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Frage zur Kompensator-Montage mit Jam Nut

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Colonel Erran Morad
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Frage zur Kompensator-Montage mit Jam Nut

Beitrag von Colonel Erran Morad » Mo 29. Jul 2019, 13:47

Hallo,

ich weiß nicht ob das normal ist, aber das Laufgewinde auf meinem Gewehr hört früher auf, als der normale Lauf beginnt. Zur Verdeutlichung siehe dieses Foto: https://i.imgur.com/ZA09j20.jpg

Das hat zur Folge, dass meine Jam Nut bei vollständigem Aufschrauben nur ca zur Hälfte in das Laufgewinde greifen würde, und zur Hälfte "in der Luft" hängt. Siehe hier: https://i.imgur.com/ZGO9lrq.jpg

Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten, meinen Kompensator zu montieren:

1. Die erste Möglichkeit führt dazu, dass die Jam Nut noch immer nicht vollständig auf dem Gewinde aufsitzt - siehe hier: https://i.imgur.com/ags88Yv.jpg

2. Bei der zweiten Variante sorge ich dafür, dass die Jam Nut mit ihrem Gewinde voll in das Laufgewinde greift - was allerdings zu einem beträchtlichen Spalt führt: https://i.imgur.com/bxyUF53.jpg

3. Gibt es eine dritte Möglichkeit, an die ich noch nicht gedacht habe?

Jetzt meine Frage an euch: Was ist die richtige Art, hier die Montage durchzuführen? Ich würde mich über euren Input sehr freuen!
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Re: Frage zur Kompensator-Montage mit Jam Nut

Beitrag von Himavo » Mo 29. Jul 2019, 14:33

Hi,

den Spalt zwischen Gewinde und dem Lauf nennt man Gewindefreistich - und ja, das ist normal.
Zugegebenermaßen ist der gezeigte Freistich recht lang geraten, wobei die zwei bis drei Gewindegänge reichen sollten zum kontern.
Ich persönlich würde mich nach einer breiteren Jam Nut umsehen, dann hat man einen schmalen Spalt und trotzdem einige Gewindegänge auf der Mutter.
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Re: Frage zur Kompensator-Montage mit Jam Nut

Beitrag von Tine » Di 30. Jul 2019, 00:25

3. Statt "jam-nut" einen "crush-washer" verwenden? Stauchen bis das Timing passt.
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Re: Frage zur Kompensator-Montage mit Jam Nut

Beitrag von Colonel Erran Morad » Di 30. Jul 2019, 16:30

Vielen Dank für eure Tipps.

Einen crush washer (war beim Kompensator dabei) wollte ich ursprünglich nicht verwenden weil ich nicht über das notwendige Werkzeug verfüge und weil ich das Funktionsprinzip als nicht gut empfinde.

Sollte ich daher keine breitere jam nut finden, werde ich mit der Waffe zum Professionisten fahren, der dann die crush washer Lösung umsetzen wird.
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Re: Frage zur Kompensator-Montage mit Jam Nut

Beitrag von BigBen » Di 30. Jul 2019, 17:35

Was für ein besonderes Werkzeug brauchst du für die Verwendung eines Crushwashers??? Das Funktionsprinzip des Crush Washers ist übrigens gut genug für so ziemliche alle Militäreinheiten die M16, M4 usw. verwenden...
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Re: Frage zur Kompensator-Montage mit Jam Nut

Beitrag von Colonel Erran Morad » Di 30. Jul 2019, 18:22

Danke für deinen Beitrag, zunächst zu deiner Frage:

Ich habe keine Möglichkeit, den upper receiver so zu fixieren, dass ich den Kompensator samt crush washer festschrauben kann ohne den upper receiver zu beschädigen.

