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Haltbarkeit eines Pistolenlaufs

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Alaskan454
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Re: Haltbarkeit eines Pistolenlaufs

Beitrag von Alaskan454 » Di 26. Nov 2019, 22:28

Steelman hat geschrieben:
Di 26. Nov 2019, 22:02

Ja, sie werden wärmebehandelt. Aber nicht im direkt im Sinne von Rotglut (800-850°).
Wie genau, wie lange u. bei welcher Temperatur entspannt wird, habe mir die Leute (zB bei Steyr) mit Hinweis auf Betriebsgeheimnis leider nicht verraten.
Ich weiß es auch nicht wirklich aber glühen war wenn ich mich richtig erinnere eher bildlich gemeint beim erwärmen zum Entspannen aber die Lehre und die Berufsschule ist halt schon eine Weile her.Alt soll man nicht werden.

PS: Diese blöden Betriebsgeheimnisse.(Interessieren würde es mich ja brennend)
Lg

yoda
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Re: Haltbarkeit eines Pistolenlaufs

Beitrag von yoda » Di 26. Nov 2019, 22:43

Steelman hat geschrieben:
Di 26. Nov 2019, 20:16
yoda hat geschrieben:
Di 26. Nov 2019, 13:10

Die Oberflächenhärte bleibt übrigens ziemlich gleich, selbst beim hämmern, sonst könnte man bei gehämmerten Laufrohlingen kein Patronenlager mehr reiben. Die lassen sich genauso einfach bearbeiten wie knopfgezogene Läufe.

Da muß ich dir widersprechen.

Ich habe genug viele LW-Läufe an der Drehbank bearbeitet. Schon dabei fält auf das gehämmerte Läufer deutlich zähhärter sind als Knopfgezogene.

In weiterer Folge (auch wenn dieser Versuch keinen wissenschaftlichen Kriterien entspricht) habe ich ausgeschossene LW-Läufe zum Zweck der Vernichtung in kurze Einzelstücke mit der Bügelsäge mit HSS-Sägeblatt zersägt.
Der Unterschied zwischen gehämmert (zB Tikka) u. knopfgezogen (zB Lothar Walter) ist gewaltig.

Wenn du es nicht glauben kannst/willst probiere es selbst aus.
Die Härte kann man leicht messen in HRC da ändert sich nicht viel, sofern sich überhaupt was ändert. Ich habe mit Hartmetalldrehmeisseln zwischen Ruger(gehämmert) und Anschütz(knopfgezogen) z.B. keinen Unterschied bemerkt.

Gesägt habe ich solche Läufe immer nur mit einem beschichteten Sägeband (Bernardo Bimetall) auf der Bandsäge, da hatte ich auch noch keine Probleme. Bei Vergütungsstählen hat das HSS nicht gut geschnitten und war schnell kaputt.

Wenn du Tikka mit Lothar Walther seriös vergleichen willst müsstest du dir auch die Legierungen ansehen und wissen wie das Material wärmebehandelt wurde. Sonst glaubst du das hämmern hat die Zerspanbarkeit verschlechtert obwohl es vielleicht hauptsächlich an der Legierung liegt.

Ich werde schaun ob ich noch zwei Reste habe die ich durchsägen und die Zeit stoppen kann. Das interessiert mich jetzt selber :D

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Steelman
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Re: Haltbarkeit eines Pistolenlaufs

Beitrag von Steelman » Di 26. Nov 2019, 23:13

yoda hat geschrieben:
Di 26. Nov 2019, 22:43

Wenn du Tikka mit Lothar Walther seriös vergleichen willst müsstest du dir auch die Legierungen ansehen und wissen wie das Material wärmebehandelt wurde. Sonst glaubst du das hämmern hat die Zerspanbarkeit verschlechtert obwohl es vielleicht hauptsächlich an der Legierung liegt.

