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Stainless vs. "Standard"

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Magnum828
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Re: Stainless vs. "Standard"

Beitrag von Magnum828 » Mo 10. Nov 2014, 21:06

416SS, oder X12CrS13, wie man bei uns sagen würde, ist Automatenstahl. Die Korrossionsbeständigkeit dieses rostträgen Stahl ist sehr schlecht, 4140 (42CrMo4) dürfte da auf einer Stufe sein.
Den einzigen Vorteil vom 416SS sehe ich im deutlich höheren Chromanteil, wodurch der Lauf Heißgaskorrosion besser verkraften dürfte.
Die Festigkeit ist wiederum beim 4140 deutlich besser, womit dieser Lauf um einiges Verwindungssteifer ist.
Warum Hersteller wie Krieger und Shilen trotzdem 416SS verwenden? Weil diese Hersteller ihre Läufe im spanenden verfahren herstellen und 416SS sehr gut zerspanbar ist ;)


Nachtrag: 416SS hat auch einen niedrigeren Wärmeleitkoeffozienten als 4140, weshalb der Lauf länger braucht um heißzuwerden, und auch länger, um abzukühlen.
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Re: Stainless vs. "Standard"

Beitrag von DerDaniel » Mo 10. Nov 2014, 23:01

Magnum828 hat geschrieben:Nachtrag: 416SS hat auch einen niedrigeren Wärmeleitkoeffozienten als 4140, weshalb der Lauf länger braucht um heißzuwerden

Umgekehrt, er wird schneller heiß, aber eben nur am Entstehungsort der Wärme da es langsamer nach außen transportiert wird.

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Re: AW: Stainless vs. "Standard"

Beitrag von Magnum828 » Mo 10. Nov 2014, 23:18

DerDaniel hat geschrieben:
Magnum828 hat geschrieben:Nachtrag: 416SS hat auch einen niedrigeren Wärmeleitkoeffozienten als 4140, weshalb der Lauf länger braucht um heißzuwerden

Umgekehrt, er wird schneller heiß, aber eben nur am Entstehungsort der Wärme da es langsamer nach außen transportiert wird.

Richtig, aber eben nur am entstehungsort der wärme, also im patronenlager.
Auf den ganzen Lauf bezogen ist meine Aussage schon richtig ;)
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Re: Stainless vs. "Standard"

Beitrag von >Michael< » Mo 10. Nov 2014, 23:21

Und was ist mit der Reibungswärme?
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Re: Stainless vs. "Standard"

Beitrag von Steelman » Mo 10. Nov 2014, 23:25

Also ich sehe die Fragen des TS in etwa so:

Ich will mir ein Auto kaufen!
1.) Im Ausland will ich mit 300kmh über die Autobahn glühen.
2.) Daheim will ich natürlich im Revier die tiefsten Furchen problemlos queren
3.) Beim Tanken will ich nur den Bodensud vom Russendiesel verwenden.
4.) Wenn ich damit beim Opernball vorfahre, will ich mich an den neidvollen Gesichtern ergötzen.
5.) Und Lebensdauer mindestens 20J Jahre ohne irgend eine Rep.

Oida, woch auf!
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Re: Stainless vs. "Standard"

Beitrag von Magnum828 » Mo 10. Nov 2014, 23:27

Du meinst die Reibungswärme, die vom Geschoss erzeugt wird, wenn es durch den Lauf gedrückt wird? Ich kenne dazu jetzt keine genauen zahlen, ich gehe aber davon aus das diese vernachlässigbar ist, weil die Hitze hauptsächlich von den heißen Gasen kommt.
In jedem fall verhält es sich aber auch gleich, die wärme braucht eine weile bis sie von innen nach aussen kommt, weil der stahl die wärme eben schlecht leitet ;)

Für die Lauflebensdauer ist ein konstant warmer lauf übrigens besser, als einer der vor jedem schuss "kalt" ist.
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Re: Stainless vs. "Standard"

Beitrag von DerDaniel » Di 11. Nov 2014, 00:48

Nochmals, da es einige wohl nicht richtig verstehen:
Ich will einen Vergleich der Materialien.
Die Leistung die am Ende bei raus kommt wurde nur dazu angesprochen um die Belastungssituationen verständlich zu machen. Im übrigen ist die Leistung m.M.n. größtenteils von der Munitions so wie von der Qualität der Bearbeitung des Matrials und nicht von selbigem abhängig.