Was das Funktionsprinzip betrifft, glaube ich dir sofort, dass es eine gute "einmalige" Lösung ist. Möchte man hingegen den Kompensator tauschen, ist es zumindest meiner Recherche nach weitaus aufwendiger (schlimmstenfalls muss man den crush washer mit einer Zange durchschneiden was ich so gelesen habe). Da ich noch keine Erfahrung mit unterschiedlichen muzzle devices habe und ein paar durchprobieren wollte, war mir eine Lösung wichtig, die ich unkompliziert wieder rückgängig machen kann.
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Re: Frage zur Kompensator-Montage mit Jam Nut

Beitrag von Tine » Mi 31. Jul 2019, 00:38

Ich geh mal davon aus das du ein AR-15 hast.
Dein Laufgewinde ist für einen "crush-washer" gedacht. Deshalb der große Gewindefreistich.
Wenn du das Geld hast mehrere Bremsen probieren und keine je 20 Euro für einen Einspannblock für den "upper", "lower" und "armourers wrench" hast sparst an der falschen Stelle.
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Re: Frage zur Kompensator-Montage mit Jam Nut

Beitrag von The_Governor » Mi 31. Jul 2019, 00:58

Man sollte keinesfalls nur den Upper einspannen. Dann geht das Drehmoment - und das ist eine ganze Menge - direkt in den Index Pin und/oder in die Barrel Nut. Im schlimmsten Fall würgt man ersteren ab oder aber man dreht ihn im Spiel des Uppers so weit, dass danach der Gasblock schief steht. Die Vise Blocks sind nicht dafür gemacht.

Das war bei meiner SIG 516 ein riesen Schei* und wir haben es nur geschafft, in dem wir den Lauf mit Alubacken in einen Schraubstock gespannt haben und diesen mit einer Verlängerung voll zugedreht haben. Leder soll anscheinend die Reibung effektiver erhöhen, als Alubacken. Eine Schlüsselfläche irgendwo am Lauf wäre mit Abstand die beste Lösung zum Gegenhalten, ich kenne aber keinen Hersteller, der das anbietet.

Von Ami-Youtube-Tipps wie auf das AR sitzen oder es am Magazinschacht zwischen die Knie zu klemmen, ist gänzlich abzuraten.

Demontieren ist in der Regel aber kein Problem, das ging bei meiner ersten SIG, die auf Garantie zurück ging, sehr gut. Man muss den Crush Washer mit der planen Fläche Richtung Laufschulter montieren und mit der konischen Fläche Richtung Kompensator. Der Kompensator hat einen etwas größeren Durchmesser, auf dem sich der Washer dann "crushen" kann. Dann frisst er sich nicht am Lauf fest und man kann ihn ganz normal wieder abnehmen. Auch das wird auf Youtube oft falsch erklärt.

@ Colonel: Eine 3. Möglichkeit sind Passscheiben. Davon legt man so viele bei, bis der Kompensator nach dem Anziehen gerade steht (in 1/10 mm Schritten z.B.).

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Re: Frage zur Kompensator-Montage mit Jam Nut

Beitrag von Colonel Erran Morad » So 4. Aug 2019, 14:33

Danke auch für eure Beiträge, ich werde noch ein wenig weiter überlegen. Meiner Recherche nach kann man den barrel (ja, es geht um ein AR15) mit einem speziellen Werkzeug durch die locking lugs (?) fixieren und in einem Schraubstock einspannen - dieses Ding, dessen Namen ich vergessen habe, kostet aber ganz schön...

Eine Frage, die inzwischen bei mir entstanden ist: Schadet eigentlich ein großer Gewindefreistich? Hat er irgendwelche Auswirkungen auf das Schießen an sich? Oder wird es nur dann ein Problem, wenn die Waffe mit der Mündung auf den Boden knallt?
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Re: Frage zur Kompensator-Montage mit Jam Nut

