PULVERDAMPF

Hallo!

Mal eine Frage, ist das Biegen des Kammerstengels eines 98er Verschlusses wirklich so dramatisch schwierig? Bin bereits bei zwei guten BüMas abgeblitzt die unbedingt den Stengel abflexen und wieder anschweissen wollten weil das sonst nicht anders geht. WTF

Soweit ich weiss wurden bei den Scharfschützen - G98 im WKI auch die Verschlüsse nachträglich gebogen bevor das ZF montiert wurde, nicht vor dem Härten. Bei den G98 die auf K98 umgerüstet wurden ebenso. Da gabs aber nur Kopfschütteln.

Was ist da los?

eine Metallstange (a Kammerstengel is ja nix anderes als a massive Rundstange)
mußt erwärmen, bevor du´s biegst, kalt wirds ziemlich sicher brechen

je nachdem wie des Material beschaffen is (Kohlenstoff usw...) hat das Auswirkungen
was beim Schweissen aber auch der Fall ist
gehört nachher aufpoliert und neu brünniert
bin leider kein Schlosser, der könnte das jetzt genauer erklären

wahrscheinlich will keiner das Risiko eines Bruchs eingehen

warum willst es net abschneiden/schweissen?
bei den MosinNagant zB is angeschweisst worden

mfg Bertl

Sidekix hat geschrieben:warum willst es net abschneiden/schweissen?
bei den MosinNagant zB is angeschweisst worden

mfg Bertl

Naja, früher hats auch mit dem Biegen geklappt und ich will halt alles so historisch korrekt wie nur möglich haben. Währe doof da alle Komponenten perfekt abgestimmt sind und dann so ein irreparabler Stilbruch.....

Erhitzen und knicken dürfte doch kein Problem sein, vor 70 Jahren hats ja auch gut funktioniert.

>Michael< hat geschrieben:Naja, früher hats auch mit dem Biegen geklappt und ich will halt alles so historisch korrekt wie nur möglich haben. Währe doof da alle Komponenten perfekt abgestimmt sind und dann so ein irreperabler Stilbruch.....

des is verständlich...

also wenn i des jetzt richtig deute willst aus nen 98er Stengel an k98er machen?

wennst den erwärmst müsste es (meiner bescheidenen Meinung nach ) gehen,
einzig die Brünnierung musst erneuern...
kann ja meinen 98er mal meinen Schlosser zeigen was der davon hält

Brünieren müsste nicht mal sein da der Verschluss blank ist, polieren kann ich auch selber.- das einzige was ich mir vorstellen könnte ist das die Wärme weitergeleitet wird und der Verschlusskörper durch die Hitze die Härte verliert. Bin aber kein Metallurgist daher weiss ich nicht ob die Sorge begründbar ist oder nicht.

Komisch ist es schon wenn ein Büxer mit gutem Ruf den Kammerstengel nicht biegen kann/will, man sollte meinen das das die einfachste und am häufigsten vorgenommene Modifikation ist . Ist ja logisch, Metall heiss machen, biegen....

>Michael< hat geschrieben:das einzige was ich mir vorstellen könnte ist das die Wärme weitergeleitet wird und der Verschlusskörper durch die Hitze die Härte verliert. Bin aber kein Metallurgist daher weiss ich nicht ob die Sorge begründbar ist oder nicht.

des wird den Büchsnern auch zu denken geben...
aber wenns des früher auch so gemacht haben?

hab scho einiges so gebogen, angeheizt mitn Autogenbrenner...
rotglühend is aber immer "nur" die Stelle, die man biegen will
sollt also kein Problem sein, allerdings bin i kein Schlosser...

blank, hast an Schweden in der Reissn?

Sidekix hat geschrieben:
blank, hast an Schweden in der Reissn?

Ist schon was in 8x57IS, aber etwas länger als der K98er. Und da kommt ein Ziel4 mit Turmschwenkmontage drauf.

hab scho einiges so gebogen, angeheizt mitn Autogenbrenner...
rotglühend is aber immer "nur" die Stelle, die man biegen will
sollt also kein Problem sein, allerdings bin i kein Schlosser..

Wie ist das eigentlich mit der Härtung? Es heisst ja immer Messer nicht erhitzen da sonst die Klinge weich wird, sich biegt. Werden deine Stahlteile dann nicht auch weich und weniger belastbar?

Achja, und was zur Hölle machst du so spät noch vorm Computer?

>Michael< hat geschrieben:Ist schon was in 8x57IS, aber etwas länger als der K98er. Und da kommt ein Ziel4 mit Turmschwenkmontage drauf.

na da bin ich mal gespannt..