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Re: Stainless vs. "Standard"

Beitrag von Steelman » Di 11. Nov 2014, 01:24

DerDaniel hat geschrieben:Nochmals, da es einige wohl nicht richtig verstehen:


also ich kann sinnerfassend lesen

deine eigenen Worte zu threadbeginn waren :

>>>>>eine meiner nächsten Anschaffungen soll der .308Win Repetierer für alle Fälle und Zeiten sein.<<<<
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Re: AW: Stainless vs. "Standard"

Beitrag von Magnum828 » Di 11. Nov 2014, 01:42

DerDaniel hat geschrieben:Nochmals, da es einige wohl nicht richtig verstehen:
Ich will einen Vergleich der Materialien.
Die Leistung die am Ende bei raus kommt wurde nur dazu angesprochen um die Belastungssituationen verständlich zu machen. Im übrigen ist die Leistung m.M.n. größtenteils von der Munitions so wie von der Qualität der Bearbeitung des Matrials und nicht von selbigem abhängig.

Genau diesen Vergleich habe ich doch aufgestellt, oder nicht?
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Re: Stainless vs. "Standard"

Beitrag von DerDaniel » Di 11. Nov 2014, 12:02

@Magnum: Du bist damit absolut nicht gemeint!
Meinst du die Lauf Innenwände werden insgesamt langsamer warm, da sie die Wärme auch langsamer aufnehmen? Extrem übertrieben gesehen wird die oberste Atomschicht immer mit X tausend Grad beaufschlagt und die wird es auch immer aufnehmen. Nur bekommt sie es langsamer nach hinten weg, daher wird sie meiner Meinung nach sogar wärmer sein.
So ein Wärmeprofil im Querschnitt wäre schon mal interessant. Und dann die optimale Betriebstemperatur und Kadenz ermitteln. :lol:

@Steelman: Wenn jemand sagt er möchte ein Auto für alle Fälle kaufen, dich dann fragt, oder die Alu- oder die Stahlfelgen schneller den Naturgewalten zum Opfer fallen, will er dann mit dir über das Auto oder die Felgen reden? Und unabhängig davon habe ich in vorherigen Beträgen schon dargelegt, warum es bei Waffen in dem Kaliber und für den Anwendungsbereich die Eierlegendewollmilchsau meiner Meinung nach gibt. Lediglich im Gewicht muss bisal ein Kompromiss gemacht werden, aber ich bin noch jung und kann es schleppen.

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Re: Stainless vs. "Standard"

Beitrag von Magnum828 » Di 11. Nov 2014, 12:40

Also...

Der Edelstahllauf wird langsamer abkühlen, wenn er erstmal warm ist, weil es länger dauert bis er die Wärme von innen nach aussen transportiert hat und sie an die luft abgeben kann. Soweit so klar.

Mit dem erwärmen schauts nun meiner Auffassung nach so aus:
Wie schnell sich etwas erwärmt hängt maßgeblich von der Oberfläche im vergleich zum Volumen ab, bei einem Lauf haben wir die kleine Oberfläche am Innendurchmesser die die Wärme aufnehmen muss, und ein insgesamt sehr großes Volumen. Deshalb sollten beide gennanten laufstähle in etwa gleich lange brauchen - weil die Oberfläche garnicht da ist, um die ganze sofort aufzunehmen.

Zur Veranschaulichung, eine dünne Blechplatte wird schneller warm als eine Kugel, wenn wir von selbem material und selber masse ausgehen.

Warum der Edelstahllauf nun meiner Meinung nach länger braucht um warm zu werden: Weil seine Wärmekapazität etwas schlechter ist als die des 42CrMo4.
Alles in allem wird der unterschied beim erwärmen aber onehin nicht sehr groß sein. Beim Abkühlen dafür schon ;)

Und ich sage es nochmal: Es ist besser für die Lauflebensdauer wenn er beim schuss warm ist.
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Re: AW: Stainless vs. "Standard"

Beitrag von DerDaniel » Di 11. Nov 2014, 13:07

Jop, dann sind wir auf einem Nenner was das Wärmeverhalten angeht.

Das der Lauf warm sein sollte, damit die Mikrorisse dicht sind ist mir bekannt, ich sehe im Warmschießen auch kein Problem. Als Gedankenspiel wäre es nur mal interessant zu ermitteln ab welcher Kadenz er zu heiß wird und dann z.B. angelassen wird und ob man das mit einem Repetierer überhaupt hin bekommt... [emoji1]


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Re: Stainless vs. "Standard"

Beitrag von impact » Di 11. Nov 2014, 14:17

Magnum828 hat geschrieben:Du meinst die Reibungswärme, die vom Geschoss erzeugt wird, wenn es durch den Lauf gedrückt wird? Ich kenne dazu jetzt keine genauen zahlen, ich gehe aber davon aus das diese vernachlässigbar ist, weil die Hitze hauptsächlich von den heißen Gasen kommt.
In jedem fall verhält es sich aber auch gleich, die wärme braucht eine weile bis sie von innen nach aussen kommt, weil der stahl die wärme eben schlecht leitet ;)

Für die Lauflebensdauer ist ein konstant warmer lauf übrigens besser, als einer der vor jedem schuss "kalt" ist.


