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Lauf auffrischen

Von Waffenpflege bis hin zu Pimp my gun!
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Charles
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Lauf auffrischen

Beitrag von Charles » Fr 21. Okt 2011, 10:22

Lauf auffrischen - welche Methoden und Arbeitsweisen gibt es?

Kann man einen matten und rauhen Lauf wieder (halbwegs) glänzend und glatt machen?

Gibt es Möglichkeiten, Kanten von Feldern und Züge etwas schärfer zu machen?

Daß dabei der Lauf-DIA größer wird, das ist vollkommen klar, nur um wieviel größer wird er bei Ausführung welcher Arbeitsweise?

rubylaser694
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Re: Lauf auffrischen

Beitrag von rubylaser694 » Fr 21. Okt 2011, 11:08

Lauf auffrischen - welche Methoden und Arbeitsweisen gibt es?

Gibt es Möglichkeiten, Kanten von Feldern und Züge etwas schärfer zu machen?

Läppen müsste da funktionieren. Ist aber ziemlich aufwendig.
http://wiki.waffen-online.de/index.php/L%C3%A4ppen

Kann man einen matten und rauhen Lauf wieder (halbwegs) glänzend und glatt machen?

Lauf mit Polierpaste "reinigen"?
http://www.ballerkalle.de/Waffen/calibe ... nigung.pdf
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Varminter

Re: Lauf auffrischen

Beitrag von Varminter » Fr 21. Okt 2011, 11:13

Charles hat geschrieben:Lauf auffrischen - welche Methoden und Arbeitsweisen gibt es?


Gibt es Möglichkeiten, Kanten von Feldern und Züge etwas schärfer zu machen?




:roll: Kann eine weiche Nudel wieder hart werden...? :roll:

Material, das weg ist, ist weg, sinnvoll kann man nur auf ein weiteres Kaliber auffrischen.

Garantie für bessere Schussleistung wird dir aber keine Firma dafür geben.

Ich würde mir sowas nicht antun, sondern gleich einen neuen Lauf einbauen lassen.

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Re: Lauf auffrischen

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Fr 21. Okt 2011, 11:14

Charles hat geschrieben:Lauf auffrischen - welche Methoden und Arbeitsweisen gibt es?

Kann man einen matten und rauhen Lauf wieder (halbwegs) glänzend und glatt machen?

Gibt es Möglichkeiten, Kanten von Feldern und Züge etwas schärfer zu machen?

Daß dabei der Lauf-DIA größer wird, das ist vollkommen klar, nur um wieviel größer wird er bei Ausführung welcher Arbeitsweise?


Ich rate dir JB-Bore Paste + Dewey Stock und Patches. Gibts z.B. bei Henke.
Die letzten zwei Fingerbreit an der Mündung weniger polieren als den Rest sonst gibts Vorweite.
JB ist im Prinzip eine superfeine Polierpaste die den Laufdurchmesser nicht messbar vergrößert aber Tombakabrieb und Pulverrückstände zuverlässig entfernt - also ideal für Reinigung / auffrischen.

Kanten kann man nachträglich aber nicht schärfer machen - da hilft nur ein neuer Lauf.
Scharfe Kanten sind aber auch nicht nötig um dem Geschoss seinen Drall zu verleihen - denke an Polygon Läufe - die haben gar keine Kanten. Wichtig ist, dass der Felddurchmesser nicht zu groß ist da sonst das Geschoss die Drallkräfte nicht mehr aufnehmen kann.
Grobe Richtlinie: der Felddurchmesser muss mindestens 0,1mm kleiner sein als der Geschossdurchmesser = sonst muss ein neuer Lauf rein.
Ing. Michael W. Mayerl - Ing. für Waffentechnik und Maschinenbau
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Varminter

Re: Lauf auffrischen

Beitrag von Varminter » Fr 21. Okt 2011, 11:18

Ing. Michael Mayerl hat geschrieben:
Charles hat geschrieben:Lauf auffrischen - welche Methoden und Arbeitsweisen gibt es?

Kann man einen matten und rauhen Lauf wieder (halbwegs) glänzend und glatt machen?

Gibt es Möglichkeiten, Kanten von Feldern und Züge etwas schärfer zu machen?

Daß dabei der Lauf-DIA größer wird, das ist vollkommen klar, nur um wieviel größer wird er bei Ausführung welcher Arbeitsweise?


Ich rate dir JB-Bore Paste + Dewey Stock und Patches. Gibts z.B. bei Henke.
Die letzten zwei Fingerbreit an der Mündung weniger polieren als den Rest sonst gibts Vorweite.
JB ist im Prinzip eine superfeine Polierpaste die den Laufdurchmesser nicht messbar vergrößert aber Tombakabrieb und Pulverrückstände zuverlässig entfernt - also ideal für Reinigung / auffrischen.

Da hab ich massiven Zweifel, ich vermute eher, gerade von sowas werden Felder und Züge abgewetzt. JB Paste IST abrassiv.

