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colt 1911 tuningfrage

Von Waffenpflege bis hin zu Pimp my gun!
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Re: colt 1911 tuningfrage

Beitrag von Stefan » So 11. Dez 2011, 20:11

scheinbar herrscht hier etwas betriebsblindheit, wenn man annimmt, ein jeder büma kennt sich mit jedem system gleich gut aus.
fakt ist, mayerl empfielt das kettenglied als verriegelungselement zu verwenden, john moses browning hat es nur als entriegelungselement angedacht. mayerl schreibt aber auch, dass das kettenglied bei der von ihm beschriebenen methode alle paar tausend schuss getauscht werden muss.

der großteil der us 1911 tuner empfehlen eben nicht das kettenglied dementsprechend zu verwenden.

jetzt kann sich jeder seine meinung bilden und entsprechend agieren.

untergriffig zu werden bringt beiden seiten nichts.

mfg stefan

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Re: colt 1911 tuningfrage

Beitrag von Xandl » So 11. Dez 2011, 22:47

Entschuldigung an das Forum, Entschuldigung falls sich jemand beleidigt fühlt. Ich habe nur kund getan, dass hier meiner bescheidenen Meinung nach etwas offensichtlich Falsches geschrieben wurde. Dazu stehe ich.

Alex

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Re: colt 1911 tuningfrage

Beitrag von BigBen » So 11. Dez 2011, 23:30

Xandl das ist ja auch OK, nur die Wortwahl war wohl etwas unglücklich - hat sich aber hiermit ja erledigt.
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Re: colt 1911 tuningfrage

Beitrag von Steelman » Mo 12. Dez 2011, 01:05

Stefan hat geschrieben:scheinbar herrscht hier etwas betriebsblindheit, wenn man annimmt, ein jeder büma kennt sich mit jedem system gleich gut aus.
fakt ist, mayerl empfielt das kettenglied als verriegelungselement zu verwenden, john moses browning hat es nur als entriegelungselement angedacht. mayerl schreibt aber auch, dass das kettenglied bei der von ihm beschriebenen methode alle paar tausend schuss getauscht werden muss.

der großteil der us 1911 tuner empfehlen eben nicht das kettenglied dementsprechend zu verwenden.

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Re: colt 1911 tuningfrage

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Mo 12. Dez 2011, 10:31

Stefan hat geschrieben:fakt ist, mayerl empfielt das kettenglied als verriegelungselement zu verwenden, john moses browning hat es nur als entriegelungselement angedacht.


Das Kettenglied ist ja beides - Verriegelungs und Entriegelungselement.
In Serie gefertigte 1911èr haben logischerweise immer etwas Spiel in der Seite und nach oben. Passt man also ein längeres Glied ein, sodass im verriegelten Zustand das Kettenglied den Lauf an den Verschluss drückt, erreicht man den spielärmsten Zustand. Es darf aber nur ein geringer Widerstand spürbar sein sonst bricht das Glied im Betrieb.
Das Kettenglied ist ein Verschleissteil weil die Bohrungen sich halt mit der Zeit etwas vergrößern und dann bekommt der Lauf wieder Spiel. Will man die maximale Präzi ausnutzen, muss man halt alle paar Tausend Schuss wechseln und das ist in meinen Augen ja das geniale an dem Prinzip= "man kann es wechseln". Bei anderen Pistolen hat man genauso Verschleiss. Nur bei kaum einer Waffe kann man etwas nachpassen - Spiel = höhere Streukreise = ab in die Tonne oder man versucht aufwändig mit Laser aufzuschweissen etc...
Ein Beispiel für eine bedingt nachpassbare Pistole fällt mir aber ein: die SIG mit ihrem Vorspannungsprinip die der mir beschriebenen Kettenglied Vorspannung ähnlich ist. Dort schlägt es sich nach ca. 10.000 Schuss aus - dann kann man das Korn demontieren, mit einem Dorn Material in die Laufführung klopfen, von innen mit einer runden Diamantfeile nachpassen und wieder 5000-10000 Schuss machen bei höchstmöglicher Präzision. Das geht aber nur 1-2x - dann ist Schluss weil man nicht ewig Material nachdrücken kann. Das Kettenglied dagegen kann man immer wieder wechseln.
Ing. Michael W. Mayerl - Ing. für Waffentechnik und Maschinenbau
http://www.styriaarms.com
http://www.ior-optik.com
KONTAKT: bitte keine PN sondern per Email an: mayerl@styriaarms.com

