


Es sei denn natürlich, du kaufst Wilson Combat Bullet Proof Teile... so wie ich ;)