Ich werde schaun ob ich noch zwei Reste habe die ich durchsägen und die Zeit stoppen kann. Das interessiert mich jetzt selber :D
Natürlich kommt es u.a. auf die Legierungsbestandteile an.
Deshalb habe ich auch geschrieben: auch wenn dieser Versuch keinen wissenschaftlichen Kriterien entspricht.
Mangelnde Vorbereitung ist die Vorbereitung auf das Versagen

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Re: Haltbarkeit eines Pistolenlaufs

Beitrag von Bleibeschleuniger » Mi 27. Nov 2019, 06:54

Nuss_95 hat geschrieben:
Di 26. Nov 2019, 22:01
Bleibeschleuniger hat geschrieben:
Di 26. Nov 2019, 14:21
Da können wir uns die hand geben - mache das auch so und hab das auch schon zu hören bekommen... Hab heuer sicher schon 6-7k an 9mm "verbraucht" glock 17 gen5 und shadow 2 undecht keine einzige hemmung gehabt! Also schließe ich daraus es passt...
Ich putze meine Shadow 2 alle 1000-2000 Schuss und hatte auch noch keine einzige Hemmung (außer mit Maxxtech). Also schließe ich draus, dass es auch passt :D
:think:
Daraus würde sich wiederum schließen lassen das es bei der shadow doch egal wäre :lol:

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Re: Haltbarkeit eines Pistolenlaufs

Beitrag von Coolhand1980 » Mi 27. Nov 2019, 11:39

Ich hab aus meiner alten Shadow ca. 70.000 Schuss abgegeben. Am Ende konnte man damit noch ca. 7cm halten (5 Schuss auf 25m). Es war eine eindeutige Abnutzung des Profils im Lauf erkennbar. Bevor aber der Lauf so schlecht war, dass man ihn hätte tauschen müssen, hat sich der Verschluss verabschiedet und ist ganz einfach gebrochen.
Ebenso hab ich bei hochbelasteten G17 schon erlebt, dass trotz brauchbarer Präzision des Laufes, der Verschluss beim Fenster durchgerissen ist.

Ich schließe daraus, dass bei einer KW der Lauf länger brauchbare Präzision liefern kann, als andere, wichtige Teile halten werden.

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Re: Haltbarkeit eines Pistolenlaufs

Beitrag von yoda » Mi 27. Nov 2019, 13:17

Steelman hat geschrieben:
Di 26. Nov 2019, 23:13
Natürlich kommt es u.a. auf die Legierungsbestandteile an.
Deshalb habe ich auch geschrieben: auch wenn dieser Versuch keinen wissenschaftlichen Kriterien entspricht.
Ich habe dir nicht widersprochen, weil ich mir durchaus vorstellen kann dass es bei der Spanbarkeit nach dem hämmern Unterschiede zu knopfgezogenen Läufen geben kann. Ich will die Spanbarkeit als Indikator aber nicht überschätzen weil z.B.: diverse nichtrostende Stähle fürchterlich zu zerspanen sind obwohl die Materialeigenschaften, abgesehen vom Korrosionsschutz, verglichen mit einem Vergütungsstahl nur mittelmäßig sind.

Je schwerer die Maschine und je geeigneter die Drehmeissel, umso geringer werden die Unterschiede wahrscheinlich auch ausfallen. Bei meiner Minimaschine merke ich bei Vergütungsstählen eigentlich schon wenn ich am Limit bin, weil es dann fürchterlich quietscht wenn ich zu viel zustelle.

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Re: Haltbarkeit eines Pistolenlaufs

Beitrag von Alaskan454 » Mi 27. Nov 2019, 14:47

yoda hat geschrieben:
Mi 27. Nov 2019, 13:17

Ich habe dir nicht widersprochen, weil ich mir durchaus vorstellen kann dass es bei der Spanbarkeit nach dem hämmern Unterschiede zu knopfgezogenen Läufen geben kann. Ich will die Spanbarkeit als Indikator aber nicht überschätzen weil z.B.: diverse nichtrostende Stähle fürchterlich zu zerspanen sind obwohl die Materialeigenschaften, abgesehen vom Korrosionsschutz, verglichen mit einem Vergütungsstahl nur mittelmäßig sind.