>Michael< hat geschrieben:Wie ist das eigentlich mit der Härtung? Es heisst ja immer Messer nicht erhitzen da sonst die Klinge weich wird, sich biegt. Werden deine Stahlteile dann nicht auch weich und weniger belastbar?

Bremshebel fürs Motorrad aus Alu ham bisher immer gehalten
und die Sahlteile halten genug aus, sind meist um einiges stärker als a Messer!

>Michael< hat geschrieben:Achja, und was zur Hölle machst du so spät noch vorm Computer?

des selbe könnt i dich fragen
meiner einer hacklt um sich dieses kostspielige Hobby leisten zu können

Man erhitzt ja nicht den ganzen Verschluss sondern nur punktuell den Kammerstängel.
Man sollte aber dann wenn man gebogen hat die Verschlusswarzen abkühlen bzw Kühlen. damit keine gefahr für die Härtung sntsteht.
Der ganze verschluss ist meines erachtens nicht gehärtet sondern nur der vordere teil mit Verschlusswarzen......

Also ich kenne einen Büchser in OÖ, der das schon macht. Hätte was um die 35,- gekostet. Über die Qualität kann ich nichts sagen, da ich es dann doch gelassen habe.

Laut US-Foren sind beim Biegen nicht die vorderen Verschlusswarzen kritisch, sondern eher die hintere Steuerkurve, die das Schlagstück spannt. Die ist näher beim Kammerstängel. Wenn die Steuerkurve zu heiß wird, verliert sie die Härtung und fängt an zu scheuern. Die Amis nennen das "galling", dadurch geht dann das Spannen auch schwerer. Gut die hintere Sicherheitswarze wär auch noch ein Thema, doch auf der ruht beim Schuss normalerweise eh keine Last, wenn der Verschlussabstand ned schon hinüber ist.

Mal eine Frage, ist das Biegen des Kammerstengels eines 98er Verschlusses wirklich so dramatisch schwierig?

Eigentlich nicht! Man braucht nur etwas woherum man den Stengel biegt damit der Radius schöner wird. Sonst kanns passieren das der Stengel einknickt und der Radius nicht schön wird!
Bsp. Fotos: http://www.stierli-bieger.com/de/anwend ... ial-biegen

Mit einer einfachen Gaslötlampe (feinstrahlig) gehts wenn die Stelle wo gebogen werden soll leicht dunkelrot glühend erhitzt wird, dann lässt sich der Stahl gut biegen!
Nachher kann man natürlich nachhärten (erhitzen, abkühlen, entspannen), aber ich denke nicht das es beim Kammernstengel unbedingt nötig ist.

Solange der Rest vom Verschluss nicht so heiß wird das die Anlassfarben erscheinen ists kein Problem!

Was ist da für ein Problem? Es gibt keines, wenn man eine sogenannte "Kühlpaste" dick auf den Verschluß schmiert, die nicht heiß werden sollen. Den Kammerstengel sehr punktuell erhitzen, biegen, auskühlen lassen (nur den Kammerstengel!), Paste runterwischen, Verschluß reinigen, polieren, nochmals reinigen, einölen, ins System einsetzen, fertig!

Diese Kühlpasten gibts bei Brownell oder im Büchsenmacherbedarf


Charles

Es gibt auch eine sog. "Heat Sink", ein massives Stahlteil, welches man in die hintere Öffnung des Verschlusses steckt, wenn er zerlegt ist. Das dient als Hitzeableiter vor allem bei der Steuerkurve und lässt den Verschluss nicht so schnell erwärmen. Ich denke, ein großer Schraubstock, ein feuchtes Tuch und ein anderes Massives Stahlteil haben den selben Effekt.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=X4HsEeFYekc[/youtube]

>Michael< hat geschrieben:Hallo!

Mal eine Frage, ist das Biegen des Kammerstengels eines 98er Verschlusses wirklich so dramatisch schwierig? Bin bereits bei zwei guten BüMas abgeblitzt die unbedingt den Stengel abflexen und wieder anschweissen wollten weil das sonst nicht anders geht. WTF

Soweit ich weiss wurden bei den Scharfschützen - G98 im WKI auch die Verschlüsse nachträglich gebogen bevor das ZF montiert wurde, nicht vor dem Härten. Bei den G98 die auf K98 umgerüstet wurden ebenso. Da gabs aber nur Kopfschütteln.

Was ist da los?

Hallo Michael,

ist es dann noch was geworden mit dem biegen oder musstest abschneiden und neu anschweißen?

lg