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Sicherheit beim Schießen von alten Ordonnanzwaffen

Von Waffenpflege bis hin zu Pimp my gun!
FabiKne
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Sicherheit beim Schießen von alten Ordonnanzwaffen

Beitrag von FabiKne » Di 12. Jul 2022, 10:32

Da ich ich mit Ordonnanzwaffen genau null Erfahrung habe, stellt sich mir eine vielleicht etwas doofe Frage. Ich schieße nur moderne Langwaffen und moderne und alte Kurzfwaffen - mit K98 und co habe ich absolut keine Erfahrung.

Aus einer Laune heraus habe ich mir einen FR 8 in .308 und einen Persien Mauser in 8x57 zugelegt (hatte ich noch nicht und vielleicht kann mans ja doch brauchen, ihr kennt das sicher ;)
Nun haben die alten Prügel doch ein paar mehr Jahre auf dem Rücken als meine aktuellen Langwaffen und da mir doch recht viel an meiner Gesundheit gelegen ist, stellt sich mir die Frage ob nun nach bald 100 Jahren ein Risiko in Sachen Materialsicherheit besteht? Die Waffen haben beide einen relativ alten Beschuss. Der Perser sieht tip top aus, der FR 8 ist schon recht abgenutzt.
Verschlussabstand ist geprüft worden, mehr aber nicht.
Macht es Sinn, solche Waffen einfach mal neu beschießen zu lassen oder ist es einfach sehr sehr Unwarscheinlich, dass einem eines Tages der Verschluss entgegen kommt?

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Re: Sicherheit beim Schießen von alten Ordonnanzwaffen

Beitrag von titan » Di 12. Jul 2022, 11:18

Stahl wird im Ruhezustand vom Rumstehen weder härter noch weicher. Korrekt gehärtete Stähle - davon dürfen wir einmal ausgehen nach all der Zeit - werden sich erst setzen bevor sie ermüden oder überlasten und das würdest du am Schlossgang schon merken. wenn kein Rostfraß oder Misshandlungen stattgefunden haben oder sonstige Merkwürdigkeiten auffallen, kannst du deine Ordonanzwaffen mMn getrost schießen sofern der Verschlussabstand passt.

98er Systeme gehören mit Sicherheit zu den stabilsten Systemen. Es gibt zig jagdliche 98er die trotz "eingeschlapftem" Montagefuß (eine Schwalbenschwanzfräsung auf der Systemhülsenoberseite im Verriegelungsbereich mit eingesetztem Montagesockel) wunderbar halten.

Außerdem haben 98er Systeme im hinteren Bereich beim Kammerstängel eine Sicherheitswarze, die im Versagensfall der Hülse verhindern soll, dass der Verschluss "nach hinten fährt". Im Normalfall ist diese nichttragend und hat ca. 0,1mm Luft.

Ein freiwilliger Beschuss ist jedoch immer möglich!

Allerdings wird ein Neubeschuss den Wert der Waffe wegen der zusätzlichen Markierung nach dem Beschuss (heute mit Laser an den unmöglichsten Stellen) nicht gerade heben bzw. optisch verbessern und ist ohne besonderen Anlass zur Annahme, dass mit deinen Waffen etwas nicht in Ordnung sein sollte, meines Erachtens auch nicht erforderlich.

Viel Spaß mit deinen Langwaffen!
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Re: Sicherheit beim Schießen von alten Ordonnanzwaffen

Beitrag von gewo » Di 12. Jul 2022, 11:34

schutzbrille tragen
basta

bei einem kammerstaengelrepetierer mit gueltigem beschuss (nach 1945) und korrekt eingestelltem verschlussabstand sollte eigentlich nix passieren.

PS: wo die beschusszeichen rein kommen darf sich der kunde schon aussuchen auf guten beschussaemtern ....
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Re: Sicherheit beim Schießen von alten Ordonnanzwaffen

Beitrag von Bueller » Mi 13. Jul 2022, 23:17

Waffe beschiessen kennen wir in der CH nicht. Da gibts nur den Erstbeschuss nach der Herstellung.