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Re: colt 1911 tuningfrage

Beitrag von Xandl » Di 13. Dez 2011, 09:44

Ich formuliere es jetzt anders: In meinen 1911ern liegt der Lauf mit den unteren barrel lugs auf dem crosspin auf. Er liegt sogar dann spielfrei in der Waffe, wenn das barrel link nicht montiert ist.
Ein so eingepasster Lauf bleibt auch nach 0,1inch Schlittenrücklauf mit dem Schlitten perfekt verriegelt, da die unteren barrel lugs auf diesem Weg gerade verlaufen. Ein mittels Kettenglied "eingepasster" Lauf ist, sobald sich der Schlitten in Bewegung setzt, bereits nicht mehr voll verriegelt, da das Kettenglied eine Kurve beschreibt.

Alex

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Re: colt 1911 tuningfrage

Beitrag von Steelman » Mi 14. Dez 2011, 01:35

Xandl hat geschrieben:Ich formuliere es jetzt anders: In meinen 1911ern liegt der Lauf mit den unteren barrel lugs auf dem crosspin auf. Er liegt sogar dann spielfrei in der Waffe, wenn das barrel link nicht montiert ist.
Ein so eingepasster Lauf bleibt auch nach 0,1inch Schlittenrücklauf mit dem Schlitten perfekt verriegelt, da die unteren barrel lugs auf diesem Weg gerade verlaufen. Ein mittels Kettenglied "eingepasster" Lauf ist, sobald sich der Schlitten in Bewegung setzt, bereits nicht mehr voll verriegelt, da das Kettenglied eine Kurve beschreibt.

Alex


Grundsätzlich stimme ich Dir zu.
Zum Deinem letzten Satz noch eine Anmerkung:
Das Kettenglied steht in verriegelter Position nicht 90° zur Laufseele, sondern ca. 5° über den Totpunkt nach vorne geneigt.
Daher würde ein exakt eingepasstes Kettenglied, wenn es über den Totpunkt nach hinten geführt wird, eine "Hutschbewegung" machen.
Daher wäre ca. 0,1-0,15 mm Längsspiel Im Kettenglied ideal, dass das Kettenglied in verriegelter Position nicht unter Druck-Zugspannung steht.

Quellenangaben: Die Konstruktion des durch Kettenglied abkippenden Laufes wird bereits 1902 (in verbesserter Form 1905 u. 1907) Patentschriften erwähnt.
Genaue Spuren der Verbesserung dieses Fehlers (für Matchwaffen) sind wohl kaum nachzuweisen.

Und bevor mich jemand der Blasphemie bezichtigt:
Warum hat wohl J.M.B etliche Jahre später für die M35 (bekannt als FN High Power) eine geradlinige Ver-Entriegelung konstruiert?

LG Steelman
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Re: colt 1911 tuningfrage

Beitrag von mgritsch » Mi 14. Dez 2011, 06:13

Und noch eine ergänzung: spielfreiheit wird u.a. erreicht indem der verschluss via stoßboden den lauf auch von hinten in die locking lugs presst.
“From birth, man carries the weight of gravity on his shoulders. He is bolted to earth. But man has only to sink beneath the surface and he is free.” (Jaques Custeau)