Je schwerer die Maschine und je geeigneter die Drehmeissel, umso geringer werden die Unterschiede wahrscheinlich auch ausfallen. Bei meiner Minimaschine merke ich bei Vergütungsstählen eigentlich schon wenn ich am Limit bin, weil es dann fürchterlich quietscht wenn ich zu viel zustelle.
Gerade nichrostende Stähle können schnell ganz schön schief gehen ;)
Die Angaben bei Stahl sind Mindestens en bei Legierungen die ABER auch überschritten werden können.2 Stähle aus 2 verschiedenen Chargen können ganz feste Unterschiede in der Zerspanbarkeit haben.

Zum Quitschen das kann mehrere Ursachen haben.
Schnittgeschwindigkeit zu hoch oder zu niedrig.
Kühlst du?
Wenn du mit HM beschichtet mit einer v für HSS fährst weil die Maschine nicht mehr U/min Schaft hört sich das auch nicht so toll an bzw ergibt eine beschissen Oberfläche da das HM Plättchen für die doppelte Schnittgeschwindigkeit ausgelegt ist wie HSS.
Bezgl dem Zustellen zb beim Fräsen mit einem Scheibenfräser,je mehr Zähne im Eingriff sind desto ruhiger rennt er nur mit dem Vorschub musst halt aufpassen.
Mfg Alaskan

yoda
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Re: Haltbarkeit eines Pistolenlaufs

Beitrag von yoda » Mi 27. Nov 2019, 15:59

Alaskan454 hat geschrieben:
Mi 27. Nov 2019, 14:47
Gerade nichrostende Stähle können schnell ganz schön schief gehen ;)
Die Angaben bei Stahl sind Mindestens en bei Legierungen die ABER auch überschritten werden können.2 Stähle aus 2 verschiedenen Chargen können ganz feste Unterschiede in der Zerspanbarkeit haben.

Zum Quitschen das kann mehrere Ursachen haben.
Schnittgeschwindigkeit zu hoch oder zu niedrig.
Kühlst du?
Wenn du mit HM beschichtet mit einer v für HSS fährst weil die Maschine nicht mehr U/min Schaft hört sich das auch nicht so toll an bzw ergibt eine beschissen Oberfläche da das HM Plättchen für die doppelte Schnittgeschwindigkeit ausgelegt ist wie HSS.
Bezgl dem Zustellen zb beim Fräsen mit einem Scheibenfräser,je mehr Zähne im Eingriff sind desto ruhiger rennt er nur mit dem Vorschub musst halt aufpassen.
Mfg Alaskan
Bei mir quietscht es wenn ich zu viel zustelle, weils mir dann irgendwann das Werkzeug bzw. das Teil wegdrückt. Muss mir irgendwann ein altes Eisenschwein mit 2 Tonnen holen, hab im Moment aber leider keinen Platz.
Zuletzt geändert von yoda am Mi 27. Nov 2019, 19:50, insgesamt 1-mal geändert.

yoda
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Re: Haltbarkeit eines Pistolenlaufs

Beitrag von yoda » Mi 27. Nov 2019, 19:06

Steelman hat geschrieben:
Di 26. Nov 2019, 20:16
Da muß ich dir widersprechen.

Ich habe genug viele LW-Läufe an der Drehbank bearbeitet. Schon dabei fält auf das gehämmerte Läufer deutlich zähhärter sind als Knopfgezogene.

In weiterer Folge (auch wenn dieser Versuch keinen wissenschaftlichen Kriterien entspricht) habe ich ausgeschossene LW-Läufe zum Zweck der Vernichtung in kurze Einzelstücke mit der Bügelsäge mit HSS-Sägeblatt zersägt.
Der Unterschied zwischen gehämmert (zB Tikka) u. knopfgezogen (zB Lothar Walter) ist gewaltig.

