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Der Geist und die Dunkelheit für Lau.

Verfasst: Mo 1. Sep 2014, 14:15
von The Boy Sebastian
Bild
Zum Anlass meines heutigen Dreissigers, hab ich mich in der Früh fesch gemacht und bin durch Regen und Wind, um mir eine Büchse einzutreten:
Das, unter nervöser Vorfreud leidend, aufgenommene Bild zeigt eine Brno ZKK 602 aus den Neunzigern. Eigentlich recht unaufregend und eher auf der schirchen Seite angesiedelt, allerdings im mir sehr gefallenden Kaliber .450 Watts Magnum.
Die Watts ist ja eine auf 11,66 Millis aufgeblasene .375 Holland & Holland und gilt somit als Urahn der grad eben immer häufiger aufs Tapé gebrachten .458 Lott und als leistungsfähigere .458 Winchester Magnum. Das feine daran ist, dass alle drei Kaliber - danke Gürtelhülse - im Patronenlager Platz finden und verschossen werden können . Daraus, und aus der großen Auswahl an Geschoßen, sollte sich für den Wiederlader - der ich vor hab jetzt zu werden - ein Spektrum von .45-70 Gov-Equivalent für starkes Schwarzwild und Elch, bis Raketenstart auf der Schulter ausgehn. Glaub ich.

Einzig liebes Detail an der Büchse scheint mir die Klappvisierung in optimistischer 100-200-300-Abstufung und das Tunnelkorn.
Weniger zusagen tut mir die Mündungsbremse und der schmucklose Schaft.
Zur restlichen Schirchtheit, die ich der jungen Dame abgewöhnen mag, bitte ich vielmals um Vorschläge.

Ob des Elefantenkalibers möchte ich mit relativ geringem Aufwand das Afrika-Thema breschen.
- rote Schaftkappe (kann mir wer eine gut dämpfende empfehlen?)
- Schaft abbeizen, schleifen und dunkelnd ölen
- eventuell Cerakote-beschichtung in grün/beige
- Gewehrriemen mit Mun-Schlaufen

Was gehört sich, was nicht!? Freu mich sehr über Mithilfe.

Re: Der Geist und die Dunkelheit für Lau.

Verfasst: Mo 1. Sep 2014, 14:20
von QuickMick
Pfff - also ich denke sie muss zuallererst mal gut riechen, daher empfehle ich die Dame mit dem Waffenöl deiner Wahl gut abzureiben. Achtung - Hände anwärmen vorher, sie wird es dir danken!

Re: Der Geist und die Dunkelheit für Lau.

Verfasst: Mo 1. Sep 2014, 14:24
von The Boy Sebastian
Selbstredend zuerst einmal das Wannenbad.
Danke, Schneller.

Re: Der Geist und die Dunkelheit für Lau.

Verfasst: Di 2. Sep 2014, 20:31
von Maggo
Den Schaft mal abbeizen mit einen Abbeizmittel vom Baumarkt. Kostet so um die 8-10 Euro rum.Ist am Schonendsten und macht am wenigsten Arbeit.Der Schaft sollte dann mit Schleifpapier mit immer feinerer Körnung geschliffen und nach dem lezten Schliff mit Essigwasser gewassert werden.Zum trocknen gut und luftig aufhängen,aber nicht in der prallen Sonne.Danach nochmals fein Schleifen, mit Scotch Bride oder feiner Stahlwolle zuletzt vor dem Ölen oder Beizen gut abreiben.
Entweder kaufst du dir Beize in Nuss oder Mahagoni, oder ein dunkles Schaftöl vom Waffenhändler.Mermalig dünn Beizen oder Ölen bis der Schaft das Öl aufgesaugt hat/der Schaft die Beize gut angenommen hat.Beim Beizen sowie beim Ölen würde ich das Holz mit Leinöl in den nächsten Tagen Ölen und überschüssiges Öl abwischen.Für den Glanz kann man in Terpentin gelöstes Bienenwachs den Schaft wachsen und dann mit Scotch birde polieren.

Re: Der Geist und die Dunkelheit für Lau.

Verfasst: Di 2. Sep 2014, 21:39
von buckshot
wenn die schönheitskur abgeschlossen ist, würde ich mir noch gedanken über die inneren "werte" machen - abzüge bei den cz-innen sind erfahrungsgemäß von werk aus kratzig und bedürfen einiger zuwendung ;)

und nicht vergessen - eine wirklich gute montage für das zfr verbauen wenns denn die patrone längerfristig verdauen soll...

Re: Der Geist und die Dunkelheit für Lau.

Verfasst: Di 2. Sep 2014, 23:48
von The Boy Sebastian
Maggo hat geschrieben:Den Schaft mal abbeizen mit einen Abbeizmittel vom Baumarkt. Kostet so um die 8-10 Euro rum. Ist am Schonendsten und macht am wenigsten Arbeit. Der Schaft sollte dann mit Schleifpapier mit immer feinerer Körnung geschliffen und nach dem lezten Schliff mit Essigwasser gewassert werden. Zum trocknen gut und luftig aufhängen, aber nicht in der prallen Sonne. Danach nochmals fein Schleifen, mit Scotch Bride oder feiner Stahlwolle zuletzt vor dem Ölen oder Beizen gut abreiben.
Entweder kaufst du dir Beize in Nuss oder Mahagoni, oder ein dunkles Schaftöl vom Waffenhändler. Mermalig dünn Beizen oder Ölen bis der Schaft das Öl aufgesaugt hat/der Schaft die Beize gut angenommen hat. Beim Beizen sowie beim Ölen würde ich das Holz mit Leinöl in den nächsten Tagen Ölen und überschüssiges Öl abwischen. Für den Glanz kann man in Terpentin gelöstes Bienenwachs den Schaft wachsen und dann mit Scotch birde polieren.