Kanten kann man nachträglich aber nicht schärfer machen - da hilft nur ein neuer Lauf.

Sag´ich ja...

Scharfe Kanten sind aber auch nicht nötig um dem Geschoss seinen Drall zu verleihen - denke an Polygon Läufe - die haben gar keine Kanten. Wichtig ist, dass der Felddurchmesser nicht zu groß ist da sonst das Geschoss die Drallkräfte nicht mehr aufnehmen kann.
Grobe Richtlinie: der Felddurchmesser muss mindestens 0,1mm kleiner sein als der Geschossdurchmesser = sonst muss ein neuer Lauf rein.

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Re: Lauf auffrischen

Beitrag von Undertaker » Fr 21. Okt 2011, 11:31

Edith hat gemeint, dass ich Schwachsinn verzapfe und hat gelöscht :twisted:
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Grüße vom Undertaker

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Re: Lauf auffrischen

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Fr 21. Okt 2011, 12:58

Varminter hat geschrieben:
Da hab ich massiven Zweifel, ich vermute eher, gerade von sowas werden Felder und Züge abgewetzt. JB Paste IST abrassiv.



Ich habs an Laufresten getestet - das Zeugs ist so wenig abrasiv, dass man selbst nach 200x hin und herwischen im Lauf keinen Durchmesserunterschied messen kann. Das ist im nicht messbaren 1/1000mm Bereich.
Bezogen auf die Lauflebensdauer kann man bestimmt alle 50 - 100 Schuss je 10-20x mit JB reinigen ohne Angst haben zu müssen.

Wenn man wirklich den Innendurchmesser verändern will (und das muss ich z.B. bei Engstellen) braucht man schon eine ganz andere Körnung ;)

Ich mag das Zeugs weils eine bessere Mischung ist als Industrieschleifpasten - und teuer ists auch nicht.
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Re: Lauf auffrischen

Beitrag von Charles » Fr 21. Okt 2011, 13:00

Vielen Dank für Eure Tipps und Meinungen.
Aber ich habe vergessen hinzufügen, daß es um alte Gewehre geht, aus denen Schwarzpulver-Patronen verschossen wurden, und auch um Ordonnanzgewehre aus der Zeit weit vor dem 1. WK. Da ist nichts mit Lauftausch, sonst wäre das viel zu einfach.

Denn ich will die Patina erhalten, das gehört unwiderruflich zur Geschichte eines jeden Gewehres dazu. Da ich sie nicht nur sammle, sondern auch schieße, sogar jedes Stück, so wäre es nicht schlecht, die Läufe innen von manchen Stücken ein wenig auf Vordermann zu bringen. Einerseits um (etwas) bessere Schießergebnisse zu bringen, und andererseits, wichtiger sogar, leichter und vor allem gründlicher reinigen zu können.


Varminter hat geschrieben:
:roll: Kann eine weiche Nudel wieder hart werden...? :roll:


Ja natürlich. Einfach einfrieren oder dörren :lol: :twisted:

Varminter hat geschrieben:

Material, das weg ist, ist weg, sinnvoll kann man nur auf ein weiteres Kaliber auffrischen.


Das ist klar, aber das ist für mich überhaupt kein Hindernis, kaufe ich halt eine passende Gießkokille oder reibe eine Kaverne auf den notwendigen Durchmesser auf.

Varminter

Re: Lauf auffrischen

Beitrag von Varminter » Fr 21. Okt 2011, 14:54

Charles hat geschrieben:Vielen Dank für Eure Tipps und Meinungen.
Aber ich habe vergessen hinzufügen, daß es um alte Gewehre geht, aus denen Schwarzpulver-Patronen verschossen wurden, und auch um Ordonnanzgewehre aus der Zeit weit vor dem 1. WK. Da ist nichts mit Lauftausch, sonst wäre das viel zu einfach.

Denn ich will die Patina erhalten, das gehört unwiderruflich zur Geschichte eines jeden Gewehres dazu. Da ich sie nicht nur sammle, sondern auch schieße, sogar jedes Stück, so wäre es nicht schlecht, die Läufe innen von manchen Stücken ein wenig auf Vordermann zu bringen. Einerseits um (etwas) bessere Schießergebnisse zu bringen, und andererseits, wichtiger sogar, leichter und vor allem gründlicher reinigen zu können.


Varminter hat geschrieben:
:roll: Kann eine weiche Nudel wieder hart werden...? :roll:


Ja natürlich. Einfach einfrieren oder dörren :lol: :twisted:

Varminter hat geschrieben:

Material, das weg ist, ist weg, sinnvoll kann man nur auf ein weiteres Kaliber auffrischen.


Das ist klar, aber das ist für mich überhaupt kein Hindernis, kaufe ich halt eine passende Gießkokille oder reibe eine Kaverne auf den notwendigen Durchmesser auf.