Soweit ich bisher gelesen habe macht die Reibungswärme sogar den Hauptteil aus. Die Wärme entsteht durch die Verformung des Laufes, wenn das Geschoss durchgedrückt wird. Die paar msek an heißen Gasen dürften vernachlässigbar sein.
Der Punkt den du über Lebensdauer und Wärme schreibst deckt sich allerdings mit dem was ich gehört habe, nämlich dass es keinen nennenswerten Einfluss auf die Lauflebensdauer hat, ob der Lauf kalt oder warm ist.

Deckt sich jedenfalls nicht ganz mit der gängigen Auffassung. Ich wünschte ich könnte Quellen nennen. Für mich persöhnlich klingts auch eher logisch, dass Läufe zumindest bei EXTREMER termischer Belastung (MG-Feuer) schneller verschleißen. Falls ichs wieder finde, geb ich Bescheid.
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Re: Stainless vs. "Standard"

Beitrag von DerDaniel » Di 11. Nov 2014, 14:27

Es gab vom unsäglichen Lutz Möller mal eine Seite oder ein PDF dazu wo er eine Studie von einem großen Waffenhersteller zitiert. Da ist das Thema sehr gut beschrieben.
Ich suche es auch schon seit ewigen Zeiten und kann es nicht mehr finden.


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Re: Stainless vs. "Standard"

Beitrag von Magnum828 » Di 11. Nov 2014, 18:33

impact hat geschrieben:
Magnum828 hat geschrieben:Du meinst die Reibungswärme, die vom Geschoss erzeugt wird, wenn es durch den Lauf gedrückt wird? Ich kenne dazu jetzt keine genauen zahlen, ich gehe aber davon aus das diese vernachlässigbar ist, weil die Hitze hauptsächlich von den heißen Gasen kommt.
In jedem fall verhält es sich aber auch gleich, die wärme braucht eine weile bis sie von innen nach aussen kommt, weil der stahl die wärme eben schlecht leitet ;)

Für die Lauflebensdauer ist ein konstant warmer lauf übrigens besser, als einer der vor jedem schuss "kalt" ist.


Soweit ich bisher gelesen habe macht die Reibungswärme sogar den Hauptteil aus. Die Wärme entsteht durch die Verformung des Laufes, wenn das Geschoss durchgedrückt wird. Die paar msek an heißen Gasen dürften vernachlässigbar sein.
Der Punkt den du über Lebensdauer und Wärme schreibst deckt sich allerdings mit dem was ich gehört habe, nämlich dass es keinen nennenswerten Einfluss auf die Lauflebensdauer hat, ob der Lauf kalt oder warm ist.

Deckt sich jedenfalls nicht ganz mit der gängigen Auffassung. Ich wünschte ich könnte Quellen nennen. Für mich persöhnlich klingts auch eher logisch, dass Läufe zumindest bei EXTREMER termischer Belastung (MG-Feuer) schneller verschleißen. Falls ichs wieder finde, geb ich Bescheid.


Interessant, hast du zur reibungswärme irgendwelche quellen? Mir scheint das nicht schlüssig. Vorallem weil meine praktische Erfahrung dahingehend anders aussieht. Mit langsamen Pulver wird der Lauf sehr viel schneller heiß als mit schnellen. Klar ist in dem Fall auch die V0 höher, aber macht das soviel aus? Selbiges gilt z.B. auch wenn man mit einem Revolver 38. oder .357 schiesst.

Kaputt werden die Läufe dann, wenn durch die hohe Temperatur die Festigkeitswerte in den Keller fallen, pauschal gesagt also wenn der Lauf glüht. Ist mit einem Repetier aber kaum zu schaffen ;)

Die Tatsache das es so wenige wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Thema gibt, liegt wohl einfach daran, das es die Laufhersteller schon seit 100 Jahren schaffen sehr gut schiessende Läufe herzustellen.

@DerDaniel
Du musst auch das Herstellungsverfahren der Läufe bedenken. Ein kaltgehämmerter Lauf verhält sich ganz anders als z.B. ein knopfgezogener ;)
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