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ZF Schrauben anziehen - welches Drehmoment?

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Gh0st
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ZF Schrauben anziehen - welches Drehmoment?

Beitrag von Gh0st » Sa 10. Dez 2016, 12:10

Grüß euch alle!

Ich nenne ein SSG-04 in .308 mit einer Recknagle-Montage und einem Meopta-ZF und ein SSG-08 in .338 mit einer ERATEC-Montage und einem Kahles-ZF mein eigen. Hab die zwei Gewehere erst seit ein paar Monaten, hab nun jeweils rund 50 Schuss gemacht (viel zu wenig, ein Skandal, ich weiß ;-)) und wollte jetzt, nachdem ich die Gewehre fixfertig montiert gekauft habe, mal die ZF-Schrauben nachziehen bzw überprüfen, ob die eh noch passen.

Und nun meine Fragen: Macht das überhaupt Sinn? Und wenn ja: Wie finde ich heraus, welche Schraube welches Drehmoment haben sollte? Also sowohl bei den Schrauben, die die Montage mit dem System verbinden als auch bei den Schrauben, die das ZF in der Montage "fixieren". Ich hab noch nie selbst ein ZF montiert, bin also ziemlicher Laie, habe aber zumindest einen Drehmomentschlüssel :dance: .

Ich habe schon etwas mit der Suchfunktion in der Foren gestöbert, aber auf Anhieb nix wirklich Hilfreiches gefunden.

Danke im Voraus für eure Hilfe

Gruß
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JohnDoe88
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Re: ZF Schrauben anziehen - welches Drehmoment?

Beitrag von JohnDoe88 » Sa 10. Dez 2016, 13:54

Hallo Gh0st,
hab vor einem halben Jahr mein erstes ZF (Kahles K15i) mit einer Eratac - Montage auf einem AUG Z A3 montiert. Ich hatte die gleichen Fragen und auch im Internet recherchiert aber nichts gefunden.
Als ich meine Teile bekommen habe, konnte ich das Problem jedoch selber lösen.

Auf den Muttern der Eratac – Montage steht 10 – 12 Nm und auf dem Kahles war ein Aufkleber mit 2,4 Nm drauf. Hab mir extra einen Gedore – Drehmomentschlüssel 2 – 25 Nm gekauft um alles richtig zu machen. Für die Lagerschalen der Montage habe ich mir Einweghandschuhe zurechtgeschnitten und diese eingelegt (ist ein Tipp von der Eratac – HP). Ausgerichtet hab ich das ZF mittels Messschieber, da ich kein gerades Plättchen hatte (ist auch ein Tipp von Eratac).

Bis jetzt (ca. 350 Schuss) hälts, und mein Aug schießt gerade aus. Für meine Ansprüche passt es so.
Bin kein Büchsenmacher, sind nur meine Erfahrungen, die ich gesammelt habe, lasse mir aber gerne noch ein paar Tipps oder Verbesserungsvorschläge geben.

Dieser ist mein erster Beitrag, also mein Einstand in diesem Forum.

LG John
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Re: ZF Schrauben anziehen - welches Drehmoment?

Beitrag von The_Governor » Sa 10. Dez 2016, 14:15

Was soll der Einweghandschuh bringen? Ich war bisher der Meinung, dass bei einer hochwertigen Montage am Besten gar nichts zwischengelegt werden sollte und die Ringe auch nicht mit Schraubensicherung verklebt werden sollten, wenn man die erforderlichen Drehmomente anwendet. Ich habe das Montageset von Vortex mit Drehmomentschraubendreher und diversen Aufsätzen (Torx, Sechskant, Schlitz...).
Zuletzt geändert von The_Governor am Sa 10. Dez 2016, 14:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: ZF Schrauben anziehen - welches Drehmoment?

Beitrag von BigBen » Sa 10. Dez 2016, 14:19

Der Einweglatexhandschuh ist ein alter Trick der ein Verrutschen verhindern soll, ist aber meiner Meinung nach bei hochwertigen Montagen nicht nötig und spätestens wenn das Latex austrocknet und zerbröselt problematisch. Wenn man wirklich auf Nummer sicher gehen will nimmt man Uhu Endfest 300, was ich persönlich aber für Overkill halte und bei guten Montagen nichtmal bei .338 LM mache.
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Re: ZF Schrauben anziehen - welches Drehmoment?

Beitrag von Octopus » Sa 10. Dez 2016, 14:31

Schrauben mit Gefühl anziehen und mit blauer Loctite Schraubensicherung einkleben. Zwischen Ring und Zielfernrohr kommt nichts. Funktioniert bei einem Kahles mit Eratac ausgezeichnet.
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Re: ZF Schrauben anziehen - welches Drehmoment?