Ok, Katerchen, jetzt alles klar, aber du musst schon erwähnen, ob du von einem modernen PSG oder von einem Schwoarzpulvableibixl schreibst... :roll:

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Re: Lauf auffrischen

Beitrag von Charles » Fr 21. Okt 2011, 15:30

Varminter hat geschrieben:
...aber du musst schon erwähnen, ob du von einem modernen PSG oder von einem Schwoarzpulvableibixl schreibst... :roll:


Ich habe nur alte sowie uralte heftig klapprige Geräte und drei Stück neu gekaufte einfache billigste Jagdbixn... :?

Wenn ich ein super duper PSG hätte, und der Lauf hat was, dann tu ich daran nicht herumdoktern, sondern gleich den Bixn Andy oder den Herrn Ing. Mayerl mit einem Lauftausch beauftragen. So einfach ist das. ;)


@ Ing. Mayerl: Die JB Bore Paste, tut sie eher honen oder schon polieren?


Und die Ventilschleifpaste, wie von vielen "Experten speziell bei WO" empfohlen wurden, die schmiere ich nie im Leben in einem Lauf rein. Denn ich kenne diese Paste sehr gut im Zuge der Motorrevisionen bei Motorrad- und Automotoren, die ich schon gemacht habe.

Laufmaterial ist nunmal butterweich im Vergleich zu Ventilsitzringe und Ventile...

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Re: Lauf auffrischen

Beitrag von mgritsch » Fr 21. Okt 2011, 23:12

rubylaser694 hat geschrieben:http://www.ballerkalle.de/Waffen/caliber/C0212_Reinigung.pdf


aus dem artikel:
"Weitet sich der Lauf in seinem Zugmaß jedoch so stark auf - zweihundertstel Millimeter
können reichen - daß Gase am Geschoß vorbei schlupfen, zerfressen sie durch ihre hohe Geschwindigkeit
im Moment des Durchpressens zwischen Geschoß und Lauf die Laufinnenwand. Der Lauf wird zerstört."


:think:
so gesehen wäre ein unterkalibriges geschoss ja blanker wahnsinn? wenn ich da an manche ordonnanzer-ladeempfehlungen denke...
“From birth, man carries the weight of gravity on his shoulders. He is bolted to earth. But man has only to sink beneath the surface and he is free.” (Jaques Custeau)

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Re: Lauf auffrischen

Beitrag von cobaltbomb » Fr 21. Okt 2011, 23:48

Weitet sich der Lauf in seinem Zugmaß jedoch so stark auf - zweihundertstel Millimeter
können reichen - daß Gase am Geschoß vorbei schlupfen, zerfressen sie durch ihre hohe Geschwindigkeit
im Moment des Durchpressens zwischen Geschoß und Lauf die Laufinnenwand. Der Lauf wird zerstört."


diese theorie glaub ich kaum

gasschlupf gibts immer

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=otpFNL3yem4&feature=related[/youtube]
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Re: Lauf auffrischen

Beitrag von mgritsch » Sa 22. Okt 2011, 00:00

kam mir auch ein bisschen übertrieben vor.
“From birth, man carries the weight of gravity on his shoulders. He is bolted to earth. But man has only to sink beneath the surface and he is free.” (Jaques Custeau)

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Re: Lauf auffrischen

Beitrag von Steirer » Sa 22. Okt 2011, 00:39

Bei einem normalen Lauf ist es klar, daß zumindest die, den Zügen folgenden "tieferliegenden" Felder einen Gasschlupf erlauben, aber wie schaut es mit der Gasdichtheit bei einem Polygonlauf aus? Ich weiß schon, nix ist 100-%ig, aber um Wieviel besser, soll heißen, geringer ist der Gasschlupf da?
Wer vor Metall, Holz und Plastik Angst hat, der bräuchte wirklich einen Test für seine Psyche!
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Re: Lauf auffrischen

Beitrag von Maggo » Sa 22. Okt 2011, 10:47

Charles hat von Sp Waffen geredet da war es auch früher üblich das man die Läufe gefrischt hat,ersichtlich an den Ringen an der Mündung die die damaligen Büchsenmacher eingraviert haben.

Mit Blei kann man ein etwas größeres Geschoss gießen,dies ist bei Mantel ja nicht mehr so leicht möglich,aber machbar,ich würd es bei einer Modernen Waffe aber nicht tun.

Die alten Büchser haben die Läufe mit einen Bleistück ,eingeschlagen und auf einen Stock aufgespießt,und Poliermittel den Lauf Poliert wenn er Rauh war.
Am Anfang ist dies recht mühsam,wird aber mit der Zeit besser.Ich kann mir vorstellen das man sogar mit der Härte des Bleis unterschiedliche Ergebnisse beim Lauf Frischen erzielt.(Wer etwas von dem Polieren versteht und vom Läppen,der weis vieleicht warum)
Als Poliermittel würde ich eine Ventilschleifpaste anfangen und dann mit etwas feineren Paste nachpolieren.
Gehen würde für feine Polierarbeiten auch Zahnpasta.
Wer mit Halbautomaten Schießt ist zu faul zum Repetieren! :D

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