Ich schiesse viele alte Waffen. Sollte ich mal unsicher sein, lasse ich meinen Büchsenmacher einen Blick drauf werfen.
Vielleicht wäre das für dich auch eine Möglichkeit?

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Re: Sicherheit beim Schießen von alten Ordonnanzwaffen

Beitrag von lüftl » Do 14. Jul 2022, 06:00

Vom Material her fehlt Deinen Ordonnanzwaffen sicher nichts.

Meiner Meinung solltest Du nur bei der Munition, die Du schiesst ein bisserl aufpassen. Gerade bei alter Ordonnanzmunition, kann auch mal was dabei sein, was entweder inzwischen schwach ist, oder andersrum gehörigen Dampf hat.

Also lieber erst mal ein paar Kröten in die Hand nehmen und Munition aus neuer Produktion kaufen und ausprobieren. Dann sollte alles kein Problem sein!
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Re: Sicherheit beim Schießen von alten Ordonnanzwaffen

Beitrag von FdH22 » Do 14. Jul 2022, 13:08

lüftl hat geschrieben:
Do 14. Jul 2022, 06:00
Vom Material her fehlt Deinen Ordonnanzwaffen sicher nichts.

Meiner Meinung solltest Du nur bei der Munition, die Du schiesst ein bisserl aufpassen. Gerade bei alter Ordonnanzmunition, kann auch mal was dabei sein, was entweder inzwischen schwach ist, oder andersrum gehörigen Dampf hat.

Also lieber erst mal ein paar Kröten in die Hand nehmen und Munition aus neuer Produktion kaufen und ausprobieren. Dann sollte alles kein Problem sein!
Absolut richtig!

Mit dem alten, vermutlich aus WK2 od. älter stammenden Zeugs habe ich schon unliebsame Überraschungen (Laufstecker, Hülsenreisser mit "Gasdusche") erlebt.

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Re: Sicherheit beim Schießen von alten Ordonnanzwaffen

Beitrag von spareribs » Fr 15. Jul 2022, 20:34

Kann sein, negatives habe ich noch nichts erlebt, aber schiesse , bzw. schoss auch keine total rostigen Waffen aus dem 2. WK..nur wenn der Zustand augenscheinlich gut war ....aber VORSICHT und manchmal Finger weg, ist Laien zu empfehlen ...Aber kommt in Österreich selten vor, das jemand dabei abgekratzt....( private Meinung)
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Ich liebe unsere Politiker..............wenn sie in Pension sind ! :mrgreen:

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Re: Sicherheit beim Schießen von alten Ordonnanzwaffen

Beitrag von FabiKne » Sa 16. Jul 2022, 10:22

Vielen Dank für die hilfreichen Beiträge.
Munition verwende ich sowieso nur moderne - nachdem es mir vor 4 Jahren meine Glock wegen einer fehlerhaften Geco zerrissen hat, wiege ich die Munition sowieso immer ab nach dem kaufen um eventuelle zu niedrig geladene Patronen zu finden.

Am Dienstag gehts das erste mal mit den neuen Schätzen auf den Schiessstand, ich freu mich tierisch!

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Re: Sicherheit beim Schießen von alten Ordonnanzwaffen

Beitrag von FdH22 » Sa 16. Jul 2022, 12:55

FabiKne hat geschrieben:
Sa 16. Jul 2022, 10:22

........ nachdem es mir vor 4 Jahren meine Glock wegen einer fehlerhaften Geco zerrissen hat,

Bitte erzähle mir mehr zu diesem Fall (per PN natürlich!).
Ich habe da auch so ein Problem am Hals......