Vielen lieben Dank für die detaillierte Anleitung, Maggo!
Sollte man sich Sorgen machen, ob sich der Schaft durch die Intensivkur verzieht und so etwaig eher bricht, oder ist es dafür zu oberflächig und somit unbedenklich?

buckshot hat geschrieben:wenn die schönheitskur abgeschlossen ist, würde ich mir noch gedanken über die inneren "werte" machen - abzüge bei den cz-innen sind erfahrungsgemäß von werk aus kratzig und bedürfen einiger zuwendung ;)

und nicht vergessen - eine wirklich gute montage für das zfr verbauen wenns denn die patrone längerfristig verdauen soll...


Danke, Buckshot! Werd die Gute schlußendlich noch von einem befreundeten Büchsenmacher durchchecken lassen und bei Bedarf noch etwas nacharbeiten.

Re: Der Geist und die Dunkelheit für Lau.

Verfasst: Mi 3. Sep 2014, 09:20
von buckshot
nicht dass du dann da stehst wie patterson...

Re: Der Geist und die Dunkelheit für Lau.

Verfasst: Mi 3. Sep 2014, 10:24
von The Boy Sebastian
buckshot hat geschrieben:nicht dass du dann da stehst wie patterson...

Haha, mit einer, vom Arzt verschriebenen Ruger No.1, meinst? :)

Re: Der Geist und die Dunkelheit für Lau.

Verfasst: Mi 3. Sep 2014, 10:41
von The Boy Sebastian
Kleines Update: Beschlossene Sache sind..

- dunklerer Ölschaft nach Anleitung
- WEGU Quick-Loc Schaftkappe in rot, mit schwarzem Distanzstück (gefunden bei AKAH)
- 2 Talley Crossbolts, zur Schaftverstärkung, anschließend brüniert
- vom Bruderherz (ist Goldschmiedemeister) angefertigte Medaille für den Schaft, mit Afrikamotiv

Re: Der Geist und die Dunkelheit für Lau.

Verfasst: Mi 3. Sep 2014, 11:04
von R_E_Z
Gute Anleitung zur Herstellung eines Ölschaftes hier aus dem Forum.

viewtopic.php?f=8&t=11286

Hab ich so gemacht, Zeitaufwand ist durch das dauernde Trocknen der einzelnen Schichten sehr hoch, aber es zahlt sich für das Gefühl, was man nachher hat wenn man den Schaft angreift, voll aus! ;)

Re: Der Geist und die Dunkelheit für Lau.

Verfasst: Do 4. Sep 2014, 00:01
von The Boy Sebastian
R_E_Z hat geschrieben:Gute Anleitung zur Herstellung eines Ölschaftes hier aus dem Forum.

viewtopic.php?f=8&t=11286

Hab ich so gemacht, Zeitaufwand ist durch das dauernde Trocknen der einzelnen Schichten sehr hoch, aber es zahlt sich für das Gefühl, was man nachher hat wenn man den Schaft angreift, voll aus! ;)


Wau! Danke für den Querverweis!

Re: Der Geist und die Dunkelheit für Lau.

Verfasst: Fr 12. Sep 2014, 23:54
von Arminius
Gratulation zur schönen Büchse in einem interessanten Kaliber!

die 350 grs Hornady IL RN mit FP sollten da gerade recht sein für europäisches Wild.

ABER ... die CZ Schäfte bei den 550ern haben in Safarikalibern den Ruf, dass sie gelegentlich brechen. Das ist bei deinem Pussikätzchenkaliber auch zu befürchten.

Es gibt Ersatzschäfte für die 550, die haben auch die rückstossgünstigere "Classic" Form mit weniger Senkung. Aber für die 602?

Und so robust die 600er Serie ist ( hat deine das Lochgrinsel Visier??? ), ihr Nachteil ist mW, dass der Abzug NICHT mit dem System zusammenhängt, sondern im Schaft, bzw. Bodenblech befestigt ist ...

Kläre das mal alles erst ab, bevor du ein kleines Vermögen ausgibst!

Hermann

Re: Der Geist und die Dunkelheit für Lau.

Verfasst: Mi 10. Dez 2014, 21:02
von escard
The Boy Sebastian hat geschrieben:
buckshot hat geschrieben:nicht dass du dann da stehst wie patterson...

Haha, mit einer, vom Arzt verschriebenen Ruger No.1, meinst? :)


....Farquharson, nicht Ruger - Farquharson.

Re: Der Geist und die Dunkelheit für Lau.

Verfasst: Do 11. Dez 2014, 10:39
von alfacorse
Wenn der Originalschaft bleiben soll, so würde ich den Bereich des Pistolengriffes innen mit einer eingeklebten Gewindestange (2K-Epoxy) gegen Bruch sichern.

Vorne im Systembereich gehört eine saubere Bettung rein mit ZWEI Querstreben aus Metall - so wie es die alten Mauser Magnum hatten.

Den Schaft würde ich als Lackschaft lassen oder neu als Lackschaft aufbauen - ein Ölschaft ist anfälliger für Schmutz, Staub, sonstige nicht gewünschte Stoffe am Schaft und auch die Oberfläche ist weicher - was Dellen fördert.