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Re: colt 1911 tuningfrage

Beitrag von Xandl » Mi 14. Dez 2011, 09:22

Steelman hat geschrieben:Grundsätzlich stimme ich Dir zu.
Zum Deinem letzten Satz noch eine Anmerkung:
Das Kettenglied steht in verriegelter Position nicht 90° zur Laufseele, sondern ca. 5° über den Totpunkt nach vorne geneigt.
Daher würde ein exakt eingepasstes Kettenglied, wenn es über den Totpunkt nach hinten geführt wird, eine "Hutschbewegung" machen.
Daher wäre ca. 0,1-0,15 mm Längsspiel Im Kettenglied ideal, dass das Kettenglied in verriegelter Position nicht unter Druck-Zugspannung steht.
LG Steelman


Vollkommen richtig! :dance:

Alex

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Re: colt 1911 tuningfrage

Beitrag von Wiking-76 » Do 5. Jan 2012, 16:12

Um beim Kettenglied zu bleiben:

Es werden ja Sätze angeboten, die von .268" bis .288" (Center to Center) gehen, wobei bei meiner 1911er eines verbaut ist, das sogar noch unter .268" ist (.263" denk ich).

Woher weiß ich, welche Grösse/Länge des Kettengliedes für meine Waffe ideal ist?

MfG,
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Re: colt 1911 tuningfrage

Beitrag von Charles » Do 5. Jan 2012, 16:33

Wiking-76 hat geschrieben:Um beim Kettenglied zu bleiben:

Es werden ja Sätze angeboten, die von .268" bis .288" (Center to Center) gehen, wobei bei meiner 1911er eines verbaut ist, das sogar noch unter .268" ist (.263" denk ich).

Woher weiß ich, welche Grösse/Länge des Kettengliedes für meine Waffe ideal ist?

MfG,



Der Frage schließe ich mich an.

Gibt es einen Trick, wie man das benötigte Kettenglied feststellen bzw. ausmessen kann?

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Re: colt 1911 tuningfrage

Beitrag von noricum » Fr 6. Jan 2012, 10:05

Charles hat geschrieben:Der Frage schließe ich mich an.

Gibt es einen Trick, wie man das benötigte Kettenglied feststellen bzw. ausmessen kann?


Du baust das längste Kettenglied aus dem Satz ein, bei dem störungsfreie Funktion gegeben ist.

Wenn das Kettenglied zu lang ist, verriegelt die Waffe entweder überhaupt nicht mehr, oder man merkt zumindest einen zu großen Widerstand beim entriegeln der Laufwarzen- da das zu lange Kettenglied den Lauf zwischen Schlitten und Griffstück regelrecht verspreitzt.

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Re: colt 1911 tuningfrage

Beitrag von doc steel » Fr 6. Jan 2012, 11:39

...und altes kettenglied ausmessen und das nächstgrössere aus dem satz einbauen geht nicht?

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Re: colt 1911 tuningfrage

Beitrag von Charles » Fr 6. Jan 2012, 12:55

doc steel hat geschrieben:...und altes kettenglied ausmessen und das nächstgrössere aus dem satz einbauen geht nicht?


Wenn der Vorbesitzer an der Waffe herumgepfuscht hat und man nicht weiß, ob das Kettenglied überhaupt passt? Weil die Waffe nur Ladehemmungen produziert, sie läuft nicht mal rund mit gängige Fabriksmuni?

Also einfach ein Kettenglied-Satz ordern und anschließend ein Glied nach den anderen ausprobieren, bis die Knarre reibungslos läuft? :think:

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Re: colt 1911 tuningfrage

Beitrag von noricum » Fr 6. Jan 2012, 12:58

doc steel hat geschrieben:...und altes kettenglied ausmessen und das nächstgrössere aus dem satz einbauen geht nicht?


Klar gehts. Vielleicht bräuchtest aber das übernächst größere- Probieren geht über Studieren.
Durch das lange Kettenglied wird im verriegelten Zustand ja auch das Höhehspiel zwischen Schlitten und Griffstück, zumindest zum Teil, ausgeglichen. Da kann also im schlimmsten Fall durch die Notwendigkeit des Ausgleichens mehrerer Toleranzen der Einbau eines deutlich längeren Kettengliedes als ursprünglich verwendet notwendig werden.

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