Beitrag von HS911 » So 4. Aug 2019, 17:23

Freistich sollte aufs Schießen keine nennenswerten Einflüsse haben. Auch beim Runterfallen müsste es weitgehend wurscht sein, bzw. wenn ists sogar von Vorteil, da die Kerbwirkung dadurch geringer werden müsste. In dieser Hinsicht mutmaße ich zwar, dass ein Crush-Washer besser ist als eine Jam-Nut, aber in der Praxis wird das wurscht sein.
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Re: Frage zur Kompensator-Montage mit Jam Nut

Beitrag von The_Governor » So 4. Aug 2019, 18:51

Mit wäre das mit den locking lugs ebenfalls nicht geheuer. Das sind 6 dünne Ausfräsungen, die auf Belastungen in Längsrichtung und nicht in Drehrichtung ausgelegt sind. Außerdem ist das wiederum ein sehr kleiner Hebel und somit eine große Abscherkraft.

Spann den Lauf weiter hinten, wo er noch dicker ist, entweder in V-förmigen Alubacken oder einen mit dem Laufaußendurchmesser durchbohrten und dann mittig durchgesägten Holzblock und mit einem Stück Leder in einen Schraubstock. Da kann man ohne schlechtes Gewissen voll zudrehen und danach dem Kompensator montieren. Eventuelle Aluminiumverschmierungen auf dem Lauf kannst du mit einer Messingbürste rückstandslos entfernen.

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Re: Frage zur Kompensator-Montage mit Jam Nut

Beitrag von shaper » Mi 29. Mär 2023, 12:15

Ich hole den Thread mal nach oben.

Zu meinem Howa 1500SA System in .308Win habe ich mir einen Hera CC Kompensator bestellt, der mit Crushwasher geliefert wird.
Das Mündungsgewinde ist ein 5/8"-24.
Wenn ich den Kompensator mit Crushwasher aufschraube, müsste ich noch ziemlich genau 90 Grad weiter drehen bis der Komp richtig steht - ist das ein üblicher Wert bzw. machbar? Mir kommt das sehr viel vor und ich bin nicht sicher ob ich das System so fest im Schraubstock gespannt bekomme um die nötige Kraft aufzubringen.

Ich habe davon gelesen, den Crushwasher in Schritten abzuschleifen (an der Seite, an der er sich am Lauf abstützt) bis man max. 1/10 Umdrehung bis zur gewünschten Position des Komp drehen muss. Ist das Vorgehen technisch sauber?

Weitere Möglichkeit wäre die Verwendung von Paßscheiben.

Wozu würdet ihr mir raten? Danke!
Zuletzt geändert von shaper am Mi 29. Mär 2023, 13:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Frage zur Kompensator-Montage mit Jam Nut

Beitrag von impact » Mi 29. Mär 2023, 12:29

Bei brownells zb gibts shim kits für 1/2" mündungsgewinde und 5/8" mündungshewinde. Ein set aus Passscheiben mit denen du recht günstig und sauber die gewünschte Ausrichtung hinbekommst.

Crushwasher ginge aber auch, wenn du von handwarm auf Anschlag angezogen noch weitere 90° benötigst, ist das kein Problem.
Bei der howa könntest du recht einfach das system aus dem schaft nehmen, Zielfernrohr abnehmen und mit holzbretter stücken zwischen systemunterseite (flach) und oberseite einspannen... bei sowas wie AR15 würde ich jedenfalls passende einspannblöcke oder (noch besser) receiver rods, die in den verriegelungswarzen eingreifen, dafür verwenden.
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Re: Frage zur Kompensator-Montage mit Jam Nut

Beitrag von shaper » Mi 29. Mär 2023, 13:24

Vielen Dank für die prompte Antwort, impact.

Dann versuche ich mal das System im Schraubstock zu spannen und den MFD mit crushwasher soweit anzuziehen das er korrekt sitzt.

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Re: Frage zur Kompensator-Montage mit Jam Nut

Beitrag von shaper » So 2. Apr 2023, 13:20

Kurze Rückmeldung:
Nacktes System mit Schonbacken in den Schraubstock, 90 Grad angezogen und fertig.
Eine Sache auf 5min.

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