Danke im voraus!

titan
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Re: Sicherheit beim Schießen von alten Ordonnanzwaffen

Beitrag von titan » Sa 16. Jul 2022, 13:17

Geco hatte vor ein paar Jahren Probleme mit fehlenden oder fehlerhaften Pulverladungen bei FFW Patronen. Das kann zu Versagern oder zu Detonationen und Waffensprengungen führen. Ich hatte selbst vor ein paar Jahren eine Packung .357 Magnum erwischt, wo in einer Patrone kein Pulver war. Gott sei Dank schaute das Geschoss nur vorne aus dem Lauf heraus. Ich habe die Packung dann zurückgebracht und eine andere Marke genommen. Ich denke die besagten Chargen sind oder sollten mittlerweile aus dem Verkehr gezogen sein.
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Re: Sicherheit beim Schießen von alten Ordonnanzwaffen

Beitrag von FabiKne » Sa 16. Jul 2022, 13:42

FdH22 hat geschrieben:
Sa 16. Jul 2022, 12:55
FabiKne hat geschrieben:
Sa 16. Jul 2022, 10:22

........ nachdem es mir vor 4 Jahren meine Glock wegen einer fehlerhaften Geco zerrissen hat,

Bitte erzähle mir mehr zu diesem Fall (per PN natürlich!).
Ich habe da auch so ein Problem am Hals......

Danke im voraus!
War 9mm VM Geco. Vermutlich nur recht wenig Pulver und deswegen mächtig Überdruck. Mir hat’s den Verschluss der G19 zerlegt. Der Schaden wurde nach etwas hin und her von Geco ersetzt. Passiert ist zum Glück nichts außer einem gewaltigen Schrecken. Seitdem überprüfe ich aber Munition recht akribisch - bei einer anderen Waffe oder anderem Kaliber kann sowas auch anders ausgehen.

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Re: Sicherheit beim Schießen von alten Ordonnanzwaffen

Beitrag von FdH22 » Sa 16. Jul 2022, 20:13

@ FabiKne u. titan, danke für die Info!

Werde daher beim nächsten verschießen meiner 9x19 Geco-Restbestände besonders darauf achten. :roll:

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Re: Sicherheit beim Schießen von alten Ordonnanzwaffen

Beitrag von FabiKne » Sa 16. Jul 2022, 21:24

FdH22 hat geschrieben:
Sa 16. Jul 2022, 20:13
@ FabiKne u. titan, danke für die Info!

Werde daher beim nächsten verschießen meiner 9x19 Geco-Restbestände besonders darauf achten. :roll:
Google mal. Glaube die Losnummern sind irgendwo gelistet worden.

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Re: Sicherheit beim Schießen von alten Ordonnanzwaffen

Beitrag von Flying Dog » Di 26. Dez 2023, 08:39

Um das Thema mal wieder aufzuwärmen hätte ich da mal eine Laienfrage:

Warum ist es (angeblich) sicher moderne Fabriksmuni aus WW2 Gewehren (zb Nagant) zu schießen, aber bei FFW aus der Zeit (zb P38) wird einem geraten bei moderner Muni eher Subsonics zu verwenden? Oder ist das mal wieder alles Müll?
Gefährten sucht der Schaffende, und solche, die ihre Sicheln zu wetzen wissen.
Vernichter wird man sie heißen und Verächter des Guten und Bösen.
Aber die Erntenden sind es und die Feiernden.
(Nietzsche)

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Re: Sicherheit beim Schießen von alten Ordonnanzwaffen

Beitrag von Laubmasta_reloaded » Di 26. Dez 2023, 10:24

Flying Dog hat geschrieben:
Di 26. Dez 2023, 08:39
Um das Thema mal wieder aufzuwärmen hätte ich da mal eine Laienfrage:

Warum ist es (angeblich) sicher moderne Fabriksmuni aus WW2 Gewehren (zb Nagant) zu schießen, aber bei FFW aus der Zeit (zb P38) wird einem geraten bei moderner Muni eher Subsonics zu verwenden? Oder ist das mal wieder alles Müll?
Weil der Gasdruck zbsp bei der 9mm damals geringer war. Zu Anfang 2200 Bar dann 2600 bar und jetzt 3000 bar.

Deshalb sollte man bei alten Waffen eher nur schwach selber geladene Munition verwenden. 124 gr max 320 m/s.

Subsonic Munition stattdessen zu nehmen ist auch nicht sonderlich sinnvoll, da die 1. auch einen zu hohen Gasdruck haben können und 2. durch die schweren Geschosse der Impuls auch zu stark ist.

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