Wenn du es nicht glauben kannst/willst probiere es selbst aus.
Ich habe es gerade ausprobiert und muss dir komplett widersprechen, das hämmern macht 0 Unterschied, die Legierung dürfte der maßgebende Punkt sein.

Versuchsaufbau:
Chinesische Drehmaschine mit 235kg, Identischer selber geschliffener Hartmetall Drehmeissel, in allen Materalien verschiedene Drehzahlen und Vorschübe versucht, Werkstück nur im Amerikaner gespannt, ähnliche Durchmesser und Auskragung, bei der Zustellung immer an das absolute Maximum herangetastet.

1) 42crmo4 QT Rundmaterial

maximal 0,4mm Zustellung also 0,8mm im Durchmesser ohne Probleme, zwar Fließspan aber Oberfläche gut, 0,5mm grenzwertig würde aber noch gehen

2) Gehämmerter Ruger Rohling - fast identisches Ergebnis, gleiche Zustellung möglich, lässt sich wunderbar und sogar ohne Fließspan drehen, Oberfläche wie beim 42crmo4 QT gut

3) Knopfgezogener Anschütz Rohling aus den 1950er Jahren

0,1mm möglich, Oberfläche beschissen, leichtes quietschen beginnt
0,2mm, es quietscht wie Hölle, das Teil beginnt zu schwingen die Oberfläche ist vollkommen unbrauchbar.

Drehmeissel leicht nachgeschliffen falls es Kantenbruch gab, mitlaufenden Körner in den Reistock um das Teil abzustützen, 0,3mm Zustellung geht, 0,4mm sind grenzwertig, Oberfläche brauchbar aber etwas rauher als bei den ersten beiden. Danach zur Kontrolle Alu gedreht, Oberfläche wie mit Wendeplatten, ein einziger Spiegel, Drehmeissel war also perfekt in Ordnung.

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Re: Haltbarkeit eines Pistolenlaufs

Beitrag von Steelman » Mi 27. Nov 2019, 20:11

yoda hat geschrieben:
Mi 27. Nov 2019, 19:06

Ich habe es gerade ausprobiert und muss dir komplett widersprechen, das hämmern macht 0 Unterschied, die Legierung dürfte der maßgebende Punkt sein.

OK, gut gemachter Versuch, wenngleich auch wie meine Versuche nicht den wissenschaftlichen Kriterien entsprechen.
Also wär´s wie beim Fußball ein 1.1

Einigen wir uns: Jedes Ding, jede Bearbeitung, jede Tätigkeit hat seine/ihre Vor/Nachteile. Alles ist Yin/Yang
Mangelnde Vorbereitung ist die Vorbereitung auf das Versagen

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Re: Haltbarkeit eines Pistolenlaufs

Beitrag von Bleibeschleuniger » Do 28. Nov 2019, 08:35

Coolhand1980 hat geschrieben:
Mi 27. Nov 2019, 11:39
Ich hab aus meiner alten Shadow ca. 70.000 Schuss abgegeben. Am Ende konnte man damit noch ca. 7cm halten (5 Schuss auf 25m). Es war eine eindeutige Abnutzung des Profils im Lauf erkennbar. Bevor aber der Lauf so schlecht war, dass man ihn hätte tauschen müssen, hat sich der Verschluss verabschiedet und ist ganz einfach gebrochen.
Ebenso hab ich bei hochbelasteten G17 schon erlebt, dass trotz brauchbarer Präzision des Laufes, der Verschluss beim Fenster durchgerissen ist.

Ich schließe daraus, dass bei einer KW der Lauf länger brauchbare Präzision liefern kann, als andere, wichtige Teile halten werden.
Interssiert mich jetzt aber... Wo ist der verschluss gebrochen? Hast diese Kunststoffpuffer in verwendung? Man sagt ja das die die Lebensdauer verlängern. Deshalb sind die bei der shadow2 schon drin.
Und welche teile würdest als Verschleißteile bezeichnen? Verschlussfanghebel habe ich schon mal auf reserve...

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