Beitrag von JohnDoe88 » Sa 10. Dez 2016, 15:10

Denke, dass der Einweghanschuh den Reibwert erhöht: Gummi auf Beschichtung (Alu, Stahl) ist sicher besser als Beschichtung auf Beschichtung.
In meinem Fall ist es kein Latexhandschuh sondern eine andere Gummimischung (PVC was auch immer). Dachte mir, dass mit dem Zerbröseln auch, da aber keine UV-Strahlung hinkommt und er keinen extremen Witterungen ausgesetzt ist, wirds eine zeitlang halten. Demontieren ohne Rückstand ist auch jederzeit möglich. 5 Jahre wird es min. halten und vielleicht hab ich dann ein anderes Glas (K16i) :D
Für einen Neuling wie mich war es damals sehr hilfreich mit dem Handschuh, man kann sich Zeit lassen und zur Not noch einmal verrutschen und von vorn beginnen. Beim Kleben ist es halt endgültig, falls das Absehen doch nicht wie gewünscht ausgerichtet ist.
Mit Gefühl anziehen ist so eine Sache, ich habe keine 2,4 Nm im Gefühl, auch keine 3 Nm und 4 Nm sind dann schon zu fest.
Schraubensicherung habe ich keine verwendet, da meine Schrauben vom Werk aus ein wenig Kupferpaste drauf hatten und ich denke, dass das einen Grund hat. Beim Kaliber .338 ist es vielleicht notwendig.
Ich kontrolliere regelmäßig ob noch alles fest ist, aber bisher war noch nichts verrutscht oder zerbröselt.
Zuletzt geändert von JohnDoe88 am Sa 10. Dez 2016, 15:30, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: ZF Schrauben anziehen - welches Drehmoment?

Beitrag von Rantanplan » Sa 10. Dez 2016, 20:11

kleben brauchst bei einer era-tac montage net wirklich was.
kahles schreibt 2,4nm. ich hab auch schon bei anderen herstellern 3nm gelesen.
ich streiche immer die unterseite der montageringe mit tafelkreide ein. das hat den vorteil, das kreide die reibung erhöht.
zudem ist es ein toller indikator. sollte das glas verrutschen sieht man sofort die weisse kreide rauskommen.
diese methode hat sich bis zur .408 bewährt.
wohlgemerkt mit einer hochwertigen montage!!!!


kleben würde ich nur die alten gläser welche noch aus stahl gefertigt waren und lackiert sind und bei den jagdlichen stahl montagen welche wirklich teilweise grenzwertig verarbeitet sind.

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Re: ZF Schrauben anziehen - welches Drehmoment?

Beitrag von Gh0st » Sa 10. Dez 2016, 20:48

Bei den 2,4 Nm reden wir jetzt von den kleinen Schrauben auf den Montageringen, die das Zielfernrohr in der Montage fixieren, oder?

Denn beim SSG-08 bzw auf dessen ERA-TEC-Montage steht auf den Schrauben, die die Montage mit der Rail verbinden 10-12 Nm. Kann das sein?

Am geilsten ist die Recknagel-Montage auf meinem SSG-04. Die Schrauben, die die Montage auf der Rail halten, sind so ein verrundetes Dreieck. Ist sogar eine Art Schlüssel dabei, zum Anziehen. Kann den nur leider nicht auf den Drehmomentschlüssel anbringen. Kann ich bei diesen verrundeten Dreiecks-Schrauben viel verhauen, solange ich nicht rohe Gewalt anwende beim Nachziehen?
Zuletzt geändert von Gh0st am Sa 10. Dez 2016, 20:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ZF Schrauben anziehen - welches Drehmoment?

Beitrag von oe6odd » Sa 10. Dez 2016, 20:55

Zuletzt geändert von oe6odd am Sa 10. Dez 2016, 21:19, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: ZF Schrauben anziehen - welches Drehmoment?

Beitrag von Gh0st » So 11. Dez 2016, 12:11

Also dank euren ausführlichen und zahlreichen Tipps (danke vielmals dafür!!! :clap:) und Recherchen im Internet komm ich vorerst auf folgendes Ergebnis:

ERA Tec - Basis-Montagen: 10 - max 12 NM (anscheinend bei beiden Montagen gleich)

Ringschrauben bei Kahles K624i: max 2,4 Nm

Und für die Ringschrauben beim Meopta ZD 6-24x56 RD hab ich leider noch keinen Wert :think:. Kann da evt noch jemand helfen?
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Re: ZF Schrauben anziehen - welches Drehmoment?

Beitrag von JohnDoe88 » So 11. Dez 2016, 13:43

Hab noch einmal nachgesehen, auf meiner Eratac-Montage steht auch 10 - 12 Nm (habs oben ausgebessert).

Eratac - Montage für Steyr Aug Z: 10 - 12 Nm
Kahles K15i: 2,4 Nm
Zuletzt geändert von JohnDoe88 am So 11. Dez 2016, 13:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ZF Schrauben anziehen - welches Drehmoment?

Beitrag von Gh0st » So 11. Dez 2016, 15:43

JohnDoe88 hat geschrieben:Hab noch einmal nachgesehen, auf meiner Eratac-Montage steht auch 10 - 12 Nm (habs oben ausgebessert).

Eratac - Montage für Steyr Aug Z: 10 - 12 Nm
Kahles K15i: 2,4 Nm


Dank dir für die Mühe John :handgestures-thumbup:
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Re: ZF Schrauben anziehen - welches Drehmoment?

Beitrag von Bourne » Mo 3. Apr 2017, 13:37

Weiß jemand zufällig den Wert bei Meopta? Weder am ZF, noch in der Beschreibung steht was. Und im Internet habe ich auch nichts dazu gefunden ... :roll:
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Re: ZF Schrauben anziehen - welches Drehmoment?

Beitrag von hari » Mo 3. Apr 2017, 14:42

es gibt keinen speziellen Wert. Mit etwa 2nm machst sicher nichts falsch. 3nm ist zu viel, da hab ich mit einem Leupold QRW eine ganz kleine Macke in den Tubus eines R2 gemacht.

DerDaniel
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Re: ZF Schrauben anziehen - welches Drehmoment?

Beitrag von DerDaniel » Mo 3. Apr 2017, 15:40

Ich habe alle ZFs 2,4Nm drauf (den Wert irgendwo mal gelesen), geschadet hats noch keinem und bewegt hat sich auch noch keines.

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